@SonGohan: Also was jetzt "District 9" mit der Sache zu tun hat, versteh ich auch nicht wirklich.

Hat ja niemand ein Wort darüber verloren hier, oder?!
@Mooff: Der Vergleich mit "Expendables" ist sehr sehr gut. Vom Konzept her sind "Expendables" und "Avengers" nämlich genau dasselbe: Eventfilme. D.h. es geht nicht so sehr darum, eine bestimmte Story zu erzählen oder so, sondern da geht's um das Event "Thor, Iron Man, Captain America und Hulk in einem Film!!!!" bzw. "Stallone, Lundgern, Li, etc. in einem Film".
Der Unterschied ist für mich, dass "Avengers" das, was es verspricht auch hält. Das heißt nicht, dass der Film ohne Probleme ist. Das mit dem Hulk-Gefängnis fand ich auch selten dämlich und der Film braucht eine Weile bis er richtig in Gang kommt.
Gleichzeitig respektiere ich das sehr, dass der "Zusammenführung" der einzelnen Charaktere zu dem Team seine Zeit zugestanden und nichts überstürzt wird. Das Wechselspiel und die Chemie zwischen den Figuren ist bei "Avengers" schon sehr gut geraten, was natürlich in nicht geringem Maße mit den Schauspielern zu tun hat.
"Expendables" hält seine Versprechen überhaupt nicht. Der Film hat oldschool Action-Schlock mit den ganzen alten Action-Hasen versprochen. Die Action war mittelmäßig, langweilig, zahm und dazu noch voller neumodischem Scheißdreck wie CGI-Blut.
Zudem kommen die ganzen alten Hoschis fast gar nicht zum Zuge, weil die meiste Filmzeit für das Bromance-Gesülze von Stallone und Statham draufgeht, wo sich Statham darüber auswhinet, dass seine Ex-Freundin blöd und ihr Neuer ein douchebag ist. Das war doch kacke.
Ich stimme dir also durchaus zu, dass beides P0ser-Event-Kino ist. Nur macht's "Avengers" bei allen Makeln, die der Film hat wenigstens soweit gut, dass das, worum's geht halt gut gemacht und spaßig ist.
Wie gesagt, den Hype fand ich auch maßlos übertrieben und ungerechtfertigt und 7/10 wäre auch in etwa meine Wertung. Aber den Film fand ich kurzweilig trotz seiner Probleme. Wie gesagt, das mit dem Glaskäfig, der abgeworfen wird fand ich auch sehr schlecht. Aber das mit dem fliegenden Flugzeugträger ist jetzt nicht wirklich ein Problem. Das muss man halt einfach akzeptieren, dass es in dem Filmuniversum sowas gibt, auch wenn's ein wenig albern ist.
Meine Kritik an dezis Kritik war ja weniger inhaltlich, sondern hauptsächlich auf seine Kriterien und Vergleiche bezogen. Und ich gestehe ihm (und auch dir) natürlich auch voll zu, zu sagen "ich fand die Probleme des Films störender als die paar guten Szenen gut und fand den Film insgesamt zu lahm". Hab ich gar nix dagegen einzuwenden. Aber zu sagen "der Film ist scheiße, weil die Story nicht so gut war wie in Dark Knight" ist einfach ein falscher Kontext bzw. nach falschen Kriterien beurteilt. Darum ging's mir.
EDITH meint ich soll Zur Story-Sache nochmal was sagen: Also natürlich kann und soll ein Superhelden auch gute Story haben. Die Sache bei Avengers ist ja aber die: Die Story als solche läuft ja quasi mehr oder weniger im Hintergrund schon seit Iron Man damals (oder war der zweite Hulk vorher?). Der Avengers-Film ist also sozusagen nicht eine Story, sondern mehr die Kumulation der latent laufenden Hintergrundstory aller Marvelverfilmungen. Und der Film dient vor allem dazu, das Team zusammenzubringen und zu etablieren. Das ist ein ganz anderes Ziel bzw. eine ganz andere Story-Struktur als bei "The Dark Knight", was ja eine einzelne, in sich abgeschlossene Story erzählt (die ja tatsächlich sehr viel deutlicher in sich geschlossen ist als die anderen beiden Batman-Filme von Nolan... im Ernst, wenn man sich die Nolan-Trilogie anguckt, wirkt "The Dark Knight" von der Handlung her eigentlich fast wie ein Fremdkörper irgendwie...). Und bei Avengers war eben die Herausforderung, ein Team zu etablieren und die Figuren allen so zusammenzuführen, dass es funktioniert. Die ganze Loki-Alieninvasions-Geschichte ist ja mehr der Anlass für das Team als der zentrale Handlungsstrang.
Der Fokus liegt auf dem Team, weil das als Team funktionieren muss, sonst ist das ganze Marvel-Filme-Projekt quasi für'n Arsch gewesen. Und diesen einen Punkt macht der Film meiner Meinung nach sehr gut. Darum ist ja auch der Bösewicht ein bereits eingeführter, damit der nicht dem zentralen Aspekt, der Formung des Teams, wichtige Laufzeit stielt.