Ich möchte dir insofern widersprechen PaDdeL, als dass die ESL schon darunter zu "leiden" hat, dass sie durch eine falsche Spielpolitik eine Menge Kapazitäten verschenkt hat. Man hat sich zu sehr auf zu wenige Spiele beschränkt, und sich um vermeintlich kleinere Communitys nicht genug bemüht.
Ich kann deinen Gedankengang, dass die Community von sich aus die Lage verbessern kann, sehr gut nachvollziehen. Ich bin hier im UF seit RA2 aktiv, habe in der Vergangenheit viele Events für C&C veranstaltet und mehr oder weniger genau das gemacht, was du dir wünscht oder einforderst. Das haben wir aber damals auch aus Eigeninteresse gemacht. Die Gründung der United-BattleZone war ja unter anderem auch deswegen erfolgt, um das United-Forum aufzubauen - das damals, als Generals raus kam, ziemlich kaputt war. Dieses Eigeninteresse fehlt der ESL anscheinend bei C&C, deswegen würde ich es lieber sehen, wenn ein anderer Wettbewerber hinzu stößt und sich diese Kapazitäten abgreift, als dass man sie für dieses Desinteresse auch noch belohnt. Man sollte auch nicht vergessen, dass hinter der ESL eine GmbH steckt und man durch z.B. Premium-Mitgliedschaften diesen Laden auch finanziert. Ich möchte hier ausdrücklich betonen, dass ich an dieser Stelle keinesfalls die Kommerzialisierung anprangere, sondern lediglich das falsche Verständnis von Anbieter/Kunde bzw. einen fehlenden Wettbewerb - der aber seine Ursachen hat!
Ich hatte oben geschrieben, dass ich denke, dass im Grundsatz EA die Schuld für alles trägt. Das ist keine billige Polemik oder dummes Forengeschwätz, sondern der wesentliche Kern der Ursache für alle weiterfolgenden Probleme. Mooff hat in seinem Post gerade noch mal aufgegriffen, dass der Multiplayer von EA zu wünschen übrig lässt. Wenn man nun noch tiefer gräbt, stellt man fest, dass die gesamte Produktpolitik darauf aufgebaut ist, den eSport nicht zu fördern, sondern auf Spiele mit mittlerer bis schlechter Qualität zu setzen, die eine kurze Lebenszeit haben, aber eine vermeintlich größte Zielgruppe insoweit zufrieden stellen, als dass diese Kunden bereit sind, nach kurzt möglichster Zeit den nächsten Titel der Marke zu kaufen.
Mal ganz abgesehen davon, dass für jemanden wie mich und die meisten anderen Spieler hier auf dem Board diese Produktpolitik nicht zufriedenstellend ist, steckt hinter dieser Produktphilosophie schon eine gewisse Logik, sprich es gibt gute Argumente, sie so zu verfolgen. Insbesondere, wenn man selbst eine AG ist und seine Anteilseigner kurzfristig zufriedenstellen möchte/muss. Ich persönlich halte sie für falsch, da sie meines Erachtens nach große Image-Schäden nachsich zieht und unberücksichtigt lässt, dass in einer globalisierten Welt mit sehr vielen Breitbandanschlüssen hier Potentiale verschenkt werden. Auch bin ich generell der Ansicht, dass Qualität sich langfristig immer durchsetzen wird, auch wenn ein Spiel nur Singleplayer Charakter hat. Blizzard ist das beste Beispiel dafür. Und selbst wenn EA nun ein Spiel releasen würde, das identisch mit WoW ist und mit diesem Titel nicht konkurrieren müsste, würden sie es deutlich schwerer haben, da sie durch ihr vorhergegangenes Tun ein Image aufgebaut haben, das man nicht von heute auf morgen loswird. In diesem Zusammenhang spielt es auch eine große Rolle, dass Blizzard über die Jahre hinweg eine riesige Community aufbaut hat und dadurch Spieler an sich binden konnte. Mit sehr guter Qualität und weniger Spieltiteln funktioniert so etwas.
Warum nun dieser kleine "Exkurs"? Ich will niemandem absprechen, zu versuchen, etwas auf die Beine zu stellen, nur im Grundsatz sollte man sich schon fragen, wo die tatsächlichen Probleme liegen. Damit will ich sagen: Solange sich im Hause EA nichts ändert, verabreicht man der Community nur Linderung, sozusagen Schmerzmittel - meinetwegen in unserem Fall Baldrian - aber ein Heilungsprozess kann nicht stattfinden. Und bezogen auf die ESL will ich noch mal als Fazit anführen, dass man sich überlegen sollte, diesen Laden links liegen zu lassen und etwas anderes zu verfolgen, wenn von dieser Seite nichts angemessenes kommt.