@Touji:
Idealistisch? Oh bitte. Mach dich nicht lächerlich.
Das hat nix mit Idealismus zu tun, sondern das ist schlicht und einfach "Mümümü, ich will Filme/Musik/Spiele/etc. aus'm Internet downloaden dürfen". Kommt schon, Leute, macht euch nicht lächerlich. Jeder hat schon mal was illegal runtergeladen, ich auch. Ich mach mir aber nicht vor, dass das in irgend einer Weise mein Anrecht (oder gar "Menschenrecht") wäre. Das ist doch Kinderkacke, das irgendwie zu rechtfertigen oder gar als tollen, rebellischen Akt oder Idealismus hinzustellen. So ein Verhalten ist entweder furchtbar naiv, kindisch und unreflektiert oder einfach nur heuchlerisch.
Das Argument "Alle anderen machen's doch auch nicht anders!" ist ja wohl mal das zweitdümmste, was ich in diesem Thread vernehmen musste. Natürlich vertreten andere Parteien auch Partikularinteressen, that's not the fucking point. Andere Parteien stellen sich nicht großspurig als revolutionäre Rebellen dar, die die übrige Parteilandschaft explizit als veraltet ablehnen (Zitat Wikipedia zur dt. Piratenpartei). Andere Parteien sind sich dessen bewusst, dass sie Partikularinteressen vertreten; die Piratenpartei ist entweder so unreflektiert, dass sie sich dessen nicht bewusst ist oder sie ist einfach nur heuchlerisch.
Ob es irgendjemanden sein Recht ist etwas für nicht-kommerzielle Nutzung herunterzuladen sei mal dahingestellt. Belege dafür, dass dadurch ein tatsächlicher Schaden entsteht, stehen bisher jedoch noch aus.
Zumindest im Bereich der Musik gibt es Studien die belegen, dass die
pöhsen Urheberrechtsverletzter gleichzeitig auch zu den besten Kunden gehören. Ob das in anderen Bereichen wie etwa dem Film- oder dem Spielegeschäft ebenso ist, weiß ich nicht. Dass die Gewinne in diesen Industrien nach wie vor wachsen, lässt zumindest darauf schließen, dass der tatsächliche Schaden nicht sonderlich groß sein kann.
Da kein tatsächlicher Schaden nachgewiesen wurde, warum also sanktionieren? K. A. wie das in Schweden gesehen wird aber bei der dt. PP soll sich das freie Kopieren auf nicht-kommerzielle Nutzung beschränken. So Sachen wie Bootlegs oder der Einsatz von "Raubkopien" in Firmen sollen weiterhin sanktioniert werden können.
Von mir kann ich jedenfalls behaupten, dass ich den Großteil meiner DVD-Sammlung nie gekauft hätte, hätte ich die Filme nicht vorher aus dem Netz gezogen. Ganz einfach weil ich nicht die Katze im Sack kaufe.
Dieser Großteil sind allerdings Importe oder Filme die hierzulande ausschließlich per Kauf-DVD vertrieben wurden. Mein Beispiel dürfte dementsprechend nicht repräsentativ sein und ich lasse das als Argument mal außen vor.
Ich vermute mal, dass ein gewisser Teil der "Raubkopierer", auch im Film- und Spielebereich, sich trotzdem eine legale Fassung besorgt. Etwa wenn sie sich einen in Amerika gerade angelaufenen Film aus dem Netz saugen um auszuloten ob es sich lohnt ihn später im Kino zu sehen oder wenn jemand mit dem Kopierschutz eines frisch gekauften Spieles nur Ärger hatte und er sich deshalb eine gecrackte Version lädt.
Die Abschaffung des Patentrechts steht bei den deutschen Piraten ebenfalls nicht auf dem Parteiprogramm. Ich schätze mal, dass es zwischen den beiden Parteien noch in so manch anderem Detail unterschiedliche Ansichten gibt. Ich habe das Programm der schwedischen Partei allerdings nie gelesen..
Andere Parteien stellen sich nicht als "noch nie dagewesen" dar, weil sie schon älter sind und ihnen das niemand mehr abkaufen würde. Bei jungen Parteien ist derartiges auf den Putz hauen aber keine Seltenheit. So super nie dagewesen waren die Grünen früher auch, heute sind derartige Behauptungen von der Partei selten. Auf den Putz hauen ist Teil des Geschäfts...
Hohoho! O wie... geistreich.

Ich hoffe mal, das war ein der missglückte Versuch einer Spitzfindigkeit und nicht ernst gemeint. Wie kommst du denn darauf, dass geistiges Eigentum nicht-körperlich oder nicht-physikalisch ist? Kleine Milchmädchenphysik oder wie?
Wer eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
§ 242 Diebstahl StGB
Es ist somit kein Diebstahl. Punkt. Aus. Ende.
Und ja, es war eine Spitzfindigkeit.
Dass diverse Online-freischalt-Kopierschutzmechanismen Probleme mit sich bringen, ist nichts neues. Das Konzept ist noch ziemlich in den Kinderschuhen und ist (bis auf Steam... wobei, das muss sich erst noch wirklich längerfristig beweisen) auch noch nie wirklich über das Stadium hinausgekommen. Vielleicht... nur vielleicht... ist das der Grund dafür, dass diese Art von Daten/Informationen/Medien/whatever nie exklusiv über diesen Vertriebsweg verbreitet wird. Ich kauf mir auch lieber 'ne CD als dass ich codierte Files kostenpflichtig runterlade, allein weil ich dem nicht so wirklich vertraue. Was ich auf CD hab, hab ich auf CD, kann ich mit einem CD-Player abspielen. Das ist die selbe Überlegung auf Grund derer man Verträge schriftlich festlegt. Was ich auf Papier habe, habe ich auf Papier. Soll das heißen, der Verbraucher ist schuld? Nicht zwangsläufig, aber ich würde sagen, man sollte gerade bei neuen Vertriebsarten eine gehörige Portion Technikskepsis mitbringen und sich nicht von Bequemlichkeit einlullen lassen.
Sie werden nie exklusiv über solche Vertriebswege verbreitet? Schon mal ein neues EA-Spiel oder ein käufliches Adobeprogramm ohne Kopierschutz im Laden gesehen? Die Behauptung, dass solche Daten nie ausschließlich über solche Wege verbreitet werden ist also schlicht falsch.
Im Musikbereich sieht es im Moment nicht so aus als ob nervige Kopierschutzmechnismen in absehbarer Zeit ein Problem werden. Das sah bis vor etwa einem Jahr aber noch ganz anders aus.
Die CD-Verkäufe gingen seit Jahren zurück. (Das tun sie immer noch.) Der Bereich der am stärksten Wuchs war der Onlinebereich und in diesem Bereich waren AAC-DRM und WMA-DRM die Platzhirsche. Beide Formate waren kopiergeschützt und nur nach Onlineaktivierung brauchbar. Andere Formate wurden von den Major Labels nicht unterstützt. Es sah also so aus als ob in diesen Formaten die Zukunft lag.
Dann gab es erste Versuche von Apple über deren marktbeherrschenden iTunes-Store gegen Aufpreis auch einen Teil des Sortiments in nicht kopiergeschützten Formaten anzubieten. So richtig geändert hat sich die Situation allerdings erst als Amazon einen eigenen Online-Musik-Shop aufmachen wollte. Amazon bestand darauf, dass nur Lieder im MP3-Format verkauft werden. Da konnten sich selbst die lernresistenten Major Labels nicht mehr weigern.
Im Endeffekt ist es also der Marktmacht von Amazon zu verdanken, dass nicht kopiergeschützte Musikformate wieder eine Zukunft haben. Hätte der Konzern nicht die Idee für einen MP3-Shop gehabt und seine Muskeln spielen lassen, wäre in ein paar Jahren ein großer Teil der Musik vielleicht nur noch als DRM-Müll erhältlich.
Bei Filmdatenträgern ist der Kopierschutz nach wie vor auf dem Vormarsch. Neben dem Auslaufen des Supports für analoge Bildschirmanschlüsse könnte bei Blu-Ray-Discs sich auch die Blacklist-Technik noch als Showstopper erweisen.
Falls die Filmindustrie ein bestimmtes Playermodell nicht mag, etwa weil sich damit besonders leicht kopieren lässt, so könnte sie das Modell auf die Liste setzen. Mit dem nächsten Firmwareupdate (Online oder über einen neu erworbenen Film) wäre das Gerät dann zum teuren Briefbeschwerer degradiert.
Bisher wurde diese Möglichkeit noch nicht genutzt und es stellt sich die Frage ob es überhaupt Sinn ergibt einen Teil der Player zu killen, aber die Technik dazu ist in jedem Gerät eingebaut.
Au au au AUA! Da haben wir schon mal 'ne kapitale Simplifizierung: Microsoft ist das selbe wie der Dämon USA. Klaro. USA sind unsympathisch, Microsoft ist unsympathisch, also muss USA=Microsoft sein. Klarer Fall von A=C, B=C => A=B... klassischer Syllogismus...

FAIL, Junge! Aber mal sowas von FAIL! Aber vielleicht ist ja Microsoft der Teufel hinter dem Dämon USA oder USA der Teufel hinter dem Dämon Microsoft oder so.
Davon abgesehen: Ich hab noch nicht bemerkt, dass im Iran oder im Irak vor'm Krieg die Lichter ausgegangen sind und die politische Infrastruktur zusammengebrochen ist, weil die ganzen Regierungs-Windows-Rechner nicht mehr funktionieren.
Mir ist zwar klar, dass der der rumschreit immer recht hat, aber trotzdem:
Ich habe nirgendwo behauptet, dass die USA oder Microsoft von Grund auf böse wären, aber bevor man nicht vorhandene Argumente auf den Tisch legen muss greift man lieber zur guten alten Anti-Amerikanismus-Keule. Sonst muss man sich noch eingestehen, dass man mal unrecht hatte und wer will das schon. Ich kann dich ja verstehen.
Die USA sind unsere Freunde und es sieht derzeit nicht so aus als ob sich das alsbald ändern würde, aber man braucht nur einen kurzen Blick ins Geschichtsbuch zu werfen, genauer gesagt die letzten 100 Jahre, und man kann sehen wie schnell sich das Verhältnis zu diversen Großmächten ändern kann.
Dass das Mittel, die (Windows-)Rechner anderer Nationen abzustellen, bisher nicht genutzt wurde, heißt noch lange nicht, dass das nie der Fall sein könnte. Mir wäre auch neu, dass sich Amerika mit dem Iran im Kriegszustand befände und mir wäre ebenfalls neu, dass Windows XP (das erste mit WGA ausgerüstete Windows) zum Start des Irakfeldzuges dort einen nennenswerten Marktanteil gehabt hätte.
China wird seine Militärrechner nicht ohne Grund auf ein eigenes Betriebssystem umstellen. Auch in
Russland gibt es derartige Überlegungen. In
Kuba geht man noch einen Schritt weiter.
Würdest du dich auf eine Bombe setzen, wenn du weißt das dein Nachbar die Zündfernbedienung hat? So wie du bisher argumentiert hast würdest du das wohl machen, denn im Moment verstehst du dich ja mit deinem Nachbarn und bisher wurde die Bombe offensichtlich noch nie gezündet.
Das mit dem kulturellen Erbe ist ja noch bescheuerter als die Gefahr eines Kopierschutz-Erstschlags. Welches Musikstück/Buch/Spiel/Film/whatever kommt heute exklusiv als verschlüsseltes virtuelles Medium heraus? Keines. Kommt es zu Verlust von Kunst/Kultur/Wissen (letzteres heutzutage vielleicht weniger) durch Evolution der Speicher- und Betriebsmedien? Ja leider, kam es immer schon. Ich seh aber nicht wirklich die Bedrohung, dass das aufgrund von Kopierschutzmechanismen passiert.
Zig Computerspiele und Softwareprogramme kommen (legal) nur mit Kopierschutz aus und auch so gut wie alle Film-DVDs und BR-Discs sind kopiergeschützt. Film-DVDs sind aber zumindest insofern unproblematisch als das es da zum einen einen etablierten Standard gibt und zum anderen das Verhalten des Schutzes nicht nachträglich verändert werden kann (= keine Firmwareupdates von Playern per Film-Disc oder Onlineupdates).
Der Verlust von Informationen durch technische Entwicklung lässt sich durch offene Standards für Geräte/Dateiformate verhindern. Selbst wenn es kein entsprechendes Gerät zum Öffnen eines Datenträgers oder kein lauffähiges Programm zum Öffnen bestimmter Dateien mehr gibt, so wäre es mittels offener Standards recht einfach ein solches Gerät/Programm neu zu bauen.
Ohne solche Standards käme man vielleicht auch mittels Reverse Engineering zur Lösung solcher Probleme. Das ist aber zum einen sehr viel aufwändiger und ist zum anderen in vielen Ländern der Welt inzwischen durch neuere Copyright-Gesetze verboten worden.