DDR zurück?

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Jan 3, 2003
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Hab gerde gelesen, dass nach einer umfrage zufolge jeder 9te deutsche die DDR zurück haben möchte...
ich glaube die typen vergessen ehrlich wie dreckig es ihnen dort ergangen ist..
wieso wollten denn viele aus der DDR raus - weils so toll war?
ey da bekomm ich akne...
man soll doch mal objektiv sein.. die DDR wurde doch so weit ich weiß nur aufgelöst weil das finanziell nicht mehr tragbar war..
alle wollten westliche produkte etc...
ich kanns nich verstehen aber ich wollte mal gerne eure meinung hören, da hier, wie ich meine einige ziemlich kluge köpfe am start sind.
 
Ich persönlich war zwar nie in der DDR aber habe Freunde welche dort aufgewachsen sind.
Was sie vermissen ist dieses menschliche Miteinander das in der DDR viel stärker ausgeprägt war als heutzutage in der BRD.
Ansonsten fehlt ihnen, laut eigenem Bekunden nicht viel.
Ein paar Ost-Lebensmittel.

Je nach Herkunft (alte oder neue Bundesländer) dürften die Gründe für eine Wiedererrichtung der DDR sehr unterschiedlich sein.
 
Denke mal, die Mehrheit der "Nostalgiker" ist im Westen zu finden ;)
 
man soll doch mal objektiv sein..
dann sind wir doch mal objektiv und fragen uns wie "dreckig ergangen" es den leuten sein mag?
woher weißt du das denn als nachgeborener westbürger?

gehungert hat in der ddr keiner und auch erfroren ist man im winter nicht. es gab keine bananen etc. und man konnte nicht reisen wohin man wollte. vielleicht ist das wichtig für eine gewisse lebensqualität, aber das fehlen dieser annehmlichkeiten macht das leben in der ddr noch nicht vergleichbar mit wirklich üblen bedingungen à la dritte welt etc., wo es schon am ganz essentiellen mangelt und seuchen und hunger die leute reihenweise dahinraffen. die ddr war lange nicht so reich wie die brd, aber sie war immer noch eins der reichsten länder der welt.

was natürlich nicht aus den augen verloren werden darf, ist der fakt, dass die ddr eine diktatur war, in der man nicht sagen durfte, was man wollte, und in der dissidenten in üble stasiknäste gesteckt, und leute an der mauer abgeknallt wurden. denen ging es wirklich dreckig, ohne zweifel und es ist ihnen entsetzliches unrecht widerfahren. aber das ist eben eine minderheit -- von denen gehört wahrscheinlich keiner, sofern er noch lebt, diesem neuntel an. die meisten menschen interessieren sich nicht für gedankenfreiheit und es ist ihnen wahrscheinlich egal, ob sie nun im staatsbürgerkundeunterricht lernen, dass die arbeiterklasse der sieger der geschichte ist oder im brd-äquivalent, dass die bürgerliche demokratie und der kapitalismus das letzte wort sind.

ich will die ddr nicht wiederhaben. aber ich kann es gut verstehen, wenn einer, der heute von hartz 4 leben muss, weil sie das kalibergwerk dichtgemacht haben, wo er früher gearbeitet hat, und deswegen ein angesehenes mitglied der sozialistischen gesellschaft war, sich die alten zeiten zurückwünscht.

ich denke, die geschichte wird über die ddr milder urteilen, als die noch immer von alten ressentiments und politik befeuerte heutige debattenlandschaft.

ps:
wieso wollten denn viele aus der DDR raus - weils so toll war?
sie wollten raus, weil es da scheiße war, und weil sie westfernsehen geguckt haben, und weil sie pakete aus dem goldenen westen bekommen haben mit kaffee und mandarinen. das hat ihnen natürlich das bild vermittelt, dass es drüben viel besser sein muss. nur mittlerweile haben sie eben 18 jahre kapitalismus am eigenen leib erfahren, und viele haben gelernt, dass es immer noch scheiße ist. die meisten ziehen eben nicht den richtigen schluss daraus: das leben ist scheiße, egal, was die politischen und wirtschaftlichen bedingungen im einzelnen sein mögen. nein, sie glauben nun eben nicht mehr dem rias und seinen verheißungen eines gelobten landes jenseits der großen mauer, sondern ihren eigenen romantisierten erinnerungen an ein gelobtes land in der tiefen vergangenheit...
 
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Kurz gesagt: Vom Regen in die Traufe.

Wäre es nicht eine ideale Lösung gewesen, die Mauer wegzumachen, jedoch DDR und BRD bestehen zu lassen, damit jeder selbst entscheiden konnte wo er wohnt (Davon mal abgesehen dass die DDR finanziell am Ende war, soweit mich meine geschichtlichen Kenntnisse nicht im Stich lassen)? Wenn man der Umfrage glauben schenken darf, hätte die DDR wieder regen zuwachs.
 
Teile der Hymne hätte man übernehmen können, die war einfach gut.
 
Wäre es nicht eine ideale Lösung gewesen, die Mauer wegzumachen, jedoch DDR und BRD bestehen zu lassen, damit jeder selbst entscheiden konnte wo er wohnt.

So wie jetzt auch? Jeder kann frei entscheiden wo er wohnt usw. Verstehe da die Aussage irgendwie nicht so recht...
 
Objektiv betrachtet wäre es für die West'ler finanziell besser gewesen, wenn die Mauer nie gefallen wäre.

Subjektiv: Deutsche Einheit ist was schönes. Für mich eines der größten Ereignisse bei denen ich dabei sein durfte [Wenn auch nur als Kind und halb erlebt..].
 
Also wer sich ernsthaft die DDR zurückwünscht, dem spreche ich jede Art von Verstand ab.

Ich war vor 2 Monaten mit einer FDP-Reisegruppe in Berlin und wir haben uns unter anderem Hohenschönhausen angeschaut und den Vortrag eines Zeitzeugen angehört, der uns durch die Haftanstalt geführt hat. Wer sowas zurück möchte bzw. sowas leugnet, der ist auch nicht besser als die Nazispinner bzw. als die Leute, die selbiges nach dem zweiten Weltkrieg bezüglich des dritten Reichs dachten.

Mit im Programm war auch eine Stadtrundfahrt, bei der ein Ortskundiger und freier Mitarbeiter des Bundespresseamtes allerhand erzählte. Unter anderem, dass in einem Wahlbezirk ein extremer Anteil an "Die Linke"-Wähler zu verzeichnen ist. Dieser Wahlbezirk, in dem vorzüglich ehemalige Stasi-Leutchen wohnen, sorgte zu Zeiten, als die Linke noch keine 5% bekam, dafür, dass sie dort immer ein Direktmandat erhielten. Manche mögen sich noch erinnern.
Jedenfalls erzählte uns dieser Mann - dessen Worte ich hier defintiv Glauben schenke -, dass man in diesem Bezirk auf die Straße gehen und die Leute nach Hohenschönhausen fragen könnte; man erhielte immer dieselbe Antwort: Sowas habe es nie gegeben.


Ja, der Kapitalismus mag teilweise hart und unmoralisch wirken und auch sein. Dennoch entspricht er dem Wesen von uns allen. Gerechter als ein Staat, in dem jeder gleich viel bekommt, ohne etwas dafür tun zu müssen, ist er auch. Damit ist er nicht in Gänze gerecht, sondern einfach die einzig logische Alternative zu allem anderen. Verhält sich wie mit der Demokratie! Daher passen diese beiden Dinge ja auch so gut zusammen.

ps:

sie wollten raus, weil es da scheiße war, und weil sie westfernsehen geguckt haben, und weil sie pakete aus dem goldenen westen bekommen haben mit kaffee und mandarinen. das hat ihnen natürlich das bild vermittelt, dass es drüben viel besser sein muss. nur mittlerweile haben sie eben 18 jahre kapitalismus am eigenen leib erfahren, und viele haben gelernt, dass es immer noch scheiße ist. die meisten ziehen eben nicht den richtigen schluss daraus: das leben ist scheiße, egal, was die politischen und wirtschaftlichen bedingungen im einzelnen sein mögen. nein, sie glauben nun eben nicht mehr dem rias und seinen verheißungen eines gelobten landes jenseits der großen mauer, sondern ihren eigenen romantisierten erinnerungen an ein gelobtes land in der tiefen vergangenheit...


Das Leben ist nicht scheiße, solange man in Freiheit lebt. Man hat doch immer die Chance, etwas zu ändern, neu anzufangen. Und genau das ist eben der Unterschied zwischen Ost und West gewesen.
Die Freiheit ist das höchste Gut, was man "besitzen" kann. Wem das nicht wichtig ist, der kann ja nach Venezuela, Kuba oder einem kommunistischen Land der Wahl gehen, in dem ja alles besser sein soll. Die DDR gibt es jedenfalls nicht zurück und das ist auch richtig so. Es gilt heutzutage viel mehr zu verhindern, dass Leute wie Schäuble einen Überwachungsstaat durch die Hintertür einführen, der am Ende nicht den Kommunismus hierherbringt, aber dennoch eine neue Form des autoritären Staats, den wir so ganz sicher nicht haben wollen.


Die meisten Leuten merken eben erst, was die Freiheit bedeutet, wenn sie sie nicht mehr haben.
 
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Daher passen diese beiden Dinge ja auch so gut zusammen.

Tut mir leid, aber dieser Satz ist einfach nur Unsinn. Der Kapitalismus passt nicht zur Demokratie, er ist das Gegenteil davon. Und das es ihm vollkommen egal ist, mit wem er zusammenarbeitet, ist auch mehr als oft bewiesen worden. Beispiel Chile: der kommunistische Salvadore Alende wird gewählt. Aufgrund der geplanten Verstaatlichung ziehen sich sämtliche amerikanischen Investoren dort zurück. Nachdem die von den USA unterstützten Rebellen Alende abgesetzt, eine Diktatur eingerichtet und Regimegegner deportiert und gefoltert haben, kamen auch die Investoren zurück. Hierbei ist die Demokratie sogar noch eher ein lästiges Hindernis, es könnte ja ein zweiter Alende kommen...

Wenn wir uns die westlichen "demokratischen" Staaten ansehen, sehen wir eine Situation, die mehr einer Diktatur der Kapitaleigner gleichkommt. Durch die Globalisierung können Kapitaleigner ihr Kapital jederzeit in die Länder verlegen, wo für sie die günstigsten Bedingungen sind. Wenn eine Regierung ihnen mehr Verluste zufügt, als sie bereit sind hinzunehmen, werden sie genau dies auch tuen und damit eine wichtige Steuerquelle verschwinden. Die Regierung wird hierdurch genötigt, Gesetze zu erlassen, die den Kapitaleignern dienen, damit diese im Land bleiben, da das Volk auf sie angewiesen ist.

Sie müssen im Sinne des Kapitals handeln, d. h. für Profitmaximierung der Produktionsmittelbesitzer sorgen. Diese verdienen an der Differenz zwischen dem Lohn der Arbeiter und dem Wert der von ihm produzierten Ware, dem Mehrwert. Dieser Mehrwert kann gesteigert werden, indem man die Personalkosten senkt. Dies führt zu sinkenden Reallöhnen und Sozialausgaben, letztlich zur Versklavung und Ausbeutung, wie wir sie in Ländern wie Indien, Pakistan und China haben.
Gesetze können nur gerecht sein, wenn sie unmittelbar vom Volk, oder mittelbar von dessen Vertretern beschlossen werden. Gesetze die durch Nötigung durch Kapitaleigner bestimmt werden, können nicht rechtens sein, der Kapitalismus entrechtet die Rechte.

China ist ebenfalls eine Diktatur, die von den Firmen begrüßt wird, da sie nur selten Eingriffe in die Wirtschaft macht und diese dann entweder im Sinne des Kapitals oder der chinesischen Machtpolitik sind. Menschenrechte oder Umweltschutz interessieren sie nicht, die Firmen müssen dafür keine Kosten auf sich nehmen, der Mehrwert steigt.

Das Prinzip des Kapitalismus nötigt die Menschen, sich Kapital anzueignen. Andernfalls ist ihre persönliche Existenz gefährdet. Die Maximierung des Profits ist daher das Ziel. Dies wird hauptsächlich durch Erhöhung des Mehrwerts geschafft, was in sinkenden Sozialleistungen und Reallöhnen resultiert. Die Solidarität bleibt auf der Strecke.

Es kann kein Recht geben, ohne Freiheit, Gleichheit und Solidarität.

Freiheit ist die Möglichkeit, nach den eigenen Maximen zu handeln, also nach den eigenen Gesetzen zu leben. Zum Wohle aller muss die Freiheit dort begrenzt werden, wo sie die Freiheit eines anderen verletzen würde. Deshalb lebt jeder Mensch nach den allgemeinen Gesetzen, den Gesetzen aller also. Diese werden unmittelbar vom Volk oder mittelbar von dessen Vertretern bestimmt, wodurch diese Gesetze allgemeingültig werden. Freiheit bedeutet auch, unabhängig zu sein. Wer abhängig, zumal ökonomisch abhängig ist, ist nicht frei. Doch die Arbeiter sind von den Kapitaleignern ökonomisch abhängig, denn diese besitzen die Produktionsgüter, die sie nach belieben zwischen den Staaten verschieben können. Der Kapitalismus schließt die Freiheit aus.

"Die Freiheit ist ein eitles Hirngespinst, wenn eine Klasse von Menschen die andere ungestraft aushungern kann."
-Jaqcues Ruox
 
Ich war vor 2 Monaten mit einer FDP-Reisegruppe in Berlin
warum nur verwundert es mich nicht, dass auf einer fdp-propagandareise so dolle geschichten zum besten gegeben werden, wie die, dass linksparteiwähler ehemalige stasileute sein müssen...
 
warum nur verwundert es mich nicht, dass auf einer fdp-propagandareise so dolle geschichten zum besten gegeben werden, wie die, dass linksparteiwähler ehemalige stasileute sein müssen...

Ich hab da auch aufgehört zu lesen. Dass Derkoswitch jedem unter die Nase reibt, dass er in der FDP ist, nervt echt n bisschen :D
 
DDR zurück?
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ja, und bitte das nächste mal die mauer höher und breiter.

achso, die d-mark hätte ich dann auch gerne wieder.
 
warum nur verwundert es mich nicht, dass auf einer fdp-propagandareise so dolle geschichten zum besten gegeben werden, wie die, dass linksparteiwähler ehemalige stasileute sein müssen...

das erinnert mich an die eine spamnacht mit dir :D
 
So wie jetzt auch? Jeder kann frei entscheiden wo er wohnt usw. Verstehe da die Aussage irgendwie nicht so recht...

Was gibtsn da nicht zu verstehen? Mauer weg, Teilung bleibt. Hier geht es um DDR und BRD und darum dass es jetzt sowieso egal ist wo man wohnt, weil es ja jetzt im Grunde alles gleich ist.
 
Ja, die DDR muss wieder her. Dann kann man nämlich immer schön sagen: "Was? Dir passt's hier nicht? DANN GEH DOCH NACH DRÜBEN!!" :D

Derksowitch said:
Ja, der Kapitalismus mag teilweise hart und unmoralisch wirken und auch sein. Dennoch entspricht er dem Wesen von uns allen. Gerechter als ein Staat, in dem jeder gleich viel bekommt, ohne etwas dafür tun zu müssen, ist er auch. Damit ist er nicht in Gänze gerecht, sondern einfach die einzig logische Alternative zu allem anderen. Verhält sich wie mit der Demokratie! Daher passen diese beiden Dinge ja auch so gut zusammen.
Alter, du machst dich echt furchtbar lächerlich. Aber go ahead! :D
 
eigentlich kann man das immer noch sagen, schließlich ist deutschland nach wie vor geteilt: GEH DOCH NACH ÖSTREICH!
 
aunknownperson hat so ziehmlich die qualifiziertesten Beiträge hier gerschrieben, ich stimme ihn weitesgehend zu.
Die Beiträge von der Fraktion "Die DDR ist doof und ungerecht" und "Redete viel über den Sozialismus und habe gerade begonnen Marx zu lesen" haben mir die Laune an dieser Recht interessanten Fragestellung schnell versaut.
 
Last edited:
eigentlich kann man das immer noch sagen, schließlich ist deutschland nach wie vor geteilt: GEH DOCH NACH ÖSTREICH!
Das ist doch qualitativ nie dasselbe. Vor allem, weil Österreich für Deutschis inzwischen wie das BRD für Ossis ist. :D
 
Soso, interessant, was man hier zu lesen bekommt. Oder doch eher traurig.


@anunknownperson: Wo sage ich, dass Linke-Wähler immer alte Stasimitarbeiter sind? Bitte ein Quote dafür; ansonsten hör auf, solchen Quatsch zu verbreiten.


@majorsnake: Schon verwunderlich, dass es nervt, wenn sich jemand politisch in einer Partei engagiert, um eben Dinge zu ändern.
Aber nein, eure Ansichten von wegen "alles ist scheiße" und "man kann ehe nichts ändern, weil ja irgendwelche ominösen 'Kapitaleigner' alles lenken [rofl]" sind da sicher weniger nervend und vor allem kaum lächerlich ;)

@psychoJoker: Was gefällt dir denn an der Aussage nicht, hm? Sonst ist es doch auch möglich, mit dir zu diskutieren (auch wenn wir recht selten einer Ansicht sind), ohne solche sinnlosen Einzeiler von dir zu lesen.

@sonGohan: Was ist bitte an einem Post, der beschreibt, wie scheiße das Leben sei, qualitativ hochwertig? Naja, jeder, wie er meint.
 
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