So oder so, auch wenns vllt nen Tag lang bitter wäre nach dem Finale wenn man verloren hat, man kann durch diese Saison mit erhobenem Haupt gehen... ^^
Das sehe ich ähnlich. Auf jeden Fall Repekt für Dortmund! Sie haben eine tolle Saison gespielt - vor allem im Europapokal - und waren ein würdiger Finalist. Ihre Leistung ist umso höher zu bewerten, als dass sie zum einen die - in meinen Augen - schwerere Vorrunden-Gruppe in der CL hatten, zum anderen im Gegensatz zum FC Bayern auch nicht über einen so breiten Kader verfügen. Demzufolge mussten beim BVB fast jeden Spieltag dieselben Spieler ran, während der FCB schon mal 11 Mann durchtauschen konnte.
Bei einem normalen Bundesliga Spiel ist es zwar genauso scheiße aber bei einem CL Finale kann man von einem "Weltklasse" Schiri erwarten, dass er nach den Regeln pfeift.
Ich habe mich in dieser CL-Spielzeit häufig darüber echauffiert, was die angeblich besten Schiedsrichter der Welt über weite Strecken für einen "Brei" zusammengepfiffen haben. Dennoch bin ich der Meinung, dass der Schiedsrichter im Finale eine gute Leistung gezeigt hat. Trotz allen "Regelwerks" hat ein Schiedsrichter immer einen Ermessensspielraum, den Rizzoli in meinen Augen sehr gut genutzt hat, um eine, einem Endspiel angemessene Linie zu verfolgen.
In meinen Augen kann es nicht im Interesse der 1 Milliarde Zuschauer weltweit sein - insbesondere der "neutralen", insofern es sowas überhaupt gibt - dass in einem Finale möglichst viele gelbe und rote Karten gezeigt werden. Ein Endspiel sollte, wenn irgendwie möglich, immer bis zur letzten Minute 11 gegen 11 ausgetragen werden - auch wenn sich die jeweiligen Vereins-Fans im betroffenen Moment wahrscheinlich das genaue Gegenteil wünschen. Aber mal ganz ehrlich: Mir als aktivem Sportler macht ein Spiel, in dem wir zu elft acht Gegner "abschlachten", eigentlich keinen großen Spaß.
Um die strittigen Situationen kurz zu analysieren:
1) Jeder, der selbst schon mal Fußball gespielt hat, weiß, dass man irgendwann beinahe "austickt", wenn ein Gegenspieler dauerhaft an einem dranhängt, der einem bei jedem Zweikampf fast das Trikot - und am liebsten wohl gleich noch die Boxershorts - auszieht. Ribery wurde vor allem am Anfang dauerhaft "bearbeitet". Im strittigen Zweikampf wurde er geschoben und gezogen und hat schlichtweg einfach körperlich dagegengehalten. Dass er dabei ausgeholt hat, sah im Endeffekt spektakulärer aus, als es tatsächlich ist. Ich denke, er wollte sich einfach den Platz verschaffen, den ihm der Gegenspieler in diesem Moment genommen hat. Wenn er ihn hätte im Gesicht treffen wollen, hätte er auch getroffen. Tatsächlich hat er ihn aber kaum berührt, sodass man den gesamten Zweikampf als von beiden Seiten "emotional" geführt betrachten kann. Insofern wäre eine gelbe Karte für beide die richtige Entscheidung gewesen. Ich bin dagegen, für solche Emotionen, die auch irgendwo einfach menschlich sind, jedesmal gleich rot zu geben, solange niemand getroffen wird oder dabei zu Schaden kommt. Das führt im Endeffekt nur zu noch mehr Schauspielerei und unnötigen Provokationen. Der Schiedsrichter hat also im Gegensatz zu den Spielern "kühlen Kopf" bewahrt und versucht, auf das Spiel deeskalierend einzuwirken, indem er es bei einer Ermahnung für beide belassen hat - in meinen Augen absolut vertretbar!
2) Dante foult Reus klar im Strafraum, geht dazu glaube ich mit gestrecktem Bein in den Mann. Laut Regelwerk ist das eine gelbe Karte und Elfmeter. Allerdings wird die sogenannte "doppelte Bestrafung" im Fußball häufig und zurecht diskutiert und sollte - in meinen Augen - dringendst (!) abgeschafft werden. Ein Elfmeter ist bei einem zuverlässigen Schützen eigentlich ein 100%iges (Gegen-)Tor und damit Betrafung genug für die foulende Mannschaft. Warum das Spiel komplett zerstören, indem eine Mannschaft zusätzlich auch noch einen Spieler verliert? Das führt im Endeffekt auch nur wieder zu stark erhöhter "Schwalbensucht" im Strafraum. Von daher: Elfmeter gegeben, Tor für Dortmund auf Grund der "Dummheit" von Dante in diesem Moment absolut verdient. Schiedsrichter zeigt jedoch das nötige Fingerspitzengefühl und lässt Dante auf dem Platz, da es - glaube ich - auch sein erstes Foul in Halbzeit zwei war -> erneut absolut richtige Entscheidung.
Wenn man bedenkt, dass der Elfmeter quasi aus dem "Nichts" kam und Dortmund in Hälfte zwei nicht mehr so viel entgegenzusetzen hatte, geht der Bayern-Sieg insgesamt durchaus in Ordnung. Unabhängig von irgendwelcher Sympathie oder Antipathi bin ich als aktiver Sportler immer ein großer Fan davon, dass die beste Mannschaft am Ende auch gewinnt. Der FC Bayern war über die gesamte Saison gesehen unstrittig die beste Mannschaft Europas und hat daher diesen Titel auch verdient - im Gegensatz zu Chelsea in der Europa League. So schön die Geschichte vom "Überaschungssieger" und "Underdog" auch immer ist - mit Gerechtigkeit hat sie wenig zu tun. Die beste Mannschaft (in den letzten Jahren Barcelona) hat sich ihren Status in der Regel auch über Jahre hinweg hart erarbeitet und gehört dafür belohnt. Für den "besten Underdog" sollen sie doch bitte einfach nen Extra-Titel einführen oder so
In diesem Sinne: Danke für dieses tolle deutsch-deutsche Finale! Hoffen wir, dass es nicht das letzte war.
