MrYuRi said:
Ich sehe derzeit keine andere Möglichkeit die Fluchtursachen zu bekämpfen als Waffengewalt einzusetzten, leider. Den IS (und auch Assad) wird man nur mit Waffengewalt stoppen können. Indem man die Menschen an der Waffe ausbildet und mit Kriegsgerät ausstattet, versetzt man sie in die Lage IHR Land zu verteidigen. Die Kurden haben in Kobane gezeigt, dass dies funktionieren kann: Unterstützung aus der Luft unsererseits, Bodenkampf mit unseren Waffen ihrerseits.
D4rK AmeRiZe said:
Du denkst zu kurz... Mir geht es z.B. auch darum was danach passiert. Wenn Assad weg ist könnte natürlich alles wieder OK sein, aber es könnte auch genauso gut sein, dass ein Machthaber ein Gottesstaat, mit unseren Waffen, aufbaut, oder es zu Machtkämpfen kommt, wie es derzeit immer noch in Lybien stattfindet.
Das sehe ich prinzipiell ähnlich, wenn es um die Ursachenbekämpfung der Flüchtlingswelle aus Nahost geht ist ein Militäreinsatz unvermeidlich.
Waffen an beliebige Parteien zu liefern welche gerade die eigenen Interessen vertreten, um sich nicht selbst die Hände schmutzig machen zu müssen, haben die Nationalsozialisten, Russen, Amerikaner, Saudis etc. die letzten 150 Jahre gemacht und ist überhaupt erst der Grund für die zugespitzte Lage heute. Das gelieferte Kriegsgerät wird langfristig und letztendlich auch gegen die eigenen Interessen und immer gegen die Bevölkerung eingesetzt.
Eine Koalition aus NATO und Russland, welche Bodentruppen reinschickt um den IS platt zu machen und die Region befriedet wäre das einzig sinnvolle.
Denn mit Drohnenangriffen und Flugzeugbombardements gewinnt man nunmal keinen Häuserkampf in zivilen Dörfern und Städten (außer man macht es wie Israel in Gaza).
Aber bei Feuergefechten Mann gegen Mann, Haus um Haus, Block um Block, bringt die ganze technische Überlegenheit herzlich wenig, da muss bei westlichen Soldaten, Bürgern und Familienvätern immernoch richtig Blut fließen.
Das will weder Russland noch die NATO innenpolitisch vertreten müssen, aber die Befreiung Deutschlands vom NS-Regime ließ sich auch nicht mal eben so bequem aus der Luft erledigen.
Zumal der Westen und Russland für den Konflikt maßgeblich verantwortlich sind, hier wird gegen russische und amerikanische Waffen gekämpft, gegen Soldaten und Terroristen welche wir ausgebildet haben, wer den Mist baut soll ihn auch ausbaden.
Sollte es überhaupt jemals "boots on the ground" heißen braucht es aber noch wesentlich mehr als die Situation heute, bis sich diese Erkenntnis durchsetzt.
Denn die Amerikaner haben sowieso wenig Interesse an einer ernsthaften Intervention, der IS leistet gute Arbeit beim Kampf gegen Assad und die instabile Lage garantiert schwache Verhandlungspartner in der Region, zusätzlich ist die Migrationswaffe gegen Europa ein gewünschtes Mittel um die wirtschaftliche Vorherrschaft der USA zu verteidigen.