mope7 said:
Bevor ich deinen kompletten Beitrag quote, verweise ich lieber auf den
von dir gegebenen Link

.
So, komme auch gerade frisch aus dem Kino und will meinen Senf mal
hinzugeben.
Achtung:
Habe keine Lust mir Gedanken drüber zu machen, was man jetzt mit dem
Spoilercode versehen sollte und was nicht, daher habe ich komplett
ohne geschrieben. Ich verrate viel - wer den Film noch schauen
möchte, liest hier lieber nicht weiter
.
Der Film an sich fängt super an - die Charaktere werden vorgestellt sowie
die Story an sich. Natürlich mit etlichen Lücken, die nach und nach gefüllt
werden sollen.
Ich war sehr skeptisch, als ich in den Film ging und wurde zu Anfang total
überrascht, wie gut sich alles entwickelt hat.
Es war düster, die Schockeffekte dank Bild und Sound optimal eingestreut
aber nicht überfüllt und es gab genügend Verschnaufspausen - für Story
und Herz immer stets willkommen

.
Witzig auch natürlich neben Pinky (siehe mopes Link) bis hin zu dem
Professor, nach dem eigentlich jeder gesucht hatte:
Dr.Carmack <----- wer bei diesen Namen nur Bahnhof versteht, darf
sich keinenfalls Doom-Fan nennen

.
Dann aber genau das, was ich befürchtet hatte:
Der Film hatte irgendwann einen fiesen Einbruch aus dem er sich auch
nicht mehr wieder erholte.
Warum?
Die Story hatte genau an dem einen entscheidenen Punkt total versagt:
Angefangen mit den letzten, von Menschen entdeckten DNA (C24) dachte
sich jeder, dass es natürlich damit Experimente gab.
Dann aber die Erleuchtung:
Die wirklich guten Menschen mit reinem Gewissen werden zu Übermenschen,
wobei die bösen Menschen zu mutierten Übermonster werden.
Schade nur, dass es außer dem Skelett sonst keine Übermenschen sondern
ausschließlich Monster gab

.
Dann die Frage:
Warum drehte der Sarge auf einmal komplett durch?
Sein Charakter wurde als konstant und konsequent vorgestellt - so einen
psychatrischen Einbruch hat einfach nicht reingepasst. Vor allem hat er ja
schon vor seiner Infektion durchgedreht - irgendwie merkte man dem
Film die Ideenlosigkeit an

.
Komplett bescheuert:
Reaper zieht durch Gegner wie ein heißes Messer durch Butter, verletzt sich
aber durch einen Querschläger selbst tödlich

.
Dann bekommt er von seiner Schwester C24 und wird zum Übermenschen - natürlich

.
Die Ego-Szene war btw die schlechteste Idee, die sie in einer Gameverfilmung
hätten einbringen können

. Die Atmosphäre war weitaus weniger
gruselig/klaustrophobisch, die Monster pures Kanonenfutter und die
Kameraführung kotzstimulierend. Vor allem der Kampf gegen Pinky - so
überaus bescheuert genau da die Kettensäge einbringen zu müssen.
Dann flog er jedesmal genauso unkontrolliert/unrealistisch durch die Gegend
wie im Game - ein bisl Game im Film ok, so aber war es nur erbärmlich.
Das traurige Ende:
Leider kam bis dahin kein einziges, wirklich heftiggrosses Monster außer der
Hellknight. Kein Endgegner, kein Cyber Deamon.
Wenn sie schon so bekloppte Sachen so bescheuert aus dem Game in den
Film implementieren müssen, warum dann keinen vernünftigen Endgegner?
Stattdessen dann der Kampf gut gegen böse - Sarge vs Reaper, beide mit
übermenschlichen Kräften. Solide Action aber halt nicht Doom.
Fazit:
Der Film an sich ist geil anzusehen. Total spannend, geile Action, tolle
Charaktere, heftige Monster.
Allerdings darf man als wirklicher Doom-Fan nicht mit dem Gedanken
reingehen, dass der Film den Titel Doom trägt.
Und ich spreche nicht nur von Doom3 - so einen verhunzten Teil, den
hätte man sich sparen können. Ich spreche die Titel der frühen 90er an,
die zwar bei weitem nicht die grafische Klasse hatten, dafür einfach
saugeil zu zocken waren.
Der Film wirkt gedrungen aufgrund der Gamekonvertierung - hätte nicht
sein müssen.
Rating:
Für Nicht-Doom-Fans: 8/10 <--- gesunde Action/Shock/Splatter
Für Doom-Fans: 3/10 <--- die miese Gamekonvertierung macht den Film zunichte
