Welchen Nachrichtenportalen vertraust du?

Little said:
Ich versuche mir meist ein relativ breit gefächertes Bild zu machen aber das ist natürlich nicht immer ganz einfach, daher die Frage welche Seiten ihr so lest und vor allem warum.
Gibts Seiten denen ihr sozusagen "vertraut" und wenn ja wieso?



Bei Weltanschauungen, Ideologien, Werten, Gesellschafts- und Moralkonzepten gehen die Ansichten z.T. sehr auseinander, was nicht unbedingt nur am externen Input liegt, sondern nach Jonathan Haidts Theorie der "Moralischen Fundierung"(1,2,3) auch veranlagt ist. Menschen sind somit aufgrund ihrer grundlegenden, genetisch bedingten Anschauung eines moralischen Sachverhalts, wie du bereits gesagt hast, voller Vorurteile.
Gefühle, moralische Grundwerte etc. sind zuerst da, die rationale Erklärung und Argumentation (auf jedem intellektuellen Niveau) folgt darauf, nicht umgekehrt.
In der Meinungs- und Informationsdiversität der Medienlandschaft findet jeder Bestätigung für seine Sichtweise, was diese Vorurteile verstärkt.
Natürlich liegen die Einflüsse unserer Wertvorstellungen nicht nur in unserer Persönlichkeit, sondern auch in der Erziehung, dem kulturellen Umfeld und individuellen Erfahrungen.
Aber um eine Newsstory, politschen Kontext etc. möglichst objektiv beurteilen zu können muss man sich als Leser von dieser subjektiven Sicht frei machen, um sich unvoreingenommen auf evidente Fakten fokussieren zu können.
Zusätzlich ist es bei dem herrschenden Propagandakrieg (4) um die Meinungshoheit für den Leser gar nicht so einfach zu entscheiden was überhaupt als evidenter Fakt anzuerkennen ist.


Denn jede Form von medialer Nachrichtenveröffentlichung bringt neben den gesuchten Nachrichten und Informationen noch seine eigene politische Grundausrichtung und Propaganda mit.
Ob das Bertelsmann, Springer und co. mit ihrer projüdischen, proamerikanischen Ausrichtung sind, welche im Arbeitsvertrag eines jeden Journalisten dort festgelegt ist, mit ausnahmslos allen Chefredakteuren fest verwurzelt in den deutschen Rüstungslobbys, quasi als Pressestelle der Nato, ob das die Öffentlich-Rechtlichen Medien mit einer Mehrheit an CDU-Abgeordneten im Aufsichtsrat sind oder Medien bei denen die Meinungsmache und Propaganda etwas offensichtlicher und weniger subtil verläuft wie auf dem russischen Staatssender RT oder den DWN mit ihrer antiwestlichen Haltung.


Die Mainstreamnachrichten dienen nicht mehr dem Zweck der unabhängigen Berichterstattung und Information der Bürger, sondern müssen für die Interessen ihrer Investoren, machtpolitischer oder finanzieller Natur, die nötige Stimmung im Volk generieren.
Die Independent-Medien im Netz unterschiedlichster Couleur sind vielleicht mehr ideologisch motiviert als dass es um Klickzahlen, Profite oder Macht geht, aber trotz z.T. fundierten Gegendarstellungen zum Mainstream finden sich auch hier interessengesteuerte, sehr einseitige Darstellungen bis hin zum exotischsten Schwachsinn welcher lediglich noch Unterhaltungswert hat.
Trotzdem klären die Independet-Medien über so manche relevante Themen aus der Geschichte, dem Tagesgeschehen und der Weltpolitik auf während FAZ, SZ und Spon mal wieder Ereignisse todschweigen und mit unwesentlichen Berichten über Trivialitäten ablenken. Das beste sind ja immer die zur Fußball-WM durchgepeitschten Gesetze in der Sommerpause.


Um ein möglichst objektives, realitätsnahes Bild einer Story zu bekommen muss man die Propaganda auf allen Seiten ausblenden und differenzieren, die Schnittmenge schafft zumindest ein grobes Bild, welches umso klarer wird, je mehr unterschiedliche Quellen man gegeneinander abwägen kann.
In diesem Zusammenhang ist es mit der Wahrheit wie mit schwarzen Löchern, man sieht sie nirgendwo, aber die ganze Meinungsmache drum herum lassen es einen zumindest erahnen. Aber auch diese Interpretation unterliegt dann natürlich der subjektiven Beurteilung und vorurteilsbehafteten Quellenauswahl des Lesers.



With that said, kann ich die Frage ganz simpel beantworten, "vertrauen" tue ich ausnahmslos keiner einzigen Regierung, NGO, Pressestelle, Nachrichtenagentur, Zeitung, Newsseite oder whatever, denn die Schaffung von Fakten welche zur Wahrheitsbildung maßgeblich sind hat bei den wenigsten dieser Institutionen Priorität.

Aussagekraft, haben für mich einzelne Journalisten und Personen, welche durch ihren gesamten Lebenslauf eine unabhängige Reputation vorzuweisen haben, die nötige Qualifikation, Kompetenz und Kenntnis über den vermittelten Sachverhalt erworben haben, sich offen und mit ihren Taten zu moralischen, ethischen, demokratischen, freiheitlichen Grundwerten bekennen und vorallem; selbst vor Ort sind und von dort aus autonom und eigenständig recherchieren und berichten.
Nicht diese Art der sogenannten "Journalisten", welche jeden erdenklichen Kodex ihres Berufs mit Füßen treten, mehrere Wochen im selben Hotel in einem Krisengebiet chillen ohne es jemals wirklich selbst betreten zu haben, und dann per Pseudo-Liveschaltung von der Dachterrasse als Geschehen verkaufen was ihnen, Reuters, DPA, NATO und Regierungen als gewünschte Berichterstattung, zielführend in ihrem politischen Sinne, wörtlich vorschreiben.

Kein Sommerinterview bei dem CDU-nahe Moderatoren mit ihren abgesprochenen und pseudokritischen Fragen Merkel die imaginären Eier kraulen und auf der anderen Seite "Journalisten" haben wie Larry King oder Klaus Kleber, welche mit ihren hetzerischen Fragen versuchen legitim gewählte Staatsmänner, als brutale Diktatoren hinzustellen und sich durch diese so offensichtlich vom Westen bestellte und politisch gewollte, aber erfolglose Diffamierung lächerlich machen, ihre Verlogenheit demonstrieren und sich damit nach § 80a & § 92 StGB "Aufstacheln zum Angriffskrieg und Friedensverrat" öffentlich strafbar machen.

Ich rede von richtigen Journalisten, die ihre Ideale noch nicht an den korrupten Chefredakteur verkauft haben, den Jungs die ohne prolliges Presselogo auf der Kevlarweste vom Schlachtfeld berichten, weil sie Wissen das die Kriegsberichterstatter für die Sniper auf beiden Seiten das erste Ziel sind, die jenigen die unabhängige Interviews mit allen Seiten führen und veröffentlichen, sich aber trotzdem in einflussreichen Kreisen bewegen können.
Journalisten die mehrere Monate in einem Krisengebiet mit Opfern und Aggressoren leben, dort authentischen, investigativen Journalismus betreiben und damit ein reales, glaubhaftes Bild zeichnen.
Hier kann man irgendwann von Vertrauen sprechen.
 
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