Man kann viel sagen wenn der Tag lang ist!
GTA IV erscheint ungeschnitten in Deutschland!
Ja, es ist in der Tat schon beinahe ein "Wunder". So ist doch gerade die Grand Theft Auto-Reihe ständig mit Schnitten und herber Kritik von der Öffentlichkeit geplagt worden.
Doch das Unmögliche scheint wahr geworden zu sein. Wie Cynamite, eine Tochterseite der "Games Aktuell", berichtet, habe Rockstar ihnen gegenüber bestätigt, dass der neueste Ableger der Gangster-Reihe ungeschnitten in Deutschland zu erwerben sein wird. Grand Theft Auto IV soll, ebenfalls laut Rockstar, dafür nicht wie die letzten Teile ab 16 freigegeben werden, sondern mit der roten Plakette "Keine Jugendfreigabe" in den Handel kommen. Dies lässt sich durch einen Blick auf die USK-Datenbank ebenfalls bestätigen.
Ab dem 29. April 2008 könnt ihr also die ungeschnittene Geschichte von Nico Belic auf der Playstation 3 und Xbox 360 nachspielen.
http://www.consolewars.eu/news/19586/gta_iv_erscheint_ungeschnitten_in_deutschland/
Die Licht/Schatteneffekte lassen Liberty City ungemein natürlich wirken. Da Sonnenstrahlen von Autos, Fensterscheiben und vom Asphalt reflektiert werden, sorgt der Sonnenverlauf dafür, dass Liberty City zu verschiedenen Tageszeiten auch unterschiedlich aussieht. Die Rockstar zeigten uns am Hafen den Sonnenverlauf im Zeitraffer – ein atemberaubendes Erlebnis.
Auch eine mehrminütige Bootsfahrt mit Niko am Steuer blieb uns in guter Erinnerung. Wellenverlauf und Gischt wirkten nämlich absolut natürlich und die Wolkenkratzer der Skyline von Liberty City spiegelten sich wunderschön im Wasser. Zahllose Sehenswürdigkeiten von New York wie das Empire State Buiding, das Chrysler Building oder die Freiheitsstatue sind aus der Ferne nicht vom Original zu unterscheiden.
Die Autos sehen ebenfalls klasse aus. Natürlich ist GTA IV kein Gran Turismo oder Burnout, aber der Detailgrad der Fahrzeuge ist für ein Actionspiel absolut ausreichend, zumal die Autos Achsen, Federung und Stoßstangen nicht nur zur Zierde besitzen.
Auch das Schadensystem ist super geworden. Die ersten Minuten sind wir nur einfach rumgekurvt und haben alles gerammt, was im Weg stand. Schnell flog die Motorhaube mit einem lauten Geräusch nach hinten, was uns dank 6.1-Soundanlage dazu nötigte, den Kopf einzuziehen.
Merkt Euch den Namen Euphoria Engine! So heißt die von Rockstar Games lizenzierte Physik-Engine, die in GTA IV ganze Arbeit leistet. Egal ob ein Kaffeebecher, eine Mülltonne oder ein Passant auf den Boden fällt und davon rollt, immer sieht das sehr natürlich aus. Wir wissen zwar, dass das total politisch inkorrekt ist, aber nachdem wir uns eine unbegrenzte Anzahl an Handgranaten ercheatet hatten, haben wir diese Minuten lang Leuten vor die Füße geworfen, die dann durch die Druckwelle im hohen Bogen durch die Luft gesegelt sind. Mann, hatten wir einen Spaß!
Apropos Explosionen: Diese bringen nicht nur die Boxen zum Wummern, sondern auch den Bildschirm zum Glühen. Der Bildschirm färbt sich für einen Moment fast komplett weiß, dann sieht man Partikeleffekte wie Gesteinsbrocken oder Autoteile umherfliegen.
Alles eitel Sonnenschein in Liberty City? Natürlich nicht. Manche Textur wirkte hingeschludert bzw. noch nicht fertig. Die Weitsicht ist zwar super, was den Blick über Libery City aus erhöhter Position zum Erlebnis macht. Allerdings werden Objekte wie Bäume oder Laternenmasten mal mehr, mal weniger sichtbar „reingefadet“. Auch auf der Xbox 360 (und wohl auch PS3) kommen die Entwickler nicht um Tricks herum. Die Bildrate ist uns weder positiv noch negativ aufgefallen. 60 Frames per Second sind auch bei dieser GTA-Folge kein Thema, allerdings haben wir auch keine Spielspaß-störenden Ruckler gesehen.
Neben dem Ausführen von Aufträgen ist es auch wichtig, einen Teil seiner Freizeit mit anderen Personen zu verbringen. Denn nur wer Euer Freund ist, der hilft Euch mal aus der Patsche wenn Not am Mann ist. Und nicht vergessen: Wenn Ihr verabredet seid, Euch aber etwas dazwischen kommt, dann greift zum Handy und sagt ab, ansonsten sorgt das für schlechte Stimmung!
Wir haben uns mit unserem Cousin Roman in einer Kneipe verabredet und gemeinsam eine Flasche Wodka geköpft – so etwas schweißt zusammen! Nach dem Besäufnis torkeln wir gemeinsam auf die Straße, wobei das Schwenken und Stolpern an einen russischen Ausdruckstanz erinnert. Dabei fällt erneut die korrekt berechnete Körperphysik auf. Wollt Ihr verhindert, das Niko auf die Schnauze fällt, müsst Ihr mit dem Stick nachhelfen und das Gleichgewicht halten.
Zu allem Überfluss sind wir dann auch noch ins Auto eingestiegen. Die Autofahrt mit 2 Promille gehörte zu den Highlights der Präsentation. Das Bild schwankte und verschwamm, dass es eine helle Freude war. Nach zwei Minuten wurde uns dagegen etwas mulmig. Die Message war angekommen: Don’t drink and drive – wofür gibt’s denn Taxis?
Wie bereits in unserer ersten GTA IV-Vorschau angedeutet, wurde die Steuerung für Schießeinlagen komplett überarbeitet – und dramatisch verbessert. Ihr könnt jetzt zwischen manuellem und automatischem Zielen wählen: Drückt Ihr den linken Trigger nur halb durch, zielt Ihr manuell.
Drückt Ihr den Trigger komplett durch, springt das Fadenkreuz zum nächstgelegenen Gegner. Auch mit Auto-Aim könnt ihr aber das Fadenkreuz noch leicht steuern und so die genaue Trefferzone anvisieren. In einer Mission wird es zum Beispiel notwendig sein, den Gegner nur zu verletzen, nicht aber zu töten. Hier sind Trefferzonen wie die Brust oder der Kopf also tabu.
Mit schnellen Richtungswechseln mit dem rechten Stick schaltet Ihr zwischen mehreren Feinden durch.
Beim Nahkampf hat Niko Bellic seinen Vorgängern Tommy Vercetti, Carl Johnson & Co. einige Moves voraus. So kann Niko Gegner schubsen und auf den Boden werfen. Außerdem hat er unterschiedliche Kick/Schlag-Kombos drauf. Per Knopfdruck lockt man die Kamera auf das aktive Opfer und verliert es so nicht aus den Augen.
So adrett wie Lara Croft wirkt Niko Bellic zwar nicht, aber bei der holden Actionheldin hat er sich einige Moves abgeschaut. So kann er nicht nur Zäune überwinden und auf Häuserdächer klettern, sondern sich sogar an einer Rehling entlang hangeln.
Die Geschwindigkeit beim Gehen kam uns etwas langsam vor. Deshalb sind wir per Tastendruck meistens gerannt. Hämmert man wie wild auf den Knopf, setzt Niko gar zum Sprint an.
Ob bei der PS3-Version die Rumble-Funktion unterstützt wird, war den deutschen Rockstar-Mitarbeitern nicht bekannt.
Nein, hier geht es NICHT um das, was mancher vielleicht denken mag. Über DIESEN Spaß können wir noch nichts sagen, aber wir gehen davon aus, dass Prostitution in GTA 4 ein Thema sein wird. Zumal wir durchaus ein paar Damen entdecken konnten, die als „leichte Mädchen“ durchgehen…
Aber kommen wir doch zum eigentlichen Thema: dem Autofahren! Das ist jetzt anspruchsvoller – aus zwei Gründen. Erstens ist es nicht mehr so leicht wie früher, an ein geeignetes Gefährt heranzukommen. Viel mehr Autos sind jetzt verschlossen, auch hier sorgt Rockstar Games für ein Plus an Realismus. Während eine gute Zentralverriegelung bei San Andreas aber das Ende aller Bemühungen bedeutete und man zu Fuß von dannen ziehen musste, ist Niko Bellic ein Experte im Autoknacken. Geknackt wird hier mit dem Ellbogen (Autsch!) oder einer Waffe, was weit weniger weh tut. Dann muss Niko noch den Wagen kurzschließen (dauert ca. drei Sekunden) und los geht’s.
Anspruchsvoller, die Zweite: Rockstar Games hat auch das Fahrverhalten realistischer gemacht. Man spürt noch etwas mehr Trägheit als früher, ohne dass dadurch der Actionanspruch von GTA IV gestört werden würde. Vor Kurven ist es jetzt durchaus angebracht, auf die Bremse zu treten. Mit etwas Übung gelingen aber mit Zuhilfenahme der Handbremse coole Slides, denn schließlich wird man mehr als einmal von feindlichen Gangs oder den Cops verfolgt. Manchem wird das Fahrverhalten vielleicht sogar zu anspruchsvoll sein, denn bei hoher Geschwindigkeit führen hastige Lenkbewegungen zu Drehern. Aber uns hat insbesondere das chillige Cruisen bei GTA IV mehr Spaß gemacht als bei GTA: San Andreas.
Die neue Kameraperspektive hat sich übrigens als sehr praxistauglich erwiesen. Die Kamera ist einen Spielmeter über der Straße platziert, zu besseren Übersicht aber nach links versetzt – damit Euer Wagen nicht im Weg ist. Ein guter Kompromiss aus Pistensau-Feeling und notwendigem Überblick über das Geschehen vor Euch. Die „alten“ Perspektiven sind aber natürlich auch wieder dabei.
Gute Dienste leistet das neue Navi mit genauer Kennzeichnung der Streckenführung. Gerade an Unter- bzw. Überführungen zeichnete uns der verlässliche Navigator ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht, schließlich erinnern wir uns noch an die nervigen Suchereien früherer Tage. Verlässt man die vorgegebene Strecke, dauert die Neuberechnung nur 4-5 Sekunden. Dass teurere Autos auch Navis mit Sprachausgabe haben sollen, wurde uns nochmal bestätigt, gesehen bzw. gehört haben wir das aber nicht.
Gerade zur Rush Hour ist auf den Straßen Liberty Citys die Hölle los. Da muss man entweder Geduld oder karosserietechnische Ellbogen mitbringen. Fein raus seid Ihr dann, wenn Ihr Euch einen Polizeiwagen besorgt habt, denn bei aktivierter Sirene machen die anderen Autos Platz.
Witzig war eine Szene, als wir mit dem Waffenhändler Little Jacob unterwegs waren. Denn der dauerbekiffte Rastafari steigt grundsätzlich nie ins Auto ein ohne sich vorher seinen Joint anzustecken. Schlagt Ihr dann während der Fahrt mit dem Ellbogen das Seitenfenster ein (um zum Beispiel zwecks Drive-by Euren Arm mit der Pistole rauszuhalten), dann kommen feine Rauchwölkchen aus dem Auto.
Richtig krass war eine Szene, als wir mit Vollgas in eine Mauer gerast sind, denn die Karambolage katapultierte Niko Bellic durch die Frontscheibe. Was lernen wir daraus? Im richtigen Leben immer anschnallen, liebe Leser!
Wenn man aus dem Fenster schießen will, muss man wie gesagt erst per Knopfdruck die Scheibe einschlagen. Man kann jetzt im Auto jede Handfeuerwaffe benutzen und sogar Granaten aus dem Fenster werfen. Dazu später mehr…
Fahrt Ihr über die Brooklyn Bridge, ist auf halber Höhe eine Maut in Höhe von 5 Dollar fällig. Prellt man den Wegezoll, bekommt man einen Fahndungsstern. Am Steuer eines Polizeiwagens ist man von der Maut aber befreit.
Durch Drücken der eigentlichen „Hup“-Taste spitzt Niko als Fußgänger die Lippen und pfeift nach einem Taxi. Die Taxifahrt kann man entweder sofort überspringen oder sich dabei die Stadt anschauen. Neben der Perspektive aus dem Taxi heraus gibt es auch eine filmische Taxifahrt aus wechselnden Kameraperspektiven, ähnlich den Replays bei Gran Turismo.
Wie in der Realität so haben auch Taxifahrer in Liberty City nicht immer eine Ahnung davon, wie sich Euch zum Zielort bringen sollen. Und sie sind richtig geschwätzig, erzählen Euch von ihrer Heimat, durchgeknallten Fahrgästen usw. So kann auch eine eigentlich langweilige Taxifahrt unterhaltsam sein. Übrigens: Stellt man dem Taxifahrer einen Bonus in Aussicht, drückt er mehr auf die Tube.
Die Fahrzeuge, die wir gesehen haben, kamen uns allesamt bekannt vor. Am meisten Spaß hatten wir auf einem Chopper.
Wie gewohnt dienen die ersten Missionen der Einführung in die Steuerung. In zwei Missionen, die wir gespielt haben, sind wir mit Little Jacob unterwegs und dringen zum Beispiel in ein Wohnhaus ein. Hier machen wir uns mit den Defensiv-Funktionen vertraut: An die Wand lehnen, hinter einem Sofa in Deckung gehen, von Deckung zu Deckung springen. Ihr könnt sogar hinter eine Deckung rutschen – sieht cool aus!
In der ersten uns gezeigten Mission müssen wir jemanden suchen, von dem wir zwar den Namen, aber nicht dessen Adresse kennen. Da kann nur ein Blick in den Polizeicomputer helfen. „Anfangs sind wir immer zum Polizeirevier in der Nähe gelaufen, um uns dort einen Polizeiwagen zu „besorgen“, so die Jungs von Rockstar Games. „Jetzt machen wir es uns einfacher: Wir rufen mit dem Handy 911 und prompt steht ein Polizeiwagen vor unserer Nase, den wir nur noch klauen müssen.“
In einer Mission fahren wir mit einem Außen-Aufzug ca. 20 Sekunden lang eine Häuserwand nach oben. Dort angekommen ist die Aussicht gigantisch, doch wie uns Rockstar Games erzählt, befinden wir uns gerade nur auf halber Höhe des höchsten Gebäudes in Liberty City. Trotzdem ist die Position perfekt, um einige Gegner wegzusnipern. Wie die Opfer in die Tiefe stürzen ist nicht geskriptet, sondern wird von der Euphoria Engine immer wieder neu berechnet. Einmal kann sich ein Angeschossener noch am Geländer festhalten, ein anderes Mal greift er ins Leere und stürzt in die Tiefe.
In der zweitcoolsten Mission, die wir gesehen haben, sollen wir einen LKW voller Heroin kapern. Die Chinesen denken, er sei verflucht, und wollen ihn loswerden. Wir wollen ihn – aber für umme! Nach einem mehrminütigen Schusswechsel schafft es einer der Chinesen wieder ins Führerhaus des Trucks und fährt los. Wir rennen hinterher und bekommen mit letzter Kraft die Stoßstange des LKWs zu fassen. Nun hängen wir erstmal wie ein Fähnchen im Fahrtwind.
Wir hangeln uns aufs Dach, doch jetzt hat uns der Fahrer entdeckt und versucht durch eine wilde Kurvenfahrt uns vom Dach zu befördern – natürlich alles voll spielbar! Mit schnellen Richtungswechseln wissen wir das aber zu verhindern. Hier zeigt sich die Euphoria Engine nicht ganz von ihrer besten Seite, denn wenn Niko am Rand des Dachs liegt, sollte sein äußeres Bein eigentlich runterhängen anstatt in der Luft zu schweben.
Sei‘s drum: Wir krabbeln bäuchlings nach vorn und treten dann mit Gewalt das Beifahrerfenster ein. Es kommt zu einem Handgemenge, bei dem sich ein Schuss löst und ein Luftloch zwischen Unterkiefer und Kopfdecke schafft. Ey, das war ein Versehen, ehrlich!
Kommen wir zur coolsten Mission, die wir in GTA IV bis jetzt gespielt haben. Hier klauen wir nach einer wilden Schießerei am Hafen von Ney Jersey (hier „Alderney“) einen LKW voller potenzsteigernder Pillen. Logisch, dass wir sofort ein paar Fieslinge im Schlepptau haben. Diese sind in ihren PKWs natürlich viel schneller als wir in unserem behäbigen LKW. Also blicken wir per Knopfdruck nach hinten und versuchen, aus dem offenen Fahrerfenster ein paar Handgranaten auf die Verfolger zu werfen.
Doch das war am Ende unserer zweistündigen Zocksession zu knifflig für uns, schließlich hatten wir tierischen Hunger und an Essen während der Präsentation war nicht zu denken. Ergebnis: Unsere Handgranate trifft ein unbeteiligtes Fahrzeug direkt neben uns, das in Flammen aufgeht und uns mit ins Verderben explodiert…
Übrigens: Bei aktiviertem Cheat sind die Xbox-360-Achievements passé.
Wie bereits in GTA: San Andreas werden die Missionsbeschreibungen weniger in den Cutscenes rübergebracht, die eher zur Unterhaltung und zur Vorstellung der Personen dienen, sondern während der Autofahrten. So kommt einem die Fahrt zum Zielort kürzer vor.
Entgegen anders lautender Gerüchte wird es übrigens NICHT möglich sein, während einer Mission an Checkpoints zu speichern. Allerdings wird es einige XXL-Missionen geben, die sich über mehrere Tage erstrecken und die von kleineren Aufträgen unterbrochen werden. Hier wird dann natürlich schon mehrmals gespeichert. Apropos: Nach geschaffter Mission muss man nicht mehr zum Versteck fahren, um zu speichern, sondern es wird automatisch gespeichert.
Habt Ihr eine Mission nicht geschafft, dann kriegt Ihr eine SMS aufs Handy geschickt, in der Ihr gefragt werdet, ob Ihr die Mission nochmal probieren wollt. Antwortet Ihr mit „Ja, klar“, dann landet Ihr automatisch am Startpunkt der Mission.
Über die meisten Personen in GTA IV haben wir bereits in unserem Special "Die Hauptdarsteller in der Übersicht" sowie in einem weiteren Special zum Launch der offiziellen GTA IV-Website berichtet. Bei unserer Hands-on-Session sind uns allerdings weitere Details zu bekannten Charakteren sowie einige bisher unbekannte Personen aufgefallen. Logisch, dass wir Euch diese Informationen nicht vorenthalten wollen.
Brucie mag Niko Bellic. „Er ist kein Polacke!“ fährt er seinen vorlauten Handlanger an, als der unseren Helden beleidigt. Brucie braucht Hilfe, Niko braucht Geld, also wird man sich schnell einige. Brucie mag aber nicht nur Niko, sondern auch dicke Halsketten und, ähm, Pussies…
Mikhail ist Russe und geht selten ohne seine zwei Schlampen Vera und Katerina aus. Die beiden stehen auf Mikhail, oder auf die Flasche Schampus auf dem Tisch, so genau weiß man das nicht.
Phil Bell ist ein ehrenwerter Geschäftsmann – zumindest will er, dass die Cops so über ihn denken. In Wirklichkeit gehört Bell zur italienischen Mafia und hat mehr Dreck am Stecken als ein durchfallkranker Kanarienvogel. Eigentlich ist ja Ray der Mann fürs Grobe, aber da Ray keine Zeit hat, stellt er Phil Bell seinen neuen Freund Niko vor. Als Phil Niko über dessen Auftrag informieren will, dreht er sein Radio so laut, dass eventuell vorhandene Wanzen nichts davon mitbekommen.
Eine weitere bisher unbekannte Person ist Playboy X. Den coolen Afroamerikaner lernt Niko über Elizabeta, die durchgeknallte Dealerin, kennen. Playboy X wohnt in einem schicken Loft mit Dachterasse. Tja, Dope raucht man halt am besten unter freiem Himmel... Der Kumpel von Playboy X heißt Dwayne Forge. Die beiden liefern sich einen typischen Homey-Dialog. Zitat Playboy X: "Ich bin wieder draußen." Zitat Dwayne: Woraus? Aus dem Kindergarten?"
Und dann wäre da noch Patrick, genannt Packie. Packie ist ein Ire wie er im Buche steht: Asozial, cholerisch und stinkend faul. Packie handelt mit Viagra-Pillen und wohnt noch zuhause bei Mutti. Dass sie ihn immer noch wie ein Kind behandelt, könnte eines Tages ein schlimmes Ende nehmen. Packies Schwester Kate ist übrigens die junge Dame, die Niko Bellic im dritten GTA IV Trailer einen Kuss auf die Wange gibt.
Jetzt ist es offiziell: Niko Bellic ist nicht nur in Liberty City, weil sein Cousin Roman ihm vom „American Dreasm“ vorgeschwärmt hat, sondern Niko hat noch eine andere Mission in Liberty City: „Niko sucht nach einer Person aus seiner Vergangenheit, die ihn hintergangen hat“, so ein Sprecher von Rockstar Games. Anfangs ist aber Roman Nikos wichtigste Bezugsperson. Niko hilft in Romans Taxiunternehmen aus, doch schnell driftet unser Held in die Illegalität ab.
Die Zwischensequenzen gehören wie gehabt zu den atmosphärischen Highlights von GTA. Wo in vielen anderen Spielen Personen und Kameraperspektiven starr verharren und man Emotionen mit der Lupe suchen muss, sind die Cutscenes in GTA IV von Hollywood-Produktionen nicht zu unterscheiden. Der Drehbuchautor sorgt für urkomische oder arschcoole aber nie langweilige Dialoge, der Regisseur für eine der Situation angemessene Kameraführung – und die Darsteller vermitteln durch ihre ausdruckstarke Mimik und Gestik das komplette Repertoire an Emotionen. Man könnte meinen, dass die Rockstars (und vielleicht noch Hideo Kojima) die einzigen Spiel-Designer sind, die ab und an ins Kino gehen…
Verbal ging’s in den uns gezeigten Cutscenes erwartet derb zur Sache. Das Wort „Fuck“ wurde am häufigsten genannt, gefolgt von „Shit“ und „Asshole“. Held Niko Bellic wurde mal als „Polacke“, mal als „russischer Esel“ bezeichnet. Einen eindeutigen Beleg für Nikos konkrete Herkunft haben wir aber immer noch nicht gesehen oder gehört. Wir tippen ja immer noch darauf, dass Niko Bellic ein Serbe ist – hier unsere Argumente.
GTA-typisch findet man in Libery City überzeichnete Klischees im Dutzend billiger. Osteuropäer sind wortkarg und kaltblütig, Chinesen gewitzt und konsequent, Iren total irre, Cops korrupt und Afroamerikaner mit ihren Homey-Dialogen die Coolness in Person. Das weibliche Geschlecht ist in der Regel käuflich und fühlt sich von starken Typen angezogen. Außerdem treten die Damen gerne mal im Duo auf und tragen knappe Klamotten.
Einmal mehr setzt Rockstar Games auf keine durchgängige, stringente Filmhandlung, sondern ähnelt mit seinen vielen skurrilen Episoden eher einer guten TV-Serie. Viele Personen sind auf die eine oder andere Art miteinander verbunden. Playboy X lernt Niko über Elizabeta kennen, Little Jacob ist ein Kumpel von Roman, Kate die Schwester von Packie. Wir wollen uns ja nicht wiederholen, aber GTA würde wohl auch ohne Spiel hervorragend als TV-Serie im Stile der „Sopranos“ funktionieren.
Die „Hollywood-Kameraperspektive“ wird übrigens auch beim Autofahren genutzt. Wie hier schon erwähnt, kann man sich zum Beispiel Taxifahrten im Filmstil zu Gemüte führen. Auch das Überfahren der Brooklyn Bridge (hier „Broker Bridge“) wird als kurze Cutscene dargestellt.
Wir geben es gerne zu: Es war purer Zufall, dass wir die ersten waren, die von Rockstar Games die frohe Botschaft erhielten, das Grand Theft Auto IV ungeschnitten nach Deutschland kommt (wir berichteten). Denn just während unseres Hands-on-Termins bekam Rockstar Games die Mitteilung von der USK, dass die Originalversion das USK-Logo „Keine Jugendfreigabe“ erhält. Schnitte, um einer etwaigen Indizierung aus dem Wege zu gehen, sind also nicht notwendig. Aber im Spielejournalismus ist es eben wie im Fußball-Strafraum: Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein!
Wer jetzt denkt, dass Rockstar Games gänzlich auf Gewaltdarstellungen verzichtet hat, der irrt sich gewaltig. Schließlich gehört Gewalt zu GTA wie lockere Sprüche zu Dieter Bohlen. Und so spritzt auch in Liberty City rotes Blut, wenn Faustschläge im Gesicht oder Kugeln im Körper landen. Allerdings nicht literweise, sondern eher in realistischen Mengen. Es ist auch möglich, auf am Boden liegende Opfer einzutreten.
Extreme Brutalität haben wir aber nicht gesehen. Damit meinen wir abgetrennte Köpfe oder zerfetzte Körper. Aber mal ehrlich: Wer braucht sowas?
Eine vor einem Feind explodierende Handgranate sorgt also nicht für ganz ekelhafte Dinge, sondern bugsiert die Person „nur“ in hohem Bogen durch die Luft.
In Sachen Waffen haben wir keine Neuerungen entdecken können. Gesehen haben wir diverse Pistolen, MPs, Maschinengewehre, Handgranaten, Molotov Cocktails, sowie das Messer und die Bazooka. Wir sind aber gespannt, was Little Jacob noch so aus seinem Kofferraum kramt.
Nicht innovativ, aber nett anzuschauen: Wird Niko Bellic getroffen, landen Blutspritzer auf Eurer TV-Mattscheibe. Auch Nikos Kleidung kriegt rote Flecken, wenn Niko des Öfteren getroffen wird. Also lieber in Deckung gehen!
Je nach Geschwindigkeit und Aufprallwinkel rutschen oder fliegen überfahrene Fußgänger physikalisch korrekt über die Kühlerhaube – der Euphoria Engine sei Dank. Blutflecken bleiben dabei am Auto kleben.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Gewalt in GTA IV realistischer ist als in den Teilen zuvor, aber nicht übertrieben oder gar ekelhaft. Trotzdem gehört GTA IV keinesfalls in die Hände von Kindern oder Jugendlichen.
Nicht nur wegen der verbesserten Steuerung sind Schusswechsel jetzt deutlich spannender, denn auch die Künstliche Intelligenz der Gegner wurde generalüberholt. Die Mafiosi und Triaden laufen nicht einfach auf Euch zu, sondern gehen in Deckung, agieren im Team und greifen von mehreren Seiten an. Unsere Handgranaten wurden zwar nicht zurück geworfen, aber potentielle Opfer nahmen rasch die Beine in die Hand, vorausgesetzt, die Handgranate war für sie auch sichtbar.
Wie schon beim Vorgänger San Andreas verhalten sich Personen unterschiedlich, wenn Ihr sie aus dem Wagen zerrt. Der eine bleibt verblüfft stehen, der andere läuft ängstlich davon, doch mancher will sein Fahrzeug nicht kampflos abgeben sondern zieht Euch wieder aus dem Auto wenn Ihr nicht schnell genug davonrast. Beim Verhalten der Cops ist uns ebenfalls kein Unterschied zu früher aufgefallen. Die Polizei greift schnell zur Waffe, lässt sich aber auch leicht austricksen.
Trotzdem sollte man sich jetzt noch mehr Gedanken darüber machen, ob man bei einer Mission wirklich seinen Weg mit Leichen pflastern muss oder ob man nicht unauffälliger zum Ziel kommt.
Wie leicht Ihr den Schutzmännern entkommen könnt, hängt natürlich von Eurem Fandungslevel ab. Das neue Fahndungssystem haben wir Euch ja schon in unserer ersten GTA IV Vorschau erklärt. In der Praxis bedeutet das ein echtes Spaßplus! Früher führten Euch die meisten Verfolgungsjagden mit der Polizei ja noch zum nächsten Pay’n’Spray. Das war zum einen eintönig und zum anderen nicht sonderlich realistisch, dass uns die Polizei dabei sieht, wie wir in die Lackiererei fahren, unser Auto mit anderer Farbe aber plötzlich nicht mehr erkennt.
Alles Geschichte! Jetzt verläuft das Katz-und-Maus-Spiel mit den Cops vielfältiger, spannender und realistischer. Allerdings wird’s bei vier Fahnungssternen nicht unbedingt leichter, denn der Suchradius ist wegen der Polizeihubschrauber am Himmel sehr groß. Am besten sollte man es erst gar nicht soweit kommen lassen…
ja, über die Musik können wir wenig sagen, denn wir haben kaum welche gehört. Im Auto war das Radio immer aus, nur gelegentlich haben wir von geschlossenen anderen Autos dumpfe Töne vernommen. Das einzige Stück, das wir erkannt haben, war ein Track von Prodigy, der aus einer Yacht schallte.
14 Radiosender soll es insgesamt geben. Was da konkret laufen wird, darum macht Rockstar Games immer noch ein großes Geheimnis.
Immerhin ist sicher, dass es wieder mindestens einen Call-in-Sender geben wird, nämlich WKTT ("We Know The Truth") Radio. Schließlich haben die Rockstars im Juli 2007 eine coole Aktion veranstaltet, bei der Fans eine Telefonnummer anrufen und ihre eigene Stimme ins Spiel bringen konnten.
Wenn man Niko Bellic, den Helden von GTA IV, gerade einmal nicht bewegt, dann kratzt er sich erst am Kopf, dann am Arm – und schließlich im Schritt. (Zitat des Cynamite-Redakteurs: „Der hat sich jetzt nicht wirklich am Sack gekratzt, oder!?“ Antwort des Rockstar-Mitarbeiters: „Doch, klar, der muss halt auch mal seine Sachen richten“).
Fährt man Fußgänger über den Haufen, bleiben Blutflecken auf der Motorhaube zurück.
An diversen Stellen schrubben Reinigungskräfte den Boden.
Eine Biersorte in Liberty City heißt „Pißwasser“ – die Rockstars haben uns ein entsprechendes Werbeplakat gezeigt.
Autos hupen, wenn Niko direkt vor ihnen über die Straße läuft.
Fußgänger beschäftigen sich, knipsen Fotos, unterhalten sich, essen etwas usw.
Ab und zu trifft man auf Obdachlose, die sich mit einem Feuer in einer Tonne versuchen, aufzuwärmen, und Niko um etwas Geld bitten.
Am Straßenrand stehen geparkte sowie gelegentlich auch kaputte Autos mit offener Motorhaube.
Der Times Square (hier „Star Junction“) ist DAS Highlight in Liberty City. Dutzende Reklametafeln machen den Mittelpunkt Manhattans zum Erlebnispark, zudem findet man hier zu den richtigen Zeiten mehr Passanten als irgendwo sonst in Liberty City.
Ungeplant haben wir einen Abstecher zum Flughafen von Liberty City gemacht, sind unter den Tragflächen eines Jumbo Jets hindurch gerast und hätten ein anderes Flugzeug beinahe am Start gehindert.
Ein zerschossener Autoreifen löst sich Fetzen für Fetzen von der Felge, bis man schließlich nur noch auf selbiger fährt. An den Funken kann man erkennen, wann nichts mehr vom Reifen übrig ist. Bremst man dann scharf, hinterlässt die Felgenseite eine andere Spur auf dem Boden wie die Seite, wo noch der Reifen vorhanden ist.
Ein Sportwagen (dessen Namen wir uns leider nicht gemerkt haben) hat den Auspuff an der Seite („Sidepipe“). Hier kommt es gelegentlich zu Fehlzündungen mit der Folge, dass Funken aus den Sidepipes kommen.
Der Nachname „Bellic“ wird nicht „Bellitsch“, sondern „Bellik“ ausgesprochen.
Romans Taxiunternehmen heißt „Roman Bellic Enterprises“.
Steigt Niko aufs Motorrad, zieht er sich automatisch einen Helm über. Fällt man herunter, kann es passieren, dass der Helm vom Kopf fällt.
In einigen Missionen kann man den Polizeifunk abhören.
Die Soundabmischung ist auf Raumklang optimiert – es gibt viele bidirektionale Effekte.
Fällt ein Gegner von einem Balkon, kann er auch mal in das Dach eines unten stehenden Autos krachen.
Nikos Handy sieht aus wie eines der Marke Sony Ericsson (W 800i)
Polizei, Taxi, Krankenwagen & Co. kann sich einfach per Handy bestellen
In GTA IV steckt so viel Detailliebe, dass es unmöglich für uns war, auf alles zu achten bzw. uns alles aufzuschreiben. Hätten wir doppelt so lange spielen können, wäre wohl auch diese Auflistung doppelt so umfangreich - und trotzdem noch lange nicht vollständig!
n grandioser Next-Gen-Optik und mit 10.000 kleinen und großen Detailverbesserungen dürfte GTA IV jeden Konkurrenten in diesem Jahr mit Leichtigkeit pulverisieren. Wo andere Entwickler auf einen Features-Overkill setzen, setzt Rockstar Games auf Detailliebe. Wo anderorts Aliens zum 34.000.000 mal die Erde bedrohen, stellt Rockstar Games Menschen der Unterwelt und ihre alltäglichen Problemchen in den Mittelpunkt der Handlung. Menschen, die überdreht, arrogant, fies, liebenswürdig oder einfach nur arschcool sind, aber garantiert nie langweilig.
Für einen Spieleredakteur, der sich bei 99 Prozent aller Games fragen muss, ob Spiele-Entwickler eigentlich auch mal ins Kino gehen, ist GTA IV die Bestätigung dafür, dass es doch möglich ist, das beste aus den Welten „Film“ und „Spiel“ zu kombinieren. Und dafür, dass „Handlung“, „Charaktere“ und „Atmosphäre“ nicht zwingend auf Platz 15, 19 und 23 der Prioritätenliste stehen müssen.
GTA: San Andreas hat sich weltweit 20 Millionen Mal verkauft – logisch, dass man das Konzept beim Nachfolger nicht drastisch verändert. Dafür hat Rockstar Games bei Kundenbefragungen genau hingehört, die gröbsten Schwächen wie die Schusswechsel-Steuerung identifiziert und ausgemerzt. Zusammen mit dem teils unglaublich hohen Maß an Realismus sowie coolen Features wie der Freundschaftenpflege und dem allgegenwärtigen Einsatz von Handy und Internet ergibt sich auch spielerisch ein großes Potenzial für Aha-Erlebnisse.
Natürlich müssen auch die Rockstars Kompromisse eingehen, verfügen nicht über unendlich viel Zeit und Hardwarepower. Aber grafische Mängel wie die Texturqualität oder das „Reinfaden“ von Grafikdetails sind ob der optischen Gesamtbrillanz leicht zu verschmerzen. Der GTA-Serie gelingt es nun mal auf einzigartige Weise, so viele Sympathiepunkte beim Spieler zu sammeln, dass er über kleinere Schwächen gerne hinweg sieht, ganz nach dem Motto „Nobody’s perfect.“
Beim Schlusssatz unseres Fazits können wir uns dem Standard-Kommentar aus der Community nur anschließen: Wir wollen GTA IV endlich (länger als zwei Stunden) spielen!