Hier mal ein ARD Textbeitrag
http://www.tagesschau.de/inland/hartzvierurteil106.html
Grundsätzlich finde ich es gut, dass die Judikative ein transparenteres System fordert.
Vielleicht können die Gesammtkosten sogar gesenkt werden ohne das besonders bedürftige Gruppen beispielsweise Kinder darunter leiden müssen.
Was nun die Arbeitsunwilligkeit einiger Hartz 4-Bezieher angeht, so gibt es naturgemäß immer schwarze Schafe, die generell zu faul sind, irgendeiner Tätigkeit nachzugehen aber das dürfte anteilig gesehen eher eine Minderheit sein.
Viele Hartz 4-Empfänger schreiben ihre Bewerbungen, nehmen an Maßnahmen Teil, bemühen sich um einen geregelten Tagesablauf und kommen trotzdem nicht in Lohn und Brot, weil sie zu alt, nicht genügend oder falsch qualifiziert sind usw.
In der Presse wird aber gerade über die Faulenzer sehr gern berichtet und einige Boulevardblätter nutzen solche Fälle dazu, den Lesern genau vorzurechnen wie gut es "diese Faulenzer" doch haben, indem sie teilweise sogar falsche Zahlen in ihren Berechnungen zu Grunde legen und so der Eindruck entstehen muss, es lohne sich ein Leben auf Basis von Hartz 4.
Wenn sich ein solches Leben finanziell lohnt, dann meiner Ansicht nach nicht, weil der Regelsatz zu hoch ist, sondern weil es heute in Deutschland viele Berufs- und Altersgruppen gibt, die, trotz Vollzeitbeschäftigung, nicht genug verdienen, um sich ein eigenes, selbstbestimmtes Leben aufbauen zu können.
Von vom Gesetzgeber verordneter "Sozialarbeit" halte ich nur dann etwas, wenn sichergestellt wird, dass keine regulären Stellen ersetzt werden und wenn gleichzeitig den Betroffenen darüber hinaus Maßnahmen angeboten werden, welche wirklich den Charakter von Weiterbildungsmaßnahmen und/oder Zusatzqualifikationen haben und nicht einfach ein Abstellgleis darstellen, um sie aus irgendwelchen Statistiken rausnehmen zu können.
Dann kann solch eine Arbeit sogar sehr sinnvoll sein, um wieder Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu bekommen und das Gefühl zu vermitteln: "Die Gesellschaft braucht dich!"
Um nochmal auf die Maßnahmen zurück zu kommen: Ich habe einige Bekannte und Freunde, welche sich schon mit sochen Programmen rumschlagen mussten, zum teil immer noch müssen.
Ziel solcher Programme soll es ja angeblich sein, die Arbeitssuchenden fit für den 1. Arbeitsmarkt fit zu machen.
Da wird mir davon berichtet, dass die Teilnehmer ein Mandala ausmalen sollen, um danach über Probleme zu reden, die sie nicht haben.
Wie soll man mit solch einer Maßnahme in den 1, Arbeitsmarkt kommen?
Wenn dann vom Betroffenen selbst Vorschläge kommen, wie er sich weiter qualifizieren könnte (Office- und Sprachkurse), werden diese abgelehnt.
Manchmal frage ich mich, ob in solchen Maßnahmen einfach Arbeitslosigkeit verwaltet wird; hauptsache raus aus der Statistik und hoffentlich nervt er nicht so oft sein(e)n Sachbearbeiter/in.