Das Weihnachtsquartal ist für Videospielehersteller traditionell das wichtigste Quartal des Jahres. Man versucht sich mit immensen Rekordergebnissen jährlich gegenseitig zu übertreffen. Doch das Jahresende lief für EA alles Andere als gut.

Electronic Arts stellte diese Woche die Ergebnisse des letzten Quartals 2012 vor und vermeldete Rekordumsatzeinbrüche von über 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Während man im Weihnachtsgeschäft 2011 noch über eine Milliarde Dollar umsetzen konnte schrumpfte der Umsatz im vergangenen Quartal auf 922 Millionen Dollar unter die magische Milliardengrenze. Dem strengen Sparkurs des Unternehmens ist es zu verdanken, dass man zumindest den zuletzt erlittenen Verlust von 205 Millionen Dollar auf immerhin 45 Millionen senken konnte.

EA setzte im Weihnachtsquartal vor Allem auf AAA Titel wie Medal of Honor: Warfighter, doch der stets verlässliche Erfolg dieser Vollpreistitel sank in den vergangenen Monaten immer weiter zusammen und so blieb auch Medal of Honor deutlich hinter den erhofften Erwartungen zurück. Der Trend zu Onlinegesschäftsmodellen ist die Konsequenz aus den sinkenden Quartalsergebnissen der Vergangenheit. EA baut seine Onlinesparte mit der neu geschaffenen Marke „Origin Free2Play“ und Titeln wie C&C Tiberium Alliances oder Command & Conquer (Generals 2) immer weiter aus.

 

Als weitere Schwierigkeit kommt nach Angaben von EAs Finanzchef Blake Jorgensen hinzu, dass sich die Branche am Ende des Produktzyklus der aktuellen Spielekonsolen-Generation befindet. Eine Reihe von Nutzern würden inzwischen mit dem Kauf einer Konsole lieber warten, bis demnächst neue Modelle auf den Markt kommen. Aber auch die gesunkene Kaufkraft wirkt sich laut Jorgensen auf das Geschäft aus. Der Umbruch der Branche zeigt sich dort, wo EA durchaus gute Erfolge erzielt. Wie Jorgensen bei der Vorstellung der Bilanzen ausführte, seien die Einnahmen durch online vertriebene Zusatzinhalte für Sportspiele wie „FIFA Ultimate Team“ und „FIFA 13“ auf über 100 Millionen Dollar angewachsen. Mit dem iOS-Game „The Simpsons: Tapped Out“ konnten außerdem 23 Millionen Dollar Umsatz erzielt werden. Auch die Premium-Angebote für „Battlefield 3“ brachten über 100 Millionen Dollar ein.(via)

 

In Zukunft erhoffe man sich dennoch auch durch die kommenden Titel Crysis 3, sowie den weiteren Ablegern der Sims Reihe Besserung der monetären Ergebnisse. In diesen Spielereihen tritt EA sowohl als Publisher als auch als Hersteller der Spiele auf, wodurch die Gewinnmargen in diesen Franchises etwas höher liegen sollten, als bei Vergleichstiteln bei denen der Spielegigant nur als Publisher auftritt.

Kommentarfunktion geschlossen.

Nach oben scrollen