Wir gehen mit - Die Mitläufer

Thunderskull

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Ich habe beim surfen die folgende Seite gefunden: http://wirgehenmit.otherone.org/wordpress/was-wir-wollen/ darum geht es um Leute die ehrenamtlich Hilfesuchende Menschen zb. zum Jobcenter begleiten.

Was wir wollen/Kodex
Mitläufer begleiten Menschen zu Terminen bei der Agentur für Arbeit. Die Idee entstand beim Lesen eines Artikels in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über die Behandlung von Menschen bei der Agentur für Arbeit am Beispiel Johannes Ponader.
Darin hieß es über Menschen, die in Begleitung beim Amt erscheinen: „Wären es fünf bis zehn Prozent“, so ein Insider, „könnten wir einpacken“.
Wir sind die dazu fehlenden Menschen. Bringen wir das System der Ungerechtigkeit zum Wanken.


Was wir wollen:

als moralische Unterstützung für den der Verwaltungsmaschine ausgelieferten Menschen den Betroffenen zur Seite stehen.

als Unterstützer und “Drauf-Aufmerksam-Macher” auf die (un-)sozialen Realitäten aufmerksam machen.

Es ist ein Geben und Nehmen und beruht auf Gegenseitigkeit. Die Begleiter möchten selbst erfahren, wie unser Sozialsystem von innen aussieht.


Wie wir es wollen: Verhaltenskodex der Mitläufer
(in der Mumble Sitzung am 27.02. im Konsens ausgearbeitet und beschlossen)

1. Mitläufer begleiten ehrenamtlich Hilfesuchende zu Terminen bei Ämtern und zum Jobcenter. Sie unterlassen dabei alles, was dem Hilfesuchenden in seiner Sache schaden könnte und tragen zur Deeskalation bei.

2. Mitläufer erstellen nach einer Begleitung, wenn es vom Begleiteten gewünscht wird, ein Gedächtnisprotokoll, welches dem Hilfesuchenden übergeben wird. Das Protokoll wird vom Mitläufer und dem Begleiteten unterschrieben.

3. Datenschutz und Verschwiegenheit über persönliche Daten sind uns sehr wichtig und wir behandeln die uns zur Kenntnis gebrachten Informationen absolut vertraulich!

4. Es wird vor dem Termin abgesprochen, ob der Mitläufer nur als stummer Begleiter auftritt, der sich ggf. Notizen macht, oder ob er in die Diskussion mit dem Sachbearbeiter eingreifen darf.

5. Es findet keine Missionierung statt: Eine Beeinflussung der Begleiteten zum Zwecke politischer, religiöser oder wirtschaftlicher Anwerbung oder der aktiven Mitarbeit bei den Mitläufern lehnen wir ab.

6. Ausgrenzung, Menschenverachtung und Diskriminierung haben haben bei den Mitläufern keinen Platz.

7. Zuverlässigkeit: Ein Mitläufer hält sich an die getroffenen Vereinbarungen.

8. Der Begleitete kann jederzeit (auch während des Termins) den Mitläufer ohne Angabe von Gründen aus seiner Funktion entlassen. Hierauf weist der Mitläufer hin und respektiert den Wunsch des Hilfesuchenden.

9. Bei Verstößen gegen die gemeinsam beschlossenen Verhaltensregeln ist eine Beschwerde über einen Mitläufer unter folgender Adresse möglich: mitlaeufer@wirgehenmit.org

Wir versuchen dann gerne zu schlichten (und müssen es uns natürlich letztendlich auch vorbehalten, einzelne Mitläufer die sich nicht an die Regeln halten, auszuschließen).


Finde ich an sich eine tolle Sache da ich der Willkür des Jobcenters selbst schon zum Opfer gefallen bin damals und mich über eine Begleitung gefreut hätte und sei es nur damit man sich nicht so alleine fühlt.

Falls das mal hier Jemand in Anspruch nehmen sollte oder er Jemand kenntt der dies hat fände ich ein Feddback toll :top :)

Hier noch ein Beispielvido:

http://www.youtube.com/watch?v=x0ZaLe4mTls
 
Darin hieß es über Menschen, die in Begleitung beim Amt erscheinen: „Wären es fünf bis zehn Prozent“, so ein Insider, „könnten wir einpacken“.
Wir sind die dazu fehlenden Menschen. Bringen wir das System der Ungerechtigkeit zum Wanken.

Wer kann warum einpacken? Und was möchte man wie zum wanken bringen? Verstehe ich nicht.
Ansonsten - falls die Idee irgendwelchen Leuten tatsächlich helfen kann, warum nicht :)
 
Ich denke dieser Insider meint das Jobcenter und die Machenschaften bei der Abwicklung von einzelnen Personen. Würden diese alle in Begleitung kommen würde womöglich anders mit diesen Menschen umgegangen, wie auch immer.

Da ich aber nicht weiß wie es in Jobcentern so zugeht ist das nur eine Vermutung meinerseits.
 
Neo du hast Vollkommen Recht.

Im Sanktions.... ähhh Jobcenter bist du kein Mensch sondern nur eine Nummer, entsprechend wirst du auch behandelt.
 
Kann ich bestätigen. Freund von mir hat dort Saktion...ähm gearbeitet.
 
Von der "Mitläuferdatenbank" habe ich auch schon gehört. Ich kenne jedoch niemanden der damit schon Erfahrungen gesammelt hat. Leider gibt es selbst in Großstädten viel zu wenig "Mitläufer" (laut Datenbank), schwer zu sagen ob das sich durchsetzt... und wenn wir mal ehrlich sind.. wer macht schon was "umsonst" um anderen zu helfen - das sind leider nur ganz ganz wenige Menschen.... :(
 
Mag sein das es nur wenige Menschen sind die das machen, aber diese helfen vielen Menschen wiederum und ich denke auch dadurch laufen dann auch die Menschen mit denen man gelaufen ist dann für andere mit.

Selbst wenn es sich nicht durchsetzt, so ist es doch ein kleiner Schrittt für ein besseres Deutschland. :)
 
Ja na klar Thunderskull! Ich finde das auch eine tolle Idee und man kann da nur hoffen... :)
 
Coole Idee. Mit der Agentur für Arbeit (die darf wohl auch nur so heissen weil sie einem Arbeit macht, nicht weil sie einem Arbeit ermöglicht) darf ich mich auch gerade herumschlagen. Bearbeitungszeit, Information, Beratung, Vermittlung... alles unterirdisch und größtenteils völlig inkompetent. Als "echtes" Privatunternehmen wären die schon längst nicht mehr existent.
Da ich (glücklicherweise) nicht lange mit denen zu tun haben muss läuft derzeit alles auf "Augen zu und durch" Basis. Dass Leute dieses Mitläuferangebot annehmen kann ich nur gut verstehen. Was man sich da teilweise für einen Schwachsinn anhören muss geht echt auf keine Kuhhaut. Und das auch noch in der "Spezialabteilung für Akademiker" wo Berater sitzen die einen Doktor im Titel tragen. Aber das heißt ja heute leider nichts mehr. Die Agentur für Arbeit ist da der beste Beweis.
 
Last edited:
:D stimmt Little, da muss ich Dir recht geben, ich durfte mit der sogennanten "Spezialabteilung für Akademiker" auch schon Erfahrungen machen. Aber ich bezweifle das von den Mitarbeitern irgendwer einen Doktor oder sonstwas im Titel hat. Prinzipiell heißt das ja nur, dass die sich ausschließlich um fertige Stundenten kümmern... was man ja schon wieder als Klassengesellschaft abstempeln darf... mal abgesehen davon das ich die Leute mehr als inkompetent fand... in der Abteilung auf den Gängen war nichts los.. man konnte einfach reinmarschieren...so fast ohne Wartezeit... wenn ich mir da die anderen Abteilung anschaue wo die Leute manchmal bis zu mehreren Stunden gewartet haben... das geht gar nicht...
 
Das mit dem Doktortitel war auch nicht allgemein gemeint (aber zugegeben ein bisschen Kacke formuliert :D). Bei uns sitzen da halt so ein paar Experten die den Titel irgendwo aus nem Kaugummiautomaten gezogen haben müssen.
 
Sorry dann hab ich das falsch verstanden aber JA recht hast du! :)
 
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