Studieren BA oder FH

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Moin Leute,

da hier ja viele Studenten unterwegs sind und auch hoffentlich schon Absolventen wollte ich mir mal ein paar Meinungen einholen.

Folgendes...

Ich habe einen Realschulabschluss gemacht, danach eine Lehre als Elektroniker, nun schließe ich diesen Sommer meinen Techniker für Elektrotechnik mit Fachhochschulreife ab.

Nun habe ich folgende Möglichkeiten, entweder Arbeiten gehen als staatl. geprüfter Techniker oder noch zu studieren.

Ein Studium würde mich schon reizen, allerdings gibts dann wieder keine Kohle ( das nervt mich jetzt schon etwas Bafög ist ja nicht die Welt ) aber damit muss man halt leben, jedenfalls frage ich mich ob es sich Lohnt nach dem Techniker noch ein Studium ranzuhängen?

Die andere Sache wäre die, wenn ich wirklich noch studieren sollte, steht die Frage offen ob an der Fachhochschule oder Berufsakademie. Ich habe da nun so einiges gehört, einige raten mir BA weil es kürzer ist und auch vom Umfang her besser ( da nicht so viel unnützes Wissen vermittelt wird ) andere Widerrum raten mir eine FH zu besuchen da dies besser anerkannt ist und man wohl auch mehr Verdient.

Ich weiss nun allerdings gar nicht mehr so richtig was nun richtig oder falsch ist.

Vorteile der BA:

- kürzer
- praxisorientiert

Aber wie gesagt der Abschluss an der BA soll wohl nicht so dolle sein. Evtl könnt ihr mir ja ein paar Tips dazu geben.

Achso meine angestrebten Studiengänge wären

- Elektrotechnik - Nachrichtentechnik
- Elektrotechnik - Automatisierungstechnik

Evtl können mir ja ein paar die sowas Studieren ( falls es hier jemand gibt ) mal paar Erfahrungen davon berichten ;)

Greetz
 
Mein Studiengang ist zwar ein anderer, kann aber doch einiges zu dualen Studiengängen sagen:

Ich studiere an der DHBW (= Duale Hochschule Baden-Württemberg) Mannheim, ehemals BA Mannheim. in BW wurden alle Berufsakdemien zu dualen Hochschulen umbenannt. Rein rechtlich ist mein Abschluss dem eines Universitätsabsolventen ähnlicher als dem eines FH-Absolventen. Wie dieser in der Praxis anerkannt wird, hängt allerdings hauptsächlich von dem Unternehmen ab, bei dem du dich bewirbst. Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass ein Bachelor aus einem dualen Studiengang in der Praxis gut ankommt. Hier gibt es vorallem in den Bundesländern Unterschiede. In einigen ist der duale Abschluss nicht so gerne gesehen.

Unnützes Wissen wirst du allerdings sowohl an der BA als auch an der FH finden, das gehört zum Studium einfach dazu. Irgendwann in deinem Berufsleben kannst du dieses unnütze Wissen aber doch mal brauchen ;) Wieviel unnützes Wissen du dann wirklich vermittelt bekommst hängt aber in erster Linie von deinen Profs ab, nicht von der Art der Hochschule.

Zur Praxisorientierung: Die Studieninhalte an der BA sind so ziemlich die gleichen wie an der FH, viel Praxis wirst du da meiner Meinung nach nicht finden. Die Praxis hast du in den Praxiseinsätzen in deinem Unternehmen. Ob du mit diesen Einsätzen glücklich werden wirst, hängt wohl vorallem von deinem Unternehmen ab. Wenn deine Betreuer vor Ort nicht hinreichend flexibel sind, bekommst du die gleichen Aufgaben wie die anderen BAler, die direkt vom Gymnasium kommen. Diese dürften dich mit abgeschlossener Lehre und dem Techniker wohl ziemlich unterfordern.

Wenn du es dir finanziell leisten kannst und mit 3-4 Jahren Theorie ohne Praxis zurecht kommst, würde ich an deiner Stelle wohl eher eine FH suchen. Ich denke nicht, dass dich die Praxiseinsätze eines dualen Studiums weiterbringen. An der FH ist auch das Studentenleben um ein vielfaches schöner. An der BA gibts keine Semesterferien und du hast immer Anwesenheitspflicht ;)
 
Also ich hatte letztes Jahr auch mal die Wahl zwischen der BA FH und der Uni .. es hängt sehr davon ab, was du damit anfangen willst.

Ein riesen Nachteil der BA ist meiner Meinung nach die Tatsache, dass ein Master Studium in den seltensten Fällen möglich ist, geschweige denn von deinem Unternehmen bezahlt wird.

Außerdem bist du wohl Sklave der Firma und bekommst eine extrem spezifische Ausbildung, was deine Beweglichkeit im Berufsleben weiter einschränkt.

Ich würde dir auf jeden Fall zur FH raten, zumal ich von vielen Leuten die an Berufsakademien studieren eher negatives über den Stoffumfang und Lernaufwand gehört habe. Schließlich müssen diese Leute noch ihre Zeit im Unternehmen "ableisten".
 
Bin ebenfalls an der DHBW und würde dir strikt davon abraten. Man kann sich im Studium kaum entfalten, d.h. du kannst keine wirklichen Schwerpunkte in deinem Interessenbereich setzen.

Nächste Sache: Wenn das Unternehmen scheisse ist, bist du dort nicht mehr als der Arsch für alle.
BA im Vergleich zur FH ist ja nur unwesentlich kürzer, FH ist im Bachelor zur Zeit ja nur ein Semester mehr, manchmal genauso lang.

Und im Verhältnis dazu bist du bei der BA von 3 Jahren Studium wirklich nur 18 Monate an der Hochschule, das merkt man (finde ich, war schonmal 1 1/2 Semester an der Uni) schon extrem, weil man kaum Zeit hat, wirklich viel zu schaffen.

Ich habe an der BA vor allem durch die Selbstständigkeit ne enorme Lebenserfahrung gewonnen. FH wäre halt Vollzeitstudium (und wenn du gut bist gibt es in den Prakitka auch gut Geld ;))
 
ich danke euch erstmal für eure Meinungen.

Wie gesagt an die Uni darf ich ja nicht, da ich ja "nur" die Fachhochschulreife mache ( was ich persönlich totaler Quatsch finde, da die Mathe Prüfung dort Leistungskurs Niveau hat ... )

Und wie gesagt ich denke auch das die Theoriezeit viel zu kurz ist, an der BA. Falls noch jemand Meinungen hat, immer raus damit ;)
 
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