Eure Vorschläge für eine erfolgreiche Integration von Flüchtlingen!

Ich finde diese Argumentation nicht sehr überzeugend. Gehen wir dein Beispiel mit den Klos mal kurz durch. Welche Möglichkeiten gibt es für die Unternehmen?

Option 1: Arbeitsplätze ins Ausland verlagern (Diese Option fällt in deinem Beispiel denke ich in den meisten Fällen weg und ist hier nicht relevant, dürfte aber für zahlreiche andere Güter und Dienstleistungen eine Möglichkeit darstellen)

Option 2: Ersetzen von menschlicher Arbeitskraft durch Maschinen (In Bezug auf das Kloputz-Beispiel reicht das Spektrum hier von besseren Putzgeräten, mit denen die Mitarbeiter ausgerüstet werden, so dass sie weniger Zeit für das Putzen eines Klos benötigen bis hin zu Klos, die sich zu 100% selber reinigen. Alle diese Fälle haben gemeinsam, dass weniger menschliche Arbeitskraft benötigt wird.)

Option 3: Die Unternehmen entlassen keine Mitarbeiter und zahlen den höheren Lohn, verlangen aber dafür, dass der Zeiteinsatz pro Klo geringer ausfällt. Dies kann im Ergebnis zu einer geringeren Qualität oder auch zu einer höheren Arbeitsbelastung (Stichwort "Burn-Out") führen. Darüber hinaus wird bei gleicher Anzahl von Klos nun weniger menschliche Arbeitskraft benötigt.

Option 4: Die Unternehmen entlassen keine Mitarbeiter und zahlen den höheren Lohn, erhöhen dafür aber gleichzeitig den Preis, den sie ihren Kunden für das Putzen eines Klos in Rechnung stellen (hier ist es nun sehr wahrscheinlich, dass in vielen Fällen die Nachfrage nach der Dienstleistung "Klo-Putzen" zurückgehen wird. Denkbar wäre z. B., dass die Klos seltener geputzt werden oder dass Toiletten dichtgemacht werden, so dass insgesamt weniger Klos zur Verfügung stehen.)

Option 5: Verstoß gegen das Mindestlohngesetz und Zunahme der Schwarzarbeit (es kursieren ja schon ganz aberwitzige Storys im Netz, welchen bürokratischen Aufwand die Behörden betreiben, um die Einhaltung des Mindestlohns flächendeckend durchzusetzen, beispielsweise: "Mit Mindestlohn und Frauenquote kommt die Lohnpolizei").

In einem optimistischen sechsten Szenario könnte eine Erhöhung des Preises für die Dienstleistung "Klo-Putzen" zu keinem Nachfragerückgang führen (vollkommen unelastische Nachfrage). In diesem Fall würden die Kunden des Putz-Dienstleisters die höheren Preise akzeptieren, bezahlen und in ihrer Kostenstruktur dementsprechend berücksichtigen. Das Ergebnis wäre Inflation (die MA hätten nichts von ihrer Lohnerhöhung).

Wie man es dreht und wendet, es müssen im Einzelfall sehr viele positive Rahmenbedingungen vorherrschen, damit ein Mindestlohn in Bezug auf die Nachfrage nach menschlicher Arbeitskraft keine negativen Wirkungen entfaltet. Soll der höhere Lohn zusätzlich auch noch zu mehr Kaufkraft führen (die Menschen haben real "mehr in der Tasche" und können sich mehr leisten), wird das Ganze noch schwieriger und unrealistischer.

Und auf deine sogenannten Optionen habe ich im Prinzip doch schon geantwortet... mir prinzipiell auch egal wie du meine Argumentation findest... ich persönlich finde sie neben schlüssig auch noch menschlich... zumindest das kannst du nicht von dir behaupten...

Diese Optionen stehen allen Unternehmern doch heute schon zur Verfügung... ganz unabhängig von einem Mindestlohn.... gerade in so Berufen wie "Klos putzen", wo es keine Arbeitnehmervertretung gibt, die den Namen verdient hätte.... als ob auch nur ein Unternehmer in dem Bereich mehr Leute beschäftigt als unbedingt notwendig (Stichwort Effizienz)... oder die Klos öfter geputzt würden als es irgendwelche Hygenevorschriften besagen... oder er nicht versucht seine Anzahl an Angestellten zu verringern durch den Einsatz modernerer Methoden... das alles passiert doch lohnunabhängig und wird unter dem schönen Begriff "Gewinnmaximierung" positiv umschrieben. Kein Unternehmer wird von sich aus sagen "Hach wenn ich euch nur 6 € bezahlen darf, dann dürft ihr ruhig doppelt solange für ein Klo brauchen... stelle ich halt 2 ein"... das zu glauben ist doch mehr als naiv!

Und was deine Option 4 angeht, da schlag ich dich jetzt mit deinen eigenen Waffen: Sobald der erste nämlich merkt, dass er 10€ / h bezahlen kann, und seinen Kunden trotzdem noch das gleiche Angebot (sowohl von der Dienstleistung wie von den Kosten her) machen kann wie vorher und dabei immer noch Gewinn macht wird sein Klo-Putz-Geschäft florieren während seine Konkurrenz, die jeden Euro doppelt an die Kunden weitergeben will dann entweder nachziehen müssen oder verschwinden..... der Markt regelt das schon lieber Yuri ;) So knapp kalkuliert nämlich heute schon niemand, dass ihn 1,50 pro Mannstunde in den Ruin treiben würden ;) Ich kalkuliere sehr häufig Dienstleistungen für Verträge mit Großunternehmen... da is mehr als genug Spanne glaub mir ^^
 
Und auf deine sogenannten Optionen habe ich im Prinzip doch schon geantwortet... mir prinzipiell auch egal wie du meine Argumentation findest... ich persönlich finde sie neben schlüssig auch noch menschlich... zumindest das kannst du nicht von dir behaupten...
Ich würde es gut finden, wenn wir in unserer Diskussion Ziele und Mittel auseinanderhalten würden. Auf diese Art und Weise könnten wir es denke ich auch vermeiden persönlich zu werden und dem anderen Unmenschlichkeit oder Ähnliches vorzuwerfen. Ich finde das ist kein guter Stil. Der Mindestlohn ist ein Mittel um bestimmte Ziele zu erreichen. Er ist kein Selbstzweck. Dementsprechend muss sich der Mindestlohn als Instrument an der Frage messen lassen inwieweit er (1) dazu geeignet ist diese Ziele zu erreichen, (2) ob es nicht andere Vorgehensweisen als den Mindestlohn gibt, mit denen diese Ziele besser erfüllt werden können und (3) inwieweit der Mindestlohn wichtigen wirtschaftspolitischen Zielen vielleicht sogar entgegensteht (Zielkonflikte).

Mit den Zielen ansich, die der Mindestlohn erreichen soll, habe ich weitgehend kein Problem. Vor mir aus sollen die Leute gerne alle mindestens 20 € / Stunde verdienen. Auch denke ich dass es notwendig und richtig ist in einer Gesellschaft in gewissem Maße eine Umverteilung von oben nach unten vorzunehmen. Ich bin allerdings für mich zu dem Ergebnis gelangt, dass der Mindestlohn (1) nicht dazu geeignet ist die propagierten Ziele angemessen zu erfüllen, (2) es Instrumente gibt, die bessere Ergebnisse liefern können und (3) der Mindestlohn volkswirtschaftlich erhebliche Gefahren in sich birgt.

Blade said:
Diese Optionen stehen allen Unternehmern doch heute schon zur Verfügung... ganz unabhängig von einem Mindestlohn.... gerade in so Berufen wie "Klos putzen", wo es keine Arbeitnehmervertretung gibt, die den Namen verdient hätte.... als ob auch nur ein Unternehmer in dem Bereich mehr Leute beschäftigt als unbedingt notwendig (Stichwort Effizienz)... oder die Klos öfter geputzt würden als es irgendwelche Hygenevorschriften besagen... oder er nicht versucht seine Anzahl an Angestellten zu verringern durch den Einsatz modernerer Methoden... das alles passiert doch lohnunabhängig und wird unter dem schönen Begriff "Gewinnmaximierung" positiv umschrieben. Kein Unternehmer wird von sich aus sagen "Hach wenn ich euch nur 6 € bezahlen darf, dann dürft ihr ruhig doppelt solange für ein Klo brauchen... stelle ich halt 2 ein"... das zu glauben ist doch mehr als naiv!
Naja, also wenn es deiner Meinung nach keine Produktivitätspotentiale mehr gibt, die hier gehoben werden können (die MA putzen mehr Klos/Stunde bei gleicher Qualität), dann werden halt diejenigen Mitarbeiter im Unternehmen entlassen werden, die pro Stunde mehr Kosten als sie nutzen. Von meist eher linken Ökonomen wird nämlich häufig das Argument ins Feld geführt, mit der Einführung eines Mindestlohns würde nicht nur der Lohn, sondern auch die Produktivität steigen, weshalb es zu keinen Entlassungen kommen müsste. Z. B. weil die Mitarbeiter aufgrund des höheren Lohns motivierter sind oder irgendwelche Qualifikationsmaßnahmen durchgeführt werden. Ich sehe das allerdings auch eher so wie du und halte das für unwahrscheinlich. Denn wenn es diese Potenziale gäbe, dann hätten die Unternehmen diese schon identifiziert und gehoben.

Blade said:
Und was deine Option 4 angeht, da schlag ich dich jetzt mit deinen eigenen Waffen: Sobald der erste nämlich merkt, dass er 10€ / h bezahlen kann, und seinen Kunden trotzdem noch das gleiche Angebot (sowohl von der Dienstleistung wie von den Kosten her) machen kann wie vorher und dabei immer noch Gewinn macht wird sein Klo-Putz-Geschäft florieren während seine Konkurrenz, die jeden Euro doppelt an die Kunden weitergeben will dann entweder nachziehen müssen oder verschwinden..... der Markt regelt das schon lieber Yuri ;) So knapp kalkuliert nämlich heute schon niemand, dass ihn 1,50 pro Mannstunde in den Ruin treiben würden ;) Ich kalkuliere sehr häufig Dienstleistungen für Verträge mit Großunternehmen... da is mehr als genug Spanne glaub mir ^^
Ja, das mag im Einzelfall so sein, dass es Unternehmen gibt, die einen Gewinnrückgang aufgrund eines Mindestlohns leicht verkraften können. Insbesonderen kann ich mir vorstellen, dass (1) große Unternehmen, (2) kapitalintensive Unternehmen, die wenige menschliche Arbeitskraft benötigen und (2) westdeutsche Unternehmen in manchen Fällen Gewinner seien könnten. Bevor irgendein Unternehmer aber auf seinen Gewinn verzichtet wird er zunächst alle anderen Optionen prüfen, die ihm zur Verfügung stehen. Das kann im Extremfall sogar bedeuten, das Unternehmen zu liquidieren und das Kapital in eine andere Branche zu investieren, die eine höhere Rendite und Gewinn verspricht. Der einzelne MA wird letztlich in jedem Fall seinen höheren Lohn rechtfertigen müssen, also ob er - obwohl der Preis, der für das Klo-Putzen in Rechnung gestellt wird, nicht gestiegen ist - die höheren Kosten auch tatsächlich erwirtschaften kann.
 
es gibt für mich zwei ganz krasse fehler des derzeitigen systems.

1. das sich menschen an die ökonomie anpassen und nicht das sich ein wirtschaftssystem oder ökonomisches system an die bedürfnisse und vorstellungen der menschen anpasst.

2. das geld/arbeit mit lebensstandard und somit lebensmöglichkeiten/gefühl verbunden werden muss, weil der lebensstandard abhängig vom geld ist.
 
Die Grafik zeigt Marktangebot und Marktnachfrage (Aggregation der Nachfrage- und Angebotsfunktionen der einzelnen Wirtschaftssubjekte).
nichts anderes habe ich gesagt: der EINZELNEN wirtschaftssubjekte in sachen arbeit! aber die arbeitnehmer (und ganz besonders die hier diskutierte gruppe der mindestlöhner) geben quasi 100% ihrer kohle wieder aus und das zum größten teil so, dass der binnemarkt davon profitiert. und diesen entscheidenden umstand mein bester, darf man nicht unter den tisch fallen lassen.

Das wäre natürlich optimal, ist aber unrealistisch, was du weiter unten in deinem Beitrag ja auch selber schreibst, jedenfalls sofern man auch das Ziel der Vollbeschäftigung anstrebt.
falsch. s.o.
nochmal gröber: die sog. neoklassik geht davon aus, dass wenn die löhne nur niedrig genug sind, vollbeschäftigung eintritt. völliger quatsch. wenn die nachfrage nach den produkten mangels kaufkraft nicht da ist, machen die unternehmen dicht. -> mehr arbeitslosigkeit.

Jetzt widersprichst du dir aber ein bisschen selber: Auf der einen Seite betonst du weiter oben die Bedeutung bzw. den Zusammenhang von Arbeit und Würde, auf der anderen Seite plädierst du dafür es einfach zu akzeptieren, dass Leute (aufgrund zu höher Löhne?) keinen Job finden. Eigentlich eine typische Argumentation, die man von Fans des Bedingugslosen Grundeinkommens hört ("Maschinen werden menschliche Arbeit überflüssig machen").
wir reden von 8,5€.
ne diskussion zum bge würde den rahmen sprengen.

Ich finde diese Argumentation nicht sehr überzeugend. Gehen wir dein Beispiel mit den Klos mal kurz durch. Welche Möglichkeiten gibt es für die Unternehmen?

Option 1: Arbeitsplätze ins Ausland verlagern (Diese Option fällt in deinem Beispiel denke ich in den meisten Fällen weg und ist hier nicht relevant, dürfte aber für zahlreiche andere Güter und Dienstleistungen eine Möglichkeit darstellen)

Option 2: Ersetzen von menschlicher Arbeitskraft durch Maschinen (In Bezug auf das Kloputz-Beispiel reicht das Spektrum hier von besseren Putzgeräten, mit denen die Mitarbeiter ausgerüstet werden, so dass sie weniger Zeit für das Putzen eines Klos benötigen bis hin zu Klos, die sich zu 100% selber reinigen. Alle diese Fälle haben gemeinsam, dass weniger menschliche Arbeitskraft benötigt wird.)

Option 3: Die Unternehmen entlassen keine Mitarbeiter und zahlen den höheren Lohn, verlangen aber dafür, dass der Zeiteinsatz pro Klo geringer ausfällt. Dies kann im Ergebnis zu einer geringeren Qualität oder auch zu einer höheren Arbeitsbelastung (Stichwort "Burn-Out") führen. Darüber hinaus wird bei gleicher Anzahl von Klos nun weniger menschliche Arbeitskraft benötigt.

Option 4: Die Unternehmen entlassen keine Mitarbeiter und zahlen den höheren Lohn, erhöhen dafür aber gleichzeitig den Preis, den sie ihren Kunden für das Putzen eines Klos in Rechnung stellen (hier ist es nun sehr wahrscheinlich, dass in vielen Fällen die Nachfrage nach der Dienstleistung "Klo-Putzen" zurückgehen wird. Denkbar wäre z. B., dass die Klos seltener geputzt werden oder dass Toiletten dichtgemacht werden, so dass insgesamt weniger Klos zur Verfügung stehen.)

Option 5: Verstoß gegen das Mindestlohngesetz und Zunahme der Schwarzarbeit (es kursieren ja schon ganz aberwitzige Storys im Netz, welchen bürokratischen Aufwand die Behörden betreiben, um die Einhaltung des Mindestlohns flächendeckend durchzusetzen, beispielsweise: "Mit Mindestlohn und Frauenquote kommt die Lohnpolizei").

In einem optimistischen sechsten Szenario könnte eine Erhöhung des Preises für die Dienstleistung "Klo-Putzen" zu keinem Nachfragerückgang führen (vollkommen unelastische Nachfrage). In diesem Fall würden die Kunden des Putz-Dienstleisters die höheren Preise akzeptieren, bezahlen und in ihrer Kostenstruktur dementsprechend berücksichtigen. Das Ergebnis wäre Inflation (die MA hätten nichts von ihrer Lohnerhöhung).

Wie man es dreht und wendet, es müssen im Einzelfall sehr viele positive Rahmenbedingungen vorherrschen, damit ein Mindestlohn in Bezug auf die Nachfrage nach menschlicher Arbeitskraft keine negativen Wirkungen entfaltet. Soll der höhere Lohn zusätzlich auch noch zu mehr Kaufkraft führen (die Menschen haben real "mehr in der Tasche" und können sich mehr leisten), wird das Ganze noch schwieriger und unrealistischer.
och yuri.
es gibt meines wissens erstmal keinen mindestlohnjob, der ins ausland verlagert werden könnte, so dass es sich rechnet. keine sorge, falls doch, habe ich dafür auch ideen ;)
bezogen auf die putzstelle halte ich im legalen bereich nur dein sechstes szenario für realitisch. inflation gäbe es nur dann, wenn nachfragende unternehmen tatsächlich gezwungen wären, ihre preise zu erhöhen um die putzunternehmen bezahlen zu können. btw. formulierst du hier sehr trickreich bzgl. inflation, von wegen die ma hätten nichts von ihrer lohnerhöhung: weiter oben hast du noch die nachfrageeffekte durch höhere löhne makromäßig verschwiegen. wenn aber hier ein paar unternehmen ihre preise erhöhen müssen wird das natürlich direkt zum kompletten auffressen der erhöhten kaufkraft eines jeden ma führen. ne is klar :)

Ja, das mag im Einzelfall so sein, dass es Unternehmen gibt, die einen Gewinnrückgang aufgrund eines Mindestlohns leicht verkraften können. Insbesonderen kann ich mir vorstellen, dass (1) große Unternehmen, (2) kapitalintensive Unternehmen, die wenige menschliche Arbeitskraft benötigen und (2) westdeutsche Unternehmen in manchen Fällen Gewinner seien könnten. Bevor irgendein Unternehmer aber auf seinen Gewinn verzichtet wird er zunächst alle anderen Optionen prüfen, die ihm zur Verfügung stehen. Das kann im Extremfall sogar bedeuten, das Unternehmen zu liquidieren und das Kapital in eine andere Branche zu investieren, die eine höhere Rendite und Gewinn verspricht. Der einzelne MA wird letztlich in jedem Fall seinen höheren Lohn rechtfertigen müssen, also ob er - obwohl der Preis, der für das Klo-Putzen in Rechnung gestellt wird, nicht gestiegen ist - die höheren Kosten auch tatsächlich erwirtschaften kann.
wer ein unternehmen wegen gewinn(!)rückgang liquidiert ist ein schlechter unternehmer. solange man schwarze zahlen schreibt macht das keinen sinn. bevor er es liquidiert kann er es bspw. verkaufen. habe ich in meiner unternehmensgruppe schon erlebt. zumal das verkaufen ja heutzutage steuerfrei ist ("heuschrecken").
das mit dem rechtfertigen ist übrigens einer der wichtigsten gründe für die existenz von gewerkschaften und tarifen.
 
nichts anderes habe ich gesagt: der EINZELNEN wirtschaftssubjekte in sachen arbeit!
Ja, aggregiert.

Wilma said:
aber die arbeitnehmer (und ganz besonders die hier diskutierte gruppe der mindestlöhner) geben quasi 100% ihrer kohle wieder aus und das zum größten teil so, dass der binnemarkt davon profitiert. und diesen entscheidenden umstand mein bester, darf man nicht unter den tisch fallen lassen.
Wilma said:
falsch. s.o.
nochmal gröber: die sog. neoklassik geht davon aus, dass wenn die löhne nur niedrig genug sind, vollbeschäftigung eintritt. völliger quatsch. wenn die nachfrage nach den produkten mangels kaufkraft nicht da ist, machen die unternehmen dicht. -> mehr arbeitslosigkeit.
Also richtig ist, dass Menschen mit niedrigem Einkommen eine geringere Sparquote haben als Menschen mit hohem Einkommen. Falsch ist, dass sich eine Erhöhung des Einkommens dieser Menschen mit niedrigem Einkommen nun positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken würde. Denn du schaffst netto ja keine zusätzliche Nachfrage in der Volkswirtschaft, sondern verteilst die Nachfrage nur um, nämlich von der Investitionsgüternachfrage (hohe Sparquote) hin zur Konsumgüternachfrage (niedrige Sparquote). Letztlich ist das ein Nullsummenspiel.

Wilma said:
och yuri.
es gibt meines wissens erstmal keinen mindestlohnjob, der ins ausland verlagert werden könnte, so dass es sich rechnet. keine sorge, falls doch, habe ich dafür auch ideen ;)
lol? In welcher Welt lebst du denn ^^

Wilma said:
wer ein unternehmen wegen gewinn(!)rückgang liquidiert ist ein schlechter unternehmer. solange man schwarze zahlen schreibt macht das keinen sinn. bevor er es liquidiert kann er es bspw. verkaufen. habe ich in meiner unternehmensgruppe schon erlebt. zumal das verkaufen ja heutzutage steuerfrei ist ("heuschrecken").
das mit dem rechtfertigen ist übrigens einer der wichtigsten gründe für die existenz von gewerkschaften und tarifen.
Naja, letztlich ist hier entscheident, über welchen Gewinnbegriff wir sprechen. Nur weil ein Unternehmen am Ende eines Jahres buchhalterisch einen Gewinn ausweist, heißt das noch lange nicht, dass das Unternehmen auch erfolgreich war. Denn als Unternehmer berücksichtigst du immer auch die Kapitalkosten in deiner Kalkulation. Auch Eigenkapital kostet Geld. Und wenn die unternehmerische Leistung nicht ausreicht diese Kapitalkosten zumindest zu decken, dann wurde (Unternehmens-)Wert vernichtet und nicht Wert geschaffen (=Verlust). Du musst immer auch die Opportunitätskosten berücksichtigen. Entscheident ist der Residualgewinn.

Falls dich das Thema interessiert empfehle ich zum Einstieg u. a.:
https://de.wikipedia.org/wiki/Residualgewinn
https://de.wikipedia.org/wiki/Economic_Value_Added
https://de.wikipedia.org/wiki/WACC-Ansatz
https://de.wikipedia.org/wiki/Discounted_Cash-Flow
https://de.wikipedia.org/wiki/Capital_Asset_Pricing_Model
https://de.wikipedia.org/wiki/Shareholder_Value
 
Ja, aggregiert.
nochmal: wenn du sie aggregiert betrachtest musst du zwingend auch die auswirkungen auf die nachfrage der dann zu aggregierenden arbeitnehmer betrachten.


Also richtig ist, dass Menschen mit niedrigem Einkommen eine geringere Sparquote haben als Menschen mit hohem Einkommen. Falsch ist, dass sich eine Erhöhung des Einkommens dieser Menschen mit niedrigem Einkommen nun positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken würde. Denn du schaffst netto ja keine zusätzliche Nachfrage in der Volkswirtschaft, sondern verteilst die Nachfrage nur um, nämlich von der Investitionsgüternachfrage (hohe Sparquote) hin zur Konsumgüternachfrage (niedrige Sparquote). Letztlich ist das ein Nullsummenspiel.
falsch. wie man bspw. in der finanzkrise oder auch momentan sehr gut beobachten konnte/kann wird ein ganz erheblicher teil eben gerade nicht irgendwo in reales investiert, sondern, wenn überhaupt, damit gezockt. unternehmen und private haushalte sitzen auf einem gigantischen kapitalstock (natürlich sher ungleich verteilt) und wissen nicht wohin damit. seinerzeit bewirkten bis heute die steuersenkungen nicht eine erhöhung der investitionen der unternehmen. trotz niedrigster zinsen (opportunitätskosten) wird immer noch nicht mehr investiert...warum steigen denn mieten und kaufpreise von immobilien in ballungsräumen so krass? richtig, weil das kapital verzweifelt nach anlagemöglichkeiten sucht....

lol? In welcher Welt lebst du denn ^^
nenn mir erstmal jobs. vielleicht darfste dann ja doch noch spotten^^

Naja, letztlich ist hier entscheident, über welchen Gewinnbegriff wir sprechen. Nur weil ein Unternehmen am Ende eines Jahres buchhalterisch einen Gewinn ausweist, heißt das noch lange nicht, dass das Unternehmen auch erfolgreich war. Denn als Unternehmer berücksichtigst du immer auch die Kapitalkosten in deiner Kalkulation. Auch Eigenkapital kostet Geld. Und wenn die unternehmerische Leistung nicht ausreicht diese Kapitalkosten zumindest zu decken, dann wurde (Unternehmens-)Wert vernichtet und nicht Wert geschaffen (=Verlust). Du musst immer auch die Opportunitätskosten berücksichtigen. Entscheident ist der Residualgewinn.

Falls dich das Thema interessiert empfehle ich zum Einstieg u. a.:
https://de.wikipedia.org/wiki/Residualgewinn
https://de.wikipedia.org/wiki/Economic_Value_Added
https://de.wikipedia.org/wiki/WACC-Ansatz
https://de.wikipedia.org/wiki/Discounted_Cash-Flow
https://de.wikipedia.org/wiki/Capital_Asset_Pricing_Model
https://de.wikipedia.org/wiki/Shareholder_Value
zunächst besten dank für den terminus resiudalgewinn. dass fremdkapitalkosten da noch garnicht mit drin sind, war mir nicht mehr bewusst. ek-kosten finde ich nicht relevant. denn die werden schließlich erst als verwendung des gewinns gesehen. wenn ich nicht genug erwirtschafte, kann ich eben auch nix an die geber ausschütten.
wobei das jetzt schon a bisserl spitzfindig wird. denn unternehmen, die das betrifft können ja höchstwahrscheinlich allesamt über den mindestlohn lachen.
 
Yury diese Herzlosigkeit in diesen Zeiten ausschließlich ökonomisch zu argumentieren zeugt schon von einem tollen Menschenbild. Oder könnte es vielleicht daran liegen, dass du Empathie nur für die Menschen aufbringst, die dir am nächsten sind? Ich will nicht sagen, dass dun ein Nazi bist. Aber du bist meiner Meinung nach ziemlich weit rechts. Das gefährliche ist, dass du mit deiner guten Sprache und den grundsätzlichen richtigen ökonomischen Theorien dumme, verzweifelte, herzlose Menschen zum Wutbürgertum degradieren könntest. Hier im Uf ist die Aktivität in diesem Fall glücklicherweise sehr gering und die aktiven User relativ aufgeklärt- glaub hier kannst nicht viel Schaden anrichten. Hoffe du hast keine Fake-Account bei FB, mit denen du fachsprachlich gegen Flüchtlinge argumentierst. Rattenfänger könntest du durchaus als zweit Job in betracht ziehen.


Dann lieber ein Gut-Mensch, der die riesige Herausforderung sieht. Akzeptiert, dass es schwer werden wird aber gerade deswegen mit hilft die Herausforderung zu bewältigen, anstatt sie extrem durch brennende Heime, Stimmungsmache und jagt auf Migranten zu erschweren.
 
Das gefährliche ist, dass du mit deiner guten Sprache und den grundsätzlichen richtigen ökonomischen Theorien dumme, verzweifelte, herzlose Menschen zum Wutbürgertum degradieren könntest.
was genau reicht an meinen jahrelang vorgebrachten erläuterungen nicht aus, um besagte theorien als widerlegt/nicht für die erklärung der realität geeignet zu betrachten? wo sind da für dich lücken in den fakten oder den argumentationen?
 
Tut mir Leid Wilma, ich habe eure Diskussion nicht mit gelesen da ich es wie oben beschrieben für absolut schwachsinnig halte in diesen Zeit so zu argumentieren.

Wenn du ihn wiederlegt hat ist das sehr gut, danke für deine Mühen.

Dann kann er vielleicht doch nicht soviel Schaden anrichten wie befürchtet.
 
Yury diese Herzlosigkeit in diesen Zeiten ausschließlich ökonomisch zu argumentieren zeugt schon von einem tollen Menschenbild. Oder könnte es vielleicht daran liegen, dass du Empathie nur für die Menschen aufbringst, die dir am nächsten sind? Ich will nicht sagen, dass dun ein Nazi bist. Aber du bist meiner Meinung nach ziemlich weit rechts. Das gefährliche ist, dass du mit deiner guten Sprache und den grundsätzlichen richtigen ökonomischen Theorien dumme, verzweifelte, herzlose Menschen zum Wutbürgertum degradieren könntest. Hier im Uf ist die Aktivität in diesem Fall glücklicherweise sehr gering und die aktiven User relativ aufgeklärt- glaub hier kannst nicht viel Schaden anrichten. Hoffe du hast keine Fake-Account bei FB, mit denen du fachsprachlich gegen Flüchtlinge argumentierst. Rattenfänger könntest du durchaus als zweit Job in betracht ziehen.

Ich kann dir beim ersten nur zustimmen. Tatsächlich ist die Einstellung von MrYuRi das perfekte Beispiel, den ich als Krebs unserer Gesellschaft bezeichne. Diese Sichtweise der Dinge ist unheimlich traurig für mich und auch wenn es jetzt völlig übertrieben klingt, aber genau diese Haltung wird auf lange Sicht unser aller Untergang sein. Profit, Profit, Profit.
 
Tut mir Leid Wilma, ich habe eure Diskussion nicht mit gelesen da ich es wie oben beschrieben für absolut schwachsinnig halte in diesen Zeit so zu argumentieren.

Wenn du ihn wiederlegt hat ist das sehr gut, danke für deine Mühen.

Dann kann er vielleicht doch nicht soviel Schaden anrichten wie befürchtet.
warum ich immer wieder auf die ökonomische ebene fokussiere liegt daran, dass es sonst keiner tut und gleichzeitig diese ebene von fast allen menschen (noch) ganz extrem unterschätzt wird. denn man kann es drehen und wenden wie man will: geld regiert die welt, ganz besonders heutzutage. mittlerweile sind kosten überall die (mit-)entscheidende variable. glaubt hier bspw. keiner, dass der gefeuerte polizeipräsident nicht auch (wenn nicht sogar vor allem) keine zusätzlichen beamten geordert hat, weil das zusätzliche kosten für seine kommune bedeutet hätte?
haushalt köln: http://www.stadt-koeln.de/haushaltsplan/budget/show/id/29/partial/181/ <-solange ganz unten jedes jahr ein "-" vor der zahl steht, muss irgendwo gespart werden. aber dieses heiße eisen traut sich wieder einmal keiner anzufassen. stattdessen diskussionen über rechtspopulismus etc. Bspw. bringen härtere strafen auch insofern nix, als dass die bestehenden aufgrund u.a. von kostendruck garnicht verhängt werden können.
und falls das ländersache ist und man noch die bundespolizei betrachten will: die werten herren innenminister denken doch zuallererst auch in nackten zahlen!
oder warum wurden denn in den letzten 15 jahren mehr beamte entlassen als eingestellt? etwa weil die produktivität eines jeden polizisten angestiegen ist? oder weil weniger zu tun ist? oder weil polizeiarbeit automatisiert werden kann?

und der große witz daran ist eben der, dass ein ökonomischer überbau dahintersteckt, der gesamtgesellschaftlich gesehen nix verbessert, sondern das genaue gegenteil bewirkt.
 
Last edited:
Back
Top Bottom