Zu allererst: Mein Raugespicke umfasst praktisch das gesamte zitierte Posting bis auf 3 kleine Absätze: In einem sagst du, dass du Combilohn gut findest, im zweiten sagst du, dass Vollbeschäftigung ein Mythos ist und im dritten sagst du, dass du Schröders Reformen als gute und wichtige Maßnahme empfindest. Alles jeweils 2 bis 3 Sätze. Der Rest ist haargenau wiedergegeben und kommentiert. Du bist der, der dauernd rummümmelt von wegen "Das hab ich so gar nicht gesagt!" und "Du legst dir alles nur zurecht!"
Das ist falsch. Ich zitiere recht umfangreich und gehe eben auf das ein was im Zitat besagt wird. Dabei geht es nicht nur um die Schlussfolgerungen, die du ziehst, sondern auch um die Prämissen, die du stillschweigend annimmst, aber nicht anführst und begründest. Das machst du nämlich häufig, Freundchen.
Du widersprichst dir hier offensichtlich selbst. Du sagst ganz eindeutig, dass du die 3 wesentlichen Kernaussagen meines Posts weggelassen hast und behauptest dann, du hättest alles erfasst. Und genau das ist eben das Problem.
Genauso hast du im vorletzten Post gesagt, dass ich behauptet hätte, dass Leute, die einem Job nachgehen, der nicht unbedingt eine hohe Qualifikation erfordert, faul wären. Zitat:
Ja ja "ich habe Respekt vor den Leuten die hart arbeiten für wenig Geld". Das ist Blabla.
1) Ist Respekt gratis. Dass du sie respektierst, kostet dich nichts und davon können die auch nicht besser leben.
2) Behauptest du ja selbst, dass sie eigentlich allesamt stinkfaul wären und die Drecksjobs offensichtlich nur machen, weil sie dazu gezwungen sind.
Dabei hatte ich lediglich gesagt, dass ich vor diesen Leuten (also der Putzfrau, dem Nachtwächter, dem Bauarbeiter usw.) Respekt habe, was genau das Gegenteil davon impliziert. Und du sprichst mir diesen ab und sagst, sie würden Drecksjobs machen. Da frage ich dich mal ernsthaft (und du solltest dich das auch fragen), wer hier eine asoziale Einstellung diesen Leuten gegenüber hat.
Ich sicher nicht.
Und das "Freundchen", kannste dir auch sparen. Dazu und der ganzen Art, die du in diesen Diskussionen an den Tag legst, am Ende mehr....
Doch. Aber davon geht's den Leuten nicht besser. Und es geht nun mal darum, dafür zu sorgen, dass jeder Mensch eine annehmbare Lebenssituation hat, wenn man von "richtigen" oder "besseren" Systemen reden will. Dass du die respektierst ist gut und recht, aber das ist so nützlich wie ein rostiges Stahlrohr bei Grippe.
Es ist wichtig, dass wir diesen Leuten unseren Respekt zollen. Und genau deswegen wurde ja der Combilohn entwickelt. Damit die Jobs dieser Leute erhalten bleiben und sie mehr haben als ein Hartz4-Empfänger, der nun mal eben nicht arbeiten geht (um direkt wieder Missverständnisse auszuschließen. Ich bin NICHT dafür, dass jeder, der arbeitslos wird, direkt Hartz4 kriegt!).
Jemand, der arbeitet, muss mehr haben, als jemand, der dies nicht tut.
Das deckt sich auch mit meiner Ausgangsthese, dass Vollbeschäftigung ein Mythos ist (Begründung ist offensichtlich, aber bitteschön: Der Grund ist die Ersetzung von vielen Jobs durch Technologie) und der These, dass gewisse Leute aufgrund der geringen Qualifikation nun mal nicht mehr in Jobs gebracht werden können. Und da ist es doch besser (für die Gesellschaft und sie persönlich), wenn sie wieder einem geregelten Tagesablauf nachgehen und einen gemeinnützigen Dienst erbringen (1€-Job).
Deine "Darlegung" beschränkt sich darauf, dass du einfach mal haltlose Pauschalisierungen und Plattitüden wiederkäust und das als Fakten über die menschliche Natur hinstellst ohne auch nur irgend einen Nachweis zu erbringen. So z.B. hier (Achtung! Gefordertes Zitat!):
Ich habe noch nie, irgendwas wiedergekeut. All diese Äußerungen sind meine eigenen Überzeugungen. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, wenn jemand sinnvolle und realistische Argumente liefert. Das ist hier sowas von nicht der Fall, wie es das lange nicht mehr war.
Also, du in deiner superduperweisen Einsicht hast also durchschaut, dass Menschen offensichtlich faul sind und nicht arbeiten würden, wenn sie nicht durch wirtschaftliche Not dazu gezwungen werden. Komisch, du selbst kannst aber gescheit von Hartz IV leben und doch liegst du nicht faul auf deiner Haut, sondern versuchst, was zu erreichen. Du hast Ambitionen. Aber warum? Laut deiner genialen anthropologischen Analyse müsstest du ja faul sein. Hmmm. Aaah, es liegt daran, dass du besser bist, als das arbeitsscheue Gesindel!
Du vergleichst mein Studium ernsthaft mit Hartz4? Ich frag mich langsam wirklich, wo du all dieses Zeug herholst.
Mein Studium (jedes Studium) ist eine Investition! Man investiert etwas, um am Ende mehr zu haben. Ich frage dich nun, was das mit Hartz4 zu tun hat?
Hartz4 ist eine Auffangstation!
Den Rest deines diffamierenden sinnlosen Abschnitts lasse ich unkommentiert. Da kann sich einfach jeder selbst sein Urteil drüber bilden....
Weitere interessante Analyse: Es gibt qualifizierte und unqualifizierte Leute (qualifiziert wozu?). Die unterscheiden sich offensichtlich darin, dass erstere Ambition und Antrieb haben, was aus sich zu machen, sonst wären sie nicht qualifiziert; das wird ja schließlich erarbeitet, wie du selbst sagst und wie man an deinem Beispiel, eben dein Studium, sieht. Von nichts kommt nichts. Soziale Schwäche ist ein Augenwischereiargument, wie du selbst sagst, denn wer den Willen hat, kann aus sich auch was machen. Warum sind also sind manche Leute unqualifiziert und daher nur für unqualifizierte Arbeiten geeignet? Entweder sie sind einfach von Natur aus zu blöd oder sie sind zu faul. Das sind so die Alternativen, die du anbietest. Auch dazu Zitate:
Ja, das hast du ausnahmsweise richtig wiedergegeben. Herzlichen Glückwunsch. Zwar ist deine Wortwahl anders und der Unterton sagt aus, dass du diese Aussagen von mir nicht gut findest, aber grundsätzlich habe ich das gesagt, genau.
Wie siehst du das denn? Dass alle Menschen gleich viel kriegen, weil sie ja determiniert sind? Cool.... Dann brech ich mein Studium aber direkt ab, das sag ich dir.
Und:
Du sagst, das Argument mit der sozialen Schwäche ist nur Augenwischerei. Ich sage dir, dein Argument mit Dummheit oder Faulheit ist nicht sehr viel überzeugender.
Aber es geht noch weiter:
Toll. Und nun würfeln wir es aus?
Also, wie wir gesehen haben, gibt es wohl doch sowas wie Ambition und Leistungswillen in Gesellschaft und im einzelnen Mensch. Was erreichen zu wollen ist keineswegs verwerflich, im Gegenteil. Aber ich finde es unglaublich borniert, arrogant und dumm, zu implizieren, dass diejenigen, die es "zu nichts" gebracht haben eben einfach zu blöd oder zu faul dafür sind. Denn genau das ist die Grundaussage deiner Postings. Die Qualifizierten, für die sind ja genug Jobs da, man muss sich nur anstrengen. Die Unqualifizierten dürfen sich um die Drecksjobs prügeln, von denen leider nicht genug da sind, denn:
Was heißt denn zu nichts gebracht? Siehst du: Du hast keinen Respekt vor dem Job der Putzfrau (exemplarisch!) ! Du sagst, diese Leute haben es zu nichts gebracht. Ich sage, dieser Job entspricht den Fähigkeiten, Leistungsvermögen, Ambitionen und Willen der Ausführenden. Daher habe ich Respekt vor jedem, der arbeitet.
Ich möchte das einfach mal festhalten: Du sagst pauschal, dass diese Leute es zu nichts gebracht haben. Wie kannst du dir das Recht rausnehmen, das zu beurteilen?
An dieser Stelle wird deutlich, wer hier Platitüden, Pauschalisierungen und dergleichen wiederkeut.
Tja. Also haben wir an Arbeitslosen und Wenigverdienern im Grunde deshalb so viele, weil die zu dumm und zu faul für qualifizierte Jobs sind und deshalb zurecht Drecksarbeit machen müssen, um sich halbwegs erhalten zu können. Dass diese Jobs schlecht bezahlt sind ist offensichtlich gerecht, denn immerhin sollen die weniger verdienen als du, denn du studierst ja und die sind zu blöd oder zu faul dazu und stürzen sich gleich ins Berufsleben. Du unterstellst mir, ich würde nur körperlich anstrengende Arbeit als respektverdienend ansehen. Wo tu ich das? Jetzt will ich mal Zitate sehen bitteschön.
Neben den obigen Ausführungen, bitteschön:
Und es ist sehr leicht, zu sagen "Ja ja, die faulen Säcke sollen nur mal richtig arbeiten!" wenn man selbst darauf ausgerichtet ist einer von jenen Wirtschaftsschwätzern zu werden, deren "Arbeit" darin besteht klugzuscheißen wie doch die menschliche Natur beschaffen ist und wie logisch und rational doch ein Neoliberalismus ist.
Sorry, aber ich glaube nicht, dass du in deinem Leben je schon mal wirklich hart hast arbeiten müssen.
Auch da hast du es wieder impliziert. Quod erat demonstrandum.
Ich unterstelle dir aber, dass du implizierst, ein Job wäre besser und müsste besser bezahlt sein, weil man dafür studieren muss. Was ist denn die Begründung dafür? Ich würde sagen, im Sinne deiner Gerechtigkeit, dass eine Arbeit nach der Tätigkeit bezahlt werden sollte und nicht danach, wie lange oder ob man dafür studieren muss. Deshalb unterstelle ich dir, dass du noch nie wirkliche körperlich schwere Arbeit geleistet hast, denn dann würdest du nicht solchen Schwachsinn verzapfen von wegen dass man was Besseres ist, wenn man eine Ausbildung hat. Und die Armen sollen gefälligst mal Eigenverantwortung übernehmen. Tja, wie toll das funktioniert, sieht man an den USA, wo die sog. "working poor" längst schon Standard sind: Familien in denen beide Elternteile 2 oder sogar 3 Jobs haben und trotzdem grad so über die Runden kommen. Weil sie müssen sich halt einfach mal auf die Hinterbeine stellen und was aus ihrem Leben machen, ne?
Ich habe nie eine Wertung eines Job vorgenommen. Du wertest alle Jobs. Du sagst, körperliche Jobs wären scheiße und Jobs, für die man studiert haben müsse, wären toll, weil man mehr Geld bekäme. Wo habe ich das behauptet?
Weißt, was das Problem an dieser ganzen Diskussion mit dir ist: Ich gehe vom Individuum aus (wie jeder Liberaler) und du setzt Pauschalisierungen, Bevormundungen usw. vor die Leute, Jobs etc. und ziehst sie alle über einen Kamm.
Sorry, aber wenn das deine Vorstellung von Respekt ist, dann ist der noch weniger wert als Nichts und kann den hart arbeitenden Wenigverdienenden dein Respekt ziemlich gestohlen bleiben.
Mich würde wundern, wenn die hart arbeitenden Wenigverdiener sich deiner Vorstellung anschließen. Denn du sagst ja, sie hätten es zu nichts gebracht, würden scheiß Jobs machen und das nur, weil sie aus sozial schwachen Verhältnissen kommen.... Du sprichst ihnen ab, eigentverantwortlich handeln zu können. Ich traue ihnen da wesentlich mehr zu.
P.S.: So, jetzt hab ich zwar ne ziemliche Wulst geschrieben aber ich fänd's trotzdem mal schön, wenn du ausnahmsweise auf meine Argumente eingehst und nicht einfach rumflennst, von wegen ich pick mir nur einzelne Sachen raus, die mir grad passen und ich unterstelle bloß nur Unhaltbares und überhaupt tu ich alles in die Liberalismusschublade und daher ist eh alles sinnlos was ich poste.
Wenn du beabsichtigst, von mir noch in irgend einer Weise auch nur ansatzweise ernst genommen zu werden, dann bring mal gescheite Argumente und Antworten und kein Rumgemümmel.
Dein Post war zwar nicht so schlimm wie der letzte, aber mal was Grundsätzliches: Mir ist es vollkommen egal, ob du mich ernst nimmst oder nicht. Deine herablassende Art, mir dauernd Dinge in den Mund zu legen und alles auf mich persönlich zu beziehen, als wären meine Ansichten produkt meiner ach so tollen Lebenssituation, sind echt vollkommen daneben. Du glaubst doch nicht, dass du, indem du meinst, dich über mich zu stellen, irgendeinen Effekt erzielst außer den, dass das Ganze unsachlich und polemisch wird.
Ich hab mir nun extra die Zeit genommen, ausführlich hierauf zu antworten und hoffe, du gehst nun mal ernsthaft auf die Sachen ein und zwar sachlich, ohne wieder meine Person zu diffamieren. Das habe ich nämlich echt nicht nötig.
Wir können in der Sache unterschiedlicher Ansicht sein - und bin sogar froh drum, dass es hier Diskussionspotenziale gibt, sonst wäre dies ein sinnloses Forum -, aber du kannst hier nicht immer ankommen, meinen, du hättest die Weisheit auf Erden in den deinen Posts, und diese Art an den Tag legen. Solche Sachen, wie "Freundchen", brauche ich mir hier nicht geben, um es mal in aller Deutlichkeit zu sagen....
Und zum Thema selbst noch etwas: Wenn ich das richtig sehe, setzt sich die FDP sogar für eine Art Grundeinkommen ein, nur eben kein bedingsloses! Und das ist es eben, was mich an dem Ganzen stört.
Ich bin doch der letzte, der gegen Bürokratieabbau und Vereinfachung wäre.