Frühlings Erwachen
Melchior (Wilson Gonzalez Ochsenknecht) und seine Clique sind perspektivlose Schüler aus einer unbekannten deutschen (Klein-)Stadt: Ihre Freizeit verbringen sie hauptsächlich damit, auf einer Skate-Anlage herumzuhängen, BMX zu fahren, zu rauchen und zu trinken. Einzig Moritz (Leon Pfannenmüller) hat das klare Ziel, in den Ferien in die USA zu fliegen und den Leichnam seines Urgroßvaters zu finden. Er ist außerdem in Ilse (Geraldine Laprell) verliebt, die allerdings eher gerne Spaß mit einer Vielzahl an Jungs hat. Martha (Amelie Plaas-Link) ist wiederum in Moritz verliebt, traut sich aber nicht, das öffentlich zuzugeben. Und dann ist da noch Wendla (Constanze Wächter), die sich von ihrer Mutter bevormundet und eingeengt fühlt - und Gefühle erleben möchte, wofür sie Melchior auserwählt hat...
Ganz ehrlich: Es ist mir egal wie gut oder schlecht die Original-Buchvorlage von Wedekind sein mag, aber: Was für ein SCHEISS. Da kommt nun also ein Regisseur daher und meint, man müsse das ganze zeitgemäß auf der Bühne bannen. Schön und gut, aber daraus dann einen derart schlechten Film zu machen, geht überhaupt nicht. Man kann nicht versuchen, ein derart altes Werk modern zu verfilmen und dann alle 15 Minuten die Schauspieler Passagen aus dem Original aufsagen lassen, die dann von Dialogen wie "Fick Dich" oder "Hau ab, du Spasst" fortgesetzt werden. Als ob dadurch die Glaubwürdigkeit nicht eh schon ein Minimum erreicht, wurden hier auch noch Jungschauspieler besetzt, die scheinbar direkt von der Straße gecastet worden sind. Der ersten Dialog der drei Mädchen wirkt derart künstlich und aufgesetzt, dass man am Liebsten in das Bild laufen und fragen würde, was die da eigentlich machen. Am Schlimmsten ist hierbei Herr Pfannenmüller, dem ich original kein einziges Wort im ganzen Film abgekauft habe, weil es so aufgesetzt wirkt. Also: Entweder RICHTIG modern verfilmen oder halt bei dem klassischen Stoff und Dialogen bleiben. Ein paar Punkte gibt's immerhin für die paar Nebendarsteller, die deutlich glaubhafter gewirkt haben als die Hauptdarsteller sowie, weil Constanze ein hübsches Ding ist.
3/10
Deep Core - Die Erde Brennt
Brian Goodman (Craig Sheffer) ist Geophysiker für ein Unternehmen, welches eine Art Super-Laser erfunden hat. Mit diesem kann man jede Art von Gestein durchbohren und er wird für Bohrungsperationen mit einem Spezialfahrzeug eingesetzt, welches sich damit durch das Erdinnere gräbt. Als sein langjähriger Freund und Vorgesetzter Alan Morrisey (Harry van Gorkum) diesen jedoch an die Chinesen verkaufen will, zerstört er den Laser und kündigt, da er vermutet, dass diese damit nichts gutes im Schilde führen. Später heuert er bei einem Ölunternehmen an. Eines Tages liest er in der Zeitung von einem Vulkanausbruch, der eine ganze Insel vernichtet hat - und ihm kommt ein schrecklicher Verdacht...
Na, klingt das bekannt? Kann man hier irgendwelche Parallelen zu dem Hollywood-Streifen
The Core - der innere Kern ziehen? Definitiv! Die Handlungen ähneln sich so stark, dass ich sogar soweit gehen würde zu sagen, das Hollywood hier dreist geklaut hat, wurde Deep Core doch schon im Jahr 2000 auf Filmfreunde losgelassen; was man besser nicht getan hätte.
Der Film ist so klischee- und stümperhaft aufgebaut, wie man es sich nur denken kann. Da ist Brian, der heldenhafte Geophysiker, der natürlich alles vorausberechnet hat, Alan, der sich von Geldgier hat blenden lassen und nun etwas wieder gut machen möchte, die hübsche, vom Unternehmen angeheuerte Geologin, die zunächst im Clinch mit Brian liegt und später sind sie ein Liebespaar, usw. Man hat wirklich das Gefühl, The Core in einer sehr abgespeckten, amateurhaften Version zu sehen. Da fahren die mit ihrem tollen Bohrfahrzeug 3 Minuten durch Gestein, und sind dann auf einmal 2(!) Kilometer unter der Erde? Is' klar. Auch die Katastrophenszenen sind mehr als lächerlich und billig am PC zusammengeschustert. Dass die Geologin von Terry Farrell (bekannt aus Star Trek: DS9) gespielt wird, macht das Ganze leider nicht besser. Und dann sind natürlich noch die bösen Chinesen. Nicht angucken, es sei denn ihr habt ein Faible für Katastrophen-Trash (im wahrsten Sinne des Wortes) und wollt eine der dümmsten Filmszenen überhaupt sehen: Das Ehepaar, was nach dem Weg fragt und hierbei eine Zeitung gegen eine Landkarte tauscht, mit dem bescheuertsten Dialog, den man sich vorstellen kann.

2 Punkte dafür, dass der Film The Core inspiriert haben muss.
2/10
Welcome to the Jungle
Schuldeneintreiber Beck (Dwayne "The Rock" Johnson) muss einen letzten Auftrag für seinen Boss (William Lucker) erfüllen: Er muss dessen Sohn Travis Walker (Seann William Scott) aus Brasilien zurück nach Hause bringen, welcher dort einen Schatz der Ureinwohner sucht. In Südamerika angekommen gerät Beck schnell an den Minenbesitzer Hatcher (Christopher Walken), welcher die lokale Bevölkerung ausbeutet und bei Widerstand mit Gewalt antwortet. Nach einigem Hin und Her entschließen sich Beck als auch Travis, den Schatz zusammen mit der Barkeeperin und Rebellionsführerin Mariana (Rosario Dawson) zu finden, um die Brasilianer aus Hatchers Klauen zu befreien...
Hirn aus, The Rock ein. Der Film ist eine typische Action-Komödie aus Hollywood, eine Mischung aus Explosionen, coolen Sprüchen und Blödel-Einlagen. Als ich den Film im Erscheinungsjahr 2003 gesehen habe (ich war 13), fand ich ihn großartig, und auch heute noch hat er mir das eine oder andere schmunzeln entlockt

Selbstverständlich hat der Film keinen Anspruch, für einen entspannten Abend ist er jedoch eine gute Wahl in meinen Augen. Walken spielt einen einwandfreien Bösewicht, und auch Herr Johnson hat hier meiner Meinung nach eine seine besten Rollen. Arnis Cameo-Auftritt war damals auch ein Highlight!
7/10
Zeit der Wölfe
Die 14-jährige Rosaleen (Sarah Patterson) liegt in einem tiefen Schlaf, aus dem nichtmal das laute Hämmern ihrer Schwester gegen die Tür sie wecken kann. Sie träumt von einer seltsamen mittelalterlichen Welt, in der ihre Großmutter sie vor Werwölfen warnt, die sich als Menschen ausgeben und dann zumeist junge Frauen und Mädchen verführen - man erkennt sie an zusammengewachsenen Augenbrauen. Sie ist fasziniert von der seltsamen Welt, in der sie lebt und weißt nebenbei alle Versuche ihres Nachbarjungen, sie zu umgarnen, zurück. Später schenkt ihre Großmutter ihr einen roten Mantel, und einige Zeit später schickt Rosaleens Mutter sie mit einem Geschenkkorb los, um Danke zu sagen. Auf dem Weg dorthin trifft sie einen Jäger, dessen Augenbrauen zusammengewachsen sind und der sie verführen will...
Eine sehr eigensinnige und merkwürdige Version von dem klassischen Märchen "Rotkäppchen", welche auf Kurzgeschichten einer britischen Autorin names Angela Carter basiert. Defintiv nichts für Kinder, da die Verwandlung des Menschens zum Werwolf für heutige Verhältnisse natürlich künstlich bzw. billig wirkt, aber dennoch einen gewissen Ekelfaktor aufweist. Der Film hat sehr viele surrealistische Momente, die auf den ersten Blicken nicht gleich verständlich wirken. Immer wieder springt die Geschichte von Rosaleens Traum in ihr Zimmer, wo man sie nur unruhig schlafen sieht und ihre vielen Puppen scheinbar grimmig auf sie aufpassen. Sarah Patterson spielt hier ganz ausgezeichnet: Sympathie für das mutige und kluge, aber dennoch etwas naive Mädchen kam bei mir schnell auf. Trotz allem kann ich mit solch merkwürdigen Filmen immer nicht ganz so viel anfangen wie mit welchen, die in sich geschlossen sind. Avantgarde-Fans sollten einen Blick riskieren.
6/10
Blutzbrüdaz
Otis (Paul "Sido" Würdig) und Eddy (Robert Edward "B-Tight" Davis) sind zwei Taugenichtse aus Berlin, die ihre Freizeit am Liebsten mit dem Rappen eigener Texte verbringen. Nachdem sie für einen Rap-Contest in einen Club einbrechen, Otis kurze Zeit auf der Bühne steht und beide dann schließlich herausgeworfen werden, betteln die beiden Fusco (Milton Welsh) darum an, noch einmal auftreten zu dürfen. Nach einem Freestyle-Rap zeigt sich dieser schließlich beeindruckt, verlangt aber vorher ein Demotape. Zusammen mit DJ Desue (Haschim Elobied) und DJ Aziz (Mohamed "Tony D" Ayad) starten die beiden schließlich mit der Produktion, vertreiben es über Fuscos Plattenladen und kommen im Untergrund groß raus. Bei einer Party, auf die sie von ihrem Freund Adal (Alper "Alpa Gun" Sendilmen) eingeladen werden, geraten sie an Facher (Tim Wilde), der ein hohes Tier bei Sony Music ist. Eddy überredet Otis nach einigem zögern, dort einen Plattenvertrag zu unterschreiben - und von da an entzweien sich die beiden...
Der Film handelt quasi die Erfolgsstory des deutschen Gangstarap-Duos Royal TS (Sido & B-Tight) ab, lediglich etwas abgewandelt und mit anderen Namen. Es ist fast klar, dass die Beiden als Schauspieler nicht ganz überzeugen können; es drängt sich der Verdacht auf, dass man es hier lediglich Bushido mit seinem Film "Zeiten Ändern Dich" auf eine gewisse Weise nachtun wollte. Eingestreut in die Musikstory sind noch Otis' Liebeleien mit der Assistentin (Claudia Eisinger) von Facher sowie seiner vorherigen Freundin. Die Story ist sehr vorausschaubar und das Vokabular natürlich entsprechend der Szene. Ich als jemand, dem Deutschrap nicht verhasst ist und der Berlin seine Heimatstadt nennt, wurde jedoch für einen Abend recht gut unterhalten. Einen Bonuspunkt gibt's für Claudia, denn die ist echt heiß
7/10