Ja, ich habe da andere Erfahrungen gemacht. Tlw. ging es nur mit Auto schieben und rückwärts, vorwärts habe ich mich stumpf eingegraben.
Dann war wohl eher das Eingraben das Problem, nicht der mangelnde Grip. Der einzige Vorteil beim Rückwärts fahren war dann nur der, dass die HA so leicht war, dass sie sich nicht/weniger eingegraben hat. Sobald du aber mit Schieben anfängst, ist dann eh fraglich wieviel das noch mit dem Antriebskonzept zu tun hat. In dem Fall ist's halt ein Einzelfall, bei dem sich das Auto besser schieben lies. Ich will mal behaupten dass du da mit nem Frontantrieb auch keine Chance gehabt hättest.
Und schön das du der Autoexperte bist. :-D Dann wirf bitte nicht Mittelmotor und Frontantrieb in einen Topf. Wo der Motor sitzt sagt nämlich fast nichts über den Antrieb aus. Autos mit Frontantrieb sind fast alle aktuellen Autos - ob VW, AUDI, Opel etc..
Den Mittelmotor hab ich nur mit dazu genommen um deutlich zu machen, dass es eine Unterscheidung zwischen Heckantrieb und Mittelmotor gibt. Allerdings wird der Mittelmotor hauptsächlich mit Hinterradantrieb verbaut, weswegen man das durchaus mit rein nehmen kann. Und was willst mir damit sagen dass "fast alle aktuellen Autos" Frontantrieb haben?!
Das Hauptproblem am Hecktriebler ist das übersteuern, ja! Gerade bei 1er BMW, SMART und anderen kleinen Autos mit Heckantrieb fehlt dir aber einfach das Gewicht auf der Achse, sodass du nicht vom Fleck kommst.
Der 1er BMW hat keinen Heckantrieb. Vielleicht wäre es für dich hilfreich dir auch mal folgenden Artikel durchlesen (zum Thema Autoexperte und so

)
http://de.wikipedia.org/wiki/Heckantrieb
Beim Smart könnte die schlechte Eignung im Winter auch durchaus an den kleinen Reifendurchmessern liegen. Der Käfer (Heckantrieb) ist übrigens alles andere als ein schlechtes Winterauto. Kann also so nicht pauschalisiert werden.
Dinge wie etwas bessere Antriebsbremse und Downhillassistent....da sind sehr kleine Vorteile für einen sehr spezifischen Anwendungsfall bei (manchem) Allrad..aber beim gewöhnlichen Bremsen gibt es keinen Unterschied zwischen den Antriebsversionen. 4 blockierte Räder sind 4 blockierte Räder, den Rest erledigen gute Reifen, Bremassistenten und evtl noch können des Fahrers. Das hat nichts mit der Antriebsart zu tun.
Was besser ist sind Anfahr- und Kurvenverhalten beim Herausbeschleunigen, was zwar prinzipiell nicht schlecht ist, aber eben gerade Fahranfängern ein zu sicheres Gefühl bezüglich der Strassenverhältnisse vermitteln kann, das eigentlich nicht mehr gegeben ist.
Ich weiss ja nicht wie Du es siehst, ich finde es jedenfalls besser schon beim Anfahren zu merken das es glatt ist und nicht erst beim Bremsen.
Was ist für dich gewöhnliches Bremsen? Und was soll ein Downhillassistent sein (außer ne tolle hype englische Marketingbezeichnung)? Also außer Notbremsung (Vollbremsung) mach ich alles ohne auszukuppeln. Und da kommt die bessere Antriebsbremse ja zur Geltung. Also kann ich deine Meinung von einem "sehr spezifischen Anwendungsfall" nicht teilen. Die Verbesserung ist bei weitem nicht so deutlich wie der Unterschied zwischen Zwischen Zweirad und Allrad Antrieb. Vergleichbar wäre hier ein Auto mit nur zwei und mit vier gebremsen Rädern. Aber sie ist da. Übrigens muss man selbst mit Front oder Heckantrieb nicht unbedingt merken dass es glatt ist. Auch hier empfiehlt sich gelegentlich ne Probebremsung. (Bitte vorher in den Rückspiegel schauen

) Das einzige was wirklich negativ am Allrad ist finde ich, dass es deutlich einfacher ist Geschwindigkeit aufzunehmen. Aber auch hier gilt es eigentlich, den Verstand einzuschalten.
Sagen wir es mal so... bei sehr modernen PKW mit sehr modernen ESP Systemen ist der Allradvorteil fast nicht vorhanden. Bei älteren PKW ist der Allrad auch beim Bremsen stabiler, jedoch ist das Gewicht auch meistens bei älteren Allradkonzepten größer was den Vorteil wieder zum Nachteil werden lässt.
Siehe hier mal:
http://www.testberichte.de/autos-un...ger-aller-klassen-subaru-impreza-wrx-sti.html
Das Problem beim ABS (welches hauptsächlich fürs Bremsen zuständig ist) ist immernoch der, dass zuerst ein Drehzahlunterschied (bis hin zum Blockieren) auftreten muss damit die Regelung eingreift. Verknüpft mit ESP ist der Vorteil wiederum, dass es intelligenter ist als das Allradsystem und so z.B. durch den Lenkwinkel den Richtungsänderungswunsch des Fahrers interpretieren und einseitig Bremsen kann um eine Richtungsänderung zu bewirken oder eben einfach nur versucht Bewegungen um die Gierachse gering zu halten. Der Vorteil des Allradsystems (ich gehe jetzt mal von dauerhaftem Allradantrieb aus) ist es, dass es durch die Momentenverteilung der Differentiale weniger neigt überhaupt zu blockieren. Die Drehzahlen werden hier in etwa gleich gehalten, was eine möglichst hohe Bremswirkung erzielt. Wie groß der Vorteil wirklich ist, wird wohl nur schwierig zu ermitteln sein. Hierzu müsste man baugleiche Fahrzeuge mit den verschiedenen Antriebsarten vergleichen. Aber ich gebe dir recht, bei moderneren System könnte der Vorteil noch geringer werden.
Der Vorteil des Gewichts beim Bremsen wird jedoch überschätzt (ausreichend Leistungsfähige Bremsen vorrausgesetzt). Das hängt von vielen Faktoren ab (Reifenkennlinie, Untergrund im Winter, etc). Pauschal würde ich jetzt aber nicht behaupten, dass ein geringfügig leichteres Auto (bei Allrad ~200kg weniger) deutlich besser bremst. Für die Stabilität um die es ja ebenfalls ging, spielt das Gewicht nur eine geringfügige Rolle.
Und was willst du mir mit dem Bericht der etwas fragwürdigen Autozeitung denn zeigen? Sind doch alles Allradwagen...
Trotzalledem will ich hier nicht bestreiten dass Frontantriebfahrzeuge im Winter einfacher zu fahren sind. Das liegt wohl daran, dass der Schlupf durch den Antrieb nur an den Vorderrädern auftritt, also das einfacher zu beherrschende Untersteuern verursacht. Trotzdem kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass auch Frontantriebfahrzeuge im Winter nicht das Non-Plus-Ultra sind. Auch hier sind frische Winterreifen pflicht.
Allerdings gibt es leider einen Trend zu beobachten, dass der Autofahrer immer weiter entmündigt wird. Fängt mit etlichen Geschwindigkeitsbegrenzungen und 24h lang geschalteten Ampeln an Geister-Kreuzungen an und hört dabei auf, dass Anfängern nichts mehr zugetraut wird und Eltern teilweise sogar ihren Kindern verbieten bei schlechtem Wetter zu fahren. Leider kommt irgendwann mal die Zeit in der sie davon überrascht werden. Und dann ists einfach besser wenn man drauf vorbereitet ist und schonmal Erfahrungen gemacht hat. Deswegen kann ich nur jedem empfehlen sich mehr zuzutrauen. Vorrausgesetzt ist dabei allerdings, dass man den Kopf einschält. Empfehlenswert ist es auch direkt nach nem halben Jahr ein Sicherheitstraining zu absolvieren. Was man da lernt macht den Unterschied Frontantrieb / Hinterradantrieb schnell wieder wett.
Mir persönlich ist ein Fahranfänger mit Hinterradantrieb der jedoch seinen Verstand benutzt als Verkehrsteilnehmer lieber wie jemand der völlig Gedankenlos mit Frontantrieb über die Straßen räubert.
Ahso ja, @Dipho: Herzliches Beileid zur Autowahl (damit meine ich nur das SUV)...