Amoklauf in Emsdetten

OMG - meine Frau hat gerade auf ARD umgeschaltet und ich bin mitten bei
Christiansen:anime. Alter Schwede - einige Argumente sind echt nur noch
zum Heulen:(.

Gerade stellt Frau Christiansen die schlaue Frage, ab wann man nicht mehr die
Grenzen zwischen Fiktion und Realitiät erkennt.

Oh man, natürlich gibt es Kinder/Jugendliche, die Schwierigkeiten haben könnten,
das zu erkenne. Aber genau wie ich mein Kind beim Lesen, Schreiben etc fördern
und unterstüzen kann, kann ich auch dort Hilfe leisten.

Meine Fresse - alles fängt bei der Erziehung an, Punkt!
 
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Hm, hab auch gerade Sabine Christiansen geguckt.

Und ich muss sagen, es wird "unfair" den Gamern gegenüber. Ich mein, die rühmen sich jetzt bestimmt damit, dass sie einen Gamer eingeladen haben und der auch mal zu Wort kommen durfte. Dabei wird er nur eingeladen, um die Gamercommunity zu befriedigen. Zumindest kommt es mir so vor. Oder ist es eine ernstzunehmende Stellungnahme von einem Spieler, der gerade mal 20 Sekunden Sprechzeit hat? o_O

Mir is schon klar, dass es in der Sendung nicht nur um "Killer- oder Ballerspiele" ging. Aber in vielen Punkten läuft es darauf hinaus. Zumindest von den Gegnern von FPS oder anderen Spielen mit z.T. gewalttätigem Inhalt. Und mir ist auch klar, dass die geladenen Gäste nicht nur Müll reden. Es sind einige gute Argumente dabeigewesen. Aber es werden, wie gesagt, nur Gegner eingeladen. Und in einem so "medienorientierten" Land wie Deutschland kommen Bürger und Bürgerinnen die bislang eben nicht mit Computerspielen konfrontiert wurden leicht zu dem Schluss, alle PC- Spiele zu "verteufeln".

Und zu Frau Fröhlichs Argument mit den 5% der Menschen, die durch solche Spiele eben in ihrer Gewalttätigkeit bestärkt werden: Es ging die ganze Sendung über scheinbar nur um diese "5%". Über die 95 restlichen Prozent wird kaum geredet. Und man kommt immer zu dem Schluss, dass eben die Computerspiele an vielem Schuld sind. Ich möchte auch gar nicht bestreiten, dass psychisch oder sozial schwache Menschen durch gewalttätige Spiele in bestimmten Situationen vielleicht den Bezug zur Realität verlieren. Aber dieser Prozentsatz ist so gering, dass er kaum auszumachen ist. Zumindest nehm ich das an. Herr Lemke hat da ein gutes Beispeil gebracht. Ich werd ihn mal zitieren. Das ist nicht der genaue Wortlaut, aber gibt den Sinn wieder: "Amokläufer oder Straftäter gab es schon immer. Und eben darum sollte man mit einem Pauschalverbot für Computerspiele vorsichtig sein. Denn schon damals, als eben noch keine Ballerspiele und noch keine Killerspiele in den Zimmern unserer Kinder gespielt wurden, schob man die Ursachen für diese Taten auf andere Dinge. Damals war es die Literatur."

Ich bin selbst der Ansicht, dass es sich bei den Gewaltspielen um Symptome handelt und nicht um die Ursache. Vorhin hab ich mit jmd darüber gesprochen.
Er hat gemeint, das ist wie mit dem Vergewaltiger der 14- jährigen Stefanie. Er hat an ihr ja seine ganzen "Pornofantasien" ausgelebt. Aber um ein Verbot von Pornofilmen geht es niemandem. Nicht dass ich jetzt vom eigentlichen Problem, also der gewalttätigkeit von Jugendlichen ablenken will, aber ich finde, man sollte doch eins nach dem anderen angehen. Mit einem überstürzten Verbot von Killerspielen ist niemandem geholfen.

Und noch was: Großes Dito @ Mooff! Wo sind die "Berweiße", dass der Amoklauf nicht stattgefunden hätte, wenn er bspw. CS nicht gespielt hätte.

Wie Shadow sagte: Alles fängt bei der Erziehung an!

greetz :)
 
War schon wesentlich besser diese Gesprächsrunde.
Ich schreib einfach mal die Namen der Gäste hin und meine Gedanken dazu:

Sabine Christiansen: Grässlich, hat dauernd versucht das Thema auf Computerspiele sind Killer zu lenken und hat sehr stark durchblicken lassen, dass dies ihre Meinung ist und sie keine andere Meinung daneben akzeptieren wird. (als Moderatorin sollte sie eigentlich eine Diskussion objektiv leiten)

Susanne Fröhlich
Autorin, Moderatorin:
Computerspiele sind böse, müssen verboten werden. Kinder müssen raus auf die Straße frische Luft atmen etc. Hat eher den Eindruck einer uninformierten, besorgten Mutter gemacht als Kompetenz in dem Gebiet Computerspiele auszustrahlen. Ihre sonstigen Aussagen kann man als Meinung so stehenlassen (auch wenn man nicht mit dieser Meinung übereinstimmt).

Udo Nagel
Innensenator von Hamburg, parteilos:
Glühender Gegner von Killerspielen in denen Menschen getötet werden. Will auch das Internet beschränken indem man den Zugriff auf einzelne Server unterbindet, damit solche Spiele auch nicht heruntergeladen werden können. Hat Killerspiele mit fahren unter Alkohol und harten Drogen gleichgesetzt. (Sehr gefährlicher Mann, auch weil er realitätsfern ist - siehe Internet einschränken)

Ralf Möller
Schauspieler:
Promotion für seine starke Jungs Idee gemacht. Promotion für seinen neuen Wikingerfilm gemacht. Hat die Alterseinstufung mit 12Jahren mit einem lächeln hingenommen und gesagt das der Film wohl R rated sein sollte. (über 18) Auch ein Verfechter von Killerspiele müssen weg, wie die oberen beiden sehr viel Wert darauf gelegt das der Zuschauer Killerspiele und weg mit 10jährigen verknüpft. Generell wurde sehr oft erwähnt das sie ihren Kindern eigene Fernseher im Zimmer verboten haben, als diese eben 10jahre alt waren. Ob man ab 16 solche Spiele spielen können dürfte wurde nie angesprochen.

Willi Lemke
Senator für Bildung und Wissenschaft in Bremen, SPD:
Denkt auch das Ballerspiele Dreck sind und weg müssen. (Ballerspiele weil Christianes ihn so eingeführt hat: was sagt man denn im Norden so verharmlosend zu den spielen.. dabei hat sie süffisant gegrinst und so überheblich ausgesehen als würde sie mit einem dummen, kleinen Jungen reden). Hat jedoch mehrmals darauf hingewiesen das diese Spiele nicht die Ursache sind und dass man in der Erziehung eingreifen muss. Er will mehr Staat schon viel früher in den Familien, mit Test nachzugucken ob alles richtig läuft. Sich mehr um die Jugend kümmern etc. Ist auch bei Ralf's starke Jungs Programm dabei.
Das mehr Staat in den Familien wurde übrigens von der Bildungsministerkonferenz? abgelehnt.
Ist rhetorisch gut geschult und hat einen guten Eindruck gemacht. Jedoch bin ich mir nicht sicher ob ich das mehr Staat will (bin sehr freiheitsliebend).

Harald Dörig
Förderverein Gutenberg-Gymnasium Erfurt:
Auch für ein Verbot von Killerspielen. Sieht jedoch CounterStrike ganz klar nicht als Killerspiel, sondern als Strategiespiel. Wurde von der Runde angestarrt als sei er wahnsinnig. Machte einen guten Eindruck, durfte jedoch nicht ganz soviel reden, meistens nur Fragen zu "was ist jetzt 4jahre nach dem Attentat" beantworten.

Christian Chmiel
mehrfacher Meister "counter strike"
Musste sich zuerst verteidigen, hat dann versucht ein Argument in die Diskussion einzubringen, was aber komplett ignoriert wurde. Lemke hatte davor Finnland angesprochen, wo der Staat schon vor der Geburt guckt wie es der schwangeren Frau geht. Chmiel hat dann drauf hingewiesen das Finnland prozentual mehr CS Spieler hat als Deutschland und das es dort noch nie einen Amoklauf gab und das es dort auch gar keine öffentliche Debatte über Killerspiele gibt. Dann durfte Nagel sagen, dass man in solchen Spielen mordet und Chmiel wurde offensichtlich das Mikro abgestellt, so dass er nichts drauf erwiedern konnte.

die anderen zwei Gäste sind eher uninteressant gewesen.
 
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Die Leute, die eine verstärkte Internetzensur wollen, finde ich immer ganz toll. Bald wird's hier wie in China. Juchuu!!:crack
 
Lemke und Dörig haben mir am besten gefallen. Lemke hat mehrfach versucht, die Ursachen zu analysieren und von dieser blödsinnigen "er hat aber Counterstrike gespielt" Argumentation wegzukommen. Das trotz seiner Abneigung gegenüber solchen Spielen. Dörig hat sich getraut, generell mal einen Aspekt anzusprechen, der normalerweise immer von Spielern hervorgehoben wird. Nämlich, dass vor allem bei CS ein strategischer Gedanke im Vordergrund steht und man sich allgemein genau überlegen muss, wo eine Grenze zu Indizierung oder Verbot tatsächlich gezogen werden sollte.

Der Möller war in meinen Augen wirklich schwach. Auf der einen Seite produziert er mit seiner Person Gewaltfilme am Fließband, auf der anderen Seite spricht er von einem Verbot von "Killerspielen". Irgendwie passt das in meinen Augen nicht ganz zusammen. Dass er die Altersbeschränkungen seiner eigenen Filme nicht kennt, wirft zwei Fragen auf: Zum einen, ob seine Ahnungslosigkeit wahr gewesen ist und nicht nur gespielt und falls ja, wie sehr er sich mit dem Thema bislang wirklich ernsthaft auseinandergesetzt hat und wie viel ihm daran liegt. So ein bischen Werbung in eigener Sache, da sagt ein Möller sicher nicht nein.

Frau Fröhlich war bereits zu Anfang der Sendung klar, dass Ursache und Wirkung zwei verschiedene Paar Schuh sind. Dennoch hat sie - wahrlos und ohne Nachweis aus dem Zusammenhang gegriffen - ihre persönliche 5% Hürde aufgestellt. Dazu von mir Folgendes: Klar gibt es eine Gruppe von Menschen, die durch äußere Medieneinwirkung, z.B. durch Computerspiele, negativ beeinflusst werden kann. Aber schaffen wir nun ein Medium ab, nämlich die Computerspiele, tritt ein anderes an die vorherige Stelle, z.B. das Fernsehen oder sogar ein Buch, wie Lemke Anfangs passend in die Diskussion warf und somit auch eine historische Betrachtungsweise anregte. Gewalttaten gab es ja schon immer. Sicherlich ist es richtig, dass PC-Spiele weitaus interaktiver ablaufen als stupides Fernsehschauen. Ich glaube aber, dass der Effekt im Wesentlichen letztlich der Gleiche ist und es mehr auf den mengenmäßigen Konsum ankommt. Das hat sie, wenn ich es richtig mitbekommen habe, gegen Ende sogar selber nochmal zugegeben.

Nagel, nunja, glaubt meiner Meinung nach zu sehr an die Macht der Verbote und der Kontrolle. Sehe es wie Mooff: Solche Leute sind gefährlich. Auf einen alleskontrollierenden Polizeistaat kann ich verzichten.

Der Chmiel war meiner Meinung nach der falsche Mann für eine solche Sendung. War ziemlich nervös und hat die beschränkte Zeit, die er zur Verfügung hatte, nicht nutzen können. Da hätte man sicher bessere Repräsentanten hinschicken können. Letztlich wäre es natürlich das Optimalste gewesen, direkt jemanden aus der Szene an der gesamten Diskussion teilhaben zu lassen.
 
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Am meisten habe ich mich aufgeregt, als CS kurz vorher noch als Strategiespiel
bezeichnet wurde und als Antwort kam, dass es kein Strategiespiel sein kann,
wenn man Menschen tötet:wand.

Oh man, dem lieben Herren sollte man sagen, dass dies auch nicht der Fall
ist - oder verliert er vielleicht den Überblick, was real und was ein PC-Game ist:kek?
 
gibs zu Christiansen auch nen link wo man sich die sendung nochmal anschauen kann?!
 
im moment auf RBB, 12:00 Uhr (mh vorbei :( ) ^^

heute abend wieder auf
1Extra, 21:03 Uhr
 
Ich reg mich jetzt noch auf, ernsthaft. Dieses verkorkste Denken, man könne durch
den Verbot von PC-Spielen - speziell CS - einiges an Leid verhindern.

Deutschland brauch Toleranz, Flexibilität und vor allem Förderung und keine Verbote!
 
glaub nich....das coole ist ja es gibt noch "ein zwei" konsolenspiele die nich anders sind ^^
das ist so lachhaft

Flexibilität

hör mir bloß mit dem wort auf :nono
 


kam auch was über Metal oder dergleichen ins Gespräch ?


Soweit ich mich entsinne, wurde mal versucht, auf dieses Thema zu kommen,
wurde aber wieder mit "böses CS"-Argumentation abgewürgt:o.

Also ganz ehrlich:
Ich kenne etliche Leute, die eher bei Volksmusik Amok laufen als bei Death Metal:D.

@MacBeth:
Warum? Magst du Flexibilität an sich nicht oder ist es nur das Wort:D?
 
das es von allen "größen" der politik gefordert wird die aber überhaupt keine vorstellung davon haben....die möchte ich mal sehen mitm verdienst von "nur" 1000€ im monat...mal sehen wie flexibel die dann noch sind!
 
Leude, zu hart - gebt euch folgendes:


Also, die einseitige Berichterstattung des ZDF bei Frontal, wird bei sehr vielen Zeitschriften und Online Portalen auf schärfste Kritisiert. Weil das ZDF dahin bezogen, einen sehr unseriösen und Parteiischen Standpunkt eingenommen hat. Das kann auch daran liegen das, dass ZDF in diesem Punkt aufgrund Interner Kriterien nicht unparteiisch sein möchte.

Ein Beispiel: Nachzulesen bei Wikipedia

Zitat: Das im Koalitionsvertrag 2005 festgelegte "Killerspiel"-Verbot wurde maßgeblich von der CDU-Politikerin Maria Böhmer in den Vertrag eingebracht, die auch stellvertretende Vorsitzende im Fernsehrat des ZDF und jetztige Integrationsministerin ist und sich für weitgehende Medienregulierung einsetzt. Dies wurde mehrfach öffentlich von Vertretern der Parteien bestätigt.
Zitat ende.

Solange solche Personen beim ZDF sitzen, bzw. Einfluß haben, können Wir Bürger auf keine Unabhängigen Berichterstattungen dieses Senders hoffen.

:D :top


Quellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Böhmer
http://www.zdf.de/ZDFforum/ZDFde/inhalt/2/0,1872,2344994,00/F964/msg1021047.php
http://www.heise.de/newsticker/meldung/66294

!!! :free !!!
 
Naja, solange wir wissen, dass all das Geschwafel auch wirklich nur
als solches zu verstehen ist.....:z
 
Heute in der ZDF-Sendung WISO gab es auch einen Beitrag zum Thema. In diesem wurde ein Jugendlicher in verschiedene Kaufhäuser geschickt um ein "Killerspiel" zu kaufen. Dabei sollte getestet werden ob/wie streng das Personal eine Alterskontrolle vor dem Verkauf durchführt. Anschließend wurde gezeigt, dass die Jugendlichen auch über das böse Internet an solche Spiele herankommen können. Zwischendurch wurden Szenen aus Counterstrike und Doom 3 gezeigt. Immerhin hat der Moderator nach dem Beitrag sinngemäß gesagt, dass die bestehenden Gesetze durchaus ausreichend sind, man aber dafür sorgen müsse, dass diese auch eingehalten werden.

Der Großteil der Zuschauer scheint also über 40 zu sein und wenig Ahnung von sowie Angst vor neuen Medien zu haben. O_o
 
Apropos Alterskontrolle in Kaufhäusern:

Ich war heute im Saturn und hab mir das Warhammer Addon "Dark Crusade", was ab 16 ist, gekauft und die Frau an der Kasse hat mich ganz nett nach meinem Ausweis gefragt. Weiß nicht ob das jetzt dort schon immer so war oder ob das ganze durch den Amoklauf jetzt noch sensibilisiert wurde.
 
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