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sehe ich wieder fast alles ähnlich. der punkt mit der arbeitslosigkeit ist der, dass hierzulande leute exportgüter produzieren, also nicht arbeitslos sind, welche bspw. in gr konsumiert werden. somit werden sie dort nicht produziert und es wird eben keine arbeitskraft gebraucht.Das ist richtig. Die Nettovermögensposition gegenüber dem Ausland verändert sich über die Leistungsbilanz. Ein Leistungsbilanzdefizit bedeutet, dass ein Land seine Importe nicht vollständig aus den Einnahmen, die es durch seine Exporte erzielt, finanzieren kann (es lebt "über seine Verhältnisse"). D. h. aber nicht, dass deshalb die Arbeitslosigkeit steigt. Zunächst einmal ist es ja genau umgekehrt gewesen: Die Arbeitslosigkeit in den Ländern, die einen Nettokapitalimport gehabt haben, ist zurückgegangen und die Wirtschaft deutlich gewachsen. Das Problem war nur, dass das Kapital, an das man nun über einen Zeitraum von 10 Jahren hinweg zu historisch günstigen Konditionen drangekommen war, verfrühstückt wurde. In Griechenland floss es in den Staatssektor und die Rentner ("Konsumrausch"), in Spanien erzeugte das billige Geld Immobilienblasen. Die wirtschaftlichen Probleme (und damit auch die Arbeitslosigkeit) setzten erst dann ein, als die Anleger realisierten, in welchen Schrott sie da über Jahre hinweg investiert hatten und daraufhin nicht mehr bereit waren, weitere Kredite zur Verfügung zu stellen. Wären die Kredite hingegen in rentable Investitionen geflossen, die die Volkswirtschaften wettbewerbsfähiger hätten werden lassen, könnten sie ihre Schulden heute bedienen (Leistungsbilanzüberschüsse erzielen).
bevor wir da jetzt aber ins kleinklein gehen, von wegen autos, lebensmittel etc. und welcher (teil-)sektor sich bei wem verschuldet hat oder niederkonkurriert wurde...möchte ich für die makroebene feststellen, dass sich jedes (!) land quasi in höhe seiner leistungsbilanzdefizite und -überschüsse (auch) an die eigene nase fassen muss.
naja. bis zum selberdrucken mag das stimmen. wobei du damit wahrscheinlich nicht die notenbank meinst, sondern privatbanken. aber welcher "man" soll das denn so durchgezogen haben? die vermögenden werden wohl eher ihr bereits vorhandenes kapital für sichtguthaben und immobilien genutzt haben.Ab September 2008 wurde der wegbrechende private Kapitalfluss dann ersetzt durch die Druckerpresse. Man druckte sich nun einfach selber das Geld und kaufte sich damit im Ausland Sichtguthaben oder Immobilien (Kapitalflucht) oder finanzierte weiterhin Leistungsbilanzdefizite.
natürlich. beides ist möglich. das ändert aber nix am resultat.Die Leistungsbilanzüberschüsse Deutschlands müssen übrigens nicht unbedingt darauf zurückzuführen sein, dass wir so wahnsinnig wettbewerbsfähig wären. Man kann diese auch über die Kapitalbilanz interpretieren. In diesem Sinne sind die Leistungsbilanzüberschüsse dann als das Resultat einer Schwäche des Investitionsstandortes Deutschland zu betrachten: Anstatt das Kapital in Deutschland zu investieren, gibt man es lieber den Ausländern, die damit unsere Produkte kaufen. Im Extremfall könnte eine solche Investitionsschwäche einen Leistungsbilanzüberschuss dadurch erhöhen, dass das entsprechende Land seine Importe zurückfahren muss.
deinen ansatz könnte man bspw. auch dadurch erklären, dass wir nicht nur wegen niedriger zinsen die achso tolle schwarze null erreichen, sondern auch, weil wir infrastruktur verkommen lassen.
definiere "verarschen" und "erpressen".Alexis Tsipras ist für mich der Politiker des Jahres, er verarscht die eigene Bevölkerung und erpresst noch dreist von der EU 50 oder 60 Milliarden Euro.
http://www.sueddeutsche.de/wirtscha...riechenland-ist-doch-noch-zu-retten-1.2559769