Die Figur Alessio Bowles

Alessio „Dish“ Bowles ist ein Private in der 22. Infanteriedivision im dritten Tiberiumkrieg. Er dient in der gleichen Kompanie wie Romanheld Ricardo Vega und ist später dessen Untergebener. Da Bowles’ komplette Familie sich der Bruderschaft von Nod angeschlossen hat, sieht er sich Sippenhaft ausgesetzt. Er musste die Grundausbildung zwei Mal durchlaufen und kommt auch trotz guter Leistungen nie über den Rang eines Privates hinweg. Dennoch lässt er seine Familie von einer Privatdetektivin suchen. In Schlacht um die Rote Zone Australiens wird Bowles mit Tiberium infiziert und stirbt kurz darauf an den Folgen.

Unter Generalverdacht

Zwei Jahre vor Beginn des Dritten Tiberiumkrieges ist die Familie von Alessio Bowles, unter anderem seine Mutter Heidi, der Bruderschaft von Nod beigetreten und seit dem spurlos verschwunden. Trotz oder gerade wegen dieses Umstands hat sich Bowles der GDI angeschlossen, um die Bruderschaft bekämpfen zu können. Er hat nie verstanden, was seine Familie dazu bewegt hat, sich Nod anzuschließen. Wegen dieses familiären Hintergrunds sieht er sich bei der GDI aber diversen Schikanen ausgesetzt. Um überhaupt in eine Kampfeinheit aufgenommen zu werden, musste er die Grundausbildung zwei Mal durch laufen, ein Schicksal, das sonst nur Verbrecher erleiden, die zur GDI gehen, um nicht ins Gefängnis zu müssen. Wohl gerade von diesen Widrigkeiten angespornt, gelang es ihm aber, beide Male der Beste seines Zuges zu sein und somit der 22. Infanteriedivision beitreten zu dürfen.

Zu Beginn des Krieges dient er hier schon einige Zeit. Vor Beginn des überstürzt geplanten Einsatzes am San Diego Convention Center macht er noch kurz die Bekanntschaft mit Ricardo Vega, dann beginnt auch schon der Einsatz. Zusammen mit Vega und Gallagher gelingt es ihm trotz eines Hinterhalts der Bruderschaft, den in San Diego fest gehaltenen Forscher Dr. Takeda zu retten und zudem zwei Gefangene zu machen. Anders als seine beiden Kameraden wird er aber nicht befördert. Gallagher, die der Offiziersmesse, in der die Beförderungen bekannt gegeben werden, glaubt dies zwar und teilt es ihm mit, doch irrt sie sich, da Vega der zweite Soldat ist, der aufsteigt.

Zur gleichen Zeit erfährt Bowles von der Privatdetektivin Stephanie Anisfeld, dass sie seine Eltern abermals nicht gefunden hat und die bisherige Spur in Madrid ins Leere lief. Er schreibt seinen Eltern eine Nachricht, in denen er ihnen indirekt Vorwürfe macht, dass sie der Bruderschaft beigetreten sind, streicht die entsprechenden Passagen aber sofort wieder. Absenden kann er die Nachricht ohne Empfangsadresse aber ohnehin nicht. In der Hoffnung, Antworten auf die Frage zu erhalten, warum seine Eltern sich Kane angeschlossen haben, begibt er sich zum Gefangenentrakt des GDI-Stützpunkts, wo die beiden Nod-Soldaten interniert sind, die von ihm und seiner Einheit ergriffen wurden.

Er wird widerwillig vom wachhabenden Soldaten eingelassen und unterhält sich mit einem der beiden Soldaten, da dieser Englisch spricht. Seine Vorwürfe, dass die Bruderschaft mit dem Tiberium etwas verehren würde, das Gift ist, kontert der Sergeant damit, dass die GDI nur nicht bereit sei, das Mineral als Bestandteil einer neuen Weltordnung zu akzeptieren. Da das Gespräch außer Kontrolle gerät, verlässt Bowles das Gefängnis auf Geheiß des Wächters. Am nächsten Morgen erfährt er, was er bereits ahnte: Dass nicht er, sondern Vega befördert werden würde. Dieser hat selbst einen Onkel, der für Nod kämpfte, sein Vater Javier Vega kompensiert das aber überdeutlich. Dadurch aber in einer zumindest ähnlichen Lage wie Bowles, ist Vega der Meinung, ihn verstehen zu können. Er bietet sich als Gesprächspartner an, falls Bowles einmal das Bedürfnis haben sollte, über seine Probleme zu reden.

Als in der Schlacht in Madagaskar Bowles’ Freund Momoa verwundet wird, kämpft er sich wie vom Wahn befallen durch die Reihen von Nod-Kampfen, um ihn zu helfen. Nachdem der feindliche Widerstand gebrochen ist, können aber sowohl er, als auch Vega und Gallagher Momoa nur noch beim Sterben zu sehen. Auch dieser selbstmörderische Kampfeinsatz verhilft Bowles aber nicht zur Beförderung.

Die Reporterin Annabella Wu wird auf Bowles Hintergrund während einiger Interviews mit den Soldaten der 22. Infanteriedivision aufmerksam. Bowles erzählt völlig offen im Fernsehen von seinem familiären Hintergrund und dass er sich deswegen der GDI angeschlossen hat. Mehr Informationen erhält sie allerdings nicht, in der darauffolgenden Schlacht um Australien tauchen die Scrin auf und verändern die ganze Situation.

Bowles gehört zu den wenigen, die diese Schlacht überstehen und er ist auch sehr gewillt, an der Schlacht gegen die Aliens in der Roten Zone Australiens teilzunehmen, wo ein Turm der Aliens zerstört werden soll – und das obwohl die GDI sich hierfür mit der Bruderschaft von Nod verbündet hat. Er begreift, dass es die Scrin gewesen sein müssen, die das Tiberium auf der Erde gesät haben und will sie, die seine Familie damit indirekt zerrüttet haben, zur Rechenschaft ziehen. Bei dieser Schlacht wird Bowles aber verwundet und infiziert sich augenblicklich mit dem Tiberium in der Luft. Er überlebt zwar die Schlacht, wird aber in eine Krankenstation gebracht, wo er eigentlich nur noch einen sehr schmerzhaften Tod abwarten kann. In einer letzten Verfügung weist er an, dass all seine Ersparnisse für den Einsatz der Detektivin Anisfeld verwendet werden, damit diese seine Eltern doch noch finden. Gleichzeitig nutzt er die Anwesenheit der W3N-Reporterin Annabella Wu um diesen eine letzte Botschaft zu hinterlassen. Er erhebt Vorwürfe gegen sie, da sie jetzt an ihrem Sohn sehen könnten, was das von ihnen verehrte Tiberium aus den Menschen macht. Zu diesem Zeitpunkt ist bereits sein gesamter Arm verstümmelt. Kurze Zeit darauf stirbt Bowles.

Vertrauter Feind

Gerade wegen des Beitritts seiner Familie in die Bruderschaft von Nod hegt Bowles einen besonderen Hass gegen diese. Er möchte sie vernichten, weil sie ihm seine Verwandtschaft genommen hat, wobei diese sogar zuvor versucht hat, ihn ebenfalls für Nod zu gewinnen. Er steht in den Gewissenskonflikt, dass er möglicherweise Freunde seiner Eltern oder gar diese selbst im Kampf tötet, andererseits aber der Überzeugung ist, dass die Motive Nods falsch sind. Der Glaube, wohl doch irgendwann noch nachvollziehen zu können, was seine Eltern dazu bewegt haben mag, sich der Bruderschaft anzuschließen treibt ihn gar in den Gefangenentrakt, wo er hören will, wie die dortigen Nod-Soldaten die Sache sehen. Ihm scheint es aber nur noch unwirklicher.

Zitate

  • „So einfach ist das. Die Bruderschaft von Nod ist bösartig. Aus, Schluss, basta.“
  • „Hab Ti-Fäule, und das bedeutet, dass ich nicht mehr lange leben werde. Mom, Dad, Brian, Rika – das ist es, was ihr anbetet. Das ist es, warum unsere Familie keine Familie mehr ist. Weil ihr etwas huldigt, das mich umbringt. Ist das nicht toll?“
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