Es gibt Bewegungen im Streitfall um den Onlinedienst Origin, den EA den Spielern beim neusten Verkaufsschlager Battlefield 3 aufzwängt. Diese Nachrichten sind interessant, weil im nächsten Command & Conquer mit ziemlich hoher Sicherheit Origin auch auf uns zukommen wird.

Origin ist EAs Antwort auf die Konkurrenz vom Battle.Net und Steam und soll Social Network, Messenger, Gameshop und vieles mehr gleichzeitig sein. Origin ist auch das, was euch EA aufzwängt, wenn ihr an aktuellen Betatests aus dem Hause EA teilnehmen wollt.
Worum geht es überhaupt?
Wie in der letzten Woche herauszufinden war, war die EULA der Onlineplattform Origin gespickt mit juristischen Feinheiten die EA jede Menge Rechte einräumen sollten, die Ihnen nach deutschem Recht einfach nicht zustehen. Beispiele, welche Probleme es genau gab und weiterführende Verweise könnt ihr in unserem ersten Bericht zum Thema finden. Seitdem ist nun eine Woche ins Land gegangen und wir haben uns einmal angesehen, was sich seither in dieser Sache bewegt hat.
Nachdem in der letzten Woche der Aufschrei groß war, wurde es wohl im deutschen EA Hauptquartier in Köln stressig, man beeilte sich damit schnell die Sache aufzuklären und passte die AGB, die offenbar nur eine Übersetzung der originalen englischen EULA war an und entschärfte einige Passagen. Dennoch sind viele der Änderungen für die Mehrheit der Spieler völlig unzureichend. Auf dem Blog „pixelklicker“ zum Beispiel findet sich ein hervorragender Vergleich der alten AGB mit den neuen Passagen, so dass sich jeder selbst ein Bild machen kann. Man gab sich zu dem Mühe sich sofort im offiziellen Blog von EA Deutschland zu äußern die Geschichte zu entschärfen in dem man Erklärungen und Details zum Thema bekanntgab.
Keine Besserung in Sicht?
Einen weiteren Tag später riss die Welle der Empörung nochimer nicht ab. Media Markt und einige andere Händler beschlossen im Zuge des Aufruhrs direkt den enttäuschten Kunden das Geld für unausgepackte Battlefield 3 Spiele zurück zu erstatten, sollten Sie mit den Origin AGBs nicht einverstanden sein, in Einzelfällen wurden sogar geöffnete Verpackungen zurückgenommen. Aus diesem Grunde und dem weiter vorhandenen Druck auf den Spielekonzern gab es bereits am 1. November einen weiteren Blogbeitrag auf dem offiziellen EA Blog. Dort erklärt Olaf Coenen was denn dran sei, am Spywarevorwurf gegen Origin. Er führt dort unter Anderem aus, dass Origin während des Installationsprozesses weder auf Informationen zugreift, noch dabei Informationen gesammelt oder gespeichert würden. Auch würden keinerlei Informationen an Dritte weitergegeben oder für diese zugänglich gemacht.
Selbst das öffentlich rechtliche Fernsehen, hat sich in „gewohnter Qualität“ im ZDF Morgenmagazin dem Thema gewidmet, was bezüglich der Dimension des ganzen Problems Bände spricht.
An weiteren Pressestellen, wie dem Spiegel schlägt dieses Thema auch bereits Wellen. Dort werden auch weitere Details erklärt, wie die Tatsache, dass EA für Origin die Amazon Cloud nutzt, und welche Daten EA denn tatsächlich als personenbezogene Daten ansieht. So ist es zum Beispiel interessant, dass laut EA ein Username, eine zugehörige IP Adresse und die passende MAC Adresse(!) durchaus keine personenbezogenen Daten darstellen sollen.
Die Spieler finden einen Weg…
Wie zu erwarten war lassen sich sich auch diejenigen Spieler das Ganze nicht gefallen, die gewisse technische Fähigkeiten haben. So hat es nun knapp eine Woche gedauert bis sich findige Cracker einen Umweg gebaut haben, um Battlefield 3 auch ohne Origin Anhängsel starten zu können. Schon Traurig, dass ehrliche Käufer eines Produktes zu solchen Mitteln greifen müssen um sich und ihre Privatsphäre zu schützen. Doch auch dieses Kapitel wird nicht das letzte gewesen sein. Wir bleiben dran!
Was haltet ihr von der ganzen Misere? Schreibt uns eure Meinung via Twitter, Facebook oder in den Kommentaren!
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