Ich finde es auch nicht i.O., wenn ich für etwas bezahlen soll, was ich nicht will. Deswegen ist die Idee mit PayTV nicht so abwägig. Sie hat aber mehr Nachteile, weswegen ich die GEZ vorziehe.
Der wichtigste Nachteil ist die Solidarität. Jeder, der von sich meint politisch "links" eingestellt zu sein, aber einen Beitrag zum sozialen Ausgleich verweigert, macht sich etwas vor. Vielen Sozialschwachen würde der Zugang zum sehr großen Angebot an Information, Bildung und Kultur verwehrt. Sie könnten die hohen Gebühren nicht aufbringen.
Auch durch Werbung allein ließen sich nicht die hunderte von Auslandsreporter beschäftigen. Die Folge wären fast ausschließlich aus dem englischen Übersetzte Berichte, wie auf N24 oder die Selektion durch CNN auf N-TV. Die lokale Berichterstattung würde zur Lächerlichkeit verkommen. Der lokale Sender rhein-main-tv ist ein absolutes Deletantenspektakel.
Das Portfolio der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender umfasst 20 Kanäle. Nicht nur drei. Neben den bekannten Sendern ARD, ZDF, 3Sat, Phoenix, Arte, KiKa und den dritten Programmen gehört noch ein Doku-Kanal (Kronzucker kann nach Hause gehen), ein Theater-Kanal, ein Kanal für Bildungsfernsehen (br-alpha) und einige mehr. Der in einem Beitrag erwähnte Sender Kabel1 gehört zu ProSieben/ Sat1. Ebenso wie N24, DSF, arena und Premiere. Vox und N-TV gehören zu RTL. Obwohl der Einfluss von CNN bei N-TV noch deutlich sichtbar ist. N-TV ist auch ein gutes Beispiel, dass sich mit Nachrichten allein kein Geld verdienen läßt. Der Sender torkelt seit Jahren an der Pleite vorbei und keiner will ihn so richtig haben.
Das Niveau kann durch Werbeeinnahmen oder Pay-TV nur bedingt gehalten werden. Die Beiträge bei Gallileo werden ja z.T. schon von der Sendung mit der Maus getoppt. Ich finde es durchaus sinnvoll, dass nicht alles von den Quoten und damit Werbeeinnahmen abhängt. Sonst besteht das ohne weitere Gebühren erhältliche Fernsehen demnächst ausschließlich aus BigBrother, SuperStar und den echten Kopfnüssen von 9Live.