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Das Leben mit Agoraphobie

Thunderskull

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In diesem Text beschreibe ich die Agoraphobie wie sie bei mir ausgeprägt ist und welche Einschränkungen und Probleme ich damit habe.
Ich hatte schon länger vor den Text öffentlich zu machen aus 3 Gründen:
Der erste Grund ist das ich die Phobie anderen Menschen die keine (Agora)Phobie haben näher bringen möchte.
Der 2. Grund ist das ich immer noch andere Menschen suche die diese Phobie auch haben um sich auszutauschen. Es würde über das Forum halt die Chancen vergrößern. Ich kenne bislang nur einen Menschen der das auch hat, aber diese Person ist extrem schüchtern was die Phobie angeht (was ich auch verstehen kann und respektiere)
An sich hab ich keine Probleme damit mit Leuten über die Phobie zu reden aber es ist doch ein viel größerer Schritt das online zu machen.
Aber da ich weiterhin an der Phobie arbeite scheint mir dieser Schritt nötig zu sein bzw. erhoffe ich mir hier einfach etwas davon.
Selbst wenn es nichts bringt war es den Versuch wert. Hängt auch damit zusammen das ich am 08.10.2019 meine letzte große Panikattacke hatte (Auslöser war hier ein extremer Alptraum mit triggerndern Situationen) was hiermit auch der 3. Grund ist das zu posten.

Bei jedem der die Krankheit hat ist sie anders ausgeprägt. Mögliche Symptome und eine grobe Übersicht ist auf https://de.wikipedia.org/wiki/Agoraphobie zu finden.
Die Klassifikation nach ICD – 10 lautet F40.01 Agoraphobie mit Panikstörung in meinem Fall. Ohne Panikstörung wäre 40.0.

Vorgeschichte:

Angefangen hat es vermutlich in der ersten Klasse der Grundschule wo ich leider oft gemobbt worden bin hin das man mir auf dem Heimweg aufgelauert hat wo es dann weiter ging.
Ich fühlte mich damals schon sehr allein gelassen.

Danach blieb alles erstmal ruhig, durch die Realschule durch bis durch beide Lehren als Klempner und Elektriker. Danach war ich ca. 3 Monate als Gebäudetechniker unterwegs wo ich langsam merkte das was nicht stimmt.
Jeden Tag auf eine andere Baustelle mit neuen Kunden / Orten sorgten dafür das ich mich unwohl fühlte und ich wusste nicht warum.
Dann gab es eine Baustelle wo es ein wenig eskalierte. Ich war extrem nervös, hab mich mehrfach beim Ablängen von Rohren vermessen und schließlich durch einen Denkfehler eine Überschwemmung im Keller des Kunden verursacht. Nach diesem Vorfall haben der Chef und ich uns (nach einem ausführlichen Gespräch) einvernehmlich voneinander getrennt, da ich dem guten Ruf der Firma nicht schaden wollte und natürlich auch nicht in dieser Verfassung brauchbar war für die Firma.

Danach wurde alles schlimmer. Ich wurde gezwungen durch das Jobcenter…ähh das Sanktionscenter Zeitarbeit anzunehmen was die Symptome der Phobie verstärkt hat.
In der 3. Zeitarbeitsfirma (ich glaub das war so im Jahr 2010 glaub ich, ich weiß es nicht mehr wirklich will es aber auch nicht mehr genau wissen) am ersten Tag eskalierte die Situation dann endgültig:
Es fing morgens um 06:00 Uhr an nachdem ich einen Parkplatz suchte am Saturn in Wuppertal Elberfeld. Zu dem Zeitpunkt wurde er grad im Rohbau fertig gestellt.
Ich fragte die Müllabfuhr die grad vor Ort war wo man den kostenfrei parken könnte.
Diese lachte mich aus und meinte das um diese Uhrzeit so gut wie keine kostenfreie Parkmöglichkeit mehr gäbe. Ich habe den letzten freien Platz auf einem Berg bekommen 900m von der Baustelle entfernt außer Sichtweite. Somit war das einzige was mir vertraut war nicht in meiner Nähe. In der großen Stadt fühlte ich mich generell schon fremd und allein gelassen. Ich machte mich dann auf zur Baustelle mit ca. 15 KG am Arm (Werkzeugkiste), Rucksack und Arbeitskleidung. Arbeitsbeginn wäre am um 07:30 Uhr gewesen. Um 07:30 Uhr wollte ich auf die Baustelle aber man ließ mich nicht. Keiner sprach deutsch, meine Kontaktperson die mich in Empfang nehmen sollte war nicht vor Ort und die Nummer die man mir von der Person gab war nicht vergeben. In diesem Moment war es als ob eine Sicherung in meinem Kopf ausgelöst hätte. Ich bekam blanke Panik… Es war so als würden die Betonsäulen des Rohbaus bersten und das gesamte Gebäude auf mich einstürzen.
Ich nahm mein Werkzeug und rannte zu meinem Auto zurück. Vermutlich über rote Ampeln ich kann mich nicht mehr richtig daran erinnern. Ich erinnere mich erst wieder das ich ca. 15 Meter hinter meinem Auto zusammen gebrochen bin da aufgrund meines Asthmas.
Ich hatte zum Glück mein Spray dabei. Nachdem ich einigermaßen wieder Luft bekam warf ich alles Werkzeug ins Auto und aktivierte die Zentralverriegelung. Danach bekam ich einen Heulkrampf und dachte mir nur was zur Hölle stimmt mit mir nicht was ist los. Ich wollte nur noch Weg von da und raste deswegen Richtung Heimat. Zuhause angekommen fasste ich den Entschluss eine Therapie zu machen um rauszufinden was mit mir nicht stimmt.
Im Laufe der Therapie bei der 3. Sitzung meine ich war es gewesen sagte mir mein Therapeut dann die Diagnose F40.01 Agoraphobie mit Panikstörung.
In meinem Fall äußert sich das mit folgenden Dingen:

- Angst vor langen Reisen nach fremden Orten
- Angst vor dem alleine Reisen
- Angst vor Großstädten
- Angst vor ständig wechselnden Situationen
- Angst vor zu großen Menschenmassen auf engem Raum

Im Zuge der eigentlichen Therapie habe ich zusätzlich eine freiwillige Angstkonfrontationstherapie gemacht die 3 Schritte umfasste. Im ersten Schritt musste ich mir die Situation in Wuppertal noch einmal vorstellen dort hin zu gehen mit allen Schritten und dabei aufschreiben was ich fühle mit dem was ich bislang in der Therapie gelernt habe. Im zweiten Schritt musste ich noch mal nach Wuppertal mit meinen besten Freunden und alle Schritte durchgehen und auch wieder alles aufschreiben. Im 3. Schritt musste ich ein letztes Mal dorthin allerdings alleine.
Mein Auto hatte nach dem 3. Schritt die Idee einen 4. Schritt hinzuzufügen.
Auf der Hauptkreuzung in Elberfeld riss mir das Kupplungsseil…
Zum Glück war mein Auto über den ADAC abgesichert sodass ich wieder nach Hause konnte.

Was ich in der Therapie gelernt habe:

Ich habe mir in der Therapie als auch nach der Therapie einige sogenannte Ankerpunkte errichtet, diese dienen dazu die Panik in einer triggernden Situation zu unterdrücken oder zumindest zu vermindern. Komplett weg geht die Phobie in meinem Fall leider nicht. Bei einigen anderen ging das wohl. Das ist halt bei jedem unterschiedlich.

Erster Ankerpunkt: Mein Auto – Es ist meine mobile Heimat, etwas vertrautes was mich beschützt und jederzeit von einem (fremden) Ort wieder zu meiner Heimat bzw. in die vertraute Umgebung meiner Heimat bringt. Vertraute Umgebung erstreckt sich in meinem Fall über alle Städte und Wege die ich ohne Navi fahren kann. Der erste Punkt ist somit auch der wichtigste Punkt aller Punkte. Daher habe ich auch eine andere Beziehung zu meinem Auto, es ist wie ein Familienmitglied daher behalte ich es bis das der TÜV uns scheidet.
Das verstehen viele nicht warum ich soviel Geld in den Erhalt des Autos investiere dies ist der Grund dafür. Ein neues Auto wäre wieder eine neue Situation die ich so lang wie möglich versuche zu vermeiden. Es ist für mich auch unheimlich wichtig das mein Auto, wenn ich an einem fremden Ort bin, immer in meiner Nähe steht zum Beispiel vor oder hinter dem Gebäude in dem ich mich gerade befinde. Solange ich mein Auto durch zb. Ein Fenster oder so sehen kann fühle ich mich bedingt wohl.

Zweiter Ankerpunkt: Mein Navi – Es leitet mich immer sicher in meine bekannte Umgebung. Deswegen fahre ich auch immer mit 2 Navis, eins bleibt als Reserve immer mit dabei falls das erste ausfallen sollte. Über Handy kann ich bedingt ein 3. Navi realisieren.

Dritter Ankerpunkt: Der ADAC – Ich habe eine Plus Mitgliedschaft damit ich auch den sogenannten Pickup Service in Anspruch nehmen kann. Das heißt wenn das Auto vor Ort nicht mehr instand zu setzen ist bei einer Panne wird das Auto samt Fahrer zu seinem Wunschort gebracht. Dies ist auch bereits einmal der Fall gewesen und es gibt mir unendliche Sicherheit falls der erste Ankerpunkt ausfallen sollte.

Vierter Ankerpunkt: Meine Wohnung – Mein Schloss, mein Bunker mein Hauptstützpunkt.
Hier gelten alleine meine Regeln und hier fühle ich mich am wohlsten. In der schlimmsten Form der Agoraphobie, die ich zum Glück nicht habe, kann man seine Wohnung nicht mehr verlassen. Die einzige Person die ich noch kenne kann wohl maximal bis zu ihren Stadtgrenzen fahren.

Fünfter Ankerpunkt: Meine wahren Freunde – Die meine Phobie verstehen und mich dahingehend unterstützen. Wenn ich mit Freunden wegfahre, und nicht selbst mit meinem Auto fahre sondern mitgenommen werde erfordert dies das maximalste Vertrauen was ich in Freunden haben kann. Dies haben nur sehr wenige. Dies setzt voraus dass wenn ich Panik bekomme oder mir unwohl wird, das man mich wieder zu meinem Auto bringt ohne das ich darum flehen muss oder mir dies verweigert wird.

Trotz dieser Ankerpunkte gibt es Grenzen die ich nicht überschreiten kann. Die Grenzen von Deutschland sind gleichzeitig meine maximalen Reisegrenzen.
Großtädte versuche ich nach wie vor zu vermeiden. Allein Berlin wäre ein extremer Alptraum für mich zu fahren bei bis zu 6 Spuren in der Stadt und auch entsprechend große Kreisverkehre.

Jobtechnisch war die einzige wirksame Lösung eine Stelle zu finden die in meiner Heimat Umgebung liegt und die einen festen Gebäudekomplex beinhaltet, keine wechselnden Einsatzorte. Dies ist glücklicherweise seit 01.08.2011 der Fall. Ich versuche diese Stelle auch bis zur Rente zu halten mit allen Mitteln.

Wenn ich an neue fremde Orte fahre baue ich mir als erstes ein Sicherheitsnetz auf.
1. Die genaue Adresse herausfinden mit Postleitzahl, Adresszusatz etc.
2. Die Adresse auf einer Routenseite eingeben um die Entfernung und die ungefähre Reisedauer zu ermitteln da ich immer ca. 1 Stunde Probleme mit einkalkuliere.
3. Auf der Routenseite ein Satellitenbild anfordern um ein Bild von der Umgebung zu bekommen
4. Ggf. weitere Bilder durch Kontaktpersonen oder Internetseiten wenn verfügbar holen.
5. Vorbereitungen für die Fahrt treffen damit an dem Tag alles bereit ist (Tank voll, Reservetank voll, Navi(s) an Bord, Genug Geld dabei für alle Fälle, Fahrzeugcheck etc.

Weitere Auswirkungen im sozialem Umfeld

Gibt es viele, hier alle die mir grad spontan einfallen:

Wenn ich bei Jemanden zu Gast bist oder zusammen im Restaurant etc. setze ich mich meistens unbewußt immer an einem Rand des Tisches bzw. in der Nähe zum schnellsten Fluchtweg
Ab und an kommt es vor das ich den Zwang hab nach meinem Auto zu sehen ob es noch da steht und alles ok ist
Wenn ich bei Freunden bin kommt leider relativ schnell aufgrund der Phobie ein sehr starkes Heimweh auf. Je höher die Distanz zur Heimat desto eher kommt dies.
Weitere Nachteile sind leider auch soziale Dinge. Auf Partys fühle ich mich nur eine Weile wohl. Irgendwann fühle ich mich irgendwie als 5. Rad am Wagen. Das verstärkt sich wenn ich keinen da hab (den ich kenne) mit dem ich über Themen reden kann die mich auch interessieren bzw. mitreden kann

Ansonsten wenn ihr irgendwelche Fragen habt stellt sie gerne.
Und falls den Thread hier Jemand über zb. Google/Bing oder sonst was gefunden hat und auch Agoraphobie hat und sich austauschen will melde dich gern hier an und schreib in diesen Thread.
 
Ufff... ich hab grad den verlinkten Artikel überflogen und dabei sind mir ein paar Sachen eingefallen, die ich von mir kenne. Die haben aber imo nichts mit einer Agoraphobie zu tun und sind auch bei weitem nicht so extrem.
Ich hasse es zum Beispiel ungemein, wenn Leute mir unnötig im Weg sind. Ob es die dummen Weiber sind, die dich beim Einkaufen blockieren während sie mit der Nachbarin quatschen, oder ob ich nicht in die Tankstelle fahren kann, weil so ein Trottel zu dämlich ist um zwischen 2 anderen Autos rauszufahren. Bei sowas krieg ich eine unheimliche Wut, aber die Betonung liegt dabei auf "unnötig". Wenn du mich gezwungener Maßen blockierst, weil du gerade deine Arbeit machen musst oder es gerade nicht anders geht, hab ich vollstes Verständnis und das lässt mich dann auch absolut kalt, solang du dich dabei nicht richtig blöd anstellst.

Dazu hab ich noch sowas wie eine leichte Klaustophobie. Ich schnalle mich im Auto grundsätzlich nicht an (dafür hab ich sogar ein Attest). Wenn ich die Polizei sehe schnall ich mich zwar meistens schnell an, aber wenn die nicht gleich wieder weg sind hab ich danach den Drang das Fenster aufzumachen und nach Luft zu schnappen. Mit dem Aufzug fahre ich auch nicht gerne, hab aber auch kein Problem damit wenns gerade von mir erwartet wird. Auf Schiffen fühl ich mich auch nicht so richtig Wohl, aber das eine Stündchen von Calais nach Dover is da jetz auch kein Problem. Und ich sitze nicht gerne innen. Sei es im Bus oder auf der Bank in der Kneipe, - lieber steh ich 5 mal auf weil du pissen musst, bevor ich für dich reinrutsche. Kann allerdings passieren, dass ich im Lauf des Abends doch irgendwie innen lande und irgendwie isses dann auch wurscht...

Und ich hinterlasse nicht gerne Spuren im Internet, darum ist das hier einer der wenigen Posts, in denen ich von persönlichen Dingen erzähle. ^^

Also alles nicht so dramatisch..

Was mich bei dir interessieren würde: Ist das mit den Jahren besser oder schlimmer geworden und zeigt die Therapie eine Verbesserung? :?
 
Ich kenne auch Jemanden mit Klaustrophobie bei dem ist es aber extremer ausgeprägt als bei dir von daher kann ich mich da ein wenig hineinversetzen.
Ich sitze auch eher Außen, Richtung Fluchtweg falls was triggert das ich direkt weg kann.
Du hast ein Attest das du dich nicht anschallen musst :? Krass :wow
Zu deiner Frage: Vor der Therapie konnte ich gar nicht mehr in größere Städte fahren.
Die Therapie hat mir daher sehr geholfen. Aber es war am Ende der Therapie dann auch in meinem Fall klar geworden das ich es mein ganzes Leben lang haben werde.
Das ist ok solange ich mich an meinen Ankerpunkten orientieren kann.
Mit den Jahren weiß man dann eher was eine triggernde Situation sein kann (als Beispiel hab ich tierische Angst davor das in einer Großstadt (zb Köln) bei mehreren Spuren die rechte auf der ich meistens fahre plötzlich zur Abbiegespur wird und ich nicht mehr auf die Spur komme die geradeaus führt.
Ich versuche natürlich dann solche Situationen zu vermeiden soweit möglich.
 
Das Attest hat 15,- € gekostet, das war günstiger als immer das Bußgeld.
Dann gehörst du praktisch auch zu denen, die beim Reißverschlusssystem sofort die Spur wechseln müssen? :?
 
Japp sobald das Schild kommt husch ich schon rüber, man vergebe mir ^^
 
Gut, in deinem Fall hat das ja einen Grund, mangelnde Fahrpraxis wäre auch einer den akzeptiere. Aber wenn ich die rechte Spur ausnutze wie es sich gehört und du mich dann als Drängler siehst und absichtlich nicht reinlässt, dann werd ich wild!^^
 
Da ich meistens eh auf der rechten Spur bin ist das an sich kein Problem.
Ist auch wenn wo fremd hin muss einfacher sich rechts zu halten wegen Abfahrten etc.
 
Ist das Forum hier auch so etwas wie ein Ankerpunkt für Dich?

Ich habe bestimmt auch anormale Verhaltensweisen, aber die schränken mich jetzt nicht auf so eine Art und Weise ein.
 
Ich hätte da mal 2 Fragen...

1. Du schreibst das dein Wohnung dein Schloss ist. Wie sieht das denn mit Umziehen aus? Ist das möglich, weil dann neue Umgebung usw?
und 2. Was hast du für ein Auto?

Versteh mich bitte nicht falsch. Das mit dem Auto ist einfach total interessehalber, weil einige das nicht verstehen das du das erhalten möchtest und mit der Wohnung klingt vllt die Frage doof formuliert, aber weiß es nicht besser aus zu drücken 🤷‍♂️

Wusste auch gar nicht das hier noch jemand aus der "unmittelbaren" Nähe wohnt ;)
 
@AmeRiZe

Im Endeffekt ja, da ich einige hier auch durch die LAN Partys von früher kenne und mir das Forum auch durch diverse schwere Zeiten geholfen hat (ich bleibe bis der Server abgeschaltet wird oder ich sterbe)

@Exti-X

Umziehen würde bedingt gehen, auch jeden Fall in meiner Stadt, maximal Nachbarstadt unter Vorbehalt.
Bis ich eine passende Wohnung gefunden habe würde aber viel Zeit ins Land gehen weil viele Kriterien erfüllt sein müssen.
Bei meiner jetzigen hab ich auch noch 2 Privat Parkplätze dazu und einiges andere.

Auto ist ein Opel Astra F Kombi Baujahr 98 guckst du hier: https://www.united-forum.de/threads/die-fahrzeugflotte-der-ufler.43900/page-35#post-2827115

Unmittelbare Nähe :?
 
Astra F...Okay. Hat sich ein Arbeitskollege tatsächlich auch erst vor nem Monat geholt. Rot, top gepflegt. Das gute ist echt, dass man den ganzen schnick schnack nicht da drin hat wie die ganzen neueren Autos. Überall am piepen :z

Hab jetzt für mich geschlussfolgert, dass du aus dem Raum Wuppertal kommst, oder da irgendwo in der Ecke. Nun hab ich anhand deines Kennzeichens gesehen, dass du Raum GM bist. Ist dann doch nicht unmittelbar :awesome: Bin aus der Ecke HA :knife

BTT: Muss mir mal paar Sachen dazu raus suchen. Kann mir das absolut nicht vorstellen und rein versetzen wie sich Leute fühlen die sowas haben und wie man als Außenstehender damit umgeht
 
Ja die alten sind halt am langlebigsten und Ersatzteilkosten sind gering aber aufgrund des Alters und der braunen Pest hast du halt öfter was dran.

Ja Wuppertal ist in der Nähe von Hückeswagen ;)

Wenn du Fragen zur Phobie hast nur her damit :)
 
Ich habe bestimmt auch anormale Verhaltensweisen
So anormal sind sie vermutlich gar nicht. So ziemlich jeder Mensch den gut genug kenne hat einen kleinen oder größeren Schaden...
 
kommt drauf an...
 
was hastn für bücher gelesen?
zu dem thema kann ich dir besonders empfehlen: "Das Angstbuch" Borwin Bandelow (deutscher)

ich möchte jedoch noch hinzufügen das jede irrationale angst auch ein mangelndes vertrauen "in die welt ist"

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- Angst vor langen Reisen nach fremden Orten
- Angst vor dem alleine Reisen
- Angst vor Großstädten
- Angst vor ständig wechselnden Situationen
- Angst vor zu großen Menschenmassen auf engem Raum
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man kann dies also umdrehen! es sind nicht die orte und dinge....sondern dein nicht erlangtes lebensvertrauen. wo andere sich neugierig in unbekanntes stürzen, weil sie die welt als spielplatz erfahren haben, witterst du gefahr, weil dein wesen unterdrückt wurde und sich nicht entfalten konnte. das ist etwas pauschal, aber um das ganz einfach auszudrücken.... ein kind das keine liebevollen eltern hatte, wird es schwer bis unmöglich haben eine liebevolle beziehung aufzubauen, einfach weil die grundlage nie gegeben war. weil es sich vor einer liebevollen person fürchten wird, es erinnert an etwas gewolltes aber nicht erhaltenes. und das schmerzt bis hin zur bedrohlichen lebensangst.

und immer wenn einer deiner anker wegbricht, wird diese welt aus den kopf gestellt. mein ansatz wäre also ein fundament in dir selbst aufzubauen, anstatt es in tote und unsichere dinge zu stecken, auch wenn sie brücken darstellen können.
 
Erstmal danke für deinen Beitrag und die Buchempfehlung. Bislang hab ich nur online diverse Texte gelesen. Ich werde mir das Buch bei Gelegenheit bestellen.
Der schwerste Moment mit der Phobie war im Endeffekt wo ich gar nicht mehr irgendwo hin wollte aufgrund der Ängste.
Mein Therapeut hat mir da schon sehr gut raus geholfen und eine Art Fundament gebaut mit mir zusammen.
Er sagte auch das ich mein Leben lang weiter daran arbeiten muss was ich auch will un tue.
Ich setzte mich immer wieder bewusst Situationen aus die eine Attacke triggern könnten.
Das kommt teilweise auch ungewollt vor.
Das letzte mal (vor meinem Alptraum) wo ich kurz vor einer Panik Attacke stand war wo ich meine beste Freundin besuchen wollte (alleine).
Entfernung 488 KM. Nach 255 KM war Schluss mein 1. Ankerpunkt ist ausgefallen (Abgasrückführventil defekt stellte sich später heraus).
Ich bin sofort von der mittleren Spur auf die Rechte bzw. dann auf den Standstreifen mit Warnblinkern und hab mich selbst erstmal beruhigt.
Dann Standartprozedur neben Warnblinkern das Warndreieck und Warnweste. Gefolgt vom Anruf beim ADAC.
Bei warten hinter der Leitplanke auf einen Abschleppwagen habe ich meine Gedanken aufgeschrieben.
Nachdem ich dann bei denen auf dem Hof war und das Auto nicht mehr instand gesetzt werden konnte vor Ort konnte ich den Pickup Service in Anspruch nehmen,
Das hat die Situation im Ganzen dann wirklich entschärft da ich bis dahin extrem angespannt war.
Es geht immer darum neue Wege zu finden damit besser umzugehen bzw. bereits erstellte Wege weiter aus zu bauen.
Meine beste Freundin (die btW auch hier angemeldet ist) sagte mir mal das sie Niemanden kennen würde der auf so viele Situationen vorbereitet wäre wie ich es bin.
Was im Endeffekt eine wie ich finde gute Eigenschaft ist.
 
Ist diese Agoraphobie auch Auslöser für solche Neurosen? :? Sowas hab ich nämlich auch so bisschen ansatzweise...
 
Kann auch Neurosen auslösen.
Im Bezug auf die Phobie hab ich zb immer den Drang wenn ich wo fremd hinfahre alles (Benzin/Navis/Geld usw) 4-5 Mal zu checken obwohl es beim ersten Mal schon alles fertig war.
 
Wie ist es denn mit Vertrauen? Kannst du jemand anders mit deiner EC-Karte losschicken um von deinem Konto abzuheben? :?
 
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