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gez-abschaffen.de ist wohl wieder "online". Herr Höcker schreibt zumindest wieder:
[...]
Was mir noch auffiel in diesen Tagen: Mir scheint, dass unsere Politiker ganz bewusst Grand Prix und Fußball-WM darür ausnutzen, uns neue, einengende Gesetze unterzujubeln: Jetzt soll JEDE/R die exorbitanten Gagen und Gehälter der öffentlich-rechlichen Rundfunkleute bezahlen, auch wenn er nichts weiter hat, als eine Bleibe. Kurt Beck nennt diese "HAUSHALTSABGABE" oder "Medienabgabe" eine "zeitgemäße Grundlage" der Rundfunkfinanzierung. Meint er damit, dass so eine Gesetzgebung "zeitgemäß" für einen Gurkenstaat ist? Das passt doch: Wenn ein System keine Akzeptanz bei den Bürgern mehr findet, müssen die Zwänge einfach erhöht und Fluchtmöglichkeiten versperrt werden - so wie am Ende der DDR. Man sprach damals auch vom "Kessel DDR". - Jetzt gab es gegen die Medienabgabe ein kurzes Aufbäumen in den Medien, dann begann aber auch schon die WM und die Aufmerksamkeit war umgeleitet. Nach der WM kommen die Sommerferien und wenn wir alle wieder aus dem Urlaub zurück sind, haben die Landesparlamente die Haushaltsabgabe ab 2013 bereits durchgewunken. So einfach geht das in einem Gurkenstaat.
Was das sog. "Internetfernsehen" angeht, denke ich, dass ARD und ZDF uns dies nur vorgaukelt. In dem Moment, wo sich tatsächlich mal ein paar Leute dieses Briefmarkenfernsehen angucken wollen, fängt es entweder an wie blöd zu ruckeln oder die Zuschauer werden komplett ausgesperrt. Da "Internetfernsehen" eigentlich nichts weiter zu sein scheint, als eine Täuschung um damit Geld einzutreiben, würde etwa ein Geschäftsführer einer GmbH zu einer Gefängnisstrafe wegen Betruges angeklagt werden. Den öffentlich-rechtlichen Abkassierern wird dagegen der Weg für weitere Taten geebnet. - Verehrte Justitiare und Abmahnanwälte: Ich meine natüüürlich keine Straf-Taten, sondern einfach "Taten". Also Taten im Sinne von: Die tun was. Ich denke, das darf man sagen, oder?
Ich werde in Kürze umfangreicher über die Fälle des GEZ-Beleidigers Schmidt sowie über den Ausgang des Fitnessfalls berichten. Bis dahin erstmal tschüß.
Zum Thema Mahnverfahren in Sachen GEZ:
http://gez-abschaffen.de/Zwangsanmeldungen.htm
So einfach ist das nicht
btw, hab auch noch den "richtigen" Kommentar von Herrn Höcker gefunden
Die geplante Medienabgabe
Kommentar
Die geplante Medienabgabe führt nicht zu einer Verbesserung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und auch nicht zur Sparsamkeit. Diese Pauschale greift die freie Entscheidung des Bürgers an, sich sein Medium selbst zu wählen, da jeder Euro nur einmal ausgegeben werden kann. Jeder soll nun für Gottschalk, Schmidt und Silbereisen zahlen, auch Menschen, die keine Rundfunkgeräte haben. Man kann dieses geplante Übel auch volkswirtschaftlich ausdrücken: Über sieben Milliarden Euro können nicht frei in den Markt fließen. Der neue Staatsvertragsentwurf und die Expertise des ehemaligen Verfassungsrichters Kirchhofs sind nicht nur ein Frontalangriff auf die private Fernsehkonkurrenz (das war auch schon die gerätebezogene Rundfunkgebühr), sondern auch auf die Printmedien. Es steht eben weniger Geld am Markt für Zeitungen oder Bücher zur Verfügung. Rechtsprofessor Kirchhof und die Autoren des neuen Staatsvertragsentwurfes propagieren damit die miserabelste Medienpolitik, die man sich vorstellen kann!
Nicht nur die GEZ muss abgeschafft werden, sondern auch das Zwangsgeld für das GEZ-Fernsehen, weil es in der Bevölkerung keine Akzeptanz mehr dafür gibt. Das weiß Kirchhof und das wissen auch unsere Politiker. Und obwohl alle das wissen, wirbt Kirchhof damit, den Zwang noch weiter zu erhöhen und will uns das auch noch als Fortschritt verkaufen. Armes Volk, das ihm da folgt!
Nach § 1 Abs. 1 des Staatsvertragsentwurfs vom 31.3.2010 ist für jede Wohnung Rundfunkgebühr zu entrichten. Und was eine "Wohnung" ist, wird in § 3 Abs. 1 geregelt:
"Wohnung im Sinne dieses Staatsvertrages ist unabhängig von der Zahl der darin enthaltenen Räume jede baulich abgeschlossene Raumeinheit innerhalb eines Gebäudes, die 1. zum Wohnen oder Schlafen geeignet ist oder genutzt wird"
Das heißt, es könnte auch der Geräteschuppen sein oder ein separater Kellerraum. Der GEZ-freundlichen Auslegung - besser gesagt: der Willkür - stehen wieder einmal sämtliche Türen offen! Außerdem heißt es im Gesetzesentwurf, dass auch Zweit- oder Ferienwohnungen rundfunkgebührenpflichtig sind. Nach § 11 gibt es natürlich wieder die beliebte Ordnungswidrigkeitsregel: Wer also seinen Geräteschuppen nicht freiwillig der GEZ meldet, wird bestraft. Ach ja, ich vergaß: Nach § 6 Abs. 2 muss man künfig sein KFZ bei der Rundfunkanstalt an- und ggf. wieder abmelden.
Ich frage mich schon lange, was wir unseren Politikern Böses angetan haben, dass sie uns mit einer solchen Rundfunkgebührengesetzgebung drangsalieren. Und für wie blöd halten sie ihr Volk, wenn sie meinen, dass wir uns jetzt auch noch freuen sollen!
Bernd Höcker
achja, die Frage ist dann übrigens auch, ob solche Dinge immernoch passieren können, wenn es die Haushaltsabgabe gibt.
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