Aha. Das ist ja eine ganz nette Definition, aber unter Krieg versteht man nun mal einen "militärischen Konflikt" zwischen Staaten, egal wie groß der ist. Sprich: Wenn Monaco jetzt 20 Leute nach Andorra schickt, die dort die Regierung umlegen sollen, dann ist das per Definition auch ein Krieg.
In einem Kriegsfall werden üblicherweise die Waffen abgefeuert, die in Friedenszeiten produziert und gekauft wurden. D.h. da werden im Grunde Sachwerte, die in Friedenszeiten akkumuliert wurden verbraucht. Das ist massige Geldvernichtung und nicht Konjunktur ankurbeln. Gucken wir uns doch mal einen "richtigen Krieg" an, nämlich den 2. Weltkrieg (es passen ja eh quasi nur die Weltkriege in deine Definition):
Deutschlands Wirtschaft war nach dem Krieg... am Boden.
Großbritanniens Wirtschaft war nach dem Krieg... marode (um's mal glimpflich zu sagen).
Russlands Wirtschaft war nach dem Krieg... desaströs.
Frankreichs Wirtschaft war nach dem Krieg... zerrüttet.
"Ha-HA!", wirst du natürlich sagen, "aber die USA konnten doch den Marshallplan finanzieren obwohl sie die extremen Materialkosten des Krieges getragen haben."
Tja, das mag sein, aber das konnten sie nur, weil sie a) schon vorher eine enorm boomende und starke Volkswirtschaft hatten und b) weil der Krieg nicht zuletzt durch massig Kriegsanleihen finanziert wurde.
Ein Krieg ist ein Desaster für jede Volkswirtschaft. Das ist so, als würdest du dir ein Apartment voll mit Regalen stellen und alle Regale mit extrem überteuerten Kristallgläsern vollstopfen. Und weil du nicht genug Geld hast, pumpst du alle Verwandten an um noch mehr Kristallgläsern zu kaufen. Und dann schickst du einen Elefanten in die Wohnung, der alle Gläser kaputtmacht. Natürlich konsumierst du, aber nur indem du Kristallgläser kaufst, die zu nichts nutze sind außer kaputt zu gehen. Und wenn du das machst, dann hast du dein Geld sprichwörtlich vernichtet. Das hat nix mit Konjunktur zu tun. Das bedeutet nichts anderes, als einfach soviel Geld wie möglich aus einer Volkswirtschaft zu saugen und es in Rauch aufgehen zu lassen. Das ist für die Volkswirtschaft genau so als würdest du die Rüstungsausgaben einfach zu einem großen Berg auftürmen und verbrennen.
Die Rüstungsindustrie verdient massig an Kalten Kriegen und Rüstungswettläufen, aber nicht an tatsächlichen Kriegen. Und wie toll die Rüstungsindustrie das BIP pusht hat man ja an der UdSSR gesehen. Deren Volkswirtschaft ist de facto zusammengebrochen weil die Rüstungsausgaben so astronomisch geworden sind. Guck dir mal die US-Wirtschaft seit Bush jr.s Krieg gegen den Terror an. Alles den Bach runter. Seltsam, dabei sollte doch gemäß deiner Logik die US-Wirtschaft sondergleichen boomen.
Nachtrag:
@Sleepy: Bitte schreib in verständlichem Deutsch oder lass es sein. Ich krieg Kopfschmerzen von deinen Postings.
@camionero: Aha! Das ÖL!! Alle brüllen immer "ÖL!!!!". Ich seh die USA aber nicht Öl in massig Tankern aus dem Irak abtransportieren. Und selbst wenn, würden alle Ölvorkommen des Iraks nicht ausreichen, um die Kosten des Irakkriegs zu decken. Ihr scheint alle nicht die geringste Vorstellung davon zu haben, wieviel Geld der Irakkrieg auch nur pro Tag kostet.
Und natürlich hat der Anstieg des DAX nur mit dem Irakkrieg zu tun. Da hatte Deutschland ja auch sooooo viel Anteil. Bzgl. Dow Jones hast du ja selbst schon festgestellt, dass dann die Finanzkrise kam. Stichwort: Immobilienblase. Nach dieser Logik von der Kriegskonjunktur hätte die Finanzkrise den USA doch nix ausmachen dürfen... ist doch dauernd toll Krieg am Laufen, der doch so toll die Konjunktur pusht.