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Nein, Liberal war ich eigentlich nie.
Naja, du hast aber so argumentiert... So wie du argumentiert kein Kommunist.
@Sheep: Jap, das ist richtig. Aber ich habe auch die indiviuelle Bewertungsfreiheit ^^
Nein, Liberal war ich eigentlich nie.
Naja, du hast aber so argumentiert... So wie du argumentiert kein Kommunist.
Und: Was ist der Unterschied zwischen Besitz und Eigentum?
Ich frage mich warum manche hier anhand von Wikipedia-Artikeln oder anderer geschriebener Werke versuchen ein Gedankenmodell 1:1 auf die Wirklichkeit zu übertragen.
Im übrigen war die Sowjetunion, und sind heute Kuba usw. durchaus kommunistisch geprägt (gewesen).
Das es sich hier nicht um Kommunismus in "Reinform" handelt, habe ich in Post 16 schon dargelegt, sodass man durchaus Rückschlüsse ziehen kann, da man den Zustand des Kommunismus in "Reinform" nicht verwirklichen kann und uns so nichts anderes übrigbleibt, mit Fakten aus dieser realen Situation zu argumentieren.
Von deiner Warte ist folglich die ganze Diskussion sinnlos, da Du die Anfangsfrage nur dann als beantwortbar erachtest, wenn man sie mithilfe eines Idealzustandes ("reiner Kommunismus" beantworten kann.
Da dieser Zustand niemals erreicht werden kann, ist die Frage nicht zu beantworten?!
Nun müsste man den Threadersteller fragen, ob seine Frage theoretischer Natur ist oder ob er sie anhand der Realität widerlegt oder bestätigt haben möchte.
(die Theorie kann man schönreden, die Realität sieht oft anders aus, nicht nur im Kommunismus).
(nach einer 1/2 Flasche Rotwein denkt es sich nicht mehr so leicht).
Wieso kann dieser Zustand nicht erreicht werden? Das hauptsächliche Problem nach Marx ist der, den Kommunismus über einen absterbenden Staat zu ereichen. Lässt man realsozialistische Verirrungen und einige andere Dinge weg, ist es ungleich einfacher den Kommunismus zu verwirklichen. Der Anarchismus wurde verwirklicht, was ebenfalls für unmöglich gehalten wurde.
Die Behauptung war, dass Kommunismus die Individualität des Menschen einschränken würde. Als Begründung wurde dann der Idealzustand des Kommunismus genannt. Also ist es für mich klar, dass ich das auch anhand dessen widerlegen kann.
Was ist deine Argumentation? Der fette Bankenspekulant mit seinen 20 Millionen netto pro Jahr hat ja auch keinen Grund, das System scheiße zu finden. Ein sozioökonomisches Modell sollte eher danach bewertet werden, wie es den "unteren" Gesellschaftsschichten geht. Die Parteibonzen fanden den Leninismus/Faschismus auch toll.
Diese ewig wiederkehrende Kommunismus=Neid-Argumentation ist doch Blödsinn.
Zuallererst habe ich selbst keine Wertung vorgenommen, ob der Kommunismus nun die Individualität einschränkt oder nicht.
Zudem ist dies genau der Punkt auf dem ich schon die ganze Zeit herumreite.
Es wurde versucht mit Texten zu argumentieren, die das theoretische Gedankenmodell "Kommunismus" beschreiben.
Ich jedoch habe angemerkt, dass dies nur durch das Beobachten der Realität möglich ist.
Ist die individualität in der Realität eingeschränkt oder nicht?
Ein Mensch hat nichts davon, wenn beispielsweise auf irgendeinem Papier steht "Hier herrscht Freiheit" (Theorie), er aber in der Lebenswirklichkeit im Gefägnis sitzt.
Im übrigen war die Sowjetunion, und sind heute Kuba usw. durchaus kommunistisch geprägt (gewesen).
Das es sich hier nicht um Kommunismus in "Reinform" handelt (handeln kann), habe ich in Post 16 schon dargelegt, sodass man durchaus Rückschlüsse ziehen kann (muss), da man den Zustand des Kommunismus in "Reinform" nicht verwirklichen kann und uns so nichts anderes übrigbleibt, mit den Fakten aus dieser realen Situation zu argumentieren.
Hahahaha! Argumentation for the win, wie so oft bei Kommunismus-Debatten.
Kommunismusdebatten sind sowieso müßig solang man nicht über die Grundlagen Bescheid weiß. Nämlich, was Marx darüber schreibt. Da geht's nicht um Gleichschaltung, sondern um Gleichheit. Egalitär heißt nicht, dass alle genau gleich viel und das Gleiche haben, sondern dass niemand durch persönlichen Besitz/Herkunft/Hierarchie einem anderen in irgend einer Weise übergeordnet sein soll. Das ist Kommunismus, eine Leitidee, kein konkretes politisches Programm. Marx schreibt in seinem ganzen umfangreichen Gesamtwerk insgesamt vielleicht ein paar Seiten über Kommunismus. Es geht nicht darum, irgend eine Utopie durchzuboxen, sondern die Gesellschaft dahingehend zu verändern, dass das grundlegende Prinzip bzw. das Antriebsmotiv des Kommunismus erfüllt wird. Das grundlegenden Antriebsmotiv ist, dass niemand gezwungen ist aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen sich jemand anderem unterzuordnen bzw. in ein absolutes Abhängigkeitsverhältnis zu begeben. Darum hat Marx für die Rechte des Proletariats gekämpft. Nicht weil er die irgendwie moralisch besser oder sonst irgendwie toller fand, sondern weil die die gesellschaftliche Schicht ist, der's am dreckigsten ging. Das ist der Kernpunkt des Ganzen. Der Weg über den Sozialismus/Kommunismus ist sein Vorschlag, wie man diesen Zustand der Ungerechtigkeit beseitigt. Das ist natürlich insofern nicht mehr ganz so zeitgemäß, als sich die gesellschaftlichen Verhältnisse in dem letzten Jahren stark verändert haben (zu einem nicht unerheblichen Teil eben durch Marx und andere, von ihm unabhängige Sozialisten und ihre Bestrebungen). Das sollte man vor allem niemals vergessen.
Marx/Engels sollte man auch niemals mit der Lenin-Auslegung in einen Topf werfen. Der euphemistische Begriff "Marxismus-Leninismus" ist ein Etikettenschwindel. Lenin war ein dreckiger Totalitarist, mehr nicht. Aber was anderes ist von einem Adeligen auch nicht zu erwarten. Mit der Parteiendiktatur nach Leninistischem Vorbild hat Marx wenig zu tun, wiewohl er auch den zweifelhaften und sehr bedenklichen Passus der Diktatur des Proletariats hat. Diktatur, egal von welcher Schicht ausgeübt, ist selten produktiv und hätte Marx das 20. Jahrhundert miterlebt hätte er das wohl schnell wieder rausgestrichen.
Das ist jetzt weniger ein Fürspruch für den tatsächlichen Marxismus als vielmehr ein Versuch, hier auch endlich mal eine niveauvolle Diskussion, d.h. eine mit einem gewissen Kenntnisstandard und einer gewissen Argumentationskultur zustandezubringen. Dieser Versuch ist natürlich die größte Utopie von allen.
Ich halte übrigens persönlich nicht viel von Marx/Engels, aber gewisse absolut befürwortbare und gesellschaftlich extrem produktive Ansätze sind zweifellos vorhanden und zu würdigen. Ohne die beiden würden wir höchstwahrschienlich heute in einer wesentlich ungerechteren Welt leben.
Überhaupt pflegt ein Professor bei uns am Institut zu sagen, dass sowieso die ganze westliche Welt aus Krypto-Marxisten besteht.
Früher haste ja wenigstens noch ein wenig Inhalt in deinen Posts gehabt, Psycho. Heute kommt wirklich nichts mehr als heiße Luft.