Eigentlich bin ich auch eher dafür, möglichst wenig vom Staat reglementieren zu lassen, von daher bin ich auch nicht wirklich für den Mindestlohn.
Auf der anderen Seite, und das ist der springende Punkt, darf es nicht sein, dass es Menschen gibt, die einen Vollzeitjob haben und so wenig rauskommt, dass mit H4 aufgestockt werden muss. Das wird zudem von den Unternehmen auch immer mehr ausgenutzt, und sowas darf es nicht geben.
Entweder gibts nen Mindestlohn - oder man hat als H4 nicht den Zwang Stellen anzunehmen, die unter einer bestimmten Einkommensgrenze liegen.
Die Lohndumpingspirale dreht sich nach unten, und die Arbeitnehmer sind leider oft in der schwächeren Position durch den H4-Zwang, das finde ich nicht richtig.
Wer arbeiten geht, MUSS mehr haben als H4, es darf keine Aufstocker geben, das geht ja zu Lasten des Staats.
Und letztendlich, für die liberalen, gibt es dann auch erst wieder eine Marktwirtschaft - bietet der Arbeitgeber nicht genug Lohn, wird die Arbeit nicht ausgeführt.
Klar, dann kommen wieder einige jetzt und sagen dann ruhen sich viele auf H4 aus, wenn sie nichtmal gezwungen werden können. Ist auch nicht falsch, wirds sicher Leute geben.
Aber dafür wär die Lohnspirale gestoppt, denn schaut euch doch an was die Unternehmen machen, z.B. Schlecker, da werden Filialen zugemacht, die Mitarbeiter betriebsbedingt gekündigt die als Einzelhandelskauff./m. dort für 10-13 Euro/h brutto arbeiten, und eine Strasse weiter wird unter neuem Schleckernamen die Filiale neu eröffnet, aber nur mit Billigkräften für 6,50 brutto/h - das kanns doch nicht sein?
Entweder Mindestlohn, oder keinen Arbeitszwang in H4, ansonsten wird es immer mehr moderne Sklaven geben die für nix arbeiten gehen, und das sind schon heute nicht mehr nur ein paar Erntehelfer, Friseusen und Reinigungskräfte, sondern wird in immer mehr Berufsgruppen zum Problem.
Genauso übrigends diese ewigen Praktikanten, hier sind doch viele Studenten, wenn ich in der Zeitung immer die Anzeigen lese:
"Unternehmen sucht blabla mit Studium xy oder ähnlichem Bereich für Praktikum, 40h/Woche, für 6-24 Monate, Aufwandsentschädigung 200-400 Euro"
Sorry, aber das ist doch kein Praktikum mehr! Das ist nen normaler Vollzeitjob! Für fast nix!
Ich frage mich da immer, wer eigentlich (sorry) so dämlich ist und solche Stellen annimmt, aber vielleicht gibts ja hier Leute die das aus einer anderen Perspektive beurteilen können.
Nur ich finde, wer sowas macht, der trägt zusätzlich zum Lohndumping bei, er arbeitet schliesslich quasi umsonst, und kein Unternehmen kann mir erzählen man müsste mehr als 1-3 Monate Praktikum machen um wen kennenzulernen, also bitte...