Das mit der Lizenz ist schon richtig. Nur sage ich euch ganz offen.
50 € für eine Leihsache ist viel zu viel.
Für die Rechte, die ich nach dem "Kauf" von RA 3 habe, bin ich bereit MAXIMAL 5 € zu bezahlen. Wenn ich das Handbuch behalten darf und es mehr ist als eine lose Blattsammlung, dann wegen mir auch 10 €. Aber nicht mehr.
50 € leg ich nur hin, wenn
1. Das Produkt eine gewisse Qualität hat
1. Das Produkt unbeschränkt und einfach zu nutzen ist.
2. Vernünftiger Support und Patches vorhanden sind.
3. Ich das Spiel auch noch in 10 Jahren installieren und spielen kann (Soweit das in der Kontrolle des Herstellers liegt)
Dieses ganze Lizenzgerede, ist juristisch richtig. Aber es geht meilenweit an der gefühlten Rechtslage vorbei.
Wenn ich eine DVD für sagen wir mal 30 € kaufe, dann bin der Meinung, dass ich damit fast alles machen kann was ich will. Die einzige Ausnahme ist: Ich darf nicht massenweise Kopien anfertigen und verteilen oder diese Kopien ins Internet stellen.
Das sehe ich völlig ein, dass ich dass nicht darf. Das ist auch nicht in Ordnung. Alles andere aber, ist ALLEIN MEINE ENTSCHEIDUNG.
Ich habe das Recht, diese DVD anzuschauen, wo immer ich will, wann immer ich will, und auf jeglichen Gerät dass ich will. Ich habe das Recht eventuelle Trailer oder Werbung vorzuspulen (was heute teilweise verhindert wird). Ich habe das Recht auf eine Sicherheitskopie.
Soviel zu meinen Träumen.
Das wirkliche Problem der gesammten Urheberechtsproblematik sind die beiden Extreme die aufeinandertreffen:
Auf der einen Seite, sind die Massensauger, die alles sofort und alles kostenlos haben wollen. Die ohne ihre tägliche Dosis Warez nicht leben können.
Auf der anderen Seite, eine Industrie, die immer mehr Geld für immer weniger Leistung will, eine Industrie die Nutzungsrechte, statt Daten verkaufen will. Und die diese Nutzungsrechte maximal einschränkt.
Der Traum der Industrie sieht doch nämlich in etwa so aus: Wir nehmen eine Film DVD, die gekauft worden ist. Wir legen sie in den Player ein und setzen uns hin. Direkt nach dem Einlesen kommt erstmal ein fetter Hinweis was ich alles nicht darf. Dann wird Werbung eingeblendet, die entweder auf der Disk ist oder aus dem Internet nachgeladen wird um immer aktuell zu sein. Das Überspringen dieser Werbung oder das lautlos schalten der Fernsehers ist selbstverständlich nicht möglich. Sensoren im Fernseher überwachen außerdem ob der/die Zuschauer auch noch alle voll konzentriert auf den Bildschirm schauen, und nicht etwa sich frustriert eine Flasche Bier holen bis die Werbung fertig ist. Sollten sich die Zuschauer etwa aus ihrer Fernsehposition entfernen oder nicht mehr hinschauen, dann hält die Werbung sofort an, und geht erst weiter wenn man wieder da ist. Schließlich kann es ja nicht sein, dass die teuere Werbung einfach nicht angeschaut wird. Wo kämen wir hin, wenn der Kunde bestimmen könnte wann er sich was anschaut? Nachdem die Werbung endlich vorbei ist, kommen noch 20 Minuten Film Trailer, die natürlich genauso gesichert sind. Ist man dann endlich bereit den Film anzuschauen, dann wird dieser natürlich alle 15 Minuten durch eine 10 minütige Werbepause unterbrochen, die ebenfalls aus dem Internet nachgeladen wird und sich an bisher gezeigten Film orientiert. Natürlich wird auch hier überwacht, ob ja niemand während der Werbepause unaufmerksam wird oder gar weggeht.
Das ist natürlich nur eine überspitzte Vision. Aber die Tendenz geht in diese Richtug. Null Rechte für den Kunden zum Vollpreis. Bei Spielen ist es ähnlich.
Es geht nicht darum, ob der Kopierschutz nun wirklich Probleme bereitet oder nicht. Es geht darum, dass ich auf meinem Gerät, ja wohl das Recht habe dass zu tun was ich will.
Es ist völlig irrelevant ob ich zum Beispiel den Process Explorer von Sysinterlals im Hintergrund laufen haben muss. Ob ich den wirklich brauche ist egal. Wichtig ist nur, ich kann, wenn ich will.
Es ist mein Computer, ich habe das Recht jede Datei zu löschen , zu ändern, oder zu lesen. Ich habe das Recht jeden Prozess zu terminieren, aus welchem Grund aus immer. Ich habe das Recht jegliche Software zu restlos zu entfernen. Ich habe das Recht zu erfahren wo sich eine Software installiert und ich habe das Recht die Installtion einzelner Komponenten zu verweigern. Ich habe das Recht die Software zu überwachen. Ich habe das Recht, jegliches Programm parrelel zur Software auszuführen. Ich habe das Recht meinen Computer zu ändern, ohne dass ich mich dafür irgend jemanden Rechenschaft schuldig bin. Ich habe das Recht nach Deinstallationn die Software zu verkaufen.
Maß und Vernunft auf beiden Seiten, wären sehr wünschenswert. Ich habe kein Verständnis für Leute die alles kostenlos haben müssen. Aber ich habe auch kein Verständnis für Leute, die meinen dass sie mit einem Produkt 20 mal Geld machen müssen.
Der Kampf zwischen Industrie und den "Piraten" mag eines Tages enden. Wenn ich allerdings die Wahl habe welche der beiden Weltanschauungen gewinnt, dann sind mir die "Piraten" lieber. Wenn nämlich die Industrie gewinnen sollte, so unwahrscheinlich das auch momentan scheint, dann stehen uns Verbrauchern harte Zeiten bevor.