Nachdem der Torijen in der Person eines Wanderers die Schönheit Burglands auf seinen Wanderungen durch das Reich genug ausgekostet hat, beschließt er, sich endlich in die Geschäfte, die ihn als Kardinalinquisitor erwarten mögen, zu stürzen.
Angekommen in Johannesstadt, der Hauptstadt des Landes und gleichzeitig Sitz der Kardinaladministrations der HBCK, macht er sich auf den Weg zu "seinem" Amtssitz.
Die Inquisition residiert in einem pompösen Gebäude unweit der Protectorresidenz auf einer kleinen Anhöhe. Zwei dunkel gekleidete und finster dreinblickende Gestalten mit Kaputze, mit denen man sich mittags nicht freiwillig zum Kaffeetrinken trifft
, bewachen die Hauptpforte. Wohl noch uninformiert über die Ernennung Torijens und auch verwirrt über seinen Aufzug, spricht einer der beiden mit einer finsteren Stimme.
"HALT! Spinnt Ihr? Glaubt wohl, Ihr könntet so einfach in die Inquisition von Burgland hineinmarschieren? Wer seid Ihr?"
Torijen, für den diese Begrüßung überhaupt nicht unerwartet kam, antwortet dem einen mit der Kaputze: "Aber, aber, die Herren. Mein Name ist Torijen Wolpijes. Mit Verlaub, aber ich bin euer neuer Chef - und jetzt lasst mich durch!!"
Die beiden fangen an zu kichern.
"Nana, das könnt ja jeder behaupten. Ich bin auch der Kaiser von China."
Torijen, der langsam ungeduldig und zunehmend wütender wird, holt gerade zu einer wenig erfreulichen Rede an die beiden aus, als ein Inquisitor die Türe öffnet. Beim Anblick Torijens verneigt sich der Diener Gottes. Die beiden Wachen sind sichtlich verwirrt.
"Eminenz, wir erwarten Euch schon seit Tagen! Darf man fragen, was Ihr hier vor der Türe treibt?"
Die beiden Wachen bekommen einen hochroten Kopf.
"Ich wäre ja gerne hinein gekommen. Aber diese Wachen versperrten mir den Weg. Wissen nicht mal, wen sich vor sich hatten!"
Nachdem der Inquisitor die beiden Wachen zurecht gewiesen hatte, folgt Torijen der Gestalt ins Innere der Residenz.
"Schön ists hier", denkt sich Torijen, "ganz anders als in Mittelland", wo er nie über das Amt eines Diakons einer Grafschaft hinaus gekommen ist...
"Eminenz, darf ich Euch Euer Arbeitszimmer zeigen?"
Torijen nickt und die beiden betreten in einem höheren Stockwerk ein geräumiges Zimmer mit einem großen Marmorschreibtisch in der Mitte. "Hier lässt sichs aushalten", denkt sich Torijen.
"Danke Kryptman, du kannst mich jetzt alleinelassen", spricht Torijen zu dem Inquisitor, der von nun an sein erster Diener sein wird.
Als Torijen alleine ist, wagt er einen zweiten, genaueren Blick auf sein neues Arbeitszimmer. Seine Augen schweigen über den Marmorboden, die Teppiche auf dem Boden und die kunstvoll verzierten Wandteppiche. Alles in allem ist das Zimmer ziemlich hell und lichtdurchflutet. An den großen Fenstern befinden sich kunstvolle, bunte Fensterbilder. So rein gar nichts deutet eigentlich darauf hin, dass man sich hier in einem Gebäude der heiligen Inquisition befindet. Unter dem Begriff "Inquisition" hatte Torijen sich immer irgendetwas anderes vorgestellt: "Reinigende Feuer, dunkle Gänge und Verließe und schreckliche Folterwerkzeuge..."
"Naja", denkt Torijen sich, "vielleicht muss ich mir mal die Katakomben unterhalt der Residenz zeigen lassen
"
Schließlich fällt sein Blick auf den großen Schreibtisch in der Mitte des Raumes. Darauf liegt ein rotes Kardinalsgewand, nur für die höchsten Männer der Kirche bestimmt. "Oh, meine neue Arbeitskleidung... gleich mal anprobieren."
Torijen legt seine im Gegensatz zum Kardinalsköstüm beinahe pennerhaft-wirkende Wanderkleidung ab und schlüpft in das pompöse Kleiderwerk. "Passt wie angegossen", hört er sich glücklich reden.
Schließlich lässt er sich in seinen Sessel plumpsen und verfällt in Gedanken...