Zuletzt:
Night of Power (1984) von Spider Robinson.
Es geht um eine kanadische Familie und deren Umzug nach New York: Russell, der Familienvater, kommt eigentlich aus New York, ist aber schon in jungen Jahren nach Kanada emigriert, wo er Dena, eine schwarze Tänzerin, kennen und lieben gelernt hat, nachdem ihn seine erste Frau Jahre zuvor betrogen hatte. Aus erste Ehe stammt auch seine 14-jährige Tochter Jennifer, die hochbegabt ist. Während eine Ehe zwischen Menschen verschiedener Hautfarbe im Kanada der 90er prinzipiell kein Problem ist, gibt es in den Vereinigten Staaten immer mehr Auseinandersetzungen zwischen Schwarzen und Weißen, die auch schon in Rassenunruhen mündeten. Kaum in der Stadt angekommen, wird ihr Auto prompt von ein paar schwarzen, jungen Männern überfallen, bis ein mysteriöser, hünenhafter und ebenfalls Schwarzer names Michael die Familie rettet und ihr Geleit durch die Stadt gewährt. Was keiner in Russells Familie bisher weiß: Michael hat einen Plan für die Stadt, der in der - aus dem Islam entlehnten - "Night of Power" durchgeführt werden wird...
Ich brauchte was neues zu lesen auf einer Busfahrt, daher war ich in einem Gebraucht-Multimedialaden stöbern und habe mir das Buch für ein paar Dollar unter den Nagel gerissen. Am Anfang ist es recht unspektakulär, wenn auch nicht schlecht geschrieben. Ab der Mitte geht's dann aber ziemlich los, und man fiebert mit den Hauptakteuren mit und will wissen, was zur Hölle da eigentlich abgeht! Gute Unterhaltungskost für zwischendurch, aber man darf keine Meisterstreiche erwarten. Das Buch wird unter "Sci-Fi" eingeordnet, aber tatsächlich gibt es nur sehr wenige Sci-Fi-typische Inhalte (alles Sachen, die in den realen 90ern nicht so waren - die guten 80er, man hatte noch Visionen
).
6,5/10
Jetzt bin ich zur
Fatherland (1992) von Robert Harris übergegangen.
In diesem Roman hat das dritte Reich den Krieg gewonnen, und im Jahre 1963 beherrschen die Nationalsozialisten, seit Ende des Krieges, de facto Europa. Mit Großbritannien und den Vereinigten Staaten wurde Frieden geschlossen; Länder wie Norwegen, Finnland, Spanien oder Griechenland sind zwar offiziell unabhängig, unterliegen jedoch starkem deutschen Einfluss in Politik und Wirtschaft. Es beginnt alles wie aus dem nichts für den Kriminalinspektor und Sturmbannführer ehrenhalber Xavier March: Nahe der Insel Schwanenwerder in Berlin wird eine Leiche aus dem Fluss gezogen. Es stellt sich heraus, dass es sich um einen altgedienten Parteigenossen, Josef Buhler, handelt. Eigentlich nichts besonderes, aber kurz nachdem March weitere Nachforschungen anstellen will, wird der Fall der Gestapo überstellt und allen anderen Polizeiinstanzen der Zugang zu Daten und dergeleichem verwehrt. Da der zynische March keine Familie mehr hat und bei eifrigen Nazis schon öfter negativ wegen seiner Einstellung Deutschlands gegenüber seit dem Ende des Krieges aufgefallen ist, hört er nicht auf, den Fall zu bearbeiten - und verzwickt sich tief in einen Kriminalfall, der ihn schließlich mit Amerikanern zusammenbringt oder aber in die Schweiz führt...
Als ich das Buch sah, erinnerte ich mich daran, dass die gleichnamige Verfilmung früher öfter Mal auf ProSieben lief, hab' ihn aber leider nie gesehen. Krimis sind in der Regel nicht so mein Ding, und auch obwohl es spannend ist und ich als Berliner die Schauplätze häufig wiedererkenne, ist der Schreibstil manchmal etwas...plump? Keine Ahnung, es ist etwas merkwürdig, da ich normalerweise schwierige Kost gewöhnt bin, wenn ich englische Bücher lese. Mal sehen, bin ungefähr bei der Hälfte angelangt, aber bisher würde ich das Buch als nicht viel lesenswerter als Night of Power einordnen