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Mal angenommen eine Bank hat wirklich zu wenig Bargeld da, dann geht sie zur Zentralbank und tauscht ihr Zentralbankgeld, das sie auf einem Konto bei der Zentralbank hat, gegen Bargeld. Hat sie nicht genügend Zentralbankgeld muss sie Zentralbankfähige Wertparpiere hinterlegen und kann sich Bargeld leihen.
Die Zentralbank hat auch nicht unendlich Bargeld^^
Sprich wenn alle ihr Geld abheben wollen ist das nicht möglich, soviel Bargeld gibt es nicht und soviel kann auch nicht mal eben nachgedruckt werden.
Der Satz ergibt ja in sich schon keinen Sinn. Wenn ich Geld drucke steigt die Gesamtmenge. Auch wenn die Zentralbank dafür Buchgeld einzieht - letztendlich können sich ja auch alle Banken bei der Zentralbank Geld leihen, sprich auch die Zentralbank nimmt an der Geldschöpfung teil.Evtl. muss die halt Geld nachdrucken, aber dadurch verändert sich nicht die Gesamtgeldmenge.
Aber auch hier bringst du glaub ich Begriffe durcheinander. Weiß nicht genau was du mit "Papiergold" meinst. Es gibt Gold/Goldzertifikate und "Goldaktien". Gold und Goldzertifikate sind im Grunde das selbe, bei letzterem hast du halt ein verbrieftes Recht diese Papier gegen eine gewisse Menge Gold eintauschen kannst. Der Preis für dieses Papier ist logischerweiße der Goldpreis. Das Gold muss es aber auch geben, sonst macht das ja keinen Sinn.
Das ist ganz einfach falsch. Mit einem Zertifikat hat man kein Recht auf Auslieferung - weder bei einer Aktie, einem Fonds noch bei Edelmetall oder anderen Rohstoffen. Ein Zertifikat ist ganz einfach ausgedrückt eine Wette mit dem Emittenten (der herausgebenden Bank) auf einen steigenden/fallenden Kurs.
Geht deine Bank pleite, so kann der Kurs für dein Zertifikat fallen oder steigen wie er will - du erhältst keine Auszahlung und kannst es rechtlich auch nicht einklagen.
Das ist übrigends ner Menge Leute mit Lehman Brothers Zertifikaten passiert

Hier sollte man eindeutig zwischen Gold und Silber unterscheiden - Gold ist ein sehr seltenes, aber relativ nutzloses Metall und wird überwiegend in der Schmuckindustrie verarbeitet - ansonsten halt als Anlageprodukte. Dennoch ist es seit Tausenden von Jahren als sehr wertvoll weltweit anerkannt - es hat bisher alle Papierwährungen überlebt.Sollte unsere Währung zusammenbrechen, wäre Gold nat. ein guter Wertkonservator, aber auch andere Sachen.
Ich glaube aber nicht das das passieren wird, was uns bevorsteht ist eine Wirtschaftskrise die mit dem Verfall der Währung an sich nichts zu tun hat. Deswegen die Warnung an dich, sobald es der Wirtschaft wieder besser geht wird der Goldpreis/Edelmetallpreis wahrscheinlich irgendwann wieder fallen, also nicht den Zeitpunkt zum verkaufen verpassen sonst musste bis zur nächsten Krise warten^^ Wann der Zeitpukt reif ist weiß ich leider auch nicht.
Gold ist kein Spekulationsobjekt, wer es physisch kauft und auf steigende Preise hofft hat es nicht ganz verstanden - es ist lediglich eine Wertkonservierung und eine Versicherung gegen einen durchaus möglichen Totalcrash. Als Spekulationsobjekt ist es relativ ungeeignet, und wenn wohl auch mehr in Form von Zertifikaten.
Silber dagegen ist ein Industriemetall, es wird zu 80% in der Industrie gekauft und verbraucht, nur zu einem geringen Anteil wird es in der Schmuckindustrie und für Anlageprodukte gebraucht.
Im Falle einer Krise hat es demzufolge 2 Medaillen - zum einen ist es zwar ein wertvolles Edelmetall, zum anderen kann der Preis fallen aufgrund der sinkenden Nachfrage in einer Rezession durch die Industrie. Letztendlich ist an der Börse der Silbermarkt jedoch deutlich kleiner als der Goldmarkt, ein Milliardär könnte den Silberpreis ohne Probleme relativ schnell verdoppeln lassen

Das ist Blödsinn, die Löhne steigen nicht wenn die Inflation steigt. Das beste Beispiel sind wohl die vergangen 8-10 Jahre, da errechnen selbst die Statistiker vom Bundesamt für die deutschen einen Reallohnverlust aufgrund der Inflation weil die Löhne eben nicht gestiegen sind.Inflation klingt immer so böse, aber wenn die Preise steigen bedeutet das aber auch das die Löhen steigen, was ja der Preis für deine Arbeitskraft ist.
Fakt ist das es uns heute "besser" geht als noch vor 100 Jahren, 50 Jahren und sogar vor 20 Jahren.
Das ist eine Behauptung die ich gerne mal belegt haben möchte, das glaube ich nämlich nicht. Das es uns besser geht als vor 50 Jahren mag noch angehen, ein paar Jahre nach 2 Weltkriegen wird es wohl kaum jemandem wirklich gut gehen. Dass es uns aber heute besser geht als vor 20 Jahren bezweifel ich. Klar sind wir technisch weiter, jeder hat nen Farbfernseher, nen PC, Telefon usw., aber das hat damit denke ich nichts zu tun.
Interessanter finde ich da die Verteilung des Volksvermögens - und die ist atm auf dem "unfairsten" Stand seit Jahrzehnten. Ca. 10% besitzen 50%, 40% besitzen weitere 48%, und rund 50% der Bevölkerung haben nur einen Anteil von insgesamt 2% am Volksvermögen - klar kommt im Durchschnitt immer das gleiche raus, aber so betrachtet geht es unserer Gesellschaft ganz bestimmt nicht besser wie vor 20 Jahren.
Dazu kommt, dass knapp 20% der Erwerbsfähigen in Deutschland Hartz4 o.ä. Unterstützung vom Staat erhalten - das ist jeder 5. Haushalt der allein nicht überleben kann, so gut geht es uns hier also nicht

Jo habe mir mal deinen Link angeschaut, der obere Graph zeigt offensichtlich das Geldmengenwachstum in %.Die Geldmenge wächst auch nicht ungehindert exponentiell, die Geldmenge wird nämlich
durch die Zentralbank gesteuert, die dabei gewisse Faktoren berücksichtigt. Unter anderem das Wirtschaftswachstum.
Wenn die Wirtschaft wächst muss auch die Geldmenge wachsen sonst gibt es eine Geldlücke, die Folge wäre eine Deflation. Schrumpft eine Volkswirtschaft dann müsste auch die Geldmenge schrumpfen, sonst gibt es eine Inflation. Das kann und macht die Zentralbank auch, sie vernichtet dann tatsächlich Geld.
Auch die Giralgeldschöpfung ändert nichts daran, denn durch das Zentralbankgeld (die Geldmenge M1) und dem Mindestreservesatz ist die Buchgeldschöpfung ja limitiert.
Auch die Geldmenge M3, die ja die Geldmenge M1 und M2 beinhaltet und damit auch das Buchgeld, zeigt nicht wirklich die Charakteristika einer Exponentialfunktion, wenn du hier mal schaust.
Mal abgesehen davon dass es in den letzten 20 Jahren von ca. 3% auf über 10% pro Jahr gestiegen ist, bedeutet prozentuales Wachstum schon eine Art exponentieller Funktion (nicht mathematisch definiert sondern einfach mal so formuliert).
Denn jetzt stell mal den Graphen mit der Gesamtgeldmenge dar - nur mal simpel als Beispiel starten wir bei 100.000 Euro, 5% im Jahr, sind
1. 105.000 (+5000)
2. 110250 (+5250)
3. 115.763 (+5513)
usw.
Fazit ist doch schlicht und ergreifend - die Geldmenge wächst nicht linear um z.B. 5000 Euro im Jahr an, sondern das Wachstum erhöht sich jedes Jahr, jedes Jahr kommt immer mehr Geld hinzu (schon allein ohne zu berücksichtigen dass selbst die prozentuale Veränderung auch nochmal gestiegen ist in den letzten Jahrzehnten).
Zeichnest du dir also mal den Graphen in ein Koordinaatensystem ein, erhältst du nicht eine Gerade wie du behauptest (wär 5000x + 100.000 bei meinem Beispiel, X= Jahr, y=Geldmenge), sondern durch die prozentuale Veränderung wär es z.B. 100.000*1,05^x)
nach 10 Jahren
linear: 150.000
prozentual: 162.889
nach 20 Jahren
linear: 200.000
prozentual: 265.329
nach 50 Jahren:
linear: 350.000
prozentual: 1.146.739 (schon das 3fache)
nach 100 Jahren:
linear: aus 100.000 Euro sind jetzt 600.000 Euro geworden
prozentual: haben wir schon 13.150.125 Euro...
und immer so weiter, und nochmal: die Geldmenge wächst nicht jedes Jahr um nur 5%, sondern der Prozentsatz selbst steigt sogar auch noch fast jedes Jahr, das ist hier gar nicht berücksichtigt!
Jetzt erklär mir mal bitte, wie dieses System (Zinseszins) auf Dauer funktionieren soll?
Oder welchen groben Rechenfehler habe ich gemacht? Kann ja auch sein^^
Wie kann dieses System nicht irgendwann in sich zusammenbrechen?