Was haltet ihr davon, mal angenommen ihr könntet an der Hauptschule oder an anderen Schulen neben englisch, französisch zusätzlich noch türkisch, bosnisch oder auch polnisch wählen (freiwillige wahl). Das wäre doch ein weiterer schritt in Richtung Integration. So könnten deutsche Mitbürger, auch mal die Sprache Ihrer ausländischen Nachbarn/Freunde lernen. Oder aus Interesse mal rein schnuppern.
Was ich noch erwähnen wollte, es gibt auch viel Integration die fehlgeschlagen hat, diese Beispiele sieht man ja zu genüge im TV. Aber gibt auch Millionen fälle in Deutschland wo Integration ein voller Erfolg war. Davon wird leider viel zu selten berichtet.
Würde gerne mal eure Meinung lesen....
Es spricht natürlich nichts dagegen, diese Sprachen anzubieten, sofern Nachfrage vorhanden ist und es keine wichtigeren Dinge gibt, für die man Ressourcen bereitstellen sollte. Ich habe mir sagen lassen (und es auch selber miterlebt), es soll Schulen geben, da kommt der Putzt von der Decke, da ist die Turnhalle nicht betretbar, da sind die Fachräume ausgerüstet wie im Mittelalter und die Klassen überfüllt bis zum Überlaufen. Vor mir aus kann man an den Schulen alle Sprachen der Welt anbieten, aber es muss in einer Relation zu der Realität, zu den Prioritäten stehen und somit also auch sinnvoll sein. Die individuellen Bedürfnisse einzelner Bildungseinrichtungen können sich dabei natürlich unterschiedlich darstellen.
Die Sprache ist denke ich nicht das entscheidende Kriterium, das wir Deutschen ins uns aufnehmen müssen, um einen Schritt auf die Migranten zuzugehen und sie besser zu verstehen. Eigentlich ist es bei dieser Frage ja wohl auch eher genau umgekehrt. Und wer genau sind überhaupt diese Migranten, über die auch von uns immer wieder gesprochen wird? In den meisten Fällen meinen wir mit diesem Begriff doch nicht den Italiener, den Franzosen, den Polen, den Amerikaner, den Asiaten oder den Afrikaner. In der überwiegenden Anzahl der Fälle ist mit dem Wort Migrationshintergrund im Kontext von Integrationsproblemen eine ganz bestimmte Gruppe angesprochen: Menschen mit türkischer / arabischer Abstammung. Von daher müssten wir die Sprachenauswahl, die du vorschlägst - unter der (nicht zutreffenden) Annahme, dass dein Vorschlag sinnvoll wäre - dahingehend anpassen.
Das entscheidende Kriterium, das wir Deutschen in uns aufnehmen müssen, um unser Integrationsproblem besser zu verstehen, geht über Sprache weit hinaus. Diese Menschen mit Integrationsdefiziten verkörpern zu einem großen Teil eine völlig andere Kultur, deren Wertvorstellungen mit den unsrigen häufig nicht vereinbar sind. Die Aufklärung hat dort nicht stattgefunden und man kann auch nicht erwarten, dass sie sich von heute auf morgen vollzieht.
Ich persönlich möchte keine homogene Gesellschaft. Ich begrüße Heterogenität und bin auch ein Stückweit froh, zu meinen, mich selbst von einer großen Anzahl vermutlich wohl integrierter Deutscher abgrenzen zu können. Mein Verständnis endet allerdings an der Stelle, wo Migranten keinerlei Integrationswillen zeigen, Parallelgesellschaften bilden, die eine Kleinstadt Anatoliens widerspiegeln könnten und die dennoch einen sehr großen Anteil an Sozialleistungen kassieren. Man könnte diese Liste jetzt weiter fortführen und auch stark konkretisieren (Ehrenmorde, Zwangsverheiratungen, etc.).
Meiner Meinung nach haben wir das Integrationsproblem und auch die Gefahren, die mit diesem verbunden sind, noch nicht richtig wahrgenommen und befinden uns - auch in Deutschland - in einem "clash of civilizations".