Hopfen und Malz verloren: Hat das Deutsche Bier Zukunft?

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Als kleine Motivation möchte ich dieses Video von ZDF Zoom mal einwerfen:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beit...ideo/1656374/ZDFzoom-Hopfen-und-Malz-verloren

Der Inhalt kurz zusammengefasst: Während sich auf der ganzen Welt etwas auf dem Biermarkt tut, nimmt in Deutschland die Zahl kleiner bis mittelgroßer privater Brauereien stetig ab und es wird im Zuge von Preiskampf zu einem gewissen Einheitsbrei, so dass die großen Marken sich kaum noch unterscheiden und kleine Unternehmen im Preiskampf keine Chance haben.

Ich möchte, dass ihr dieses Video etwas kritisch betrachtet. Im Video wird zunächst von einem "german style pils" aus den USA gesprochen, das letztes Jahr bei den Bier-Awards vor allen Deutschen Bieren Gold bekommen hat. Ich selber trinke gerne die Fernsehbiere ala Becks, Bitburger, Krombacher usw. und diese werden eben mit diesem Bier verglichen. Natürlich sind alle gängigen Pilssorten sehr ähnlich, aber darum geht es doch auch, wenn ich ein german style Pils trinken möchte. Da möchte ich eben nicht dieses Fancy Bier aus den USA mit höherem Stammwürzgehalt und mehr Bitterstoffen.
Und zum Thema Brauereien... man muss eben auch sagen, dass es im Näheren Umfeld von mir, sagen wir mal 50 km mehrere kleine Brauereien gibt, die evtl nur die eigene Gastwirtschaft oder nur einen sehr kleinen Teil an Kunden beliefern. Davon ist eine erst vor kurzem entstanden und genießt sehr hohe Beliebtheit hier in der Gegend.

Mein pers. Fazit ist, dass das Deutsche Bier noch lange nicht am Ende seiner Möglichkeiten ist, allerdings muss sich schon etwas tun. Im Video sind auch ein paar Sachen drin, die einmal aufzeigen, wie weit sich unser so hoch gelobtes deutsches Reinheitsgebot ausdehnen lassen kann. Aber man wird sehen.
 
Ja hat es!
Und um nicht nur im Einheitsbrei zu Enden hilft es auch mal ne Kiste von den kleineren Brauereien zu kaufen.
 
Werden bei euch in den Bars denn keine Lokale Biere ausgeschenkt? Bei uns in der Gastronomie gibt es eigentlich nur Regionale Biere, oder hald Importbiere wie Heineken & Corona in Flaschen...
 
Also der kleinen Brauerei in meinem Heimatort gehts wunderbar, die bringen auch stetig neue Sachen auf den Markt.
Und ich denke, dass ein Augustiner auch nicht so bald wegsterben wird. Dass viele kleinere Brauereien aufgeben, dass kann ich mir gut vorstellen, dass ist aber imo mitlerweile überall so. Der kleine Fachhande kommt auch nicht mehr gg. Mediamarkt etc. an.
Schade ist das natürlich schon, aber wohl der Lauf der Zeit. Und lokale Biere werden schon ausgeschenkt, blos sind wir mal ehrlich. Wie viele Leute gehen denn heute noch wirklich in ne lokale Kneipe? Die meisten gehn doch zu Macces, Würger King und Co.
Und in den ganzen Mainstream Lokalitäten gibts eben auch nur Mainstream Bier, das was jeder aus der Glotze kennt.
 
Wie viele Leute gehen denn heute noch wirklich in ne lokale Kneipe? Die meisten gehn doch zu Macces, Würger King und Co.
Und in den ganzen Mainstream Lokalitäten gibts eben auch nur Mainstream Bier, das was jeder aus der Glotze kennt.

Wer zum Geier geht denn zum Biertrinken in den Mäckes?! O_o
Hier gibts in sämtlichen Clubs und Bars vor allem erstmal lokale Marken und dann halt als Bonus noch Beck's und/oder was anderes. Ich seh höchstens dass es den Mikrobrauereien schlecht geht. Die haben in der Regel auch nur Gastausschank und Gastrobetrieb bei sich und diese Biere wirst wenn überhaupt nur im FACHhandel antreffen.

Fazit: Die meisten Leute gehen nicht in die Strauswirtschaft, aber dafür halt in Musikbars und -clubs. Und da gibts normalerweise auch Lokales.
 
Ich meinte nicht, dass Leute zum Biertrinken in den Macces gehen. Ich wollte damit eher sagen, dass die meisten (jungen) Leute nicht mehr in Kneipen/Lokale gehen, sondern nur noch zum Macces wo es eben kein Bier gibt. Alkohol wird dann eben eher in den Musikbars/Clubs konsumiert und dort gibt es, zumindest meiner Erfahrung nach, eher Mainstream Gedöns wie dieses abartige Becks etc. :D
 
mein freudneskreis und ich hier in münchen trinken in der regel kein pils. meistens nur "helles" oder "weißbier/weizen".
auch wird hier in den bars und in 90 prozent aller clubs immer ein münchner bier angeboten.

heinekken gibts hier kaum, meistens dann becks... schade finde ich es schon das hier viele kleinere brauerein zu machen müssen, aber ist es einfach.


becks und das ganze mischzeugs finden bei den jungen mädls immer mehr gefallen, wo durch der anteil weiter steigt.
 
Ich meinte nicht, dass Leute zum Biertrinken in den Macces gehen. Ich wollte damit eher sagen, dass die meisten (jungen) Leute nicht mehr in Kneipen/Lokale gehen, sondern nur noch zum Macces wo es eben kein Bier gibt. Alkohol wird dann eben eher in den Musikbars/Clubs konsumiert und dort gibt es, zumindest meiner Erfahrung nach, eher Mainstream Gedöns wie dieses abartige Becks etc. :D

War das in unserer Generation je so, dass die jungen Leute in so Gaststätten gehen um ihr Bier zu trinken? Das machen ja nichtmal die Alten. Es gibt ja kaum mehr eine kleine Kneipe, die nicht auch Musik spielt. Bei uns in der 10k Einwohner Gemeinde hat es 5 Kneipen, von denen eine zumindest auch sehr vom Jungvolk besucht wird. Ansonsten reicht das Publikum von 20 bis 65. Aber als Bier wird da dann zwar schon Stuttgarter Hofbräu ausgeschenkt usw, aber das gehört ja auch "nur" zum Großkonzern.

Naja in Bayern ist die Welt was das Bier angeht auch noch ein bisschen besser :D
 
Finde es ehrlich gesagt garnicht sooooo drastisch....

ja kleinere brauereien gingen auch hier in der unmittelbaren gegend in die knie.... lag aber auch oft daran, dass sie ecklige pisse gebraut haben :D

eine eher zu den "kleinen" zählenden brauerein gibt es mit der "Berg"-Brauerei in Ehingen (Berg) noch, die du wohl kennen wirst skep.
Deren Bier wird in jeder lokalen Kneipe ausgeschenkt, ist SEHR beliebt bei jung und alt und an jeder Somme-festivität sowieso als Standard gereicht...
Viele Marken kleinerer Brauereien erleben momentan auch ein Revival unter großen Brauerein, die einfach die Rezeptur aufgekauft haben und es wiederbeleben.... bestes beispiel ist das beliebte und sehr gute "Wulle"-Bier, das ja auch vom Dinkelacker-Schwaben-Bräu gebraut wird mittlerweile...

Dazu fallen mir mit "Tannenzäpfle" usw. noch viele eher lokale Biervarianten ein, die einen eigenen Geschmack haben.... es is also wirklich nicht so, dass man nurnoch die Becks-Gülle saufen muss... das trink ich auch nurnoch im "Notfall"
 
Das deutsche Bier stirbt aus?
Die selben Leute haben sich wohl auch "der Deutsche stirbt aus" einfallen lassen, sowas kleingeistiges hört man echt häufiger in letzter Zeit.
Btw hier in Köln gibt es auch noch jede Menge Brauhäuser, welche sich großem Andrang erfreuen und quasi nur ihr eigenes Bier verkaufen.
 
Wenn ich zum Getränkemarkt gehe, kann ich dort locker aus über 50 Biersorten auswählen, mit den ganzen neuartigen Bier-Mix-Getränken werden es alle paar Wochen noch mehr. Gibt sehr viele kleine Brauereien und Gasthausbrauereien denen es gut geht, weiß nicht warum das deutsche Bier keine Zukunft haben oder aussterben sollte. Jedes Bier schmeckt auch irgendwie anders, von einem "Einheitsbrei" kann nicht die Rede sein. Habe noch nie besseres Bier getrunken als in Deutschland.
 
Hast du denn schonmal anderes Bier getrunken als deutsches?
Belgisches zum Beispiel? Oder tschechisches? Irisches?

Deutschland hat de facto einen ganz schönen Einheitsbrei verglichen mit anderen Ländern. Grund:
Das deutsche Reinheitsgebot.
 
Natürlich stirbt das Deutsche Bier nicht aus, nur wird es im internationalen Vergleich keine Rolle mehr spielen. Das hochgelobte Deutsche Bier wird halt auf der weltweit großen Masse einfach untergehen. Die Stellung des Deutschen Bieres auf der Welt ist aufgrund dieser Entwicklung auf jeden Fall sehr gefährdet.
Wenn es heißt ob der Englische Fußball noch Zukunft hat (oder so, beliebig gewähltes Beispiel), dann wird ja noch lange kein Fußball mehr gespielt dort.
 
Wer zum Geier geht denn zum Biertrinken in den Mäckes?! O_o
Hier gibts in sämtlichen Clubs und Bars vor allem erstmal lokale Marken und dann halt als Bonus noch Beck's und/oder was anderes. Ich seh höchstens dass es den Mikrobrauereien schlecht geht. Die haben in der Regel auch nur Gastausschank und Gastrobetrieb bei sich und diese Biere wirst wenn überhaupt nur im FACHhandel antreffen.

Fazit: Die meisten Leute gehen nicht in die Strauswirtschaft, aber dafür halt in Musikbars und -clubs. Und da gibts normalerweise auch Lokales.

wenn ich mich an meinen letzten schwedenurlaub in umea erinnere, dann gibts dort doch nur die niederprozentigen bier im supermarkt zu kaufen ... unter anderem (!): pfuiii gösser export ...

hab kaum ein gutes bier in schweden damals (2010) angetroffen ... hrm ... - gut war jetzt auch nicht in schwedischen alkshops, aber mit "bier" baruchen die mMn nicht zu werben.

____________

bier schmeckt mir generell in AT noch immer am besten - weil gewohnt und weil viele verschiedene (siehe raketos post).

deutsches weizenbier find ich gut. den rest eigentlich nicht. in irland hab ich sowieso nur guinness getrunken ...
 
Die Antwort auf deine Probleme mit gutem Bier in Schweden:
in-sweden-systembolaget-in-sweden-death-metal-nominon-demotivational-poster-1230998612.jpg


Das Systemet ist teuer, hat aber ne breite, "hochqualitative" Auswahl von den widrigen billigbieren hiesiger Lande (die dann bis 10% Alkoholgehalt hochgehen) bis zu feinst erlesenen Bieren aus aller Welt, einschliesslich KöPi oder Jever. Sogar Kölsch Früh hab ich hier an Valborg gesichtet. Ausserdem ist unbedingt alles aus der Wisby-Brauerei zu empfehlen.
Wisby Kloster und Wisby Pilsner find ich komplett fantastisch. Die Bulldog-Biere von denen mit bissl mehr sind aber auch nicht zu verachten. Gotland rockt halt :up

Und das kriegst am besten NOCH teurer in der Kneipe, direkt vom Fass.
Oder ne andere nette Sache ist Åbro. Und Pripps Blå fand ich auch OK. Und das åländische Stallhagen sah sehr cool aus, war mir aber immer zu teuer. Hauptsache du gehst nicht auf Bier mit mehr als 5% und meidest Spendrupps wie die Pest. Ich trink hier aber auch eher selten Bier. Das standardoberbilligbier aus der Dose ist Kung :up
Aber die Wisbysachen sind imo safe :up
Schmecken was herber.

Ich finds schade, dass wir in Deutschland nicht auch so schön bappsüsse-chemisch schmeckende liebliche Ciderarten mit Birne, Waldbeeren oder sonstwas haben :(
So Kopparberg oder Rekorderlig oder Sommarsby. :( :(
Die sind toll! Und wenn man zu viel davon trinkt kriegt man bauchschmerzen.
Bei denen sollte man aber auch nicht über die 5% Marke gehen sonst schmecken die nur mehr ranzig.

Ansonsten sind hier vor allem anglo-amerikanische und tschechische Biere ganz beliebt. Gibt viel so Ales aus England, Staropramen, Slatopramen, Breznak, Pilsner Urquell und oft auch Samuel Adams Lager/Ale. Würd zum Biertrinken aber jetzt auch nicht nach Skandinavien gehen. Da wirst du arm bevor du angetrunken bist. Nur dass du nich die "richtigen" Biere aus dem Systembolaget probiert hast is halt schon ein ordentliches Manko muss ich mal sagen :D

Schnäpse sind gut hier :up
Deutsches Bier ansonsten eher selten. Vor allem in Kneipen.
Über das Gösser im ICA hab ich mich auch schon schlappgelacht. "Austria's finest" hahaha :D
 
dabei hab ich gösser echt gern. erstens weil ich kaum 30 km von göss entfernt wohne und zweitens weil douglas adams die idee zum "hitchhikers guide to the galaxy" bei einer flasche gösser hatte (steht zumindest so im vorwort^^).

und dann seh ich weit weg von der heimat: huii gösser export :)

erstes leider: ich hab NICHT auf den prozentgehalt geschaut.

zweites leider: ich hab gleich 3 dosen davon gekauft.

:(


edit:

„The idea for the title first cropped up, while I was lying drunk in a field in Innsbruck, Austria, in 1971. Not particularly drunk, just the sort of drunk you get when you have a couple of stiff Gössers after not having eaten for two days straight.
 
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