Nur nochmal kurz zu einem Punkt von oben, das soll jetzt aber keine allgemeine Steuerdiskussion werden - wäre wohl besser dann wieder mehr zum eigentlichen Thema zurückzukehren:
Richtig, aber in meinen Augen ist das auch eine Besteuerung des Vermögens als solches. Du brauchst die Zinsgewinne doch schon, um das Vermögen überhaupt in seinem Wert zu erhalten. Somit sind die Erträge letztlich Bestand der Summe als solcher. Die Höhe von 25% ist in meinen Augen jetzt auch nicht wirklich niedrig - hier werden bei entsprechenden Vermögen schnell 10.000 € und mehr pro Jahr an Steuern fällig.
Was sind schon 10k Euro im Jahr für jemanden, der 40k im Jahr an Zinsen "verdient" ? Er hat 30k netto über, sind 2500 / Monat netto! Auf Arbeitslohn umgerechnet entspricht das Brutto locker 60k, und die Zinsen sind leistungslos aus Sicht der Gesellschaft!
Was soll deiner Meinung nach jetzt also daran ungerecht sein, die Abgeltungssteuer deutlich zu erhöhen? Warum soll Arbeitsleistung deutlich höher mit Abgaben belastet werden?
Warum darf sich jemand mit 1 Million Euro oder mehr aus der Gesellschaft ausklinken und von Zinsen leben? Überspitzt könnte man ihn sogar als Sozialschmarotzer bezeichnen, wie die bösen Hartzer.
Je mehr Menschen sich in unserer Gesellschaft auf die faule Haut legen, desto mehr muss der Rest dafür arbeiten - ob Hartzer oder Millionär das tun, ist aus Sicht eines normalen Arbeiters doch relativ irrelevant.
Wer Vermögen hat, soll es gerne behalten, kein Problem, das darf nicht besteuert werden. Aber es darf nicht sein, dass diese Vermögen immer weiter wachsen, und es immer mehr Reiche gibt die von Zinsen leben und sich dann am besten noch über Hartzer aufregen, die an sich genau das gleiche tun - nur halt ohne dickes Bankkonto.
Das ist jetzt alles überspitzt dargestellt, dessen bin ich mir bewusst, also nicht alles so ernst nehmen, aber ich möchte nur mal zum Denken nachregen dass es für eine Gesellschaft relativ egal ist, auf welcher Seite man sich auf die faule Haut legt - Hartzer oder Millionäre, denn der Effekt ist gleich - die Mitte arbeitet für alle anderen mit, und die wird dank Politik immer weiter verkleinert, das Volk wird in arm und reich aufgeteilt, aber wer erledigt dann die Arbeit? Ein paar Workaholics wie mope es beschrieben hat?
Eine Gesellschaft funktioniert nur solange, wie sich keiner stark benachteiligt fühlt, also muss man sowohl Arbeit als auch die Früchte der Arbeit fair verteilen - wer viel Geld hat soll davon leben solange er will/kann, aber das man sein Vermögen arbeiten lässt wird nicht auf Dauer funktionieren, denn je mehr Leute das machen, desto mehr sagen auf der anderen Seite auch "wenn die nicht arbeiten tu ich es auch nicht", und dann hat man eben H4-Schmarotzer, und das Problem löst man sicherlich nicht mit Kürzungen bei H4
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