Überraschungsfund in Indien
Polizisten bewachen Schatz in Hindu-Tempel
Nach der Entdeckung eines riesigen Goldschatzes in einem indischen Hindu-Tempel wird dieser nun von hundert schwerbewaffneten Polizisten bewacht. "Der Schatz wird im Tempel bleiben und die Polizei übernimmt den Schutz", kündigte der Regierungschef des Bundesstaates Kerala, Oommen Chandy, an. Seinen Angaben zufolge ist der gefundene Schatz umgerechnet knapp acht Milliarden Euro wert. In anderen Schätzungen ist von bis zu 15 Milliarden Euro die Rede.
Die Polizisten hätten einen dreireihigen Sicherheitsring rund um den Tempel gebildet, erklärte Chandy. Der Schatz in dem für seine aufwändigen Skulpturen bekannten Sree-Padmanabhaswamy-Tempel solle rund um die Uhr bewacht werden. Zudem würden Sicherheitskameras und ein spezielles Überwachungszentrum eingerichtet.
Der aus Gold, Silber, Münzen und Edelsteinen bestehende Schatz war in der vergangenen Woche in fünf unterirdischen Geheimkammern des Tempels entdeckt worden. Eine weitere Kammer soll demnächst geöffnet werden, eine siebte vorerst verschlossen bleiben. Die in den Kammern verwahrten Schätze sind offenbar jahrzehntelang vergessene Opfergaben von Gläubigen. Unter den Funden ist laut einem Bericht der "Times of India" auch eine Tonne Goldmünzen aus der Zeit Napoleons. Zudem seien Säcke voller Diamanten und Goldstatuen entdeckt worden.
Die staatliche indische Behörde zur Erhaltung von Kulturgütern (ASI) zeigte sich verblüfft über den Fund. "Kein Archäologe hat jemals erlebt, dass eine Geheimkammer nach der anderen geöffnet wird und Schätze wie diese entdeckt werden", sagte ASI-Generaldirektor Gautam Sengupta.
Der dem Hindugott Vishnu geweihte Tempel wurde vor Hunderten von Jahren erbaut. Seit Indien im Jahr 1947 von Großbritannien unabhängig wurde, kümmerte sich eine Stiftung von Nachkommen der früheren regionalen Herrscherfamilie um die Anlage. Erst nach einem neuen Urteil des Obersten Gerichts übernahmen staatliche Stellen die Verwaltung, sie gaben die Untersuchung der Anlage in Auftrag.