Erdbeben in Japan - 8.8 auf Richter

So, um gleich mal klar zu stellen:
  • ab jetzt versuche ich wieder mehr online zu sein hier...is ja kein Zustand so
  • all denen, die an meinen Geburtstag gedacht haben vor einem Monat (:ugly), spreche ich hier mein herzliches Dankeschön aus :):):wub
  • Ich erachte die Situation in Japan als 'katastrophal'.
  • Ich nenne die Medienpolitik, sowohl in Japan als auch hier in 'Europa', eine Verarschung der Menschheit mit 'Skandalpotential
  • bitte entschuldigt, falls das eine oder andere Argument (welches ich hier evtl wiederhole) schon mal erwähnt wurde in diesem Thread...:shy


.....Echt, ich könnte alle Medien in Europa verhauen, die wie wild mit Titelseiten à la 'Unsere Kraftwerke sind nicht sicher' um sich schlagen. Mittlerweile steht mir diese sinnlose Angstmacherei dermassen weit oben im Hals, dass ich demnächst mal kräftig 'kotzen' muss ab all dem Zeug.... Was hat denn die momentane Atom-Situation in Europa zu zun mit derjenigen in Japan?? Rein gar nichts o_O Natürlich ist es schlimm, dass Fukushima von solch einem Unglück heimgesucht wurde, aber deshalb überall die Sicherheit von AKW's in Frage zu stellen, ist für mich rein gar nicht verhältnismässig:shy:shy

Schelle said:
Die Konsequenzen bei einem Super-GAU sind einfach nicht überschaubar und tragbar.
Es ist schlichtweg zu gefährlich wenn man einfach so weitermacht als wäre nichts gewesen.
Entweder man verabschiedet sich von dieser Technologie oder man macht sie wirklich zu 100% SICHER!

Vielen Dank für diese Steilvorlage:

Alle Atomkritiker sprechen jetzt nur noch von 'Ach Atomenergie ist viel zu gefährlich für das 21. Jahrhundert. Hier müssen schleunigst Alternativen gefunden werden'.....Frage zurück: Wie soll bewerkstelligt werden, dass alle Europäer ohne Atomstrom auskommen sollen? Von 0 auf 100? Am besten noch ein paar Kohlekraftwerke mehr bauen und so die Umwelt längerfristig noch mehr kaputt machen als mit einem AKW:? Bestimmt nicht. Man kann an dieser Stelle ja mal mit Zahlen um sich werfen:

Wen es wirklich interessiert, der soll vor allem Den Paul Scherrer Bericht lesen...

Unmittelbare Todesopfer wegen Unfall durch
Obige Zahlen sind bezogen auf den Zeitraum von 1970 bis 2005

(Vergleicht mal die Zahlen bitte: während 35 Jahren 32 unmittelbare Atomopfer, und letzte Woche mal schnell schnell 43 Tote in einem Kohlekraftwerk) .-_-.-_-

hinzu kommen selbstverständlich latente Todesopfer--> In Tschernobyl sind es ca. 55'000 (entspricht dem Mittelwert der offiziellen Schätzungen.....die sprechen da von 'zwischen 10'000 und 100'000). Ähnliche Schätzungen (ich meine damit ZAHLEN) für Kohlekraft etc. hab ich keine gefunden. Es steht aber ausser Diskussion, dass z.B Krebs auch wegen fossilen Brennstoffen wie Feinstaub/Luftverschmutzung verursacht wird und nicht nur als Spätfolge einer Atomkatastrophe entsteht :O Und man muss auch kein Experte sein, um einsehen zu können, dass diese Zahl weitaus grösser sein dürfte als 55'000 :o:o

(BTW: Gewusst dass beim jährlichen Verbrennen von 7800 Millionen Tonnen Kohle (weltweit) rund 10'000 Tonnen Uran als Emission ausgestossen werden :O) klick Damit wäre ich jetzt beim Thema Emissionen :ugly :ugly lass ich lieber....

Die Konsequenzen bei einem Super-GAU sind einfach nicht überschaubar und tragbar.

In dem Sinne: "Eine grosse Katastrophe mit vielen Toten wird in der Regel als schlimmer betrachtet, als viele kleinere Unfälle mit der gleichen Summe an Toten. Wie Risiken wahrgenommen und beurteilt werden, ist aber entscheidend für unsere Bereitschaft, sie zu akzeptieren oder eben nicht. Verschiedene Betrachtungsweisen sind nötig".

Es ist schlichtweg zu gefährlich wenn man einfach so weitermacht als wäre nichts gewesen.

Sag der Natur doch bitte, sie solle zukünftig ihre Tsunamis auf Gaddafis Paläste richten....
Über die Sicherheitssysteme in Fukushima / Tschernobyl muss ich mich erst genauer informieren (Besser gesagt; inwiefern dort geschlampt wurde).
Ich kann dir aber sagen: "ist es nicht immer so, dass erst etwas passieren muss, bevor gehandelt wird?" Dies ist nun mal eine Lebensphilosophie der Menschen.......

Entweder man verabschiedet sich von dieser Technologie oder man macht sie wirklich zu 100% SICHER!

Sorry, aber DAS ist jetzt wirklich realitätsfremd......
 
.....Echt, ich könnte alle Medien in Europa verhauen, die wie wild mit Titelseiten à la 'Unsere Kraftwerke sind nicht sicher' um sich schlagen. Mittlerweile steht mir diese sinnlose Angstmacherei dermassen weit oben im Hals, dass ich demnächst mal kräftig 'kotzen' muss ab all dem Zeug.... Was hat denn die momentane Atom-Situation in Europa zu zun mit derjenigen in Japan?? Rein gar nichts Natürlich ist es schlimm, dass Fukushima von solch einem Unglück heimgesucht wurde, aber deshalb überall die Sicherheit von AKW's in Frage zu stellen, ist für mich rein gar nicht verhältnismässig

Natürlich kann man nicht die Kernenergie von 100 auf 0 zurückfahren.
Es müssen alternativen wie regernative Energien aber auch Kernfusion mit größter Anstrengung vorangetrieben werden, um die Laufzeit aller AKW so gering wie möglich zuhalten.
Was hat die Situation in Japan hier mit uns in Europa zu tun. Ganz einfach, es zeigt das die Technologie im Notfall einfach nicht mehr beherrschbar ist und es gravierende Auswirkung auf Mensch und Umwelt hat. Was dort in Fukushima I eigentlich abgeht werden wir eh erst in den nächsten Monaten bzw Jahren erfahren.
Dieses ganze ableiten des hochradioaktiven Wassers in den Pazifik ist auch eine höchstgefährliche Sache, dessen Folgen man auch erst in Jahren oder Jahrzehnten spüren wird.


Unmittelbare Todesopfer wegen Unfall durch

* Kernkraft 32 (davon 31 Tschernobyl)
* Wasserkraft ~30'000
* Kohlekraft ~31'000


Die unmittelbaren Opfer von Tschernobyl auf 31 zu bezifferen ist einfach nur lächerlich und respektlos!
Es wurden dort abertausende junge Menschen verheizt. Geschätzt etwa 60.000 Liquidatoren sind durch die "Aufräumarbeiten" am AKW umgekommen.
Das Gebiet um das AKW ist immernoch kontaminiert. Man musste 100.000e Menschen umsiedeln.
Ein neuer Sarkophag ist schon ewig in Planung der MILLIONEN an Geldern verschlingen wird.
Dazu kommen die Auswirkungen auf die dorte Bevölkerung. Missbilungen bei Neugeborenen, vielfach erhöhtes Krebsrisiko.
Auch die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Gegend ist verherrend.
So wird es auch in der Fukushima-Präfektur sein bzw ist es schon. Fischer gehen Pleite usw.

Sag der Natur doch bitte, sie solle zukünftig ihre Tsunamis auf Gaddafis Paläste richten....
Über die Sicherheitssysteme in Fukushima / Tschernobyl muss ich mich erst genauer informieren (Besser gesagt; inwiefern dort geschlampt wurde).

Das ist doch eine total falsche Betrachtungsweise! Nicht der Tsunami hat das AKW havarieren lassen. Sondern TEPCO und deren unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen und Wartungen im AKW. Und gegen sowas ist kein AKW sicher, gegen Pfusch, Einsparungen an der Sicherheit, ungenügende Wartung.

Ich kann dir aber sagen: "ist es nicht immer so, dass erst etwas passieren muss, bevor gehandelt wird?" Dies ist nun mal eine Lebensphilosophie der Menschen.......

Nein, anscheinend muss erst drei mal etwas passieren (vielleicht sogar noch öfter) bevor gehandelt wird, im Bezug auf die Kernenergie.


Sorry, aber DAS ist jetzt wirklich realitätsfremd......

Was ist daran realitätsfern?
Du nimmst es also in Kauf das alle 20 Jahre mal so ein Ding hochfliegt bei NICHT überschaubaren Auswirkungen.
Nagut, solange es nicht bei dir in der Schweiz hochgeht kann es dir ja auch egal sein und du kannst deine Atomkonzern-Propaganda weiterverbreiten.
Oder das nächste AKW havariert in der Schweiz und du musst umgesiedelt werden in irgendeine provisorische Zeltstadt und dein Zuhause wirst du auch nicht mehr besuchen können da dort alles kontaminiert ist.

Was sich dort abgeht scheint irgendwie total runtergespielt zu werden.
 
Wen es wirklich interessiert, der soll vor allem Den Paul Scherrer Bericht lesen...

Unmittelbare Todesopfer wegen Unfall durch

Wenn das in dem Bericht angeführt wird würd ichs nichtmal als Klopapier benutzen :D
Vor allem deine Lächerliche erweiterung um die 43 in Pakistan.. als ob jedes Kg Kohle benutzt wird um damit Kraftwerke zu heizen.. aber jeden der irgendwann mal irgendwo verschüttet gegangen ist dafür hernehmen wollen mh? :D
Einzig und alleine Lächerlich...
Die Kohle geht noch in ganz andere Industrien und nicht in die Stromgewinnung...
Dazu dann Tschernobly wo mehr als 1000 definitiv an den Folgen des Unfalles sterben mussten (Verstrahlung der ersten Liqis war jenseits von 9 Sievert laut den Soviets damals) von den bis zu 800.000 weiteren ganz zu schweigen die ebenfalls zum Teil noch mehrere Sievert abbekommen hatten.. (Die Russen haben ja ne ganze Armee dahin geschickt.. )
Da von irgendwas 3x Todesopfern sprechen zu wollen ist nichts als blanker Bullshit ... schönrechnerei deluxe^10...

In dem Zusammenhang würds mich mal interessieren wer das Teil finanziert hat.. riecht für mich Stark nach der Atomlobby ^^
Aber das wundert in der Schweiz ja niemanden, dort ist das Schwarz-Gelbe Theater ja noch ein wenig besser: http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz...at-das-Parlament-fest-im-Griff/story/17457212

Weiterhin kann man natürlich auch mal das liebe Finanzielle anschauen.. die Ukraine zahlte die letzten Jahre bis zu 7% ihres Bruttoinlandproduktes dank der Folgekosten... die Soviets haben vorher rund 100 Mrd US Dollar blechen müssen dafür.. und die nächsten 50-60 Jahre wird es nicht weniger was die Kosten angeht.
Den Reaktor neu versiegeln kostet mindestens 2 Mrd US Dollar + 250 Mio jedes Jahr und muss in 10 Jahren wieder geschehen.
Wieviel Schaden haben denn da so die anderen Kraftwerkstypen so produziert durch ihr Versagen?

Edit: Aha.. woher wohl der Wind bei dem Bericht wehte...
The Paul Scherrer Institute (PSI) is a multi-disciplinary research institute which belongs to the Swiss ETH-Komplex covering also the ETH Zurich and EPFL. It was established in 1988 by merging in 1960 established EIR (Eidgenössisches Institut für Reaktorforschung = Federal Institute for Reactor Research) and in 1968 established SIN (Schweizerisches Institut für Nuklearphysik = Swiss Institute for Nuclear Physics).

Ja.. dann... kein wunder das man über die eigene Technologie nicht schlecht schreiben will.... solche Berichte dann aber zu Verlinken ist schon fast ne Frechheit.. :D
Da könnte auch wieder dieses gutdingen von Yuri gepostet werden, dürfte gleichwertiges Material sein...
 
Last edited:
Das ist ja echt mal lächerlich. Auf der einen Seite die Atomopfer auf diejenigen eingrenzen, die direkt unmittelbar gestorben sind, am besten wohl noch durch ne Explosion und nicht durch die Strahlung und die Verseuchungen mal konsequent ausklammern.... und auf der anderen Seite dann bei den konventionellen und alternativen Energien die Opfer aus einem so breiten Umfeld wie nur irgendwie möglich nehmen. Das ist mal objektiv!
 
Unmittelbare Todesopfer wegen Unfall durch[*]Kernkraft 32 (davon 31 Tschernobyl)

Tschernobyl-Opfer
Gezerre um die Strahlentoten

Von Stefan Schmitt

Starben wenige Dutzend oder zehntausende Menschen nach der Tschernobyl-Katastrophe? Die Folgen des Atomunfalls lassen sich kaum verlässlich summieren: Greenpeace geht von deutlich höhere Opferzahlen als die Vereinten Nationen aus - und wirft deren Atom-Organisation IAEA Verharmlosung vor.
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Jedes Jahr vor dem 26. April prallen bei der Frage nach der Zahl der Tschernobyl-Opfer nicht bloß die Methoden unterschiedlicher Wissenschaftler aufeinander, sondern auch die unvereinbaren Positionen im Streit um die Nutzung der Kernkraft: Gegen das Alles-halb-so-schlimm der Kernkraftlobby steht das Noch-viel-schlimmer-als-erwartet der Kernkraftgegner.

Lenin-Kraftwerk in Tschernobyl: Wie viele Menschen starben und sterben seit 1986?
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EPA/DPA

Lenin-Kraftwerk in Tschernobyl: Wie viele Menschen starben und sterben seit 1986?
Lächerlich geringe Zahlen im drei- oder gar zweistelligen Bereich hüben, Hunderttausende oder Millionen Tote drüben, das hat Tradition. Doch zum 20. Jahrestag der Reaktorkatastrophe reicht ein reiner Zahlenstreit nicht.

Nun nannte die Umweltschutzorganisation Greenpeace in Berlin eine Schätzung von insgesamt 93.000 Toten infolge des Tschernobyl-Unglücks - und forderte außerdem einen Umbau der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA zu einer Uno-Organisation für Atomausstieg.

Bei der Vorstellung einer Studie zu den gesundheitlichen Folgen des Reaktorunglücks - nicht das grundsätzlich erste Werk dieser Art - hagelte es Vorwürfe von Greenpeace: bewusste Verharmlosung, grobe Vereinfachung. Weil in der IAEA-Satzung die Förderung der Atomenergie als Ziel festgeschrieben sei, spiele der Wiener Uno-Ableger das Leid der Leute in und um Tschernobyl herunter.

Tatsächlich hat eine im September vergangenen Jahres von der IAEA herausgegebe Studie des internationalen Tschernobyl-Forums für wütende Proteste von Atomkraftgegnern gesorgt. Greenpeace ist da nicht der erste öffentliche Kritiker - hat sich aber offenbar den falschen Adressaten ausgesucht.

Zahlen sind ohne Erläuterung nutzlos

"Wir haben da nur als Dachorganisation gedient", sagte Peter Rickwood von der IAEA zu SPIEGEL ONLINE, "im Tschernobyl-Forum waren viele Organisationen vertreten, unter anderem die Regierungen Russlands, Weissrusslands und der Ukraine. Datenmaterial zur Gesundheitssituation kamen von der WHO." Gregory Härtl, Sprecher der WHO in Genf, wirft Greenpeace kaum verklausuliert ideologische Motive vor. "Ich würde diese Studie mit größter Vorsicht genießen. Man muss sich immer in Erinnerung rufen, warum Menschen Schätzungen in die Welt setzen", sagte Härtl zu SPIEGEL ONLINE.

Dabei hatte es nach der Präsentation der Forschungsergebnisse bei der Tschernobyl-Forum-Konferenz im vergangenen Herbst sogar Kritik von beteiligter Seite gegeben, weil in einer gemeinsamen Erklärung von IAEA, WHO und der Uno-Entwicklungshilfeorganisation UNDP die Zahl 4000 als Gesamtzahl präsentiert worden war.

Die Krebsforscherin Elisabeth Cardis, eine der Hauptautorinnen der WHO zu den gesundheitlichen Folgen von Tschernobyl stellte gegenüber SPIEGEL ONLINE klar: Sie habe immer wieder betont, das für einen weiteren Umkreis um das Kraftwerk herum eine Opferzahl von 9000 Toten geschätzt würde. WHO-Sprecher Härtl sagte, für ganz Europa eine Opferzahl in der Größenordnung von 20.000 Toten anzunehmen sei "nicht inkonsistent".

"Doch je weiter man sich von dem Reaktor fortbewegt, desto ungenauer und fehleranfälliger werden Schätzungen", sagte Härtl. Die WHO-Forscher hatten vorhandene Studien zur Sterblichkeit nach dem Reaktorunfall verglichen und ausgewertet. Nur wissenschaftlich belastbare, ausschließlich in Fachjournalen veröffentlichte, methodisch einwandfreie Arbeiten hätten dabei Beachtung gefunden, betonte Härtl.

Die Greenpeace-Autoren, die ebenfalls viele Arbeiten zu einer Metastudie verarbeitet haben, prangerten im Report des Forums eine Verengung auf einige Krankheitsbilder, Bevölkerungsgruppen und Gebiete an. Der Greenpeace-Atomexperte Thomas Breuer wies darauf hin, dass zu den strahlungsbedingten Krebsfällen die Zunahme anderer strahlenbedingter, möglicherweise tödlicher Leiden wie Atemwegs- und Blutgefäßerkrankungen, Immunschwächen oder Infektionen hinzukämen.

Wie eng müssen Ursache und Wirkung zusammenhängen? Wovon existieren nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, nach Vertuschung, Schlendrian und interessengeleiteter Kommunikation noch verlässliche Aufzeichnungen? 20 Jahre nach dem Unglück forschen Wissenschaftler immer noch nach einer verbindlichen Zahl, die doch immer von der Forschungsfrage und ihrer Methode abhängt: Starben 56, 34.499 oder 50.000 Menschen im und um das Pompeji des Atomzeitalters?

* Von bisher 56 Toten spricht die IAEA, bezogen auf die Opfer unter den Rettungshelfern und neun an Schilddrüsenkrebs verstorbene Kinder aus dem Umfeld des Reaktors.
* 34.499 verstorbene Rettungshelfer verzeichnet die Ukrainische Kommission für Strahlenschutz.
* Eine Schätzung der WHO summierte die Einsatzkräfte, die infolge von Strahlenschäden starben oder Selbstmord begingen im Jahr 2000 auf 50.000.
* Von 50.000 bis 100.000 Toten alleine unter den Aufräumarbeitern geht das Komitee der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) und die Gesellschaft für Strahlenschutz aus.
* In einem streng vertraulichen Bericht hatte das Zentralkomitee der KPdSU Mitte Juli 1986 Zwischenbilanz gezogen: 26 Tote.

Greenpeace-Sprecherin Albert betont: Obwohl sich die Organisation selbst keine Opferzahl zueigen machen wolle, halte man eine Hochrechnung der Russischen Akademie für Wissenschaften für eine realistische Größenordnung. 270.000 zusätzliche Krebsfälle, von denen rund 90.000 tödlich verlaufen, hatten die russischen Mediziner auf den Reaktorunfall zurückgeführt, weltweit - zukünftige Todesfälle eingeschlossen.

Eine methodologisch streng verknappte Sichtweise in den offiziellen Reporten auf der einen Seite, eine umfassend alle Folgen einkalkulierende Perspektive auf der anderen Seite: Ohne genaue Erklärung der Randbedingungen sind Zahlen zu Tschernobyl-Opfern nahezu nutzlos - außer als wirtschaftliche oder politische Argumentationshilfe.

Ist es gar möglich, dass dies der Kern des Streits ist? "Nein, wir streiten über divergierende Zahlen", sagt Albert.

Endbilanz der Folgen unmöglich

IAEO, WHO und UNDP hatten pauschal von "definitiven Antworten" und dem "wahren Ausmaß" des Reaktorunfalls gesprochen - und ihre Zählweise damit gleichsam sprachlich als Endbilanz zementiert.

Wie diese selektive Darstellung der Realität sich zum vermeintlichen Faktum verselbstständigt, zeigt exemplarisch eine Erklärung der Internationalen Länderkommission Kerntechnik (ILK) der Länder Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. Lapidar und atomlobbynah wird hier festgestellt, die Zahl von 4000 Todesfällen aus dem Forum-Report entspreche "etwa einem Drittel der durch Rauchen verursachten Todesfälle."

Die Strahlenschutzkommission des Bundesumweltministers hatte im Frühjahr in einer Stellungnahme zum Katastrophenjahrestag erklärt, was auch für die Zukunft Geltung haben könnte: Tschernobyl sei auch eine Informations- und Kommunikationskatastrophe gewesen, "das Ereignis wurde zu spät, unwahr, verharmlosend und inadäquat kommuniziert."
 
Tokio (Reuters) - Knapp vier Wochen nach dem schweren Erdbeben in Japan ist das Katastrophengebiet am Donnerstag erneut von heftigen Erdstößen erschüttert worden.

Das Beben erreichte eine Stärke von 7,4. Auch in der Hauptstadt Tokio bebten die Häuser. Über Verletze oder Schäden lagen zunächst keine Berichte vor. Im Nordosten Japans wurde umgehend eine Tsunami-Warnung ausgegeben. Später wurde sich aber wieder aufgehoben. Dieselbe Region war am 11. März von einem Erdbeben der Stärke 9,0 erschüttert und von einem Tsunami verwüstet worden. An dem dabei havarierten Atomkraftwerk Fukushima wurden am Donnerstag laut Betreiber Tepco keine Auswirkungen der neuen Erdstöße festgestellt.
http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE7360EL20110407



tektonische höchstaktivität dort :o
 
"Die Atomaufsicht teilte unterdessen mit, das Atomkraftwerk Higashidori laufe mit Notstrom, weil die Elektrizitätszufuhr unterbrochen worden sei."

Oje, das hört sich ja nicht gut an.
Aber solange der Notstrom läuft und die Kühlung aufrecht erhalten werden kann, ist das ja unter Kontrolle.
 
Da "nur" die Abklingbecken gekühlt werden müssen, ist das glaub ich auch nicht so verheerend.
 
Ich frage mich ernsthaft, warum noch niemand auf die Idee gekommen ist, von einem Super GAU auszugehen und dementsprechend Maßnahmen und Maschinen entwickelt, die mit einem geschmolzenen Kern umgehen können?
Man sieht es ja wieder in Fokushima, dass niemand ernsthaft davon aus geht, der Super GAU könnte einmal eintreten.
Wenn man jetzt aber mal ernsthaft Roboter und Arbeitsgerät dort stationiert hätte, für den Fall dass der Kern schmilzt und alle Sicherheitseinrichtungen nicht laufen, hätte der Kern doch direkt versiegelt werden können ohne Menschen in Gefahr zu bringen.
Ferngesteuerte Roboter, denen die Strahlung nichts ausmacht müssten imo entwickelt und an jedem Kraftwerk stationiert werden, man MUSS davon ausgehen, dass JEDER Kern in naher oder ferner Zukunft schmelzen kann.
 
Roboter sind leider sehr anfällig bei Kernschmelzen, da die Strahlenbelastung komplexe elektronische Schaltkreise sehr leicht fritieren kann. Gleichzeitig ist Fernsteuerung unter den Umständen ebenfalls nicht immer zuverlässig möglich, weshalb Roboter größtenteils autonom sein müssten, was wiederrum komplexe Schaltkreise erfordert.
Die Krux an Kernreaktoren ist, dass Versiegeln nicht die Allheilmethode ist. Steht eine Kernschmelze bevor, muss meistens ein Druckausgleich ermöglicht und große Mengen Kühlmittel eingeleitet werden, damit es eben nicht zur Kernschmelze kommt - diese hat sonst genug Energie, sich durch jede Nachträglich errichtete Barriere und auch das ursprüngliche Containment einfach durchzuschmelzen.

Übrigens ist es die Definition des Super-GAUs, dass eben keiner damit gerechnet hat.
 
Zu den Worten GAU und Super-GAU.
Die sind halt wirklich schlecht gewählt aber haben sich in DL nunmal etabliert.

Auslegungsstörfall und auslegungsüberschreitenden Störfäll sind hier wesentlich besser.
Und bei einem auslegungsüberschreitenden Störfäll ist es nun mal so, das man dort improvisieren muss und wenn nichts auf anhieb klappt, diese Rettungsversuche in der Öffentlichkeit teilweise hilflos oder sogar lächerlich erscheinen.



+++ 08.20 Zwischenfälle in mehreren Atomkraftwerken +++
Nach Angaben der japanischen Atomsicherheitsbehörde sorgt das Nachbeben nicht nur
für ein Wasserleck im AKW Onagawa. Auch in den Kraftwerken Rokkasho und Higashidori
in der Präfektur Aomori kommt es zu Zwischenfällen: Die externen Stromversorgungssysteme
für Kühlanlagen fallen aus. In jedem der betroffenen Akw laufen aber Notsysteme.


www.ntv.de
 
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in der Evakuierungszone von Fukushima I

angaben dort sind in mikroSievert/h

laut wiki
Insgesamt beträgt die effektive Dosis des Menschen durch natürliche Quellen etwa 2,4 mSv pro Jahr
achtung mikro im video, angabe bei wiki ist milli

kann ja jeder selbst nachrechnen wie die strahlenbelastung in der Gegend ist


ganz schön schlimm :o


edit: natürlich hut ab vor diesen journalisten
auch wenn sie nur kurz in der zone waren, gesund ist das auch nicht!
 
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sry für Doppelpost

aber jetzt ist offiziell was viele schon geahnt haben:

http://www.stern.de/wissen/natur/japan-hebt-fukushima-gefahr-auf-hoechste-stufe-1673789.html

Das wurde schon lange Zeit. Im Grunde nur die Bestätigung dessen, was eigentlich schon lange jedem klar ist, der sich näher damit beschäftigt hat.
Die Ausdehnung der Evakuierungszone rund um das AKW Fukushima hätte viel viel früher stattfinden müssen.

In Fukushima findet eine Kernschmelze unter freiem Himmel statt. Insofern kann das sogar noch schlimmer werden als Tschernobyl.
Jedenfalls was die direkte Umgebung angeht und die Verseuchung des Pazifik, durch das Ableiten von über 15 Tonnen radioaktiver Suppe ins Meer.
In Fukushima befindet sich wesentlich mehr Kernbrennstoff als in Tschernobyl. Tschernobyl war 1 Block mit einem Reaktor, in Fukushima sind 4 Reaktoren betroffen inklusive Abklingbecken für abgebrannte Brennstäbe.

http://www.wdr.de/tv/monitor//sendungen/2011/0407/fukushima.php5
 
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Hart :o
Auch die Bilder von vor nem Monat. Sowas kann man sich gar nicht richtig vorstellen. Muss auch voll arschig für die ganzen Leute sein, die jetzt immer noch in den Turnhallen untergebracht sind.
 
So, liebe Leute:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/atomkatastrophe-in-fukushima-der-unbemerkte-gau-1.1098291
Eine Analyse des Energiekonzerns Tepco kommt zu einem überraschenden Ergebnis: Die Kernschmelze im AKW Fukushima-1 begann direkt nach dem Erdbeben. Damit ist eine wichtige Schutzbehauptung der Atomlobby endgültig widerlegt.

Allen Versicherungen der Atomlobby zum Trotz: Es hat sich herausgestellt, dass das AKW eben nicht dem Erdbeben standgehalten hat und die Kernschmelze unmittelbar eingesetzt hat.
 
Also haben wir live 3 Tschernobyls gesehen!

Die Japaner werden daran noch lange zu knabbern haben...sehr lange!
 
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