Sag, liest du Isländer?
Er schreibt seltsam, der Laxness, Halldór genannt, und es ist gut, dass er tot ist, denn sonst würde er noch immer schreiben von Atomdichtern und vom einfachen Priester am Gletscher, der sich nicht um die Kirche kümmert und niemanden mehr begräbt. Es gibt in Laxness' Werken nichts langweiligeres als die Alltäglichkeit, die Langeweile des Übernatürlichen. Andererseits sagt man wenn Puschkin den Salieri sagen lässt, dass er Mozart morden will, "es ist ein großes Meisterwerk". Ich bin mir jedenfalls sicher, dass Laxness kaum so berühmt wäre wenn ihm die Schweden nicht damals ihren Preis gegeben hätten - wahrscheinlich weil er so seltsam-einfältig schreibt.
Obwohl: Mir scheint, das Bürgertum schämt sich so für sich selbst, dass es nun in Übertoleranz sofort alles als große Kunst erkennt. Ich sehe das unter Anderem durch Hape Kerkeling und einige moderne Kunstwerke, die sogenannten, bewiesen.