Streikland

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May 20, 2002
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mich kotzt es ja schon an, dass ich morgen mal wieder zu Fuß zu total überfüllten S-Bahn laufen muss (wenigstens bekomm ich das dann auf mein Monatsticket angerechnet) und ich versteh die Leute ja auch - Gehaltserhöhungen sind nötig, das ist ne Tatsache, die Teuerungsrate kann eben nicht aufgefangen werden wenn man nicht mehr bekommt.
Lustig an der ganzen Sache sind dann natürlich auch die Gehaltsvorstellungen der Gewerkschaftsvorsitzenden und deren letzte (regelmäßige) Erhöhungen.

Aber wenn das alles so weiter geht dann seh ich nicht wo das hinführen soll, der wirtschaftliche Schaden ist schon jetzt enorm.

Gestern nacht hab ich durch Zufall mitbekommen dass die GDL nun auch wieder streiken will - hell yeah, ich dachte die hätten sich geeinigt. NEIN, haben sie NICHT !
lest euch diesen Artikel durch, jeder schiebt dem anderen den schwarzen Peter zu.
Bei ver.di ist es doch genau das Selbe. Beim letzten BVG Streik hier in Berlin wurde sich das neue Angebot nichteinmal angschaut ! der streik war fest geplant, erst danach hat man sich mal zum Verhandlungstisch bemüht.

Auch an den Flughäfen denkt man jetzt über Streiks nach. Wohin geht das also ?
Was meint ihr ?


btw, Thema Arbeitszeit: klar is ne gleichzeitige Erhöhung der arbeitszeit ne Mogelpackung, aber 1,5 Stunden mehr in der Woche ?
Ka, ich versteh das nicht so ganz, ich hab während meiner Ausbildung ne 42 Stunden Woche gehabt und oftmals Überstunden geschoben wenn es denn sein musste weil irgendwas fertig gemacht werden musste + meine ständige Weiterbildung. Ich fand eigentlich 42 Stundenm zu arbeiten relativ normal, bis ich irgendwann mal gemerkt hab, dass des verhältnismäßig "viel" ist :D
 
Last edited:
ich freue mich, habe azsgehandelt das ich auch mehr tashcengeld kriege, mal schaun wie hoch die erhöhung ausgfällt :D
 
mope wenn der wirtschaftliche schaden soooo enorm wäre hätten die bosse schon lang eingelengt das muss einem erstmal klar sein.
 
by Mope:
"Beim letzten BVG Streik hier in Berlin wurde sich das neue Angebot nichteinmal angschaut ! der streik war fest geplant, erst danach hat man sich mal zum Verhandlungstisch bemüht."

Das ist so nicht ganz korrekt Mike.
Nach Auslaufen des aktuellen Tarivertrags bei der BVG hatte der Arbeitgeber die Forderungen der Gewerkschaft(en) abgelehnt.
Das Angebot lautete auf eine ca. 5-6%ige Gehaltserhöhung verteilt auf mehrere Jahre und zwar nur für Neu-Beschäftigte die nach 2005 eingestellt worden waren.
Die Alt-Beschäftigten, zum Teil im jahrzehntelangen Wechselschichtdienst verschlissen, wären leer ausgegangen.
Daraufhin gab es während der laufenden Verhandlungen einen einen Warnstreik.
Nachdem der Arbeitgeber sein Angebot nicht verbessert hat, gibt es nun nach einer Urabstimmung einen längeren Streik damit alle Mitarbeiter eine Gehaltserhöhung bekommen.

Grüße Robi
 


@sleepy:
wenn es so laufen würde, dann hätten wir NUR noch Arbeiterkämpfe ;)

Woher sollen denn die Lohnerhöhungen kommen + der Ausfall/Kosten die jetzt verursacht wurden ?

Man kann sich an 0 Fingern abzählen, dass die Fahrkartenpreise sowohl der Bahn als auch der BVG demnächst drastisch nach oben korrigiert werden - oder im Falle Bahn werden dann eben noch mehr Niederlassungen aufgegeben und werden herunterkommen gelassen.
Fall BVG: Ist jetzt schon verschuldet bis zum geht nicht mehr. Wer bezahlt das am Ende alles ?
Joap, wir.

Fall Bahn: zum Glück hat man sich ja (Scheinbar) dann doch irgendwann geeinigt, sonst wärs noch schlimmer gekommen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,517754,00.html

http://www.n-tv.de/874151.html

Der wirtschaftliche Schaden ist ja gerade der "Sinn" eines Streikes, die Waffe die die Streikenden besitzen und das Streikrecht an sich ist ist ein Teil unserer Demokratie, aber was momentan abläuft ist echt krass.

Was hat Schell den vorher groß gemacht für "seine" Luete, eine Gemeinschaft die sich aus ehemals beamteten Lokführen herauskristalisiert hat ?
NICHTS hat er gemacht, sich selbst die Gehälter erhöht, DAS hat er gemacht.
Und nun ? Nun steht er kurz vor der Pensionierung und weill seinen Leuten nochmal "was gutes" tun.
Haben Sie toll gemacht Herr Schell, ein ganz großes Lob - Jahrelang auf dem faulen Arsch sitzen und dann bemängeln dass die GDLer benachteiligt werden. An die eigene Nase fassen vllt ?
Versteh mich nicht falsch, ich hab bereits im Eingangspost gesagt dass die Streiks gerechtfertigt sind und was passieren muss, denn die Leute haben de Facto einfach immer weniger in der Tasche.
Aber WI das alles von statten geht ist einfach unter aller Sau.

Schaut euch den "Schlagabtausch" alleine zwischen Mehdorn und Schell doch ma lan - der reinste Kindergarten ist das O_o
Da ist keiner irgendeine Spur besser als der andere.

Und was mir etwas Angst macht ist, dass die GDL wohl ab nächsten Montag wieder streiken will - weißt du was das für Berlin bedeutet ? Berlin steht still !
Wenn GDL und BVG zusammen streiken, dann fahren hier keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr ! Wie kommen die Leute zur Arbeit, wie zur Schule, was auch immer ?

Und bei der ganzen Sache gehe ich ja noch nicht mal auf den öffentlichen Dienst ein.

@robbi: ja ,aber es war von Anfang an klar, wie das Angebot aussehen würde, man hatte sich auf diese Sache geeignet mit den Neu und Altbediensteten und dann auf einmal wurde gesagt: ne, machen wir doch nich so, is nen beschissenes Angebot (was ja auch stimmt)
 
Die Taxifahrer dürften sich freuen.
 
Mal streiken ist schön und gut... Aber es kann net angehen dass es allen gleichzeitig einfällt, und dann auch noch mit überzogenen Forderungen.

Der wirtschaftliche Schaden ist auch für Deutschland gegeben. Soweit denken die kleinen Streiker dann aber wieder nicht ^^. Mope hat ja schon einige Konsequenzen aufgezählt, Hauptsächlich werden diese sowieso die kleinen Leute tragen müssen. Denkt ihr die Bosse werden sich ihr Geld abzeigen lassen? Das wird sich anders wiedergeholt... Entlassungen, Erhöhung der Preise...
 
Wen interessiert ein wirtschaftlicher Schaden? Ein Streik ist keine Spaßveranstaltung, sondern ein Druckmittel im Arbeitskampf und ein Druckmittel ohne Auswirkungen wäre keines.

Die GDL will wieder streiken weil die Bahn den ausgehandelten Tarifvertrag nicht unterschrieben hat (,grob vereinfacht gesagt). Meiner Meinung nach ist das in dem Fall nachvollziehbar. Wer sich nicht an Vereinbarungen hält und irgendwelche Hinhaltespielchen spielt muss mit Konsequenzen rechnen.
 
Wen interessiert ein wirtschaftlicher Schaden? Ein Streik ist keine Spaßveranstaltung, sondern ein Druckmittel im Arbeitskampf und ein Druckmittel ohne Auswirkungen wäre keines.

Die GDL will wieder streiken weil die Bahn den ausgehandelten Tarifvertrag nicht unterschrieben hat (,grob vereinfacht gesagt). Meiner Meinung nach ist das in dem Fall nachvollziehbar. Wer sich nicht an Vereinbarungen hält und irgendwelche Hinhaltespielchen spielt muss mit Konsequenzen rechnen.

das ist wahr, ob es nachvollziehbar ist, hat so direkt ja auch keiner in Frage gestellt- aber mal ganz abgesehen von den wirtschaftlichen Schäden, die deiner Aussage nach ja keinen interessieren, wird dieser Arbeitskampf nunmal leider nicht nur auf dem Rücken der Konzerne, sondern auch auf dem Rücken all derer ausgetragen, die auf den öffentlichen Verkehr angewiesen sind- und das wäre das gleiche, wenn nun andere Bereiche des öffentlichen Dienstes in den Streik treten würden. Der wirklich erhebliche wirktschaftliche und vor allem stressverursachende Schaden entsteht gerade für sie- für sie, die ja eigentlich unbeteiligt sind.
Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, von A nach B zu kommen, sodass Bahnen nicht zwingend gebraucht werden und der Streik- weil er ja nachvollziehbar ist- auch toleriert werden kann. Mittlerweile nimmt das ganze jedoch Ausmaße an, bei denen es schon fragwürdig erscheint, ob diese für Privatpersonen- nicht für die Wirtschaft- noch zumutbar sind. Genau darin sollte doch eigentlich die Motivation bestehen, die Streiks weitestgehend einzudämmen- aber offenbar liegen die Prioritäten doch eher auf materialistischer Seite.
 
Bei einem Arbeitskampf liegen die Prioritäten IMMER auf materialistischer Seite. Dies ist schließlich Sinn und Zweck des Ganzen. Natürlich wirkt sich ein Streik meist auch auf Dritte aus. Dies ist aber bei so ziemlich allen Streiks so, wenn auch nicht immer so stark wie in diesem Fall. Wenn z. B. die Mitarbeiter einer Bank, die Angestellten einer Behörde oder einer Supermarktkette streiken, wirkt sich das auch auf die Kundschaft und die Lieferanten aus. Wo gehobelt wird fallen halt Späne.

Wenn das ein Grund wäre Streiks zu untersagen, könnten Arbeitgeber immer ihre Forderungen durchsetzen, egal wie diese auch aussehen mögen und wir hätten über kurz oder lang wieder Zustände wie zu Beginn der Industrialisierung.
 
Also bei der Deutschen Bahn kann ich die Streiks schon nachvollziehen. Aber bei Streiks worum es um 1-2 stunden mehr Arbeit in der Woche geht, das kann ich nicht nachvollziehen.
 
Also bei der Deutschen Bahn kann ich die Streiks schon nachvollziehen. Aber bei Streiks worum es um 1-2 stunden mehr Arbeit in der Woche geht, das kann ich nicht nachvollziehen.

Wenn es um 2 Stunden mehr UNBEZAHLTE Arbeit die Woche geht könnte ich das schon verstehen. Das käme im Endeffekt nämlich einer Gehaltskürzung gleich.
 
Ja aber im Vergleich Weltweit ist das ein Witz. Deutschland hat mit Frankreich die meisten freien bezahlten Urlaubstage Weltweit ( ? ). Wenn ich mir viele andere Länder anschaue die 6 Tage die Woche / 10 Stunden arbeiten (Amirate-Dubai) oder China mit 6 Tage / 12 Stunden für 120 Euro im Monat. Okay der vergleich ist unpassend, aber wegen 1-2 stunden mehr.

Daran wird sich irgendwann auch was ändern.

Edit:

"Wochenarbeitszeit in Deutschland mit am geringsten:
Die Auswertung der Wochenarbeitszeit in den 14 untersuchten Industrienationen ergab einen Durchschnittswert von 31 Stunden. Darunter lagen Belgien und die Schweiz (30 Stunden), Frankreich und Deutschland (28 Stunden) sowie die Niederlande (26 Stunden). Am meisten wird in Japan, den USA und in Australien gearbeitet (jeweils 35 Wochenstunden)."

Ob diese Angaben stimmen ist natürlich was anderes ^^
 
Last edited:
Wenn man bei Berechnung der wöchentlichen Durchschnittsarbeitszeit z.B. Teilzeitarbeit und andere "Schönrechnerei" in die Statistik einfließen lässt, wundert es mich nicht das wir offiziell 'ne 28-Stunden Woche haben.

Ist zwar nicht repräsentativ aber gibt es hier einen Vollzeitbeschäftigten der nur 28 h/Woche ackern geht?
Solche Zeiten hatte ich nichtmal während der Ausbildung.

Und wegen der 1-2 Stunden/Woche mehr würde ich mich auch nicht aufregen, wenn ich die bezahlt bekommen würde.
Mein Arbeitgeber hat mir beim letzten Tarifpoker eine zwingend vorgeschriebene unbezahlte Pause von 30 Minuten pro Dienst reingedrückt die ich nicht ablehnen darf.
Da ich sie aber defakto nicht antreten und ungestört beenden kann, bin ich pro Schicht 30 Mins länger auf Arbeit in denen ich schaffen muss, ohne dafür einen Cent zu bekommen.
 
Ich finds in Ordnung.

Da wird letztes Jahr die ganze Zeit vom grossem Aufschwung geredet
und im Endeffekt hat kein Normalbürger mehr inne Tasche, weil alle sich
genötigt fühlen die Preise anzuheben. Die Grosskonzerne machen Milliardengewinne
und zahlen ihren Aktionären riesige Renditen und entlassen darauf hin tausende
von Arbeitern um die Renditen noch weiter zu steigern.

Dann soll es dem kleinen Lokführer oder Flughafenangestellten doch vergönnt sein
für 100-200 € mehr Geld zu streiken.
 
im vergleich sit weltweit ein witz .... allein dieser satz... mich intressiert es ehrlihc gesagt ein scheiss dreck was die amis buckeln müssen ... oder irgendwelche franzosen... hier geht es um MEINE FREIZEIT... MEINE FAMILIE ... und MEIN GELD...

ganz ehrlich deine statistik sagt ein alten scheiss aus... allein das die amis mehrere jobs haben müssen das sie durchkommen istn witz! DAS IST EIN WITZ!
 
mich nervts auch extremst, dass ich zur arbeit jetzt 35 statt 5 minuten brauche und zur uni 1 stunde statt 30 min, aber ich verstehe das voll und ganz und symphatisiere mit den streikern :) und wenn montag dann gar kein nahverkehr mehr fährt, wirds erst richtig lustig. wenn meine firma im jahresbericht mal wieder rekordgewinne (Gewinne, nicht Umsätze) vermeldet und ich zum dank dann mehr arbeiten sollte fürs gleiche geld, da wäre ich echt sauer.

eine 42-stunden-woche ist okay, wenn die bezahlung stimmt. denn wenn man 42 stunden arbeitet, dann ist die freizeit doch etwas knapp dran, und jeder, der nicht mehr im hotel mama wohnt, weiss, dass so ein haushalt extremst zeit fressen kann, wenn man in einer sauberen wohnung leben möchte. verdien ich allerdings genug kohle, lasse ich einfach saubermachen. schufte ich aber bis zum umfallen, und am ende des monats ist kein geld übrig, ist das schon scheisse. des weiteren will der ein oder andere ja auch etwas altersvorsorge betreiben, seine krankenversicherung bezahlen, auto fahren, telefonieren, mir fällt so viel ein, was alles bezahlt werden will von dem bisschen geld was man im monat verdient.

und wenn sich hier jemand hinstellt und meint mehrarbeit fürs gleiche geld wäre np, dann ist es schön, dass man dich in deiner eigenen welt kennt, aber die realität ist nicht rosa.
 
finde das auch mega assozial von den firmenchefs, dass obwohl sie so viele gewinne machen leute entlassen und wenn die regierung eingreifen würde, würden sie damit drohen ihns ausland auszuwandern..
ich frag mich wohin das gehen soll... entweder ackert man für ein wenig kohle ooooder man wird arbeitslos geile aussichten
 
Das Problem bei der GDL ist ein wenig dass der Streik der Bahn nicht wirklich schadet sondern anderen Unternehmen die auf zB Railon angewiesen sind, oder eben die Pendler. Die haben aber meist Monats/Jahreskarten womit das für die Bahn kein großer finanzieller Verlust ist. Der Streik schadet nur dem ansehen der Bahn. Aber was haben die da denn noch zu verlieren?
 
Das Problem bei der GDL ist ein wenig dass der Streik der Bahn nicht wirklich schadet sondern anderen Unternehmen die auf zB Railon angewiesen sind, oder eben die Pendler. Die haben aber meist Monats/Jahreskarten womit das für die Bahn kein großer finanzieller Verlust ist. Der Streik schadet nur dem ansehen der Bahn. Aber was haben die da denn noch zu verlieren?

...das würde ich allerdings auch sagen- bestätigt ja auch meine These, dass die Konzerne selbst davon wirtschaftlich am wenigsten getroffen werden, sondern viel mehr die Privatpersonen- denn die zahlen am Ende schließlich doppelt:?
Nichts gegen Arbeitskampf, im Prinzip ist dieser Streik auch mehr als gerechtfertigt, aber irgendwie geht das ganze nach hinten los...:(
 
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