PEGIDA zeigt auf jedenfall mal wieder das Deutschland und die skandinavischen Staaten mit der Integration der Muslime deutlich schlechter zurecht kommt als die USA oder die südeuropäischen Länder.
Beispielsweise über Russen, Polen oder Asiaten beschwert sich hier in Deutschland niemand, während die orientalischen Werte von den nordeuropäischen deutlich weiter entfernt sind als von denen der USA, auch wenn der Islam natürlich im direkten Gegensatz zum amerkanischen Liberalismus und Kapitalismus steht, sind Muslime dort deutlich besser integriert.
Den Begriff "Werte" würde ich eigentlich auf die 5 moralischen Grundwerte nach Jonathan Haidt (
1,
2,
3) herunterbrechen, greift man sich nach Ingleharts Studie (
4) mal nur zwei dieser Werte heraus, nämlich Tradition / Säkularisierung / Religion und Liberalismus wird die o.g. These anschaulich.
MrYuRi said:
Die meisten Opfer des Islam sind Muslime. Du kannst nicht die USA/die Nato/sonst irgendeine dritte Partei dafür verantwortlich machen, dass sich Muslime gegenseitig umbringen.
Um zu sehen wie grundlegend falsch diese Aussage ist, muss man nur mal einen Blick in die Geschichte werfen.
Nach dem Zusammenfall des Osmanischen Reichs 1876, wurden in Nordafrika und im Mittleren Osten von den westlichen Kolonialherrschern willkürlich Grenzen gezogen und mittels eingesetzter, westkonformer Diktatoren (z.B. Schah von Persien, Hussein, al-Gaddafi, Karzai, Mursi etc.) Rohstoffe ausgebeutet und die Bevölkerung unterdrückt.
In Reaktion auf den Imperialismus und die Aufzwingung der westlichen Werte (bei uns "Demokratisierung" genannt), hat sich die Bevölkerung zum Schutz, Widerstand und zur Wahrung der eigenen Identität und Werte verstärkt in die Religion geflüchtet.
Die religiösen militanten Widerstandsgruppen (heute bei uns als "Terroristen" oder "radikale Islamisten" bezeichnet) gegen die Kolonialisierung wurden jedoch vom Westen erfolgreich für diverse politische Zwecke instrumentalisiert.
Ob das jetzt der palästinensische Dschihad unter Rommel in den WW2-Kolonialkriegen war, die NATO-Unterstützung der Mudschahedin im Afghanistankrieg in den 80ern und die Erschaffung von Al Qaida gegen die Russen, der Aufbau von Hussein gegen die iranischen Schiiten im Golfkrieg durch die USA oder die FSA gegen Assad in Syrien, es war immer das selbe Prinzip.
Es ist zweifelsfrei erwiesen das Amerika, Saudi-Arabien und die Türkei die FSA zusammengestellt, ausgebildet, finanziert, ausgerüstet, bewaffnet und zum Sturz von Assad in den Krieg geschickt haben, das schreiben mittlerweile auch offizielle Stellen im Time-Magazine.
Jedes Land hat dabei seine eigenen Interessen verfolgt, der Türkei ging es um territoriale Ansprüche, Saudi-Arabien um eine Pipeline und den Kampf gegen die Schiiten, den USA ebenfalls um Rohstoffflüsse und natürlich um die Kontrolle des letzten Landes welches an den Iran grenzt und noch nicht von den USA kontrolliert wird. (
1)
Seit dem Sturz des Schah im Iran ist das Land nach wie vor das finale Ziel der USA, nicht nur weil dort das 4. größte Erdölvorkommen der Welt im Boden liegt, sondern der Iran die Seestraße von Hormus kontrolliert, welche immerhin 40% des Weltölverbrauchs abwickelt. Das alles aber nur mal als Randnotitz.
Nachdem die FSA von Assad jedoch weitgehend zurückgedrängt wurde und der geplante Regimechange nicht funktioniert hat, brauchte die USA ein neues Instrument gegen Assad, da die eigene Bevölkerung nach den schweren Verlusten der letzten Nahostkriege nicht für einen Krieg zu gewinnen war.
Kerrys Versprecher über die Abgabe von Assads Chemiewaffen hat den Plan eines offenen Krieges gegen Syrien dann komplett zunichte gemacht.
Soviel zum offenkundigen Verlauf.
Wenn man sich vor diesem Hintergrund die Interessen der USA, Israel, der Türkei und Saudi-Arabien ansieht, liegt die Vermutung nahe das ISIS auch eine weitere CIA-Operation ist.
Wenn dann noch mit Snowdens Aussage (
2) in Moskau bekannt wird ISIS sei ein Produkt westlicher Geheimdienste, Fotos von McCain (
3) bei einem Treffen mit dem derzeitigen ISIS-Anführer, welcher von Obama vorher aus dem Gefängniss entlassen wurde, zur Zeit der ISIS-Gründung auftauchen und der Guardian über USA geführte ISIS-Trainingslager in Jordanien und der Türkei berichtet wird die Sache schon ziemlich eindeutig.
Ebenfalls auffällig ist das die IS nur mit Hightechwaffen der USA unterwegs sind, die prinzipiell jegliches Kriegsgerät eher kompromisslos zerstören als es dem Feind zu überlassen.
Und wer außer den Amerikanern kauft wohl das Öl welches die IS zu seiner Finanzierung auf dem Schwarzmarkt vertickt?
Saudi-Arabien, als größter westlicher Verbündeter im Nahen Osten macht gar keinen Hehl daraus das sie ISIS als Sunniten finanziell unterstützen.
Die ISIS setzt sich zusammen aus ehemaligen Kämpfern der FSA, der al-Nusra-Front, al-Quaida und ehemaligen Offizieren und Soldaten der irakischen Armee, alles Produkte der US-Administration.
Die USA sorgen in den ganzen rohstoffreichen orientalischen Ländern gezielt für politische und gesellschaftliche Instabilitäten, wenn es keine handlungsfähige Regierung gibt, existieren auch keine starken Verhandlungspartner und Amerika bekommt sein arabisches Öl für lau.
Abgesehen davon hat Russland Amerika mit seinem Raketenabwehrschirm bald direkt vor der Hautür, nicht nur von der europäischen Seite.
Wenn man sich also den Verlauf der Geschichte, das Terrormanagement der USA der letzten 50 Jahre im Nahen Osten und in Nordafrika ansieht wird klar das der Westen der unmittelbare Auslöser und der direkte Erschaffer der islamistischen Terrorgruppen ist.
Was in dieser Region wirklich für Stabilität und Frieden sorgen würde wäre; keine einzige Patrone mehr in diese Staaten zu schicken, dort keinen einzigen Orientalen mehr an irgendeiner Waffe auszubilden, massiv NATO-Truppen reinzuschicken (das sage ich als Pazifist und größter NATO-Gegner), die Lage zu befrieden und sich mit allen Organisationen an einen Tisch zu setzen um eine Lösung im Sinne der dort lebenden Bevölkerung auszuarbeiten, sprich demokratische Wahlen ohne eingesetzte West-Marionetten oder Extremisten.
Was zurzeit passiert ist aber so ziemlich das absolute Gegenteil dessen, mit dem Attentat auf Charlie Hebdo hat Hollande und der Westen sowieso wieder eine neue "moralische Rechtfertigung" dort noch mehr Waffen hinzuschicken.
Und wenn die Kurden ihren eigenen Staat wollen sollen sie ihn bekommen, auch wenn Erdogan das nicht passt (der freut sich ja wenn IS das Problem für ihn erledigt), damit würde es zumindest vielen türkischen Bürgern bessern gehen.
MrYuRi said:
Ich finde schon, dass man über die Auswirkungen gewaltverherrlichender Computerspiele diskutieren muss.
Das Spiel mit Stereotypen, u.a. Gewalt und Sexismus in der Entertainmentindustrie muss man nicht unbedingt gutheißen und ist für Heranwachsende auch bestimmt nicht pädagogisch wertvoll, GTA ist nicht umsonst erst ab 18, aber es fällt unter künstlerische Freiheit und bleibt was es ist; Fantasie und Unterhaltung.
Viele geilen sich speziell an der extremen Gewaltverherrlichung in Computerspielen und den frauenfeindlichen Werten in Pornographie auf, das muss man aber auch nicht verurteilen, imho ist es vollkommen ok ein totaler Rassist, Sexist, Schwulenhasser oder whatever zu sein, oft kann man ja nichts für die kausalen Zusammenhänge die zu so einer Einstellung führen.
Allerdings ist es ein großer Unterschied ob man solche Fantasien nur virtuell zu Unterhaltungszwecken umsetzt oder so eine Einstellung tatsächlich offen befürwortet und auslebt.
In unserer Gesellschaft haben wir uns darauf geeinigt das Kunst alles darf, das zeigten zuletzt erst die Sympathiebekundungen zu Charlie Hebdo, Videospiele sind auch nichts anderes als Kunst.
Jemand der seine Gewaltfantasien in Computerspielen auslebt und sich auf imaginärer Ebene mit diesen Dingen auseinandersetzt ist diesbezüglich wahrscheinlich ausgeglichener und hat keinen Grund mehr seine Aggressionen in der realen Welt umzusetzen.
Wenn du vom Fitness kommst bist du ja auch nicht hyperaktiv sondern eher tiefenentspannt.
Mal noch ein paar trashig populistische, faschistische Sidefacts am Ende, im Sinne unserer (tragischen) Verbundenheit mit vielen Muslimen (dont take it too seriously).
Den ganzen Neonazis welche sich mit ihrem Selbstbild als "Arier" immernoch in den Rassevorstellungen des 19. Jahrhunderts bewegen und Asylheime voller Kanaken anzünden wollen soll gesagt sein, der Begriff "Arier" / "Aryan" (nein nicht das Yoghurt-Getränk zum Döner) / "Aryā") kommt wie der Name schon verrät aus dem persischen, die arischen Urväter des Führers kommen also rassengeschichtlich aus dem Iran. Hier sollten doch gerade die Vollblutnazis etwas mehr Respekt vor ihrer Herkunft zeigen
So schwierig der Israelkonflikt sein mag, wie falsch, grausam und verachtenswert der Antisemitismus auf Deutscher und Orientalischer Seite auch ist und war, sollte man wissen; der größte Feind eines fundamentalistischen Moslems ist, ob Sunnit, Schiit oder Alevit, noch vor dem kapitalistischen West-Imperialismus, Israel und das Judentum, das zeigt sich nicht nur bei palästinensischen Selbstmordattentätern in Gaza, sondern auch in Reden der obersten Poltiker wie z.B. Ahmadinedschad der Zitat "Israel von der Landkarte tilgen" will.
Somit verwundert es nicht das viele radikale Moslems die Deutschen nicht nur insgeheim, sondern völlig offen vergöttern, weil sie 6 Millionen Juden umgebracht haben. Bei soviel Sympathie sollte Deutschland das letzte westliche Land sein in dem "radikale Islamisten" einen Anschlag verüben wollen.