Mir ist es zu müßig eine gescheite Diskussion anzufangen, da ich ganz genau weiss, wie es ausgehen wird.
Die Befürworter stellen seitenweise Quellen und Belegen zur Verfügung um zu beweisen, dass es tatsächlich eine globale Erwärmung gibt; die Gegenseite beachtet diese Hinweise nicht, da sie nicht in ihre Argumentation passen. Stattdessen suchen die Gegner lieber dubiose Berichte raus oder kommen mit ultra-seriösen YT-Videos an, was die Befürworter in keinster weise überzeugt.... letztendlich wird nur noch versucht, die Glaubwürdigkeit des jeweils anderen zu untergraben, man wirft sich gegenseitig vor, sich nicht mit den Daten auseinandergesetzt zu haben oder die eigenen Daten falsch verstanden zu haben. Es ist schlichtweg sinnlos, weil sich keiner von der anderen Seite überzeugen lässt, weil man viel lieber an der eigenen beschränkten Weltansicht festhalten möchte, als sich dem Neuen aufgeschlossen gegenüber zu stellen. Und zu guter Letzt kommen meine Freunde von der Weltverschwörungsfraktion daher und prabbeln was von Kennedy-11. Sept.-Klimawandel-CIA-Verschwörung... ja... wenn es so weit ist, weiss ich... ich bin wieder im Off Topic.
Nagut, man könnte jetzt anfangen zu argumentieren, dass der Journalist des Artikels zu einem us-amerikanischen Think Tank gehört, der bekannt dafür ist, klimawandelskeptische Berichte zu veröffentlichen. Dieser Think Tank ist auch öfters dafür kritisiert worden, dass seine Mitglieder nur oberflächlich die zur Verfügung stehende Literatur gelesen haben und dass sie deshalb auf einer unzureichenden/falschen Datenbasis argumentierten. Auch wurde nachgewiesen, dass der Think Tank Spenden von Exxon Mobil angenommen hat, was eine Parteilichkeit für Öl- und Gaskonzerne, die bekannt dafür sind, die Klimawandelthese mit allen Mitteln zu bekämpfen, nahe legt. Aber nein, darauf will ich nicht weiter rum hacken, da ich weiss, dass es zu nichts führt, wenn ich weiter den Autor und dessen Organisation auseinander nehme... außerdem akzeptiere ich auch die Position der Klimaskeptiker. Können von mir aus glauben, was sie wollen... wieso weshalb warum, wird wohl weiter unten im Beitrag klar.
Dank eines Uni-Seminars über die aktuelle Klimasituation des Nordpols verfüge ich über ausreichend Datenmaterial, aus dem hervorgeht, dass die Temperaturen in den Hohen Breiten steigen, dass die Schneebedeckung abnimmt, dass die Ausdehnung, Dicke und Dauer des Eises rapide abnimmt, dass der Permafrostboden auftaut, dass die nordischen Feucht- und Torfgebiete trocken fallen (gerade die Torfgebiete können Einfluss auf das Klima auswirken), welche Auswirkungen der Süßwassereintrag im Nordpolarmeer auf den Golfstrom hat und und und.... aber ich spare es mir, da sich die Daten ohnehin keiner durchliest und statt dessen versucht wird, irgendwo einen Forscher zu finden, der dem ganzen widerspricht.
Aber soviel will ich noch verraten:
Ob der Klimawandel anthropogen verursacht ist oder nicht, ist noch nicht geklärt! Viele Faktoren wie die Erhöhung des CO2 oder Methanausstoßes legen einen anthropogenen Ursprung nahe, auf der anderen Seite sind die Klimareihen (also die gemessen Klimadaten) zu kurz (für den Nordpol liegen nur Daten der letzten 30 bis 40 Jahre vor, darüberhinaus ist das Netz an Klimastationen im hohen Norden viel zu dünn) oder es wird (zu Recht) auf klimageschichtliche Ereignisse hingewiesen, in denen die Temperatur in ähnlich schneller Weise anstieg (Jüngere Dryas sei hier erwähnt).
Nichts desto trotz weisen die Daten auf einen Temperaturanstieg in den Hohen Breiten hin. Wie oben schon erwähnt nimmt die Schneebedeckung ab, Dicke,Ausdehnung und Dauer des Meereises nimmt ab, das Meerwasser erwärmt sich, dass Meerwasser versauert, Feucht- und Torfgebiete fallen trocken und der Permafrostboden taut auf.
Das sind alles Fakten, die wohl auch jeder Klimaskeptiker akzeptiert, da sie schon mit bloßem Auge erkennbar sind.
Umstritten sind aber die Auswirkungen dieser Ereignisse auf das Klima! Kleines Beispiel: Wenn das Meereis schmilzt, steigt die Albedo aufgrund des dunkleren Meerwassers, also wird mehr Sonnenstrahlung absorbiert => es wird wärmer. Warmes Wasser kann auf der anderen Seite aber mehr CO2 aufnehmen, was zur Kühlung der Erde beitragen würde. Oder: wenn der Permafrostboden auftaut, wird CO2 frei. Gleichzeitig können auf dem aufgetauten Boden mehr Bäume wachsen, die als CO2-Speicher dienen. Es gibt noch viele weitere dieser Wechselwirkungen, die alle in sich logisch und schlüssig sind, doch die Frage ist, ob es auch wirklich so kommen wird. Zur Zeit geht man davon aus, dass die negativen Auswirkungen die positiven überwiegen werden. Für viele dieser Auswirkungen wird eine "Wendepunkt" angenommen. Die Zeit vor dem Wendepunkt wird nur eine leichte Veränderung wahrgenommen, die nicht dramatisch ist. Sobald der Wendepunkt überschritten ist, beschleunigen sich die Effekte, verstärken sich sogar selbst und er gibt keinen Weg mehr zurück. Dieser Wendepunkt wird, wie gesagt, für viele Auswirkungen angenommen.
Derzeit werden die Auswirkungen mit Computermodellen abgeschätzt. Die Computer werden jeweils mit unterschiedlichen Daten gefüttert und am Schluss guckt man, welches Klimaszenario rauskommt. Deshalb gibt es für die Globale Erwärmung auch so viele verschiedene Temperaturangaben (von 0,5°C - 7°C bis 2100), je nachdem, welche Minimal- und Maximalwerte in das Modell gegeben wurden. Wir Normalsterblichen lesen im allwissenden Internet oder hören im Fernsehn von diesen Zahlen und sind schockiert, weil wir denken, dass es wissenschaftlich fundierte Zahlen sind... stattdessen ist das alles Kaffesatzleserei (auch wenn viel Wahrheit drin steckt).
Edit: jo, genau während dem verfassen meines Beitrages ist die Diskussion genauso gekommen, wie ich es geahnt habe... immer das gleiche Prozedere hier
Edit II: Fehler entdeckt, richtig müsste es heißen: Kaltes Wasser speichert mehr CO2, warmes Wasser kann weniger CO2 speichern. Also dient das erwärmte Polarmeer nicht als Co2 Speicher