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Quelle: T-Online
Möllemann beging vermutlich Selbstmord
Der frühere FDP-Spitzenpolitiker Jürgen Möllemann hat sich vermutlich mit dem Fallschirm in den Tod gestürzt. Das teilte die Staatsanwaltschaft Münster unter Berufung auf Polizeikreise mit. Nach Angaben der Polizei Recklinghausen kam der ehemalige FDP-Politiker bei einem Fallschirm-Absprung nahe Marl-Loemühle im nördlichen Ruhrgebiet ums Leben, während fast zeitgleich eine internationale Durchsuchungsaktion der Staatsanwaltschaft lief. Der Tod des 57-Jährigen soll gegen 12.50 Uhr eingetreten sein, teilte die Polizei mit.
Fallschirm öffnete sich nicht
Ein Sprecher der Polizei sagte, Möllemann sei auf einem Feld neben dem Flugplatz tot aufgefunden worden. Nach Angaben der Bezirksregierung Münster war Möllemann am Vormittag mit neun anderen Personen auf den Flughafen Loemühle gekommen. "Er ist aus 4000 Meter Höhe abgesprungen, und der Fallschirm hat sich nicht geöffnet", sagte eine Mitarbeiterin der Bezirksregierung. Die Maschine, aus der Möllemann gesprungen sei, sei ein in Münster stationiertes Propellerflugzeug gewesen.
Razzia in vier Ländern gegen Möllemann
Fahnder durchsuchten bei einer internationalen Razzia 25 Objekte in vier Ländern. Hintergrund sind die Ermittlungsverfahren gegen Möllemann und fünf weitere Beschuldigte wegen Verstoßes gegen das Parteiengesetz, Betrugs und Untreue. An der Durchsuchung seien mehr als 100 Beamte beteiligt. Die Ermittler wurden an 13 Orten in Deutschland, Luxemburg, Spanien und Liechtenstein aktiv.
Möllemann Sein Leben in Zitaten
Bundestag hob Immunität auf
Mindestens neun Beamte der Staatsanwaltschaft und der Steuerfahndung durchsuchten die Wohnräume des früheren FDP-Spitzenpolitikers Jürgen Möllemann in Münster. Sie betraten das Haus mit Aktentaschen gegen Mittag. Unmittelbar zuvor hatte der Bundestag in Berlin einstimmig die Immunität des früheren FDP-Spitzenpolitikers als Abgeordneter aufgehoben.
FDP will Stellungnahme abgeben
Politiker aus allen Fraktionen des Düsseldorfer Landtags haben große Bestürzung geäußert. Der Landtag unterbrach am Donnerstagmittag seine Plenarsitzung. Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) sprach in einer ersten Reaktion von einer bestürzenden Nachricht. Der stellvertretende Ministerpräsident Michael Vesper (Grüne) würdigte das politische Ausnahmetalent Möllemann. "Es ist schrecklich, wenn jemand so aus dem Leben geht." Der Pressesprecher der NRW-FDP, André Zimmermann, sagte T-Online, der FDP-Landesvorsitzende Andreas Pinkwart bereite für den Nachmittag eine Erklärung zu dem plötzlichen Tod Möllemanns vor.
Mehrere Ermittlungsverfahren laufen
Gegen Möllemann laufen verschiedene Ermittlungsverfahren der Münsteraner und Düsseldorfer Staatsanwaltschaft. Mit dem Parlamentsbeschluss wurde der Weg für die gerichtlichen Durchsuchungen und Beschlagnahmeaktionen in Möllemanns Geschäfts- und Privaträumen freigemacht.
Möllemann-Porträt Instinkt-Politiker mit Spielernatur
Parteiaustritt im März
Die FDP-Bundestagsfraktion hatte den ehemaligen Vize der Partei im Februar ausgeschlossen. Im März verließ Möllemann dann die FDP und kam damit seinem Rausschmiss zuvor.
Wegen umstrittenen Flugblatt in Kritik geraten
Die Staatsanwaltschaften hatten gegen Möllemann wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Parteiengesetz ermittelt. Möllemann wurde vorgeworfen, im Zusammenhang mit der Finanzierung eines umstrittenen, weil israel-kritischen Flugblatts aus dem Bundestagswahlkampf 2002 Spenden verschleiert zu haben. Ende November wurden die Ermittlungen ausgeweitet im Zusammenhang mit ungeklärten Spendeneingängen in den Jahresabschlüssen des FDP-Landesverbandes von 1999 und 2000.