• Wir werden in den nächsten Tagen verschiedene Wartungsoperationen und Optimierungen am Server durchführen. Es wird zu mehreren Ausfällen kommen, die teilweise auch mehrere Stunden umfassen können.

Aufrur in Nordafrika: Tunis macht Schule?

Joined
Nov 10, 2007
Messages
3,692
Points
255
Bin ja erstaunt dass ich hier noch keinen Thread gefunden hab.
Denke jeder hat es schon mit bekommen, die alte Regierung in Tunesien ist gestürzt, zumindest Ben Ali sitzt nicht länger ganz oben.
Nun Sind große Proteste in Ägypten am laufen, das Kabinett ist schon zurück getreten, einzig der Regierungschef Mubarak sitzt noch eisern auf dem Thron. Nach Internetsperre und Mobilfunk Blockaden kam auch noch ein verbot für Al Dschasira, den Nachrichtensender der Region.
Was haltet ihr davon? Denkt ihr die Region befindet sich im Umbruch?
Was würde das für uns bedeuten? Höhere Ölpreise? Unsichere Extremistenregime?
Oder werden diese Länder nun endlich aus der eisernen, westlichen Hand befreit und können ein Dasein ohne Unterdrückung führen?
 
Al-Jazeera hat ihren Sitz in Katar. Aber seit wann lassen sich Medien von Verboten zurückhalten?

Es war klar dass es irgendwann zur Explosion kommen würde. Die steigende Armut in der Region war kaum noch zu übersehen, als ich in Ägypten war, bin ich in Kairo an den Slums vorbeigekommen, kein schöner Anblick.
 
Wenn Mubarak fällt wird die Muslimbruderschaft ziemlich sicher die Kontrolle übernehmen. Die werden dann sofort militärische Hilfsgüter über die Grenze an die Hamas leiten, was zu Krieg führen wird. Ich kann mir gut einen Krieg zwischen Israel und Ägypten, Libanon (mit direkter Unterstützung vom Iran), Syrien und Gaza in der nahen Zukunft vorstellen, sollte Ägypten diesen Weg gehen.

Mittlerweile haben die Proteste auch auf Saudi-Arabien übergegriffen, deren Bevölkerung sicher die islamistischste in der ganzen Region ist. Sollte das Königshaus al-Saud fallen würde es mich nicht wundern wenn die Osama Bin Laden persönlich als neuen Herrscher einladen würden. Nicht nur wäre es schlimm eine so strategisch zentrale Stelle im Nahen Osten an den Terrorismus zu verlieren, die Explosion der Ölpreise wäre verheerend für die ohnehin geschwächte Weltwirtschaft.

Abzuwarten ist vor allem, wie die Reaktion seitens des Sicherheitsapparates aussehen wird. In Tunesien hat die Armee bei den Protesten zugesehen oder sie sogar teilweise gegen die Polizei geschützt. In Ägypten scheinen sie aktiv gegen die Protestanten vorzugehen.
 
Aus der eisernen westlichen Hand? In welcher Welt lebst du...

Hm, mit etwas Kontakten und finanziellen Mitteln könnte man die Chance nutzen, die dabei ist sich aufzutun, um ein neues Business zu Starten. Bei solchen Umbrüchen bestehen die grössten Möglichkeiten für neue Unternehmer. Naja, ich studiere mal fertig, und nutze dann die nächste Krise.

Wundere mich auch wieso noch keine PMCs in Ägypten im Einsatz sind. Ist Mubarak zu stolz oder zu dumm um die anzufordern? Daran, dass die PMCs diesen Einsatz aus ethischen und moralischen Gründen ablehnen, glaube ich eher nicht. Marktlücke Jungs!


Wenn Mubarak fällt wird die Muslimbruderschaft ziemlich sicher die Kontrolle übernehmen. Die werden dann sofort militärische Hilfsgüter über die Grenze an die Hamas leiten, was zu Krieg führen wird. Ich kann mir gut einen Krieg zwischen Israel und Ägypten, Libanon (mit direkter Unterstützung vom Iran), Syrien und Gaza in der nahen Zukunft vorstellen, sollte Ägypten diesen Weg gehen.

Mittlerweile haben die Proteste auch auf Saudi-Arabien übergegriffen, deren Bevölkerung sicher die islamistischste in der ganzen Region ist. Sollte das Königshaus al-Saud fallen würde es mich nicht wundern wenn die Osama Bin Laden persönlich als neuen Herrscher einladen würden. Nicht nur wäre es schlimm eine so strategisch zentrale Stelle im Nahen Osten an den Terrorismus zu verlieren, die Explosion der Ölpreise wäre verheerend für die ohnehin geschwächte Weltwirtschaft.

Abzuwarten ist vor allem, wie die Reaktion seitens des Sicherheitsapparates aussehen wird. In Tunesien hat die Armee bei den Protesten zugesehen oder sie sogar teilweise gegen die Polizei geschützt. In Ägypten scheinen sie aktiv gegen die Protestanten vorzugehen.

Und weil wir Europäer nichts gebacken bekommen, werden die Vereinigten Staaten regeln.
 
Ha Excite scheiss aufs studium das kannste immer noch machen. Die Gunst der Stunde nutzen und Kohle machen!
Lass uns PMC Gründen, paar Junge Bildungsferne Arbeitslose Türken zusammtrommeln und sie nach Ägypten schicken.
 
Ich kann gut nachvollziehen, dass die Menschen gegen diese Regime protestieren und auf die Straße gehen und dazu haben sie jedes Recht. Die spannende Frage wird nur sein, wie solche Revolutionen dann am Ende ausgehen werden. Ob sich radikale Islamisten oder gemäßigte Demokraten (oder irgendwas dazwischen) durchsetzen. Das Ergebnis der iranischen Revolution ist ja bekannt.

Nun gut, wollen wir mal nicht das Schlimmste hoffen, aber es besteht definitiv eine reelle Gefahr einer Destabilisierung, insbesondere im Hinblick auf den Nahost-Konflikt.
 
Yes, du hast mir gerade den Lacher des Tages beschert :P. Ne, aber ich rede mal mit meinem Kumpel Erik. Der ist zwar raus, aber hat bestimmt noch ein Wörtchen mitzureden.
 
Vielleicht erleben wir ja eine Wiederauferstehung des Arabischen Sozialismus. Ist aber wohl eher unwahrscheinlich.
 
Ach excite jetzt mach dich doch nicht verrückt wegen dem Kommentar.
Ich hab nen kleinen Rundumschlag in alle Lager gegeben damit sich hier auch ordentlich gestritten wird :p
 
Ich denke mal den Protestierenden dürfte es in Ägypten um einiges schwerer fallen das Regime zu stürzen. In Tunesien besteht der Großteil der Armee aus Wehrpflichtigen, während in Ägypten der Anteil Berufssoldaten größer ist. Im Zweifelsfall dürften die Skrupel gegen Demonstranten vorzugehen bei Wehrpflichtigen größer sein als bei jemanden, der dauerhaft und freiwillig in der Armee ist. Ich halte es für möglich, dass das einer der Gründe ist warum das Militär in Tunesien später nicht mehr auf Seiten der Machthaber stand. Auch ist Ägypten von der Fläche her wesentlich größer als Tunesien.

Bezüglich der Muslimbruderschaft:
Ägyptens Muslimbrüder: Wie stark sind die Islamisten?
 
Last edited:
@excite|blactail

Ein bekanntes Beispiel wäre die Baʿth-Partei, etwa die im Irak bis zum Sturz Saddam Hussein. Der Bathismus als ilsamische sozialistische Strömung war auch in anderen Ländern insbesondere auf der arabischen Halbinsel verbreitet. Es gab aber auch noch weitere Strömungen in zahlreichen Parteien gegliedert, die sich aber alle stark in Ausprägung und Zielsetzung unterscheiden.

Zur Situation in Ägypten: Die Zukunft des Landes liegt ganz in der Hand der Armee, entgegen des entstanden Eindrucks, ist sie in der Bevölkerung sehr beliebt, im Gegensatz zu der Polizei. Viele protestierende Ägypter sehen die Streitkräfte nicht als Feind, sondern als Verbündete. Eine Machtergreifung der Muslimbruderschaft ist nicht im Sinne der ägyptischen Militärs, daher ist soe auch eher unwahrscheinlich, ihre Rolle werden sie sicherlich weiter spielen.
 
Touji said:
Bezüglich der Muslimbruderschaft:
Ägyptens Muslimbrüder: Wie stark sind die Islamisten?
Auszug aus dem Artikel:
Außerdem sollen die politischen Gefangenen freigelassen und die Beziehungen zu Israel überdacht werden.
Das sollte einem Sorge bereiten.


Ein interessanter Aspekt, der in vielen arabischen Ländern einen hohen Einfluss haben dürfte, ist wohl auch das enorme Bevölkerungswachstum: http://www.news.ch/Die+Bombe+tickt+und+keiner+spricht+davon/475858/detail.htm


Auch Interessant sind die folgenden statistischen Erhebungen: http://pewglobal.org/2010/12/02/muslims-around-the-world-divided-on-hamas-and-hezbollah/
At least three-quarters of Muslims in Egypt and Pakistan say they would favor making each of the following the law in their countries: stoning people who commit adultery, whippings and cutting off of hands for crimes like theft and robbery and the death penalty for those who leave the Muslim religion. Majorities of Muslims in Jordan and Nigeria also favor these harsh punishments.
 
@excite|blactail

Ein bekanntes Beispiel wäre die Baʿth-Partei, etwa die im Irak bis zum Sturz Saddam Hussein. Der Bathismus als ilsamische sozialistische Strömung war auch in anderen Ländern insbesondere auf der arabischen Halbinsel verbreitet. Es gab aber auch noch weitere Strömungen in zahlreichen Parteien gegliedert, die sich aber alle stark in Ausprägung und Zielsetzung unterscheiden.

.o.O Wusste gar nicht, dass die Diktatur Saddam Husseins sozialistischen Ursprungs ist. Interessante Sache, danke.
 
Ich denke man muss das ganze etwas diferenzierter Betrachten.

Mal gucken ob das in Ägypten überhaupt so gewaltfrei über die Bühne geht wie in Tunesien ich meine Mubarak hat im gegensatz zu Ben Ali die Unterstützung der hohen Miltärs ja noch nicht entgültig verloren. Gilt ja selbt als Held des Militärs weil er im Krieg gegen Israel die Luftwaffe befeligt hat.

Es ist zumindest nicht ganz unmöglich das einige der hohen Millitärs durchaus zu Mubbarak halten und entsprechende Befehle geben. Wie die dann letztlich von den Einfachen Soldaten Umgesetzt werden ist dann wieder eine andere Frage. Zummindest könnte ich mir vorstellen das es kurzfristig eine Explosion und damit einhergehende Arnachie geben könnte.

Die Muslimbruderschaft gibt es in all diesen Ländern da unten es war gar nicht anders zu erwarten das die irgendwo versuchen werden daraus einen Vorteil ziehen werden zumal die unter Mubarak auch nicht umbedingt Rosige Zeiten hatten.

Wenigstes ist es nicht ganz Unwahrscheinlich das sich das ganze da unten in einer weit Demokratischeren variante als der aktuellen endet.
Dann was auch immer da passiert zummindest für Ägypten und Tunisen ist das eine Zeitenwende in beiden Ländern haben die Diktatoren die an der Macht waren für 30Jahre geherrscht. Das heißt mindestens 70% der Bevölkerung sind unter 30Jahren kennen also nichts anderes und das wollen sie.

Ich hasse übrigens was das angeht was einige ich nenne es mal Westliche Medien da schreiben und Politiker sagen. Das tut schon echt weh von solchen Vertreten zu werden. Die Kreiden einmal Menschenrechtsverletzungen an und machen dann Dicke Geschäfte mit den Diktatoren in der Region. Oder treffen aussagen zu günsten ihre Verbündeten die so einfach falsch sind.

Als Beispiel Netanao Isreals ka Minister oder President ist sehr besorgt angesichts der Muslimbruderschaft und trauert einem Diktaoren nach. Der für Stabilität gesorgt hat
Kein Wunder wenn er sich in der Arabischen Bevölkerung nicht umbedingt beliebt macht.

Und deutschland auch nicht wenn es verlauten lässt das es in besagtem Punkt Israels Sorgen teilt.

Das ist Grundsetzlich der Fehler des "Westens " wenn sie im nahen Osten irgendwas wollen ist es Stabilität damit der Ölpreis stabil bleibt wofür sie dann meistens Diktatoren unterstützt haben weil es letztlich der bequemste, sicherste, Lösung war. Gleichzeitig mahnen sie aber immer wieder die Weltöffentlichkeit zur einhaltung der Menschenrechte und die Unterstützung Demokratischer Systeme.

Das dass einem nicht ganz Uninformierten Moslem in der Region irgendwann auf den Sack geht ist kein Wunder. Das er die Westlichen Regierungen irgendwann nur noch für Lügner und betrüger hält irgendwann dann auch nicht mehr. Und wenn er dann irgendwann glaubt das im Westen alle leute von Satan verdorben sind ist das das für uns auch nicht umbedingt Positiv.
 

Also ich sage sowas eigentlich NIE, aber JUNGE kannst du kein Deutsch :(. Gib dir doch mal etwas Mühe bei so einem grossen Text auf Gross- und Kleinschreibung zu achten, Namen richtig zu schreiben und allgemein verständliche Sätze zu bilden.
 
gut werde das nochmal überarbeiten aber nicht jetzt.

und nein ich kann kein perfektes Deutsch beziehungsweise kein besonders gutes. Insbesondere schriftlich ist es wirklich nicht gut.
 
Also ich sage sowas eigentlich NIE, aber JUNGE kannst du kein Deutsch :(. Gib dir doch mal etwas Mühe bei so einem grossen Text auf Gross- und Kleinschreibung zu achten, Namen richtig zu schreiben und allgemein verständliche Sätze zu bilden.

Und das in nem Thread der Aufrur heißt :D
 
Im Zweifelsfall wird Nordafrika einfach zum atomaren Testgebiet erklärt ~_~
 
Auszug aus dem Artikel:

Das sollte einem Sorge bereiten.


Ein interessanter Aspekt, der in vielen arabischen Ländern einen hohen Einfluss haben dürfte, ist wohl auch das enorme Bevölkerungswachstum: http://www.news.ch/Die+Bombe+tickt+und+keiner+spricht+davon/475858/detail.htm


Auch Interessant sind die folgenden statistischen Erhebungen: http://pewglobal.org/2010/12/02/muslims-around-the-world-divided-on-hamas-and-hezbollah/

Das Bevölkerungswachstum ist in der Tat ein Problem der meisten Länder des Nahen Ostens. Daraus allerdings sofort den Schluss zu ziehen, dass jegliche Demokratisierungsversuche scheitern werden halte ich für ein bisschen sehr voreilig. Gäbe es einen solchen Automatismus, wäre es mit der Demokratie in Indien auch längst aus. Davon abgesehen können sich solche demografischen Entwicklungen durch politisches Handeln oder äußere Faktoren (z. B. Kriege oder Naturkatastrophen) auch schnell ändern.
Auch sehe ich nicht, inwiefern eine Demokratie ein deutlich größeres Problem mit Überbevölkerung haben soll als ein autoritäres System. Auch ein noch so brutaler Polizei- und Geheimdienstapparat stößt irgendwann auf seine Grenzen, wie man vor Kurzem in Tunesien beobachten konnte. In beiden Systemen ist eine zu große Anzahl Unzufriedener kaum noch im Zaum zu halten.

@Beziehungen zu Israel: Was genau die neue Regierung (sofern es eine Neue geben sollte) unter einer Änderung der Beziehungen zu Israel verstehen wird, muss sich erst noch zeigen. Das Resultat muss nicht zwangsläufig feindseelig sein, vielleicht würde sich auch nichts großartig ändern. Warten wir einfach mal die Entwicklungen ab.

@Meinungsumfrage:
Wie wurden die Fragen exakt formuliert? Wieviele Teilnehmer wurden gefragt? Wie wurden diese ausgewählt? usw. usf. Ohne solche Informationen ist dieser Zahlen- und Datenwust wertlos. Es ist viel zu einfach bei den Befragten bestimmte Antworten zu provozieren und solche Meinungsumfragen für Propagandazwecke zu missbrauchen. So ist es als Außenstehender unmöglich zu beurteilen ob das Meinungforschungsinstitut objektiv vorgegangen ist oder versucht hat ein bestimmtes Ergebnis, etwa im Interesse des Auftraggebers/Finanziers, zu provozieren.

Zusätzlich zu den generellen Problemen der Meinungsforschung kommt bei dieser Studie noch erschwerend hinzu, dass die Teilnehmer zu einem überwiegenden Großteil aus autoritär regierten Staaten kommt. Aus Angst vor Repressionen behält man da gerne mal seine ehrliche Meinung für sich und äußert sich lieber so, dass man möglichst nicht auffällt.

Ich stehe auch sonst gegenüber den Publikationen von Meinungsforschungsinstituten misstrauisch gegenüber. Ob sich die Ergebnisse der Studie so ohne weiteres auf die Realität übertragen lassen ist als Außenstehender kaum beurteilbar. Dass ich von dem Pew Research Center vorher noch nie was gehört habe, schwächt meine Skepsis auch nicht gerade ab.
 
Back
Top Bottom