Westerwelles Sprachbegabung

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Zum Thema Westerwelle und seine Pressekonferenz: Auf den ersten Blick ist die Aktion für einen zukünftigen Außenminister(?) wirklich etwas ... naja... zumindest fragwürdig, aber Gestern kam im HeuteJournal dann die Erklärung:
1) Vor dem BBC-Reporter hatten deutsche Reporter schon gefragt, ob er denn nun Außenminister werde oder nicht. Der BBC-Reporter (ob er es nun wusste oder nicht) hat im Prinzip die gleiche Frage gestellt, nur anders verpackt.
2) Westerwelle kann in der Tat wenig/schlechtes Englisch, und damit er sich nicht bei seiner Pressekonferenz blamiert, hat er auf Deutsch geantwortet.
Das ZDF interviewte zudem auch noch Hans-Dietrich Genscher und er sagte über diese Aktion: "Westerwelle will schließlich Minister werden und kein Dolmetscher!"
Und da hat er auch vollkommen Recht.
 
Das ZDF interviewte zudem auch noch Hans-Dietrich Genscher und er sagte über diese Aktion: "Westerwelle will schließlich Minister werden und kein Dolmetscher!"
Und da hat er auch vollkommen Recht.

Wo wir wieder beim Thema "Manager und keine Ahnung von dem haben was sie machen müssen" wären.
Du kannst nicht ernsthaft einen Menschen in den Posten des AUSSENMINISTERS erheben, wenn dieser keine Ahnung von der Weltsprache hat.
Sry, aber wenn Westerwelle wirklich kein Englisch kann dann frage ich mich was er da zu suchen hat!
 
Find Genscher hat da schon recht, auch wenn man hierzulande von Spitzenleuten mit Ambitionen auf den Posten des Außenministers erwartet das sie passabel Englisch können, so disqualifiziert ihn das noch lange nicht, es wäre höchstens wünschenswert. Ein britischer oder amerikanischer Außenminister muss doch auch nicht unbedingt ne Fremdsprache können. Obwohl spanisch oder chinesisch vielleicht toll wären.
Dann könnte man auch die Englischkenntnisse des Bundeskanzlers auf den Prüfstand stellen, weil der ja schließlich auch Außenpolitik betreibt.
Analog zum Managerbeispiel ist ihre Aufgabe aber eben nicht in Englisch zu parlieren oder als Dolmetscher zu fungieren, auch wenns bestimmt toll ankommt, sondern Politik zu machen.
 
Achtung: Englisch (Leider Gottes, ich quäll mich da auch durch) ist leider Gottes interantinal als Weltsprache bzw. Geschäftssprache angesehen. Ein amerikanischer und englischer Außenminister hat da wohl den Heimvorteil. Ein Außenminister muss z.B. mit ausländischen Diplomaten kommunizieren können, wäre schon sehr kontraproduktiv da Laien Englisch aufzusetzen.
 


Deutsch gehört btw auch zu den 12 Weltsprachen.... (wobei man auch nur 5 Weltsprachen unterscheiden kann - das kommt darauf an aus welcher sicht man da ran geht)

Wenn jemand "gut" z.B. Englisch kann - dann kann es trotzdem zu Missverständnissen kommen. Dafür gibt es eben die prof. Dolmetscher. Sowas ist wesentlich vernünftiger.

Und - für alle die es nicht wissen und sagen "Englisch ist die Sprache der Diplomaten" --> Dem ist nicht so. Ganz im Gegenteil, wenn man sich auf internationalen Parkett bewegt redet man in der Muttersprache. Das begründet sich in den schon angesprochenen Missverständlichkeiten. Bei Sprache kommt es teilweise auf kleine Nuancen an und bevor man sich nacher wegen irgendwas "ungeschickten" in diplomatischen Verwicklungen befindet lässt man es einfach. Das wird seit je her so gemacht.
Zu den Sprachkenntnissen des Herrn Westerwelle: Kein Oxford-Niveau, aber vielen seiner Kollegen (die bekanntesten wären unser Joschka und Herr Steinmeier) dennoch um weiten vorraus.

Was soll also nun diese Häme ? Westerwelle hat den Reporter(n) bereits im Vorfeld (!) gesagt, dass Statements auf Deutsch gehalten werden - Fragen also bitte auch.

Wie gesagt, das ist internationale Praxis. Den meisten geht es doch wieder nur um die Person Westerwelle selbst.
 
Die Person Westerwelle ist mir scheis egal, english ist eine sehr einfache Sprache, sehr leicht zu betonen und auch sehr leicht zu erlernen. Kantonesisch wird auch öfters gesprochen auf English, trotzdem ist es nun mal so das English die Geschäftssprache ist und bleibt. Bei diplomatischen Missionen, auf Gipfeln oder weis der Geier was, sind zwar in der Tat immer Dolmetger dabei, aber trotzdem muss sich der entsprechende Minister ausdrücken können.

Viel witziger finde ich an der Ganzen Sache den Satz: "Wir sind hier in Deutschland." Ein Satz für den viele Bürger immer wieder eins mit der Nazi Keule übergezogen bekommen.

Achja eine Kolliation zwischen den Linken, Grünen und der SPD wäre wünschenswert, die Linke würde die Soziale Kompenente mal wieder einbauen und die SPD passt auf, das kein außenpolitischer Blödsinn entsteht.
 


easy to learn, hard to master ;)

Ich für meinen Teil behaupte dass ich sehr gutes (West)Amerikanisch spreche - allerdings bin ich noch WEIT davon entfernt auch nur annähernd "muttersprachlich" zu sprechen.

Englisch mach die Geschäftssprache Nummer 1 sein - dennoch ist sie nicht die "Diplomaten-Sprache" wie ich schon angesprochen hatte.
Westerwelle hat sich haargenau so verhalten wie seine internationalen Kollegen. Auf politischer/diplomatischer Ebene redet man bei wichtigen Themen in der eigenen Muttersprache und bemüht einen professionellen Übersetzer. Das wird seit Ewigkeiten so gemacht. Warum also darf Westerwelle das nicht ?

"Wir sind hier in Deutschland" ? - sind wir ja auch. Ich find ein etwas selbstbewussteres Auftreten nur zuträglich.

SPD und kein außenpolitischer Blödsinn ? Hat Schröder ja wunderbar vorgemacht.
 
Nichtdestotrotz hat Mope recht, auch du lieber SonGohan wirst dich nicht in Englisch so artikulieren können, wie in Deutsch. Bei vielen haperts ja schon in der Muttersprache.
Nat. is English rel. einfach, aber wenn man Verhandlungen führt und bilaterale Verträge verhandelt usw. kommt es wirklich auf Nuancen in den Formulierungen an, wo selbst einheimische juristische Experten sich den Kopf drüber zerbrechen. Da kannste selbst mitgebrachte Englischkenntnisse vergessen. Zumal Englisch bei aller Einfachheit auch schon eine gewisse Tiefe hat wenn man fortgeschritten formulieren will und beileibe nichts mit dem Schulenglisch zu tun hat, dass unsereiner gelernt hat.
Und zum Tee mit den anderen Ministern wirds schon reichen bei Westerwelle. In dem Fall war er wohl so überumpelt, dass er sich nicht mal mehr in deutsch richtig artikulieren konnte. Er ist halt grad nervös, weils für die FDP jetzt nach über 10 Jahren wieder los geht.
Aber wenn Mope Joschka mangelnde Englischkenntnisse unterstellt, muss ich sagen "I'm not convinced" :D
In diesem Sinne: "We are heavy on the wire".
 
Man muss eine Sprache auch nicht Muttersprachlich sprechen, es reicht wenn man sich sinnvoll atikulieren kann.

"Wir sind hier in Deutschland." ist daher ziemlich witzig, da gerade in Sachen Immigranten immer wieder ernste Probleme von der Politik nicht "ernst" genommen wurde, die da z.B. wären: Erlernen der deutschen Sprache. Da ist das ja alles politisch inkorrekt, oller Rassismus ect. pp. Ziemlich erheiternd deswegen. :)

Ich fand die Außenpolitik unter Schröder ganz passabel, wüsste nicht was wir uns da nun grob scheise gewesen wäre. Ich denke aber mal allemal sinvoller als die von Linkspopulisten geforderten Austritte aus der Nato und EU, den Rückzug aus Afgahnistan.´

Und ich habe ein grausames English, wenn es etwas gibt was ich nicht beherrsche, dann sind es Sprachen. :/
 
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easy to learn, hard to master ;)

Ich für meinen Teil behaupte dass ich sehr gutes (West)Amerikanisch spreche - allerdings bin ich noch WEIT davon entfernt auch nur annähernd "muttersprachlich" zu sprechen.

Englisch mach die Geschäftssprache Nummer 1 sein - dennoch ist sie nicht die "Diplomaten-Sprache" wie ich schon angesprochen hatte.
Westerwelle hat sich haargenau so verhalten wie seine internationalen Kollegen. Auf politischer/diplomatischer Ebene redet man bei wichtigen Themen in der eigenen Muttersprache und bemüht einen professionellen Übersetzer. Das wird seit Ewigkeiten so gemacht. Warum also darf Westerwelle das nicht ?

"Wir sind hier in Deutschland" ? - sind wir ja auch. Ich find ein etwas selbstbewussteres Auftreten nur zuträglich.

SPD und kein außenpolitischer Blödsinn ? Hat Schröder ja wunderbar vorgemacht.

volle Zustimmung.

In Amerika spricht schließlich auch keiner deutsch :kek

ich fand die aktion vom Guido echt ganz gut.

Zu der Sache mit SPD und den Linken, ich finde das sowieso alles schwachsinn, erst zerreißen die sich alle gegenseitig und um dann die mehrheit als koalition zu bekommen wird dann friedlich weiter krieg gespielt ... :crack
 
So witzig es ist, Guido auf englisch zu hören, das ist jetzt nicht etwas, dass ihn als Aussenminister disqualifiziert. Ja, es ist grausam zu hören, aber auch für einen Muttersprachler wäre es noch verständlich (wenn auch sehr unterhaltsam). Alles Offizielle läuft notgedrungen ohnehin rein über Dolmetscher.
Wenn man ihm da schon was unterstellen will, dann dass er nicht wirklich diplomatisch auf die Sache eingegangen ist...

@Topic
Naja, war abzusehen. Wenn nur wenige Stunden nach Schließen der Wahllokale eine führende CDU-Politikerin einen doch recht wichtigen Teil des Wahlprogramms ihrer eigenen Partei als offensichtliche Lüge outen darf gönn' ich der SPD auch sowas. Ganz ernsthaft, ich finde es viel bedenklicher, wenn Parteien kategorisch die Zusammenarbeit mit anderen ablehnen - unser System baut eigentlich auf Konsensfindung auf, davon sieht man leider nicht viel wenn ein fünf-Parteien-Parlament sich nur als Zwei-Block-Deathmatch verwirklicht. Lieber klare Richtlinien für eventuelle Kooperationen statt pauschal die Zusammenarbeit mit 2/3 aller Parteien verweigern.
 
Nocheinmal kurzer Einwurf: In der Tat werden bei Abschlüssen von Verträgen, Gipfeln ect. Dolmetscher genutzt. Aber zum Diplomaten/Außenminister Dasein zählen auch spontane, direkte Gespräche. Und hierfür ist sein Englisch einfach zu schlecht.
Das mit den Abweisen der Antwort finde ich von der Sache her eigentlich toll, aber in anbetracht der oft geschwungenen Nazi Keule auch furchtbar amüsant. :D
 
Find es hier so geil, wie sich einige über Westerwelle und seiner Aussage "Wir sind hier in Deutschland"
aufregen. Wurd zwar schon von anderen erwähnt, dass es überall so gehandhabt wird aber ich fürchte,
es bleibt doch noch ein fader Nachgeschmack - völlig unangebracht btw.
 
(Satire): Guido Westerwelle, MdB macht Langenscheidt-Werbung

LOL; Westerwelle macht Werbung für Langenscheidt!

20a3u5g.jpg


http://i34.tinypic.com/mlmuyo.jpg

:DDD
 
Bleiben wir mal bei den Tatsachen: Westwelle spricht Englisch und das auch besser als in diesem negativen Beispiel des einen Videos. Selbst das eine Video ist nicht mal wirklich so schlecht, auch wenn er wohl etwas lange zwischen den einzelnen Wörtern nachdenkt. Ich habe ihn aber schon in einem anderen Interview gesehen, das war besser. Auch Steinmeier hat übrigens kein perfektes Englisch gesprochen - genauso wenig wie Merkel es tut. Die kommen dennoch überall gut zurecht.

Ich sehe das eher als gezielte Hetze gegen Westerwelle - er ist einfach bei einigen eher unbeliebt, wieso auch immer.
 
Auch wenn es an dem eigentlichen Thema Sprachbegabung vorbeigeht, finde ich immer noch das Wahlplakat von 2005 ungeschlagen. Das ist kein Photoshop oder ähnliches; Scherzkekse haben am PC gelbe DinA4 Blätter mit blauer Schrift ausgedruckt und draufgeklebt.
 

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Mich persönlich stört dabei weniger das er nicht Englisch gesprochen hat sondern mehr wie er es nicht getan hat. Anstatt den Sachverhalt gleich (freundlich) zu klären kommt er erst mal mit der "Deutschkeule". SO macht man sich Freunde...
 
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Mich persönlich stört dabei weniger das er nicht Englisch gesprochen hat sondern mehr wie er es nicht getan hat. Anstatt den Sachverhalt gleich (freundlich) zu klären kommt er erst mal mit der "Deutschkeule". SO macht man sich Freunde...
Dito.
Es geht weniger darum, dass sein Englisch nicht muttersprachlich ist, sondern vielmehr um die Art, wie die Aussage "Wir sind hier in Deutschland! Red gefälligst deutsch!!" getätigt wurde. Dass ein zukünftiger Außenminister so eine Chance nicht nutzt, um sich weltmännisch und diplomatisch zu zeigen, sondern einfach mal derbst prollohaft auf die Kacke haut, ist dann schon eher peinlich. Natürlich hat er nachher noch verzweifelt versucht, die Situation zu retten, aber da hat die Situation eher verschlechtert, weil's gezeigt hat, dass er sich eh selbst bewusst war, was für einen Bock er da geschossen hat.
Was so eine Aussage für mein soziokulturelles Umfeld für Konnotationen hat, mal dahingestellt.
 
Bleiben wir mal bei den Tatsachen: Westwelle spricht Englisch und das auch besser als in diesem negativen Beispiel des einen Videos. Selbst das eine Video ist nicht mal wirklich so schlecht, auch wenn er wohl etwas lange zwischen den einzelnen Wörtern nachdenkt. Ich habe ihn aber schon in einem anderen Interview gesehen, das war besser. Auch Steinmeier hat übrigens kein perfektes Englisch gesprochen - genauso wenig wie Merkel es tut. Die kommen dennoch überall gut zurecht.

Ich sehe das eher als gezielte Hetze gegen Westerwelle - er ist einfach bei einigen eher unbeliebt, wieso auch immer.

Genau so sehe ich das auch. Das Englisch von Westerwelle ist durchaus passabel und disqualifiziert ihn keineswegs für das Amt des Außenministers.

Die Aussage von Joker ist aber auch absolut richtig. Englischkenntnisse hin oder her.. so sollte sich ein zukünftiger Außenminister auf einer Pressekonferenz nicht der Welt präsentieren. Das war schon ziemlich arrogant.

Ich habe zunehmenst den Eindruck, dass Westerwelle ein bisschen seine Redelust verloren gegangen ist, denn seitdem die Wahl vorbei ist hört man immer öfter von ihm "Ich verweise da auf unser Programm".
 
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