@StoffelL & Gohan:
Hm, ihr habt beide nicht recht^^ Und zwar in mehreren Punkten. Man merkt auch das ihr wohl keinen Bio-LK hattet
Ganz allgemein sind Infektionskrankheiten, Krankheiten die durch einen fremden Erreger ausgelöst werden, meistens durch Bakterien und Viren, aber auch z.B. durch Pilze. Also Krebs oder eine Leberzirrhose (

@Stoffell) sind keine Infektionskankheiten, aber dennoch Krankheiten.
Bakterielle Infektionen sind eindeutig medikamentös behandelbar, da irrst du SonGohan, und zwar durch Antibiotika. In letzter Zeit gibt es zwar vermehrt Probleme mit antibiotikaresistenten Keimen, aber prinzipiell sind die meisten Bakterien behandelbar.
Bei Viren ist das anders, da hatte man lange Zeit nichts anderes zur Hand außer vorbeugend zu immunissieren und zwar eben durch Impfungen.
Mittlerweile macht die Forschung aber schon Fortschritte und man kann auch vireninfektionen zum Teil schon behandeln. Aber teilweise mit nur mäßigen Erfolg. Beispiele sind z.B. Tamiflu oder die Behandlung ds HI-Viruses um es bei der Vervielfältigung zu stören.
Das mit den Antikörpern ist auch nicht so einfach und ich habe das auch nicht mehr so im Kopf.
Aber prinzipiell werden Antikörper nicht auf unterschiedlichste Weise gebildet, wie SonGohan behauptet, sondern eigentlich immer nach dem selben Schema, sie werden nämlich von den B-lymphozyten gebildet bzw. um genau zu sein von zu Plasmazellen ausdifferezierten B-Lymphozyten.
Das Schema läuft dann grob so ab: Makrophage frisst Erreger und präsentiert Antigene auf der Oberfläche -> B-Lymphozyt erkennt das und bildet Antikörper -> B-Lymphozyten differenzieren sich zu Plasmazellen (welche die Antikörper produzieren) und zu langlebigen Gedächtniszellen.
Es ist natürlich so das sich Antikörper abbauen und hier irrt StoffelL, v.a. werden die Informationen nicht in Antigenen gespeichert. Antigene sind Oberflächenproteine an denen sich Antikörper und gewisse Rezeptoren der Lymphozyten binden können und somit identifizieren können, um ein bißchen mit den begrifflichen Wirrungen aufzuräumen.
Entscheidend bei einer Immunisierung ist ja, das der Körper die Kompetenz zur Immunantwort vermittelt bekommt und gegenfalls bei einer erneuten Infektion Antikörper bilden kann.
So gibt es ja auch einen passive Immunisierung, bei der extern ANtikörper zugeführt werden und damit eine akute (oder einen akut drohende) Infektion bekämpft werden soll. Dieser Schutz hält nicht sehr lang, weil der sogenannte Antikörpertiter sinkt (also die Konzentration der Antikörper; bin end stolz das ich das Wort noch weiß).
Warum eine Aufrischung notwendig ist, kann ich euch letzendlich auch nicht beantworten. Aber es hängt wohl damit zusammen, dass die Gedächtnisszellen zwar langlebig sind aber eben nicht unsterblich, dass Krankheiten unterschiedlich sind, dass es verschieden Antikörper gibt usw. Vor allem wird es auf die Krankheit ankommen, da man ja je nach Krankheit, unterschiedlich aufrischen muss. Bei manchen auch gar nicht. (Edit: @Partikel:

)
Aber und hier irrst du auch SonGohan, es dürfte nicht damit zu tun haben das sich der Erreger verändert. Denn dann wäre eine neue Impfung fällig. Bei schnell verändernden Krankheiten wie z.B. eben dem Grippevirus, ist ja auch für jede Saison eine neue Impfung fällig. Das hat nichts mit Auffrischung zu tun.
Wenn euch das interessiert, gibt es bei Wiki bestimmt seitenlange Artikel. Stichwort um enzusteigen ist "Humorale Immunantwort".
@Partikelkanone:
Sorry aber so ne Haltung macht mich wütend. Weiß ja nicht ob du auch mal so ne Esoterikmami wirst, die der Pharmaindustrie null traut, weil alles nur böse ist, was von denen kommt, und deine Kinder lieber auf ne Masernparty schickst statt sie zu impfen.
Grad bei Masernpartys, wie sie zeitweise auch in Amiland Mode waren, werd ich so krass wütend. Was für dumme Eltern muss man haben, die einen lieber einer potentiell tödlichen Krankheit aussetzen, weil die Impfung ja möglicherweiße Nebenwirkungen haben kann. Das ist so hirnverbrannt, als ob die Krankheit selbst nicht auch "Nebenwirkungen" hätte.
Du hast einfach Glück, wenn du gegen nichts geimpft bist, das die Durchimpfungsrate in Deutschland so hoch ist, dass du nicht an den gängigen Krankheiten, gegen die geimpft wird, erkrankt bist. Wie z.B. Polio, Tetanus oder Keuchhusten. Den Schutz besorgen also andere für dich. Es ist eine bemerkenswerte Kurzsichtigkeit die du in dieser Frage an den Tag legst. Und ich würd meine Eltern kritsich anschauen wenn sie mich nciht gegen die standardmäßigen Sachen geimpft hätten wie eben Polio, Tetanus, Keuchhusten usw..
Ich weiß nicht ob es dir klar ist, aber die WHO hat weltweite Impfprogramme am laufen um Krankheiten u.U. auszurotten, wie es z.B. mit den Pocken auch schon gelungen ist.
Hinzu kommt, dass du als evtl. überträger für Kinderkrankheiten fungieren kannst, die dich evtl. nicht mehr bedrohen wohl aber andere die du damit anstecken könntest.
Natürlich muss man nicht gegen jeden Scheiß impfen. Impfungen können auch ein Risiko bergen und Impfschäden verursachen. Aber das ist Impfstoffabhängig und pauschal sollte man keinesfalls Impfungen ablehnen. Das ist kurzsichtig und egoistisch.
@all: Prinzipiell habt ihr ja recht wenn ihr sagt, ach ich bin nicht betroffen, da ich kein Risikofall bin, nen anständiges Immunsystem hab und der Krankheitsverlauf nicht so schwer ist. Das Problem ist nur, dass diese Art der Grippe hochinfektiös ist und Grippeviren dazu neigen sich zu verändern. Noch habt ihr nicht viel zu befürchten, weil sie noch harmlos ist für euch. Aber das kann sich rasch ändern. Deswegen wird der Schweinefrippe auch eine besodnere Aufmerksamkeit geschenkt.
Die Spanische Grippe Anfang des letzten Jahrhunderts hat Millionen von Menschen das Leben gekostet und fing genauso harmlos an. Die erste Welle war noch harmlos die nächsten beiden nicht mehr. Man sollte das nicht auf die allzuleichte Schulter nehmen.
V.a. wenn man sie mal hat (also eine ernste Version der Grippe), hilft eine Impfung auch nicht mehr. Da kann man nur hoffen das Tamiflu auch was taugt.