web chemin 5644 1260965822 0 Tiberiumflora und-faunaAnalyse der Tiberiumflora und -fauna:
Die ökologischen Zusammenhänge und mögliche Folgen.
Ausgearbeitet für den Welt-Krisengipfel für die fortschreitende
Tiberiumverseuchung 2030

Von Dr. G. Boudreau – Zusammenfassung unseres Problems Das Tiberium hat das Leben auf der Erde grundlegend verändert. Wir sind uns inzwischen sicher, dass es sich bei diesem Rohstoff um eine außerirdische Substanz handelt. Die langfristigen Auswirkungen des Tiberiums auf das Leben auf unserem Planeten sind jedoch noch nicht restlos geklärt. Die Arbeiten von Dr. Moebius über die Natur des Tiberiums erfassen lediglich einen Teilaspekt des Problems. Es ist jedoch unumstritten, ob das Tiberium unseren Planeten – sozusagen in einem Terraformingprozess – verändert. Dies führt mittelfristig zu Bedingungen, die kein menschliches oder allgemein irdisches Leben mehr erlauben.

Unzählige Tiere und Pflanzen, ja selbst unser Ökosystem, stehen entweder kurz vor der völligen Zerstörung, oder mutieren mit steigender Geschwindigkeit zu neuartigen Lebensformen. Die Gesetze der Evolution, die Darwin einst formulierte, verlieren mehr und mehr ihre Gültigkeit. Weltweit treten vermehrt Mutationen und Abweichungen auf – und zwar mit einer Geschwindigkeit, die derzeit wissenschaftlich nicht erklärbar ist. Die mysteriösen Ursprünge dieser Entwicklung und damit der heutigen Krise scheinen in einem seltsamen Artefakt namens Tacitus begründet zu liegen. Dies haben jüngste Untersuchungen der GDI-Experten ergeben. Dieses Artefakt, das für die Tiberiumexperimente Kanes offensichtlich von entscheidender Bedeutung war, gibt langsam sein Geheimnis preis. Dank unserer Zusammenarbeit mit Tratos, dem Führer des Vergessenen Volkes, sind wir zu phantastischen neuen Erkenntnissen über den Tacitus und das Geheimnis des Tiberiums gelangt. Wir hoffen, dass wir zu diesem Thema schon bald mit neuen Informationen an die Öffentlichkeit treten können.

Tiberium

web chemin 5606 1260965298 0 Tiberiumflora und-faunaWenden wir uns nun dem Tiberium selbst zu. Der Name der Substanz leitet sich vom Fundort des ersten tiberiumhaltigen Meteors, in der Nähe des Tibers, ab. Anfangs wurden die Auswirkungen des Tiberiums als eher harmlos, ja sogar vorteilhaft, eingestuft. In kürzester Zeit entzog das Tiberium dem Boden sämtliche Schwermetalle und Mineralien. Dadurch bildeten sich auf der Erdoberfläche Kristallformationen, die mit geringem technischen Aufwand gesammelt und raffiniert werden konnten. Unglücklicherweise stellte sich jedoch rasch heraus, dass es sich bei den Tiberiumkristallen um hochtoxische Substanzen handelt, die sich wie ein ökologisches Virus rapide ausbreiten. Weltweit scheint der einzige wirksame Schutz vor der Ausbreitung des Tiberiums ein extrem kaltes bzw. trockenes Klima zu sein. Nur in den Wüsten- und Eisregionen der Erde messen wir eine langsamere Vermehrung der Tiberiumkristalle. Wir kennen heute unterschiedliche Tiberiumformen, die sich auf unterschiedliche Art und Weise ausbreiten.

Die häufigste Form des Tiberiums ist das so genannte grüne Tiberium. Die Kristalle dieser Formation wurden wie folgt verbreitet. Ursprünglich kam das grüne Tiberium durch einen Meteoritenhagel auf die Erde. Nach vermehrt auftretenden Meteoriteneinschlägen, durch die riesige Landstriche verwüstet wurden, entstanden unzählige kleine Tiberiumfelder. Die zweite Phase der Verbreitung des Tiberiums erfolgte durch die Manipulation des genetischen Codes der nahegelegenen Pflanzen, die ab einem gewissen Zeitpunkt Tiberiumsporen freisetzten. Schließlich breitet sich das grüne Tiberium durch einfache Zellspaltung aus. Selbst kleinste Tiberiumfelder dehnen sich dadurch in kürzester Zeit auf riesige Gebiete aus.

Die zweite und relativ neue Tiberiumform bildet blaue Kristalle. Das Wachstum des blauen Tiberiums erfolgt in zwei Phasen. Die erste Phase ähnelt, mit Ausnahme der Farbe der Kristalle, der Ausbreitung des grünen Tiberiums: Es erfolgt also wiederum eine Kristallbildung und die langsame Ausdehnung über den Boden. Wie das grüne Tiberium entzieht auch das blaue Tiberium dem Boden Schwermetalle und Mineralien, allerdings in einer deutlich stärkeren Konzentration. Aufgrund der hohen Schwermetallkonzentration haben die blauen Tiberiumkristalle einen weiteren gefährlichen Nebeneffekt: Sie sind außerordentlich flüchtig und hochgradig explosiv. Dies stellt bei der Ernte der Tiberiumkristalle ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar. Auch das blaue Tiberium breitet sich, wenn auch deutlich langsamer als das grüne Tiberium, durch Zellspaltung aus.

Kürzlich wurde eine weitere Form des blauen Tiberiums entdeckt. Wir nehmen an, dass diese Unterart größere kristalline Strukturen bildet, die weitaus gefährlicher sind als grünes Tiberium. Die hochgradig instabilen Strukturen schleudern im Falle einer Explosion Millionen kleinster Tiberiumkristalle auf das umliegende Gelände, das dadurch ebenfalls verseucht wird. Uns liegen Berichte vor, dass ganze Truppenkonvois durch eine derartige Kettenreaktion ausgelöscht wurden. Die genaue Struktur dieser blauen Monolithen ist uns bisher noch nicht bekannt. Möglicherweise handelt es sich hierbei jedoch um eine neue Form der Tiberiumverbreitung.

Die dritte bekannte Form des Tiberiums ist die Geißel der Meere. Seit mehreren Jahrzehnten beobachten wir die langsame Ausbreitung auf dem Meeresboden. Neben grünen und blauen Tiberiumkristallen auf dem Meeresgrund treiben heute auf nahezu allen Weltmeeren riesige, bisher unbekannte Algenteppiche. Die hochtoxischen Algen sind über hauchdünne Fasern mit dem Meeresboden verbunden, was Seereisen nahezu unmöglich macht. Allerdings scheint diese Abart des Tiberiums nicht über die positiven Nebeneffekte des Festlandtiberiums zu verfügen (z. B. die Anreicherung von Elementen). Unglücklicherweise dringen die Algenkolonien über die Flussmündungen langsam auch in die Binnengewässer vor. Diese Entwicklung bedroht wiederum unsere Trinkwasserreserven. Wenn es uns nicht gelingt, die Ausbreitung der Algen einzudämmen, bleibt uns möglicherweise deutlich weniger Zeit, als wir im Moment glauben.

Die „Visceroiden“

Die Visceroiden sind die ältesten mutierten Lebewesen. Sie wurden bereits während des ersten Tiberiumkrieges entdeckt. Bei der ursprünglichen Spezies handelte es sich um flüchtige Kreaturen, die in der Lage waren, toxisches Tiberiumgas auszustoßen. Die jüngsten Formen der Visceroiden bilden größere, empfindungslose Protoplasmastrukturen. Während die kleineren Visceroiden als relativ harmlos eingestuft werden, sind die größeren Spezies durchaus in der Lage, ganze Städte auszulöschen. Sie attackieren ihre Beute mit blitzschnellen Pseudopodien und entziehen ihrem Opfer kinetische Energie, die sie selbst zum Leben benötigen. Eine Begegnung mit diesen Kreaturen ist ebenso tödlich wie der Kontakt mit reinem Tiberium.

Die Population der Visceroiden ist dramatisch angestiegen. Dies ist vor allem auf die zunehmende Tiberiumverseuchung der Atmosphäre zurückzuführen. Tiberiumgas zerstört jedes pflanzliche und tierische Gewebe. Während nach kurzzeitigem Kontakt mit Tiberiumgas noch behandelt werden kann, führt die längere Kontamination zu einem spontanen Zerfall des Zellgewebes. Ab einem gewissen Grad der Gasanreicherung im Zellgewebe erfolgt dieser Prozess beinahe schlagartig. Kleine Visceroiden sind in der Lage, zu größeren und damit weitaus gefährlicheren Spezies zu verschmelzen. Uns liegen einige unbestätige Berichte über eine gezielte Fortpflanzung der Visceroiden vor. Die meisten dieser Kreaturen scheinen jedoch durch den Zerfall von organischem Gewebe entstanden zu sein.

Aufgrund der direkten Verbindung zwischen dem Tiberium und den Visceroiden gehen wir davon aus, dass diese Wesen beschädigtes Zellgewebe mithilfe des Tiberiums wiederherstellen können. Aus diesem Grund ist es faktisch unmöglich, einen Visceroiden in einem Tiberiumfeld zu zerstören. Bis heute ist unklar, welche Rolle die Visceroiden im zukünftigen Ökösystem der Erde spielen werden.

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„Tiberiumteufel“

Während ich die wissenschaftliche Bezeichnung Canus Tiberius für dieses Wesen bevorzuge, spricht der Volksmund von einem Teufel. Aus heutiger Sicht ist diese Bezeichnung durchaus passend. Tatsächlich ist die Bezeichnung „Canus“ irreführend, da lediglich die Gestalt dieser Kreatur an einen Hund erinnert.

Der Canus Tiberius ist ein weiteres Beispiel für die tiberiumbedingte Mutation irdischer Lebensformen. Im Gegensatz zu den Visceroiden, die das Zellgewebe von Lebewesen zerstören und umwandeln, ist der Canus Tiberius im Verlauf eines gewaltsamen Evolutionsprozesses entstanden. Der Tiberiumteufel ist ein Vierbeiner mit der Gestalt eines normalen Hundes und der Größe eines großen Pferdes bzw. eines kleinen Elefanten. Die Haut ist normalerweise schwarzbraun bis rötlichbraun gefärbt. Sein Rücken ist meist mit Tiberiumkristallen bedeckt.

Auch der Canus Tiberius ist perfekt an seine Umwelt angepasst. Wie die Visceroiden kann er sich in Tiberiumfeldern regenerieren. Ein in einem Tiberiumfeld versteckter Canus Tiberius ist darüber hinaus außerordentlich schwer zu orten. Der Canus Tiberius feuert bei Gefahr Tiberiumkristalle auf seine Gegner. Diese verursachen schwere Verletzungen und führen zu lebensbedrohlichen Tiberiumvergiftungen.

Der Canus Tiberius kann als das Raubtier dieses neuen Ökosystems angesehen werden. Er ist außerordentlich aggressiv und verfügt über eine bemerkenswerte Intelligenz. Es gibt dokumentierte Beispiele von Angehörigen des Vergessenen Volkes, die diese Wesen als „Wachhunde“ abrichteten. Ferner wurde beobachtet, dass der Canus Tiberius positiv auf eine freundliche Behandlung reagiert.

„Kratermonster“

/Tiberiumadern (auch bekannt als Tiberiummonster)

Kratermonster sind ein relativ neues Phänomen, das erstmals während des zweiten Tiberiumkrieges beobachtet wurde. Ähnlich wie die kristallinen Formen breiten sich die Tiberiumadern mit einer alarmierenden Geschwindigkeit aus. Die Adern scheinen dem Boden jedoch keine Nährstoffe zu entziehen, bedecken diesen aber vollständig. Das Zentrum der Adern bildet grundsätzlich eine riesige Masse, die in gewisser Weise an das Tierreich erinnert. In diesem Zusammenhang ist vor allem eine Art „Schlund“ zu nennen. Es gibt zahlreiche Zeugen, die bestätigen, dass Wildtiere von den Adern in Stücke gerissen und anschließend zu diesem Schlund im Zentrum der Struktur transportiert wurden. Die Adern reagieren äußerst empfindlich auf kinetische Energie und Vibrationen und greifen den Auslöser derartiger Störungen mit tödlichen Pseudopodien an. Kleinere Einheiten, wie die Infanterie und leicht gepanzerte Fahrzeuge, können die Adern normalerweise überqueren, bevor diese auf die Erschütterungen reagieren.

Ich vermute, dass es sich bei diesen „Tiberiummonstern“, wie diese Wesen auch genannt werden, um eine außerirdische Form der Venus-Fliegenfalle handelt. Das verdaute lebende Zellmaterial dient meines Erachtens dem weiteren Wachstum. Glücklicherweise ist dieses Wesen relativ einfach auszuschalten, da das Leben des Gesamtorganismus eng mit dem Schlund verbunden ist. Durch die Zerstörung der zentralen Masse wird der gesamte Organismus vernichtet. Dies führt zum langsamen Absterben aller Tentakel und Pseudopodien. Feldtests haben ergeben, dass Luftkissenfahrzeuge, die Luftwaffe oder Infanterieeinheiten für derartige Einsätze optimal geeignet sind. Die Verteidigungsmechanismen des TMs stellen allerdings eine tödliche Gefahr dar – Im Falle einer Bedrohung wird ein hochkonzentriertes Tiberiumgas ausgestoßen. Dieses Gas beschädigt alle Fahrzeuge und ist für Infanterieeinheiten tödlich.

Wie alle fanatischen Gruppierungen hat inzwischen auch Nod eine Verwendungsmöglichkeit für das TM gefunden. In den Adern finden wir eine hohe Anreicherung des von kristallinen Tiberiumformen bekannten Gases. Die Bruderschaft hat einen Weg gefunden, diese Substanz zu ernten und damit einen Gefechtskopf zu bestücken. Der Einsatz dieser Waffe wäre eine Katastrophe. Die Detonation einer derartigen Sprengladung würde nicht nur die meisten Strukturen im Zielgebiet zerstören, sondern alle Lebewesen der Region einer enormen Tiberiumbelastung aussetzen. Alle Organismen im Zentrum der Explosion würden auf der Stelle getötet oder in Visceroiden umgewandelt werden. Wir müssen diese neuen Lebensformen erforschen, um herauszufinden, ob wir vor der Geburt einer neuen Spezies oder der Auslöschung der Menschheit stehen. Nur wenn wir das Tiberium verstehen und kontrollieren, können wir die Vernichtung unserer Welt verhindern.

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