Die Figur Yuri

An Yuri ist schon sein äußeres Erscheinungsbild sehr markant. Er hat eine Glatze, trägt einen Vollbart und erinnert damit etwas an Lenin. Außerdem scheint er trotz seiner weit aufgerissenen Augen niemals blinzeln zu müssen und sein Blick wirkt sehr star, was durch das Nichtvorhandensein von Augenbrauen noch verstärkt wird. Auf seine Stirn wurden die hebräischen Buchstaben „Resh“, „Vav“ und „Yod“ tätowiert. Die genaue Bedeutung dieser Buchstaben ist aber unklar. Schließlich trägt er noch ein stirnreifenförmiges Gerät auf seinem Kopf, das mit mehreren Schläuchen zu seinem Rücken verbunden ist. Vermutlich ist dies der Grund für seine außergewöhnliche Fähigkeit der Gedankenkontrolle.

Herkunft und Geschichte

Am Ende des Sowjet-Feldzuges von Yuris Rache wird erwähnt, dass Yuri ursprünglich aus Transsylvanien stammt und dort offenbar ein Schloss bewohnt hat, was darauf hindeutet, dass er aus guten Verhältnissen stammt. Bereits während Alarmstufe Rot 1 experimentierten die Sowjets offenbar mit Gedankenkontrolle. Joseph Stalin ließ ein Trupp von Menschen mit telepathischen Fähigkeiten unter Yuris Führung zusammenstellen. Yuri lernte vermutlich während dieser Zeit, seine telepathischen Kräfte richtig zu kontrollieren. Da die Sowjets den Krieg aber verloren kamen er und seine Männer nie zum Einsatz.

Nach dem Krieg schloss er sich Alexander Romanow, dem späteren Führer der Sowjetunion, an und baute seinen Trupp aus Psycho-Kommandos offenbar weiter aus. Auch entwickelte er wohl in dieser Zeit seine Psycho-Strahler und Psycho-Verstärker, mit denen es ihm möglich ist, die Gedanken der Bevölkerung ganzer Städte und Länder zu kontrollieren. Es ist zu vermuten, dass er auf Romanow einen wesentlich größeren Einfluss als den eines bloßen Beraters gehabt hat. Vielleicht hat er ihn, der ursprünglich von den Alliierten als Marionette eingesetzt worden war, sogar zum Beginn des erneuten großen Krieges in Alarmstufe Rot 2 überredet.

Yuri in den Kampagnen

Jedenfalls scheint er eine große Rolle bei dessen Planung gespielt zu haben und war auch aktiv an der Umsetzung des Überraschungsangriffs beteiligt. Mit Hilfe seiner Gedankenkontrollfähigkeiten bewirkte er, dass die Amerikaner keinen atomaren Erstschlag starten konnten und so dem sowjetischen Invasionsheer nichts entgegensetzen konnten. In der Sowjet-Kampagne wird aber deutlich, dass er all das offenbar nicht für sein Land oder gar für Romanow getan hat, vielmehr scheint es von Anfang an sein Ziel gewesen zu sein, die Welt als Alleinherrscher zu regieren, nur brauchte er die sowjetischen Streitkräfte und somit Romanow als Strohmann zur Erreichung dieses Ziels. Seine Ambitionen sind schon im ersten Video der Sowjets zu spüren, in dem man sieht wie Yuri geistesabwesend einen Globus streichelt und erst als Romanow ihm auf die Schulter schlägt aufschreckt und behauptet, nur ein Diener der Sowjetunion zu sein. Im Gegensatz zur Romanow erkennt er aber die strategischen Fähigkeiten des Spielers und macht sich diese zu Nutze, in dem er die ihm zustehende Anerkennung verspricht. Er beseitigt schließlich Romanow und übernimmt selbst die Führung der Sowjetunion. Als die Sowjets aber kurz vor dem endgültigen Sieg stehen, kommt heraus, dass er und nicht der dafür bereits hingerichtete General Wladimir, Romanow auf dem Gewissen hat und hierfür wird er schließlich vernichtet.

In der Alliierten Kampagne scheitern seine Pläne der Alleinherrschaft an der erfolgreichen Gegenwehr der Alliierten gegen die Angriffe der Sowjets. Man bekommt ihn so gut wie nie zu Gesicht, zerstört aber erfolgreich seine Psychostrahler und –verstärker. Er scheint die Niederlage kommen gesehen zu haben und ist untergetaucht, es gelingt nicht, ihn zu verhaften. Er hat seine Pläne aber noch längst nicht aufgegeben, vielmehr fängt er nun an, überall auf der Welt seine Psychodominatoren aufzustellen, mit denen es ihm schließlich doch gelingen soll, die Gedanken jedes einzelnen Weltbürgers zu kontrollieren. Er stellt wohl auch seine eigene Armee auf und entwendet den Sowjets ihre Klon-Technologie.

In Yuris Rache ist sein Plan eigentlich schon abgeschlossen und die Dominatoren müssen nur noch aktiviert werden. Er möchte der sich in Sicherheit wiegenden amerikanischen Regierung noch seinen Plan offenbaren, was einen Angriff auf einen Psycho-Dominator in San Francisco provoziert, bei dem sein Kraftwerk so beschädigt wird, dass die Stromversorgung ausfällt. Yuri aktiviert hierauf alle anderen Dominatoren weltweit, womit fast die gesamte Weltbevölkerung unter seiner Kontrolle steht. Allerdings gelingt es den Alliierten, per Zeitreise in die Vergangenheit zu entkommen, seine Dominatoren zu zerstören, nebenbei den noch laufenden Krieg gegen die Sowjets zu gewinnen und Yuri schließlich in der Antarktis zu schicken. Yuri wird in die psychische Isolationszelle gesperrt wo er, so hofft man, keinen Schaden mehr anrichten kann. In der Sowjetkampagne wird Yuri ebenfalls gestoppt, der Krieg gegen die Alliierten aber gewonnen und Yuri wird bei einem Versuch, selbst in die Vergangenheit zu reisen, von einem T-Rex getötet. Ein interessantes Detail ist, dass Yuri offenbar geplant hat, die Welt vom Mond aus zu regieren, wo er in dieser Kampagne eine Basis errichtet hat.

Yuris Außendarstellung

Yuris Rache lässt neben den großen Ambitionen von Yuri noch eine weitere Eigenschaft stark hervordringen: Seine vollständige Überheblichkeit und Selbstherrlichkeit, die schon durch den von ihm viel verwendeten Satz „Ich bin Yuri“ sichtbar wird. Statt seine Psycho-Dominatoren einfach zu aktivieren, womit er ohne große Probleme sein Ziel erreicht hätte, provoziert er den amerikanischen Angriff und schaufelt sich so in letzter Konsequenz sein eigenes Grab. Auch provoziert er den Spieler immer wieder mit allzu siegessicheren Botschaften, wobei ihn selbst seine Serie von Rückschlägen nicht aus der Fassung zu bringen scheint und er immer noch ein Ass im Ärmel zu haben glaubt. Selbst als er von den Alliierten GIs bereits in die psychische Isolationszelle geführt wird, erkennt er seine Niederlage noch nicht an und versucht, die beiden Soldaten per Gedankenkontrolle gefügig zu machen. Hier wird nur allzu deutlich, dass ihm seine Selbstherrlichkeit offenbar jeglichen Sinn für die Realität geraubt hat, was ihn schließlich zu Fall brachte.

Yuri bei den Fans

Yuri ist selbst für eine Figur aus Alarmstufe Rot 2 noch sehr skurril, was durch seinen Schauspieler Udo Kier noch unterstrichen wird. Trotzdem oder gerade deshalb ist er bei den Spielern ein sehr beliebter Charakter. Seine Arroganz, die immer mit einem gewissen Zynismus angereichert ist, scheint ihn dabei eher noch sympathischer zu machen, obwohl er ja eigentlich ein Antagonist ist und er im Gegensatz zu Kane auch nicht trotz allem noch gewisse höhere Ziele zu verfolgen scheint. Dennoch wird er in Alarmstufe Rot 3 nicht auftauchen, sondern das Reich der aufgehenden Sonne wird die dritte Partei sein. Es wurde aber bereits die Information verbreitet, dass er in einem Add-on eventuell seine „zweite Rache“ nehmen wird, dann vermutlich aber nicht als eigene Fraktion.

Zitate

  • „Wieso sollte ich mich mit einem einzigen Land zufrieden geben, wenn ich doch die ganze Welt beherrschen kann, Mr. President?“ (Yuris Rache)
  • „Letztendlich sind die Amerikaner in unserer Hand. Ihr Geist, ihr Körper und wenn wir wollen… ihre Seele.“ (Alarmstufe Rot 2)
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