Im Vergleich zur Vorratsdatenspeicherung oder dem ganzen Social Network-Gedöns finde ich Google ehrlich gesagt schon fast harmlos. Ich selbst benutze z. B. Chrome, Google Reader und selten mal Google Docs. Deren Maildienst wäre mir dann aber schon zu viel des Guten.
Man sollte halt nur darauf achten wie man solche Dienste nutzt, denn was Google und vergleichbare Service Provider von einem Wissen, hängt vor allem von einem selbst ab. Man sollte halt keine Informationen über sich ins Netz stellen, welche man nicht auch auf einem großen Poster an die Wand der Bahnhofsvorhalle klatschen würde.
Ich käme z. B. nie auf die Idee vertrauliche Dokumente mit Google Docs zu bearbeiten oder meine Backups unverschlüsselt bei einem Sharehoster hochzuladen. Wenn Google & Co. nun wissen welche Blogs ich lese ist mir das ziemlich Wurscht.
Wer Google das Erstellen von genauen Profilen zumindest erschweren will, sollte ab und zu mal den Browserverlauf und die Cookies löschen* und vor einer Suchanfrage möglichst aus seinem Google Account ausloggen. Die meisten deutschen Internetprovider teilen ihren Kunden ihre IP-Adresse bei der Einwahl ohnehin dynamisch zu. Ohne Cookies wird es also schwer die IP-Adressen für längere Zeit bestimmten Personen zuzuordnen.
Der Konzern selbst wird die Profildaten seiner Kunden hauptsächlich für die Verbesserung seiner Angebote und vor allem für personalisierte Werbung nutzen, macht Google doch den Großteil seines Umsatzes mit Online-Werbung. Ein Profil des potentiellen Kunden zu haben ist für Werbung zwar nützlich, ein zu genaues Profil hilft allerdings auch nicht unbedingt weiter. Wer kauft schon eine Werbeanzeige für ein Produkt, das so nur zum Profil von Erna Schneider-Lüdenscheid (Name ist frei erfunden) aus Castrop-Rauxel passt?
An genaueren Profilen dürften eher Behörden interessiert sein. Falls z. B. die Heimatschutzbehörde in den USA von Google Informationen zu einer bestimmten Person haben will, braucht sie dafür seit dem Inkrafttreten des Patriot Act nicht einmal mehr eine gerichtliche Anordnung.
Um den Verdacht solcher Behörden zu erregen reicht mitunter ein dummer Zufall oder ein falsch geschriebener Name in deren Akten. Wobei, in dem Fall hat man vermutlich noch ganz andere Probleme als Google.
Ich selbst benutze statt Googles Suchmaschine ganz gern
Ixquick. Die speichern überhaupt keine Nutzerdaten und optional kann man über eine verschlüsselte Verbindung das Mitlauschen erschweren.
Falls es unbedingt die Suchinfrastruktur von Google sein muss, man aber das Datensammeln erschweren möchte, kann man als Alternative auch
Scroogle nutzen.
*Das gilt auch für Flash-Cookies, welche bei Werbeanbietern immer beliebter werden und die man nicht so ohne weiteres im Browser löschen kann:
http://de.wikipedia.org/wiki/Flash-Cookie
Für Firefox gibt es dafür auch ein Addon, mit welchem man das auch automatisch machen kann, namens BetterPrivacy:
https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/6623
Wer andere Browser nutzt macht das halt ab und zu von Hand.