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Ja, ich glaube dass sich genügend Leute finden lassen würden, die bereit sind, sich dem IS und Assad entgegenzustellen. Ein großer Teil der Menschen, die es bis zu uns nach Europa schaffen, sind junge Männer unter 30. Es sind also nicht die schwächsten Glieder, denen dies geling, sondern eher Menschen, die physisch und finanziell in der Lage sind, diesen Trip zu bewältigen. Alte, kranke, sehr arme Menschen schaffen eine solche Flucht gar nicht. Und diesen lassen wir unsere Hilfe derzeit nicht zukommen.Und du glaubst da findest du Leute? All jene die wirklich bereit sind für ihr Land zu kämpfen dürften schon bei einer der dortigen Parteien mitkämpfen.
Die Flüchtlinge kommen hungrig und traumatisiert nach Europa, was die wollen ist etwas Ruhe und Zeit das Geschehene zu verarbeiten.
Denkst du, du kannst sie überzeugen direkt wieder ins Krisengebiet zu ziehen? Oder sie irgendwie zwingen?
Damit züchtest du maximal ne Generation frustrierter Syrier mit Hass auf Europa, mehr nicht.
Du hast auch völlig Recht: Nicht jeder wird willens und in der Lage sein, bei einem solchen Vorhaben mitzumachen. An dieser Stelle würde es eine Option darstellen, den Vorschlag von Otto Schily aufzugreifen, stärker auf eine menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen nahe an ihrer Heimat zu setzen. Derzeit sind die Zustände in den Flüchtlingslagern in der Türkei, Jordanien etc. teils katastrophal. Es wäre sinnvoll, dort zu investieren und dafür zu sorgen, dass die Menschen keinen Anreiz mehr haben, zu uns nach Europa zu kommen. Dazu gehört neben einer deutlichen Verbesserung der Lebensumstände in diesen Flüchtlingslagern auch, Europas Grenzen wirksam abzuichern und diejenigen, die es dennoch bis zu uns schaffen, in diese Flüchtlingslager abzuschieben.
Ich denke, dass die langfristigen Integrationskosten die Kosten einer militärischen Intervention deutlich übersteigen. Wir haben es hier mit Menschen zu tun, die zum größten Teil sehr schlecht qualifiziert sind und völlig andere Wertvorstellungen vertreten als wir. Vgl. dazu auch die folgende Pressemitteilung des ifo Instituts und die entsprechende Publikation.Das Dumme nur: a) braucht die Ausbildung an solchen "hochmodernen Waffensystemen" viel Zeit und b) irgendwer muss das auch alles bezahlen. Und abgesehen vom G36 glaub ich nicht das die meisten Länder hier soviel hochmoderne Waffen einfach auf Halde liegen haben und diese freiwillig an Krisenländer weggeben.
Da ist die Flüchtlinge aufnehmen glaub ich noch die billigere Variante...
ifo Institut said:Falls im laufenden Jahr, wie vom Bundesinnenministerium geschätzt, insgesamt 800 000 Asylbewerber nach Deutschland kommen sollten, entstehen für den Staat Mehrkosten von ungefähr zehn Milliarden Euro. Diese Zahl berücksichtigt keinen Familiennachzug und keine Bildungsmaßnahmen und ist daher eine Untergrenze.
Die Qualifikationsstruktur der Einwanderer aus den Krisenstaaten Syrien, Irak, Nigeria und Afghanistan ist wahrscheinlich schlecht. Nach Daten der Weltbank liegt selbst unter den 14-24jährigen der Anteil der Analphabeten in diesen Ländern bei 4, 18, 34 und 53 Prozent. Der Anteil der Hochschulabsolventen beträgt selbst im entwickeltesten dieser Länder (Syrien) nur 6 Prozent; die Gleichwertigkeit der Diplome mit deutschen ist in vielen Fällen nicht gegeben. Flüchtlinge sind zwar eher männlich und jünger als die Durchschnittsbevölkerung, dennoch ist klar: Sie sind schlecht für den deutschen Arbeitsmarkt vorbereitet. Neben Deutschkursen muss Deutschland auch in Berufsbildung investieren, was zusätzliche Kosten verursachen wird.
Viele Flüchtlinge werden dauerhaft in Deutschland bleiben und Familienangehörige nachholen. Der Migrationsdruck aus Nordafrika und dem Nahen Osten wird allein schon wegen der demographischen Situation in diesen Ländern hoch bleiben.
Damit die Flüchtlingskrise nicht zu einer andauernden finanziellen Überlastung des deutschen Steuerzahlers führt, müssen Flüchtlinge so schnell wie möglich in bezahlte Beschäftigung kommen, so dass sie selbst zu ihrem Lebensunterhalt beitragen können. Es steht zu befürchten, dass viele von ihnen bei einem Mindestlohn von 8,50 Euro keine Beschäftigung finden, weil ihre Produktivität schlicht zu gering ist. Daher ist der Mindestlohn generell abzusenken, so dass keine zusätzliche Arbeitslosigkeit entsteht.
Eine Anhebung der Hartz-IV-Regelsätze in der gegenwärtigen Situation ist mit Nachdruck abzulehnen, weil dies die Anreize der Immigranten, Arbeit aufzunehmen, verringern und zu zusätzlichen fiskalischen Lasten führen würde.
Modellsimulationen des ifo Institutes zeigen, dass selbst im Falle einer Aussetzung des Mindestlohngesetzes und stabiler Hartz-IV Sätze eine unterstellte sofortige Integration der Einwanderer in den deutschen Arbeitsmarkt nicht zu einem Gewinn für die deutsche Volkswirtschaft führt. Zwar gibt es auf dem Arbeitsmarkt Vorteile, doch werden diese durch erhöhte Arbeitslosigkeit und Nettotransfers an die Immigranten überkompensiert.