Wir sind mit 2 Personen auf der diesjährigen GamesCom 2012 vor Ort und müssen nun nach einigen Tagen Messe ein eher durchwachsenes Fazit ziehen.

Kasian und ich sind für das United Forum bzw. C&C Inside auf der diesjährigen Videospiele- und Unterhaltungsmesse GamesCom 2012 in Köln vor Ort. Wir haben auf der diesjährigen Messe leider keinerlei wirklichen Command & Conquer Auftritt bestaunen dürfen, alles was in diesem Bereich stattfand war, das ein Trailer über Onlinemedien veröffentlicht wurde, der angeblich in einer geheimen Keynote vor Ort hier ebenso thematisiert wurde. Das Thema Command & Conquer fand für EA in diesem Jahr hier weder in den herausgegebenen Pressematerialien, noch am Stand des Publishers in irgendeiner Art und Weise statt.

Wir hatten das Glück dennoch zumindest ein Wenig Zeit mit David -Rhiordd – Erhard, EA Phenomic Community Manager verbringen zu dürfen und somit wenigstens einige spannende Details zum Thema C&C Tiberium Alliances herausfinden zu können. Dennoch scheint nach dem aktuellen Bild, dass sich mir zeigt das Zeitalter von Messen in einer Weise überholt zu sein, als dass man heute in Zeiten von offenen Betas, Free2Play Konzepten und neuen PR-Kanälen überhaupt keine Notwendigkeit einer solchen Mammutveranstaltung aus Consumersicht mehr hat.

Es ist schon bezeichnend, dass wir uns hier auf der GamesCom zunächst im Pressebereich niederlassen müssen um den Blick ins Internet zu richten, wo die wahren Ankündigungen der Woche in Form eines gefallenen Presseembargos zu Command & Conquer stattfinden. Gut, dass Command & Conquer auf der diesjährigen Messe keine offizielle Rolle spielen würde war zumindest erwartet worden, daher ist die Enttäuschung an dieser Stelle eventuell etwas unberechtigt. Die Strategie gegen eine Spielemesse auf der sich die Gamespresse trifft eine solche Ankündigung zu machen und nicht einmal auf den vor Ort ausgegebenen Pressematerialen ein Wort darüber zu verlieren, halte ich allerdings für ziemlich unglücklich.

Keine spielerischen Innovationen

Etwas, das mir in diesem Jahr, wie vielleicht die letzten Jahre auch besonders aufgefallen ist, ist die erschreckende Ideenlosigkeit einiger Publisher, darunter auch Electronic Arts die in diesem Jahr auf ihrem gesamten Stand, welcher immerhin knapp eine halbe Messehalle belegt, tatsächlich kein einziges innovatives Spiel vorstellen konnten. Alle vorgestellten Konzepte sind in irgendeiner Form Sequels bisheriger Spielereihen von EA oder irgendwelche Adaptationen. Es ist immer das gleiche Lineup: FIFA X+1, Need For Speed, Battlefield, Medal of Honor, Star Wars – The Old Republic, Crysis, Sims. Bei einem solchen Lineup stelt sich zwangsläufig die Frage, ob die kürzlich erfolgten Gewinneinbrüche von EA wirklich aufgrund eines „Umbruchs in der Branche“ oder nicht doch einfach aufgrund absoluter Ideenlosigkeit erfolgt ist.

img 0394 Eine Branche ohne Ideen...  img 0416 Eine Branche ohne Ideen...  img 0361 Eine Branche ohne Ideen...

Doch EA ist hier nur ein Stellvertreter der bezeichnend für eine ganze Branche der die Kreativität abhanden gekommen zu sein scheint. Es gibt praktisch kaum Plakate auf der gesamten Messe, auf dem man kein „III, 2, 2012, Reloaded, etc.“ liest. Vielleicht will man auch einfach versuchen die Kassen mit allen verbliebenen Mitteln aufzufüllen um für die finanziellen Risiken, die die kommende Entwicklung mit sich bringt gewappnet zu sein.

Die NEXT-Gen steht vor der Tür und die Entwicklung für diese Spiele wird explosionsartig in die Höhe schiessen. Neue Bezahlmodelle stehen vor der Erprobung, es gibt praktisch keinen Hersteller hier in Köln der keinen kostenlosen Titel am Start hat, da passt die jüngste Ankündigung von Command & Conquer voll ins Bild.

In der Summe ist die diesjährige GamesCom zwar noch immer eine interessante Messe um einige altbekannte Gesichter wiederzusehen oder neue kennen zu lernen, die Ausstellung an sich jedoch halte ich persönlich für überholt und unnötig. Das Internet ist heutzutage einfach der beste Ort um sich über neue Produkte zu informieren und ohne 8-stündige Warteschlangen Spiele anzutesten. Außerdem bietet es mit Crowdfunding Plattformen wie Kickstarter und immer dichter vernetzten Communities die ideale Werbefläche um wirklich Innovativen (Indie) Entwicklern den Raum für ihre Kreativität zu geben.

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