Na ja, also zum Beispiel "Watership Down" a.k.a. "Unten am Fluss" ist schon mal 'ne ganz andere Kategorie als "In einem Land vor unserer Zeit" oder "König der Löwen". Das Problem ist meiner Meinung nicht, dass die Animationsfilme mehr auf Kinder getrimmt werden, sondern im Gegenteil, dass die immer mehr auch für ien erwachsenes Publikum sein sollen. Grad so Schmalzkanonen wie "Findet Nemo" oder "Ice Age" sind doch ziemlich klar darauf getrimmt, dass auch Eltern den toll finden. Ich wage mal zu behaupten, dass diese Filme bei Erwachsenen ob ihres schön schmalzigen Heile-Welt-Feelings fast noch besser ankommen, als bei Kindern. Ich zumindest kann ziemlich sicher sagen, dass ich "Ice Age" oder "Findet Nemo" schon als Kind ziemlich lahm gefunden hätte. Man gucke sich nur an, was Disney aus dem Dschungelbuch gemacht hat. Ich hab als Kind mal die Vorlage gelesen. Kein Vergleich.
Es gibt immer mal wieder Zeiten, wo gewisse Zeichentrickfilme für Kinder gemacht werden, ihre Macher aber Kinder ernst nehmen und ihnen auch durchaus etwas geistige Kapazität zutrauen. Da kommt dann sowas raus wie eben "Unten am Fluss", "Mrs. Brisby und das Geheimnis von NIMH" oder auch "Batman: Die Maske des Phantoms". Es scheint mir wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dass solche Zeichentrickfilme in der Regel nicht von Disney kommen. Disney ist eben auf den Kinder- und vor allem Elternmarkt spezialisiert. Und seit 3D-Animation Standard geworden ist, konzentrieren die sich eigentlich noch viel mehr auf den Markt der schmalz- und kitschsüchtigen Erwachsenen, denn durch Computeranimation ist es wieder "gesellschaftsfähig" geworden, als Erwachsener so einen Kitsch anzugucken. Es hängt also sehr wohl zum Teil auch mit dem Trend der 3D-Animationstechnik zusammen. Und da war "The Incredibles" eben eine angenehme Ausnahme.
Östliche Zeichentrickproduktionen sind btw jetzt auch nicht sooooo viel besser. Deren Zielpublikum ist halt für gewöhnlich das der Pubertierenden bis hinauf zu den Zwanzigern. Das ist deren Markt. Ob das nun bedeutet, dass die Produktionen qualitativ hochwertiger sind, sei mal dahingestellt.
Zuletzt gesehen:
Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs
Also ich glaube nicht, dass ich je in einem Film mehr Typen hab heulen sehen. Ich bin sicher dass ca. 40 Minuten Nettospielzeit des Films nur aus heulenden Männern besteht (die zwei Frauen haben vielleicht zusammen eine Minute).
Ansonsten halt das Übliche: Viel Gerede, etwa 40 Minuten Kampf über den ganzen Film verteilt und der Rest ist eben demonstratives Verzweifeln und Heulen. Das Design von Herr der Ringe gefällt mir nach wie vor nicht. Die Gondor-Soldaten schau'n doof aus, ebenso die Festungen. Aber mir musses ja nicht gefallen. Die einzige wirklich wirklich wirklich wirklich gute Szene ist meiner Meinung nach die im Schicksalsberg (nur im Schicksalsberg, nicht das Geflenne davor und danach).
Ich bin gewillt 6,5/10 zu vergeben. Anders ausgedrückt: "guter Versuch, solide umgesetzt, aber irgendwo zwischen den unzähligen Längen blutend am Straßenrand liegengeblieben".